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Mordfall Tristan

23.485 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Aktenzeichen Xy, Frankfurt ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Tristan

Mordfall Tristan

20.01.2022 um 03:56
Ich verweise nochmal auf Bild 193, wo ich das Mehrfamilienhaus vor fast 1 Jahr fotografiert habe.
Beitrag von InspectorGa (Seite 1.041)

Könnte es möglicherweise auch sein, dass im Tunnel drin die Szene angefangen hat, Tristan geflüchtet ist und der Täter ihn dann eingeholt und verprügelt hat, um ihn wieder in den Tunnel zu bringen und sich die Schleifspuren dadurch erklären lassen? So ganz nach Plan schien dem Täter die Tat nicht gelungen zu sein.
Zitat von abberlineabberline schrieb:Angenommen jemand ging den Trampelpfad zum Austreten, Dealen etc runter, während der Täter Tristan in den Tunnel zog, findet das Messer mit dem Blut, wischt es am Schulbuch ab und hinterlässt den Abdruck.
Wenn derjenige aus der Umgebung dort gewesen ist, müsste er aber bei der Fingerabdruckentnahme aufgefallen sein, es sei denn, die Person war unter 18 Jahre alt. Aber warum sollte jemand sowas machen? Zunächst müsste derjenige ja deutlich in den Tunnel rein.
Zitat von IvaIva schrieb:Und zum Zeitpunkt des Angriffes war es früher Nachmittag [...] ob sie so etwas überhaupt wahrgenommen hätten? Bei dem Lärm von Bahn und Straße?und auf ihren Balkonen hinten raus, ob die da wirklich sitzen bei dem romantischen Ausblick auf die Gleise
Auf den Balkon geht man bspw. auch zum Rauchen, wobei es damals üblicher war als heute, innerhalb von Räumen zu rauchen. Der Straßen- und Bahnhofslärm dürfte viele andere Geräusche unterdrückt haben.


Ich schau mir derzeit "Medical Detectives" an. Da erkenne ich, dass die US-Polizei eine andere Vorgehensweise hat als die deutsche. Da werden kleinste Spuren (auch mal nur ein einziges Haar) als Beweisstück verwendet und das Umfeld komplett durchleuchtet. Der Zopfmann war kein Geheimnis, er war min. 5 - 10 Kindern bekannt gewesen. Gegenstimmen sagen hier ja, er muss es nicht gewesen sein. Dann hätte man aber mehr Licht ins Dunkle gebracht, wenn man ihn ermittelt hätte.

Wenn sich der mutmaßliche Täter 2 Jahre später nochmal am Tatort aufhält, ist das ein Indiz dafür, dass er es wohl nicht allzu weit hat und möglicherweise vielleicht mehrmals dort war. Eins steht fest: "Dieser" oder "Der" Zopfmann hat nach der Tat mit den auffälligen Taten (hinterherlaufen, Süßigkeiten usw.) allem Anschein nach aufgehört, ggf. jedoch hat er es noch einmal gemacht. Er ist auch dem Zeugen (Spiegel TV) nicht mehr hinterhergelaufen als die sich (zufällig) wieder begegnet sind. Für mich ein Indiz, dass wir es mit einer Person zu tun haben, die nach der Tat sehr vorsichtig war. Das könnte auch zur Grabschändung passen, die Tat wurde einmal strukturiert ausgeführt, möglicherweise wurde er gestört oder es haben sich Personen in der Nähe des Friedhofes aufgehalten, also ist der mutmaßliche Täter abgehauen.
Zitat von Anya1981Anya1981 schrieb:ich wünsche mir zwar keine todesstrafe wie in den usa z.b. aber mehr möglichkeiten bei mord zu ermitteln und höhere haftstrafen bei gewaltverbrechen.
In den USA werden die Taten vergolten, in Deutschland ist es viel mehr die "Resozialisierung" (spielt in den USA kaum eine Rolle) und der Schutz der Gemeinschaft vor der Person. Ich persönlich finde eine lebenslange Strafe (bis zum Tod) schlimmer als die Todesstrafe. Außerdem müssen einige dort mehr oder weniger Zwangsarbeit für wenige Dollar leisten - bei Verurteilten dort legal. Die Amerikaner gehen aber einen Schritt weiter. Soviel ich weiß, ist Vollzug der Todesstrafe immer zeitlich unbestimmt. Derjenige muss praktisch täglich damit rechnen (zumindest wenn einige Jahre vergangen sind). Im Schnitt dauert der Vollzug der Todesstrafe ganze 16 Jahre - eine echte Qual, da würde ich es mir wirklich 2mal überlegen, ob ich das in Kauf nehme. Das ist noch mal eine Stufe höhere Bestrafung/Vergeltung. In Ländern wie Saudi-Arabien, Iran usw. werden sie dagegen relativ zeitnah nach dem Urteil vollstreckt (natürlich sind dort die Rechte ganz anders und die Urteile oftmals auch unverhältnismäßig oder politisch angeordnet).

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Mordfall Tristan

20.01.2022 um 04:22
@Iva
@Anya1981
Zitat von schnuffonschnuffon schrieb:ABER:
an der Südseite ist ein Hochhaus, von da aus kann man in diese Senke vor dem Tunnel (wo die Schulbücher gefunden wurden) reinschauen - aber nicht durch den Tunnel.
Anscheinend war das Wort "Hochhaus" in meinem etwas mehrdeutig.

Ich meinte einfach ein Haus mit z.B. 5-6 Etagen und ich denke, falls man aus dem Haus in die Senke schauen kann, dann von den oberen Etagen.

Eine Beobachtung kann aus der Standposition ausschliesslich entweder vom Fenster oder Balkon erfolgen.(Durch Wände kann man nicht gucken)

Damit wäre die Wahrscheinlichkeit, dass eine mögliche Sichtung/Beobachtung aus dem Haus erfolgt hätte, relativ gering.


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Mordfall Tristan

20.01.2022 um 10:58
Zitat von InspectorGaInspectorGa schrieb:Wenn derjenige aus der Umgebung dort gewesen ist, müsste er aber bei der Fingerabdruckentnahme aufgefallen sein, es sei
Warum? Weil in ein paar Frankfurter Stadtteilen die Aktion war? In der Gegend rannten damals bis heute ja nicht nur Leute aus den Vierteln rum, auch Dealer im Park etc kommen nicht alle aus Höchst. Das ist der zweitgrösste Bhf in Frankfurt, die Aktion fand Jahre später statt.


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Mordfall Tristan

20.01.2022 um 13:31
Wäre es sinnvoll den Beitrag von Tristan erneut bei Aktenzeichen xy zu zeigen?
Es sind Jahrzehnte vergangen
Vielleicht könnten so neue Hinweise aufkommen


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Mordfall Tristan

20.01.2022 um 13:35
@missbathory
Wenn es die Ermittlungen besser vorantreibt warum nicht ich würde es begrüßen wenn man sich doch irgendwann von denn

Kommissaren an die Öffentlichkeit wendet oder diesen Bericht öfters aufruft… würde es auch begrüßen wenn man in den Bahnhöfen Nähe Frankfurt…. Solche Cold Case Tafeln aufhängt währe eine sinnvolle Sache


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Mordfall Tristan

20.01.2022 um 13:40
Nun ja, das Monster ist einige Risiken eingegangen, trotzdem hatte er bis heute Glück oder er konnte es besser als wir in der Nachbetrachtung annehmen.

Der Tunnel war dunkel und schmutzig, kein Vergleich zu einer menschlichen Behausung.
Die Spurensicherung hatte dort einen echt harten Job, ich kenne den Tunnel, war aber niemals drin.
Möglicherweise zieht es da auch kräftig durch, so dass Haare etc. vom Winde verweht wurden.
Im Bach selbst dürfte es unmöglich sein, dass Spuren übrig bleiben.

Bleiben irgendwelche abgebrochenen Zweige, an welchen Hautpartikel hängen geblieben sind, oder die Leiche selbst.
Ein bisschen wundere ich mich, dass unter T. Fingernägeln ja wohl nichts gefunden wurde, schließlich soll es ja zum Kampf gekommen sein. Da frag ich mich aber, wie sie darauf kommen. Der Kampf, die Flucht...woher wollen sie das wissen?
Woher weiß man, dass der Schuh verloren ging und geholt wurde? Möglicherweise war halt einer nass und einer trocken.

Ich glaube ja auch immer noch nicht an den zeitlichen Ablauf, das ist mir alles zu knapp. Haben sich die Zeugen aber nur ein wenig verschätzt, kommt es wieder besser hin.

Der Ort und der Zeitpunkt waren in meinen Augen sehr gut geplant. Der Täter hat sich bestens dort ausgekannt.

Das heißt aber halt nicht, dass er auch dort wohnte. In Höchst ist man in wenigen Minuten mit der Bahn, man ist schnell außerhalb des Suchradius. Die Fingerabdrücke wurden von Männern welche zur Tatzeit im Alter zwischen 18-49 Jahren oder so waren genommen. Aber nur aus den Stadtteilen Höchst, Unterliederbach, Sossenheim, Nied, Sindlingen und Zeilsheim.
In Griesheim ist man mit der S-Bahn in 4 Minuten, in Hattersheim in 7 Minuten - nur mal als Beispiel. Zu der Zeit sind die Leute auch noch eher nach Höchst einkaufen gefahren, als in die Innenstadt, so jedenfalls meine Erinnerung.

Genauso gut hätte der Täter einen Bezug zu einer ehemaligen Arbeitsstelle haben oder selbst in der Vergangenheit dort wohnen können.
Oder eben ganz anders: er lernte T. kennen, näherte sich ihm an und der zeigte ihm vielleicht sein Zigarettenversteck. Dann kannte er den Tunnel und konnte die Umgebung beobachten.

Sein Äußeres kann man binnen Minuten verändern, die Welt sucht einen Zopfmann, der vielleicht halt Glatze trägt. Über die Hasenscharte kann man denken was man will, vielleicht war es eine Narbe, oder er war extrem clever und es war nur ein Fake.

Zu der Zeit gab es einige Zopfmänner, mir sind einige Kerle auf die die Beschreibung grob passt im Gedächtnis. Das auffällige Äußere ist daher vielleicht sogar unauffällig. Und an wieviele Menschen denen wir täglich begegnen können wir uns im Nachhinein überhaupt noch erinnern?

Das Taschenmesser ist schnell in nen Müllcontainer gesteckt oder in den Main geworfen, falls es überhaupt an diesem Tag tatsächlich an diesem Ort war.

Ob es eine Einzeltat war, kann man auch nicht ohne weiteres behaupten, zu viele Kinder bleiben für immer verschwunden.

Ich fürchte der Täter wird damit durch kommen, weil er niemals gefunden wird. Das ist so traurig und es macht mir Angst.

Ebenso viel Angst macht mir, dass es im Frankfurter Raum binnen 30 Jahren ja mehrere Serienmörder, auch parallel zueinander, gegeben haben muss:
Unbekannter Täter 76- 89 (83 verschwand das letzte bekannte der 7 Opfer)
M.S. wird für 5 Morde von 71-03 verantwortlich gemacht, 4 weitere sind nicht geklärt.
A.G. von Feb. bis Mai 90 mit 8 Opfern, von denen 6 starben.
Die "normalen" Raub und Erpressungsgeschichten mit Todesfolge zähle ich gar nicht auf, da das Motiv ja ein völlig anderes war.
Und dann gibts noch genug, die verschwanden und deren Schicksal völlig ungeklärt ist.
Der zitierte Beitrag von RobBob wurde gelöscht. Begründung: Angeblich, angeblich, angeblich... Sagt schon alles.
Dieser Bericht ist hier bekannt, wurde aber von der Verwaltung gelöscht.


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Mordfall Tristan

20.01.2022 um 16:42
Zitat von IvaIva schrieb:In Griesheim ist man mit der S-Bahn in 4 Minuten, in Hattersheim in 7 Minuten
Ich stimme dir in den meisten Ausführungen zu. Das hier könnte womöglich der Grund sein, warum man den Mörder nicht ermitteln konnte. Er schien in irgendeinem Gebiet gewohnt zu haben, welches nicht von der Aktion betroffen war. Bereits umgezogene Personen hatte man ja auch vorgeladen. Einen ähnlichen Fall auch mit Genitalverstümmelung gab es im Stuttgarter Raum, auch hier wurden Massen-Fingerabdrücke genommen ohne Treffer. Hier war der Mörder auch äußerst brutal und hat mehr als 20mal zugestochen. Der Täter wurde Jahre später zufällig erwischt, war bis dahin strafrechtlich bzw. polizeilich völlig unauffällig.

In den USA fand man einige Mörder erst Jahre später, weil die Behörden teils unterschiedliche Software und Datenbanken nutzten. Jahre später stellt man die dann zusammen und hat dann Treffer bei der Fingerabdrucksuche. Ich hoffe, dass man hier die Suche ab und zu durchführt, da ja theoretisch täglich der Täter in die Datenbank aufgenommen werden könnte.

Eine Besonderheit ist ja hier Folgendes: Hier liegt ja zumindest zur Tatzeit kein sexueller Missbrauch vor, dem Täter ging es nur um das Muskelfleisch - selbstverständlich auf brutale und menschenunwürdige Weise und höchstwahrscheinlich sexuell motiviert. Einen Racheakt kann ich mir nicht vorstellen. Allerdings gibt es da wohl unterschiedliche Psychopathen, manche essen das Fleisch und andere womöglich nicht. Bei einem Kannibalen kann ich mir schwer vorstellen, dass man damit einfach aufhört.

Manfred Seel kam leider ungestraft davon. Wie sich der Zopfträger nannte, der die Kinder zum Einkaufen eingeladen hat, ist auch nicht bekannt. Wenn überhaupt, dann wohl mit einem Fakenamen. Ohne konkreten Namen wird es heute praktisch unmöglich sein, den Täter zu ermitteln. Oder es müsste jemand aussagen, dass der mögliche Täter in der Straße x gewohnt hat, dann könnte man ermitteln. Anhand des Fotos wird es heute nach meiner Meinung nicht mehr möglich sein, den Täter zu finden. Vielmehr müsste seine Charakteristik bekannt sein: "Ich kenne jemanden, der damals Vorlieben für Kinder/Fleisch oder in diese Richtung hatte, er hieß x oder wohnte in x"

Mein Wunsch wäre natürlich, den Täter zu fassen. Sollte das nicht werden, dann wenigstens nach seinem Tod.


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Mordfall Tristan

20.01.2022 um 16:54
Zitat von InspectorGaInspectorGa schrieb:Wie sich der Zopfträger nannte, der die Kinder zum Einkaufen eingeladen hat, ist auch nicht bekannt. Wenn überhaupt, dann wohl mit einem Fakenamen
Das würde mich auch sehr interessieren. Irgendwie muss er sich ja vorgestellt haben. Sicher nicht mit Vor- und Zunamen, aber ein Vor- oder Spitzname. Verstehe nicht, warum das nicht veröffentlicht wurde. Selbst wenn der Name Fake war, vielleicht hat er ihn auch noch woanders benutzt. Und es muss auch gar nicht sein, dass er überhaupt Fake war. Wenn er nicht von vornherein einen Mord geplant hatte, sondern die Idee erst schleichend kam, hat er vielleicht gar nicht daran gedacht, einen falschen Namen zu verwenden.


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Mordfall Tristan

20.01.2022 um 20:29
Zitat von missbathorymissbathory schrieb:Wäre es sinnvoll den Beitrag von Tristan erneut bei Aktenzeichen xy zu zeigen?
Genau den gleichen Gedanken hatte ich gerade auch. Falls die Polizei vielleicht noch Infos hat, die bisher verschwiegen wurden, da sie auf Täterwissen beruhen, wäre jetzt vielleicht der Zeitpunkt gekommen, das zu veröffentlichen, da man in den letzten Jahren nicht weiter gekommen ist. Mich würde z. B. interessieren, ob die 2 Jungs, die Tristan zuletzt auf der Parkbank gesehen haben, ermittelt wurden und ausgesagt haben? Normalerweise schaut sich die Polizei doch diejenige Personen genauer an, die das Opfer zuletzt gesehen haben.


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20.01.2022 um 20:47
Vielleicht sind auch sämtliche Spuren einfach nicht mehr vorhanden? Von einem anderen Mordfall weiss ich, dass z. B. nur noch Fotos der Tatwerkzeuge etc. existieren und sämtliche Beweismittel im Laufe der Jahre bei der Polizei verschwunden sind. Mit den heutigen Möglichkeiten, kann die DNA schon an einer Hautschuppe festgestellt werden. Hat man noch Zugriff auf das Schulbuch und die Kleidung von Tristan? Da sollte man noch mal ansetzen. Ich wäre dafür, dass man es wie in den USA handhabt, dass man über einen DNA Test einen möglichen Verwandtschaftsgrad feststellen kann.


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Mordfall Tristan

21.01.2022 um 01:07
Zitat von Anya1981Anya1981 schrieb:ich kann morgen mal nach dem haus gucken. bin ja eh morgen wieder dort.
Das ist natürlich sehr nett, vielen Dank!
Zitat von Banshee202Banshee202 schrieb:Tristan soll eine Zeit lang auch mal bei seiner Oma gewohnt haben, in Zeilsheim, nördlich von Sindlingen gelegen (wo er auch zuletzt zur Schule ging), westlich vom angrenzenden Stadtteil Höchst, bzw. Unterliederbach. In Unterliederbach wohnte er nur mit seinem Vater zusammen.
Und auch besten Dank für diese Info, das war mir gänzlich neu. Damit ist das Thema dann aber auch vom Tisch.


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Mordfall Tristan

21.01.2022 um 01:42
Gemäß Aussage der Lehrerin bzw. des Vaters, waren Tristans letzten Worte, dass er aufgrund von starken Rückschmerzen zum Arzt möchte.

Ich persönlich halte diese Aussage weiterhin für enorm wichtig, denn trotz jeglicher Vernehmungen scheint genau dieser Satz die aller letzte Aussage zu sein, die Tristan, seinen Bekannten bzw. Verwandten gegenüber, geäußert hat.

Ich frage mich, ob und wieviel Wahrheit hinter dieser Aussage wirklich stecken könnte. Gleichzeitig bin ich der Meinung, dass nahezu hinter jeder Lüge, doch ein Quäntchen Wahrheit versteckt ist.

Wenn wir dem ganzen also eine Chance geben und einfach mal davon ausgehen, dass zumindest die Hälfte der Aussage der Wahrheit entspricht, dann lässt sich diese auf folgende Punkte anwenden:

- wahre Aussage hinsichtlich der Rückenschmerzen
- oder eine wahre Aussage im Bezug auf ein mögliches Treffen mit einem Arzt

Für den Fall, dass es keine Zufallstat war und sich der Täter das Vertrauen des Jungen hinterrücks erschlichen hat: War Tristans Aussage ggf. ein Indiz dafür, dass es sich bei dem Täter um einen Arzt handeln könnte bzw. dass sich dieser zumindest so bei ihm vorgestellt hat?

Spätestens nach der Betrachtung des gesamten Verletzungsbildes, lässt sich aus meiner Sicht einfach nicht mehr abstreiten, dass chirurgische Kenntnisse Voraussetzung für diese Art der Tatumsetzung gewesen sein müssen.

Und das bezieht sich nicht nur auf den brutalen Kehlschnitt oder die präzise Führung der Schnitte sondern ebenfalls auf die augenscheinlich vorhandenen, anatomischen Kenntnisse des Täters. Der gesamte Ablauf beweist Vorkenntnisse. Ergänzend dazu zeigt die Spurenlage auf, dass der Täter auch weitestgehend sauber vorgegangen ist. Trotz stechen, schneiden und trennen. Trotz Ausblutung. Eine gewisse Hemmschwelle scheint dieses zum Monster gewordene Wesen darüber hinaus ebenfalls in keiner Weise besessen zu haben. Dass der Typ keine Scheu vor Blut und Sonstigem hat, dürfte zu 100% bewiesen sein. Er hat unter Hochdruck vom aller Feinsten systematisch das umgesetzt, was er wohl höchstwahrscheinlich des Öfteren in der Praxiswelt anwenden konnte und wahrscheinlich auch dadurch in der Vergangenheit erlernt hat. Eventuell ist auch das der Hintergrund, warum vor und auch nach der Tat keine weitere Mordserie diesem Typen zugeordnet werden konnte, obwohl man sich bei dieser Form der Tatausführung nicht im geringsten einen Ersttäter vorstellen kann.

Und selbst die pingelige Inszenierung nach der Tat könnte da meiner Meinung nach reinpassen. Eine Person, die im Rahmen der täglichen Arbeit an die Einhaltung gewisser Rahmenbedingungen gewöhnt ist und weitestgehend strukturiert vorgeht. Einer, der ggf. einen Ordnungstick hat und so perfektionistisch wie möglich an die Sachen rangeht, wie es z.B. im Rahmen von Operationen vorausgesetzt wird.

Einer, der sich unter einem hohen Stresslevel die Zeit nimmt, auch noch das blutige Messer abzuwischen. Oder die Wunden mit der Bekleidung Tristans zu verdecken. Zumindest kommt es mir so vor, als ob das schon zwanghafte Mechanismen bzw. Zwangsstörungen sein könnten, die der Täter eben im Rahmen von Operationen routiniert so umsetzen muss.


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Mordfall Tristan

21.01.2022 um 02:03
Zitat von anonymous91anonymous91 schrieb:War Tristans Aussage ggf. ein Indiz dafür, dass es sich bei dem Täter um einen Arzt handeln könnte bzw. dass sich dieser zumindest so bei ihm vorgestellt hat?
Das wäre eine Möglichkeit oder eher um einen Medizinstudenten?

Ein praktizierender Arzt wäre sicherlich wiedererkannt worden aufgrund des Phantomfotos u. dem großen Interesse der Bevölkerung.

Ich finde Deine Gedankengänge klasse, überhaupt den gesamten Beitrag.


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Mordfall Tristan

21.01.2022 um 02:18
@borabora
Zitat von boraboraborabora schrieb:Ich finde Deine Gedankengänge klasse,
sehe ich auch so

@anonymous91
@borabora
In der Umgebung des Tatortes ist ein zeitlich begrenzter Aufenthalt von Personen mit medizinischem Hintergrund möglich.
Idee z.B., Teilnahme an irgendwas, wie Weiterbildung, oder Geschäftskontakte, die innerhalb eines Bereichs begrenzt waren und Täter sich sonst in diesem begrenztem Bereich aufgehalten hat

In Höchst sind viele Unternehmen der med. Branche.

Und, wer würde sich nach Veröffentlichung des Phantombildes nach Jahren an so einem Person erinnern?
Niemand.


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Mordfall Tristan

21.01.2022 um 02:31
Zitat von schnuffonschnuffon schrieb:Idee z.B., Teilnahme an irgendwas, wie Weiterbildung, oder Geschäftskontakte
Das passt ja dann zu den Gedanken von User anonmous91, die sich logisch lesen und schlüssig, stimmig sind.

Ich gehe davon aus, das der Täter nicht ortsansässig war, aus einer anderen Stadt bzw. Land stammte u. womöglich Mittel hatte, sein Aussehen zu verändern.


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Mordfall Tristan

21.01.2022 um 02:47
@borabora
Ich füge noch zu, dass der Täter sich zeitlich begrenzt in Höchst aufgehalten hat, evtl. in einem Bereich, wo der sonst mit der Aussenwelt kein Kontakt hatte.
Nach der Veröffentlichung des Phantombildes wusste nach Jahren niemand mehr mit wem man zu tun hatte.

In Höchst gibt es Branchen, bei denen wahrscheinlich damals schon Maskenpflicht war.

EIne Auffällung des Mundes nicht aufgefallen, weil einfach Mund und Nase bedeckt waren.

Ein Doppelleben?


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Mordfall Tristan

21.01.2022 um 07:14
@anonymous91
es sind übrigens mit erdgeschoss 5 stockwerke. und es gibt fenster und balkone in richtung tatort. auf dem spielplatz würde ich meine kinder spielen lassen. sehe da auch öfters erwachsene.


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Mordfall Tristan

21.01.2022 um 08:37
Zitat von schnuffonschnuffon schrieb:Ein Doppelleben?
Davon muss man unbedingt ausgehen, es sind ja meist diejenigen welchen, die ein unauffälliges Leben führen, freundlich wirken, denen man entsprechende Taten niemals zugetraut hätte, wie man zu sagen pflegt.
Zitat von schnuffonschnuffon schrieb:EIne Auffällung des Mundes nicht aufgefallen, weil einfach Mund und Nase bedeckt waren.
Okay, da wären dann noch Freunde, falls vorhanden oder Fam.-Angehörige, Nachbarn oder der Kioskbesitzer...

Wenn er gewisse Örtlichkeiten regelmässig aufgesucht hätte, müsste man sich nach Jahren an ihn erinnern können bzw. ihn auf dem Phantombild wiedererkennen.

Aber leider Fehlanzeige.
Ist natürlich möglich, das er gänzlich zurückgezogen lebte oder es schaffte, sich möglichst unauffällig zu "bewegen".
Schaurig.


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Mordfall Tristan

21.01.2022 um 10:49
Ich finde die Ausführungen/Gedanken von Anonymous sehr gut! Vielleicht war die Bezeichnung Arzt auf den Täter bezogen. Guter Gedanke. Wenn man jetzt aber mal das Phantombild nimmt und das gedanklich abgleicht mit einer Person, die man sich als Arzt vorstellt, kommt man da nicht unweigerlich zum Ergebnis, dass da irgendwas nicht passt? Schaue ich mir das Phantombild an, sehe ich da keinen Arzt, sondern eher jemand aus dem Bahnhofs-/Drogen-/Obdachlosenmilieu. Wenn die Person ein Chirurg sein soll, dann wäre das für mich eine "Sensation". Frage also: Ist das Phantombild schlichtweg völlig falsch? Ist die Person auf dem Phantombild nicht der Täter? Oder ist es eventuell sogar ein gigantisches beabsichtigtes Ablenkungsmanöver vom eigentlichen Täter, eben die Gedanken der Menschen in gewisser Weise zu manipulieren, um vom eigentlichen Täter abzulenken?


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Mordfall Tristan

21.01.2022 um 12:40
Zitat von boraboraborabora schrieb:müsste man sich nach Jahren an ihn erinnern können bzw. ihn auf dem Phantombild wiedererkennen
Ich glaube, mit etwas Phantasie würde das Phantombild auf viele passen. Das Bild in Verbindung mit irgendwas, das mit der Tat in Verbindung gebracht werden könnte, könnte eher zum Täter führen (Beruf, pädophile Neigung + eben das passende Aussehen zum Phantombild). Dazu müsste derjenige beides kennen.

Ich finde, wenn man eine Person auch sehr oft sieht und diese ihr Aussehen mit der Zeit ziemlich ändert, gewöhnt man sich an das neue Aussehen und vergisst allmählich das alte Aussehen. Selbst, wenn das Phantombild sehr realistisch gezeichnet ist, sieht der Täter heute sicher ganz anders aus (Haarfarbe, gealtert, möglicherweise sogar völlig anders, z. B. sehr dicker Körperbau, Glatze usw.). Vermutlich sah er auch damals nicht allzu sehr nach dem Phantombild aus. Die Narbe oder Hasenscharte an der Oberlippe ist i. d. R. nicht so offensichtlich, aber die Zeichnerin wollte damit dieses Merkmal verdeutlichen.

Außer den Hinweisgebern sagen die Nachhilfelehrerin und der andere Zeuge aus der Spiegel TV Reportage, dass die verdächtige Person, die sie ja gesehen haben, dem Phantombild ähnelt. Es gibt 2 Herausforderungen: 1. Den Täter finden. 2. Dem Täter die Tat nachweisen. Wenn der Fingerabdruck aber doch nicht hinhaut (aus welchen Gründen auch immer), dann wird der Fall leider nie aufgelöst. Zudem besteht die Möglichkeit, seine eigenen Fingerkuppen zu manipulieren. Je nachdem wie gut man schleift oder mit Chemikalien behandelt, ist der ursprüngliche Abdruck möglicherweise nicht mehr rekonstruierbar. Ist vielleicht unwahrscheinlich, aber theoretisch möglich.


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