Mord an Frauke Liebs

@Sven1213
Jeder, der für den Abend und die Nacht des 20.6.06 kein Alibi und in irgendeiner Weise mit FL Kontakt hatte wäre zu überprüfen.

katzeundhund schrieb:ohne die Anrufe wäre die Leiche wahrscheinlich eher gefunden

In wie fern?

@katzeundhund
Es geht mir darum, dass ich denke, dass FL am 20.6. ab ca 22:50 Uhr auf ihren späteren Mörder oder Totschläger getroffen ist. Deshalb ist ein Alibi ab diesem Zeitpunkt entscheidend. Irgendwie logisch.

Vom Profiling her muss man sich doch eigentlich nur von jedem im Umfeld von Tatzeitpunkt beim England Spiel bis zum Auffindetag eine Timeline anlegen, die dann durch Alibis belegt werden muss. Das mag komplex klingen, aber durch die Anrufe in der Anzahl würde ein "Fehler" sicherlich auffallen

@Sven1213

Sven1213 schrieb:Irgendwie kommt es mir so vor, als wäre sie Situation für Frauke ungewöhnlich gewesen, aber anfänglich nicht bedrohlich für Leib und Leben.

Ich gehe aber davon aus, dass sie von Anfang an nicht freiwillig mit dieser Person zusammen war!

Die Anrufe wurde ich dann als "Zuspiel" für Frauke interpretieren.
Sie durfte nichts detailiertes sagen, aber es war auch erstmal eine nicht extreme Situation für sie.

Eventuell hat der Täter mit der Zeit gemerkt, dass Frauke weg von ihm wollte und die "Zuneigung" nur gespielt von ihr war.

Kannst Du ausführlicher darauf eingehen?
Wie kam es zum Treffen nach Verlassen des Pubs? Lockte er sie iwo hin oder verschleppte er sie?

Wenn es keine Freiwilligkeit war, dachte sie, sie könnte selbst aus der Situation entfliehen?

@Tibetdog

Das man für den Tag ein Alibi haben muss ist natürlich logisch. Aber man muss genauso für alle anderen Anruftage ein Alibi haben. Dies zu fingieren bedeutet mindestens eine weitere Person inklusive Dichthalten für immer. Das nenne ich mal schwierig. Ganz davon, dass EIN Fehler den Beamten sofort aufgefallen wäre.

@Sven1213
Mit unregelmäßigen Meldungen wird die Polizei auch ein wenig zweifeln und sagen: Ja, sie weg, das ist schlimm, aber ne Suchaktion können wir ja nicht sofort starten, da sie auch SMS schreibt, in den steht: Komme bald nach Hause. Wenn der Täter dies allerdings so prognostizierte, dass man die Suchaktionen auf Sparflamme fährt, weil man das heimkommen immer wieder auf Morgen (durch die SMS) schiebt und es somit eigentlich keine Suchaktion von Nöten ist, dann ist von unglaublicher Berechenbarkeit. Er nahm ja dann in Kauf, dass die Log-Daten seines Handys bekannt wurden, wusste aber, wenn er dies gegen Zeit tauscht, die er bekommt, bevor sie mit der großangelegten Suchaktion startet. Er hat also abgewogen. Dann war es definitiv auch so, dass er von Anfang an vorhatte FL zu töten, da das Berechenbarkeit impliziert. Stellt sich nur noch die Frage, wie er sie abgefangen hat. Mütter haben immer Recht, sie sagte, sie wäre nie zu irgendwem ins Auto gestiegen. Reine "Mordlust" mit einem Zufallsopfer ist ja auszuschliessen, da dann die SMS und Anrufe überhaupt nicht von Nöten wären. Von daher muss FL ihren Täter gekannt haben, sonst wäre sie ja nie ins Auto gestiegen. Und eine Entführung auf dem Heimweg.....Das wäre wahrscheinlich zu gefährlich, weil immer irgendwer was hört oder sieht.

@katzeundhund
Mit Anrufen braucht man für den Tag/die Nacht nicht unbedingt ein Alibi,wichtiger sind welche für die Folgewoche/ die Zeitpunkte der Anrufe.

Ganz wichtig ist allerdings: Wo halte ich jemand über so eine Zeit gefangen ohne das es auffällt?
Selbst wenn ich im Wald eine Hütte hätte, da laufen Jogger und Spaziergänger und selbst mit Klebeband auf dem Mund kann man immer noch auf sich aufmerksam machen. Wahrscheinlich ist da wirklich ein ein leerer Keller in einem Wohnhaus gewesen sein.

@katzeundhund
In der Stadt sicher nicht. Egal wo- ein massives Risiko.

@katzeundhund
Und dann Spazierfahrten durch Paderborns Industriegebiete? Warum?

sind jetzt die Industriegebiete sicher? dass man es so genau ortet aber bei nieheim ist man sich nicht sicher...

@sue_bern
Ich denke Stadtgebiet kann man schon sagen.
Oder Funkzellenexperten?

@Tibetdog

Ein Haus auf dem Dorf, Einfamilienhaus, Keller, leerer Raum und eine angekettete Person mit Klebeband über dem Mund hat kein Netz und der Täter bekommt seinen Willen nur, wenn er etwas gibt. Oder kein Netz. Oder so sadistisch veranlagt, dass er mit ihr vor deren Haustür langfährt und sagt: Schau, wenn du das heute noch mal mitmachst, dann lass ich dich morgen da hin! VIelleicht wurde aus den Skrupeln immer weniger und dann, als FL sich verplapperte war dann Schluss. Das ist vielleicht ein guter Punkt, die Telefonate waren ja immer zu der gleichen Zeit ungefähr.

Also entweder Zweit-/Ferienwohnung, abgeholt, rumgefahren und wieder zurück gebracht, oder aber Ein Haus mit einem Zugang, vielleicht sogar noch ne Frau und deshalb die Fahrten zu den Zeiten, weil er zu Hause ja schlecht aus dem Keller telefonieren konnte, da es irgendwer mitbekam. Ich bin mir sicher, dass die Profiler an diesem Fall die Info schon längst herausgefunden haben, ob er alleinstehend oder verheiratet war.

@katzeundhund
Das dachten die Ermittler ja auch!
Und leider hatten sie mit der Theorie keinen Erfolg. Kann auch einfach Pech sein, aber daran glaube ich nicht.

@katzeundhund
also du siehst es so, dass der Täter angekettete Frauke jeden abend brav befreit hat, wenn die nachbarn oder Ehefrau nicht geschaut haben dann ins auto, nach pb und dann chris anrufen lassen? wuerde man die verletzungen von ketten nicht feststellen koennen?

@Tibetdog

Erfolg hat einfach nichts mit Glück und Pech zu tun. Das ist einfach nur Arbeit, viel, viel Arbeit.Manchmal gehts schneller, DANN hat man Glück, manchmal langsamer, dann hat man vielleicht PECH. Manchmal braucht man Jahre, um die richtigen Schlüsse zu ziehen. Und die chronische Unterbesetzung der SOKOS tut noch einen Teil dazu. Ich denke, die können das schon ganz gut eingrenzen, wer und wie und ungefähr das gemacht haben könnte. Aber machmal zieht man an einem Punkt die falschen Schlüsse und schon kommt man nicht weiter, obwohl man alles richtig macht.

Und es ist wichtig zu welchem Zeitpunkt man falsche Schlüsse zieht. Anfang, Ende oder Mittendrin. Ende hat den wenigsten "Richtig nach Fehler" Effekt.

@sue_bern

nein, würde man nicht. Guck dir mal die allgemeinen Verwesungen an der Luft an, da sind nur noch Knochen und Sehnen und Haare (und auch DNA) nach der Zeit. Dabei hatte der Täter allerdings Glück, nämlich, dass man die Leiche erst so spät entdeckte.

und ja, er fuhr mit seinem Kastenwagen irgendwo hin und hat genau dieses Procedere durchgespielt. Oder aber, falls die Frage nun kommt: Musste er keine Angst haben angehalten zu werden? Wann wird man denn nicht so oft angehalten? In einem Taxi, Krankenwagen, etc.

@katzeundhund

katzeundhund schrieb:Musste er keine Angst haben angehalten zu werden? Wann wird man denn nicht so oft angehalten? In einem Taxi, Krankenwagen, etc.

ja, diese diskussion hatten wir mal schon
war interessant

@Sven1213

Ich gehe aber davon aus, dass sie von Anfang an nicht freiwillig mit dieser Person zusammen war!
In dem Fall hätte Frauke ihre erste SMS an Chris schon unfreiwillig gesendet.

Sehe ich auch so, aber laut KHK Östermann kamen die hinzugezogenen Profiler zu dem Schluss, dass Frauke diese um 00.49 an Chris im Funkgebiet 'Nieheim Entrup' abgesetzte SMS "freiwillig" versendet hatte. WIESO EIGENTLICH??

[Inhalt der SMS: "Komme später Spiel war lustig nicht gegen England hdgdl :-)"]