@LivingElvis Danke, ja, Du hast Recht. Herr Stoll war erst 34 Jahre "jung". Das hatte ich wohl mit einen anderen Günter Stoll verwechselt; Sorry!
Meine Theorie mit dem fast abgetrennten Arm hattest Du aber wohl missverstanden, oder wir reden hier aneinander vorbei? Du schreibst, daß eine solche Verletzung durchaus typisch ist, wohingegen ich dies bei Überroll-Unfällen nun eher nicht angenommen hätte. Ich räume aber ein, daß ich beruflich niemals mit Unfallopfern dieser Art zu tun hatte, so daß mir da schlicht Erfahrung und Wissen über charakteristische Unfallverletzungen fehlen!
In allen anderen Dingen gehen wir aber durchaus konform!
:)Stichpunktartig hätte der Abend also so ausgesehen haben können:
1.) Zunächst ruhiger familiärer TV-Abend zu Hause, doch plötzlich setzt ein paranoider Schub
bei GS ein. Damit einhergehend notiert GS das Wort "YOG'TZE", welches wohl ausschliesslich
mit seinen paranoiden Gedanken in Einklang zu bringen ist. Kurz darauf kann er schon selbst
nichts mehr mit seiner Notiz anfangen und streicht diese wieder aus.
2.) Da sich seine innere Unruhe nicht wieder abbaut und seine Frau offenbar nicht adäquat
auf ihn eingehen kann (aus seiner persönlichen Sicht), will er sich anderweitig zerstreuen.
Also verabschiedet er sich bei seiner Frau und fährt in die nahegelegende "Kneipe Papillon".
Es ist hier etwa 23 Uhr.
3.) In der Kneipe angelangt, setzt er sich auf einen Hocker am Thresen, bestellt ein Bier und
erleidet kurz darauf einen kurzen Blackout, möglicherweise verursacht durch einen
epileptischen Anfall. Hierbei zieht er sich -durch den Sturz vom Hocker zu Boden
Blessuren am Gesicht zu. Der Wirt spendiert ihn auf den Schreck noch einen "Kurzen",
welcher sich für paranoid veranlagte Menschen tatsächlich ungünstig auswirken kann.
4.) Nach kurzer Schreckenspause -und ggf. auch etwas beschämt- verlässt GS die Kneipe
also zügig wieder. Da er sich Zuhause jedoch auch nicht verstanden fühlt, überlegt er
sich eine Alternative (noch ist er ja auch nicht sehr lange unterwegs). Ihm kommt die
Idee sich auf den Weg zu einem bislang unbekannten Platz in Richtung Hagen aufzumachen.
Dort erhofft er sich vielleicht Trost, Gehör und Geborgenheit durch eine Prostituierte.
5.) Herr Stoll erreicht vermutlich sein Ziel nach einer etwa 40-minütigen Autofahrt, doch alle
Damen sind bereits besetzt (möglich ist aber auch, daß er sich während der Fahrt noch
einmal anders entscheidet). GS fährt also die Strecke wieder zurück und erinnert sich an
die alte Frau Hellfritz, die vermutlich auch früher schon immer ein offenes Ohr für ihn
hatte (schöne Kindheitserinnerungen?). Ihr vertraut er, sie ist seine (fast) letzte Hoffnung,
auf seiner Suche nach Verständnis.
6.) Bei der alten Dame angelangt, sind mittlerweile gut 2 Stunden vergangen (es ist nun etwa
1 Uhr). Völlig überrascht und aus dem Schlaf geklingelt, reagiert Frau Hellfritz rational
abweisend (wenn auch nicht unfreundlich). GS muß unverrichteter Dinge wieder gehen.
Er ist niedergeschlagen, fühlt sich völlig alleingelassen und unverstanden, mit seinen
Ängsten. Nirgends kann er sich seine Sorgen von der Seele reden, was seinen Druck
weiter steigert.
7.) Sein Mitteilungsbedürfnis ist so groß, daß er seinen vorherigen Plan erneut aufgreift
und wieder zum unbekannten Platz in Richtung Hagen fährt. Diesmal hat er Glück und
findet "Einlass". Man entkleidet sich und beginnt zu "Kuscheln". GS hat aber keinen Kopf
für den eigentlichen Aufgabenbereich besagter Dame. Stattdessen redet er ohne Unterlass
von der vermeindlichen Lebensgefahr, in der er steckt. Der Frau wird es mehr und mehr
unheimlich. Sie bekommt Angst vor ihm und möchte ihn rausschmeissen. Sie wird laut,
andere Personen werden aufmerksam. Man zerrt den verwirrten Herrn Stoll heraus,
der sich aber wehrt, denn immerhin liegen seine Klamotten ja noch im Wagen der Frau.
Die Situation eskaliert unnötig; Möglichweise möchte Herr Stoll jmd. am Wegfahren hindern,
indem er sich vor das Fahrzeug legt oder wirft. Doch die andere Person ist entweder
sehr abgebrüht oder aber sie bekommt dies zu spät mit und überfährt ihn. Panik bricht aus,
denn schliesslich hat man einen Menschen verletzt, der nun hilflos daliegt.
8.) Hastig beendet man das -ggf. illegale- Gewerbe am besagten Platz und Frau nebst Ihr
"Arbeitsplatz" verschwinden. Der Zuhälter (möglicherweise aber auch eine zuvor unbeteiligte
Person) kümmern sich (mehr oder minder notgedrungen) um den Verletzten GS.
Sie verbringen ihn auf den Beifahrersitz seines KFZ und decken ihn zu, da der Unfallver-
ursacher seine Sachen mitgenommen hat. Möglicherweise traute man sich auch nicht zu,
den Verletzten noch anzuziehen, denn immerhin drängte auch die Zeit.
9.) Erneut sind fast 2 Stunden vergangen, als man sich im Golf auf den Weg in die nächste
Klinik macht. Die Fahrt ist rasant und plötzlich möchte Herr Stoll aus dem Fahrzeug fliehen,
wodurch es zum Unfall mit dem Golf kommt. Der Fahrer flieht (aus von LivingElvis
benannten Gründen) und der Rest ist bekannt (um 5 Uhr eilen 2 Brummifahrer zu Hilfe)!
Schaut man sich die 9 Punkte -mit subjektiven Hergang- nun mal so an, bleibt objektiv gesehen im Grunde nichts mysteriöses mehr übrig.
MfG,
MANIE
P.S.: Schön hier dabei zu sein!
:)