Mord an Frauke Liebs

@eis..bär
Ich glaube das ein Mensch der im normal Fall mit x auf eine Situation überlegt reagiert, dieses in den seltensten Fällen in einer echten Panik/Not/Gefahren Situation auch tut. Wir reden hier immer vom rationalen Verhalten. Zieht ihr irrationales Verhalten überhaupt in Betracht?
Sowohl im Bezug zum Täter als auch auf Frauke?

@eis..bär

eis..bär schrieb:Mit dem Gedanken es gab einen im Pub der Frauke ständig unauffällig aus den Augenwinkeln beobachten konnte, spiele ich auch.

Ja, warum nicht. Wär doch gut möglich, dass ihr jemand folgte, als sie den Heimweg antrat. Vielleicht war das von vornherein geplant und im Pub ein idealer Suchort, um sich ein Opfer auszuwählen.

@LynnCare
Glaube eher, lägen wir da richtig, hätte derjenige für ein sehr gutes Alibi gesorgt im Vorfeld.

Angenommen, der Täter war ein Fahrer, der noch länger in der Stadt arbeiten musste, so hätte er damit einen Grund gehabt, seine geplante Tat so lange zu verzögern, bis er die Leiche außerhalb auf dem Heimweg ablegen konnte (nämlich bei Lichtenau). Vielleicht war diese äußere Planung der einzige Grund, das Opfer telefonieren zu lassen, um das Ganze um ein paar Tage zu verzögern, bis er eben seine Aufträge alle erledigt hätte. Und nach Vollendung aller örtlichen Aufträge konnte er seine Tat umsetzen und die Leiche ablegen, wie er das vielleicht nicht das erste Mal getan hat. Vielleicht hat er nicht daran gedacht, dass die Anrufe geortet werden, sondern nun daran, dass das Opfer nicht vermisst werden sollte. Vielleicht war der Täter zu wenig intelligent, um sich vollumfänglich bewusst zu sein, wie merkwürdig es ist, wenn ein Opfer solche Anrufe tätigt unter diese Umständen. Für ihn klang es evtl. ausreichend erklärend, damit die Polizei nicht eingeschaltet wird. Vielleicht rechnete nur Frauke damit, nicht jedoch der Täter, der womöglich in aller Seelenruhe davon ausging, dass nun niemand nach Frauke suchen wird, er seine Tat durchführen kann mit Ablegung der Leiche an einer nicht so schnell zu findenden Stelle und er dann sowieso weg wäre. Warum er das Opfer früher schnappte, könnte evtl. an der günstigen Gelegenheit liegen. So einfach ist es nicht, dafür müssen wohl einige Tage eingerechnet werden, vielleicht wollte er da sichergehen und diese "Vorarbeit" schnell durchführen. Wenn der Täter kein Ersttäter wäre und außerdem noch empathielos empfände, wäre eine solche Planung denkbar. Täter sind ja nicht unbedingt die Intelligentesten.

Ich halte nicht viel davon, Szenarien zu bilden heutzutage noch.
Der Täter, die Täter sind frei..sie lesen mit..wir bieten ihnen ein Kino sozusagen.

Was @Ollie sagte, wagte ich nicht auszudrücken aber nun ist es raus.
Ob der Täter arbeitete oder nicht, ich glaube an eine Täterkonstellation, die es Frauke unmöglich machte durchzublicken was da überhaupt los ist so genau.
Ich schließe Neid und eben ein belachtes gekränktes Narzisstenhirn nicht aus.
Es muß wohl Menschen geben die werden unsagbar gereizt hören sie warmherzigen und hochsensitiven Menschen zu. Als würden sie in einen Spiegel schauen und ihr wahres eigenes Ich, ihrer Gier begegnen..kommen ihnen Vernichtungsgedanken?
Oder ist es der Reiz der einen Sadisten ausmacht, solch einen Menschen sehen zu wollen wie er zum "Tier" wird?

Wenn Frauke derart gereizt wurde, dann hat sie den Täter auch erkannt wie er tickt.. aber leider konnte niemand "mitdenken"?

Ich glaube eher nicht, dass solche psychisch geschädigten Menschen sich ihrer Störung so sehr bewusst sind. Das verläuft viel affektiver, d. h. ein solcher Mensch geht vielleicht ganz bewusst diesem narzisstisch ausgelösten Affekttrieb nach und sucht sich Opfer im Schema der gehassten Personen. Solche Fälle gibt es mehrfach. Wenn es nicht gerade eine familiäre Beziehungstat ist, werden eben fremde Opfer Stellvertreter für das verhasste Geschlecht, gerade bei abgewiesenen Männern mit dieser abnormen Entwicklung.

@LynnCare
Gut..Du betrachtest dies aus Deinem Alltagserleben heraus.
Dieser Täter hier wurde aber nie gefasst..vllt sogar WEIL er in der Lage ist eben NICHT affektiv zu handeln.

Ich war früher für eine Weile als Beiständin in solche Themen verwickelt. Da ging es auch um die Militärtauglichkeit. Man könnte z. B. im Umfeld von Frauke schauen, ob bei ihnen eine passende psychische Affinität bei Militärtests erfolgte. Da wird doch auch die Psyche getestet und manche deshalb als militäruntauglich ausgegliedert aus dem Militär. Natürlich wäre das nur bei gewissen Typen interessant, z. B. solche, die Waffen mögen, zu sehr mögen. Im Falle Frauke Liebs ist sowieso auffällig, wie oft die Ortungen bei Militäranlagen liegen. Also da würde ich noch mehr Druck machen, ob sich dort nicht doch auch Täterpersönlichkeiten befinden könnten, die in Frage kämen. Es gibt ja durchaus Fälle, wo Militärangehörige als Täter identifiziert wurden. Die Affinität zu Waffen ist beim Berufsmilitär schon eher gegeben, auch ein gewisses taktisches Planungsverhalten wird gelernt.

@LynnCare
Auf welcher rechtlichen Basis sollte sowas heutzutage durchgeführt werden?

Militärangehörige kommen eher in Frage als Sozialdienstleistende?
Blondinen sind dümmer als Brünette?

Sorry für den letzten Teil. Aber versuch nochmal drüber nachzudenken was Du da geschrieben hast, auch wenn es aus Deiner Sicht und Deinen Erfahrungen eventuell stimmig ist.

@LynnCare

LynnCare schrieb:Im Falle Frauke Liebs ist sowieso auffällig, wie oft die Ortungen bei Militäranlagen liegen.

@LynnCare

Sind die "Barker Barracks" auch eine Militäranlage?
Liegen die BBs in Reichweite der Funkzelle 'Benhauser Feld'?

@airdbair
Herr Östermann sagt in dem Artikel in der Crime, es hätte vor einigen Wochen die letzte Durchsuchung gegeben.
Also dauern die Ermittlungen doch an.
Und zu wissen wer damals im Pub anwesend war, ist doch heute eventuell immer noch nicht geklärt.

Wenn der Täter in irgendeiner Weise zu Fraukes Umfeld gehört, bekommt er auch den Crime Artikel zu lesen. Möglicherweise muss er sogar darüber reden und Stellungnahmen abgeben.

@eis..bär

eis..bär schrieb:Herr Östermann sagt in dem Artikel in der Crime, es hätte vor einigen Wochen die letzte Durchsuchung gegeben.
Also dauern die Ermittlungen doch an.

und nach was sucht man ,nach der langen zeit ?

mal eine überlegung die selten diskutiert wurde.

wenn ich mit dem opfer in nieheim bin und es kommt heraus das von dort eine sms ausgegangen ist, die man geortet hatte.
und man sucht dort.
würde man dann dort bleiben wollen mit dem opfer ?
vielleicht wenn eine ablenkung geklappt hätte,wenn das melden fraukes etwas bewirkt hatte,aber wäre man dann sicher ?
wie sicher wäre man dort ? oder sollte man sich woanders aufhalten ,durch die gegend reisen ,bis man nicht mehr kann ? bis die btm zuende gehen ?
kann man eine woche von zuhause wegbleiben ,wäre das risiko höher entdeckt zu werden ?
oder wäre man einfach eine woche durch die gegend gefahren ,hätte unterwegs gepennt,an verschiedenen orten ?
wäre man vielleicht nur nachts in nieheim gewesen ,wenn keiner sucht und tagsüber weg ?

@zweiter

zweiter schrieb:und nach was sucht man ,nach der langen zeit ?

Ja ähm..das weiß ich ja nicht.
Vielleicht immer noch nach ihrem Handy oder Teile ihrer Kleidung..der Uhr..nach DNS von ihr..

@eis..bär
aber es gibt eben etwas nachdem man sucht und was wohl noch vorhanden sein könnte.

@zweiter
Ja wer weiß das schon..vllt gibt es ja Hinweise auf eine Art Trophäe.

@eis..bär
ich glaube nicht, dass noch aktiv ermittelt wird. Es hat jemand der Polizei einen Tipp gegeben, dass sich das handy von Frauke bei einer Person befindet und da müssen sie reagieren und das prüfen. Nicht mehr und nicht weniger...

@zweiter finde ich interessant... eine Ablenkung von Nieheim ist ja nur sinnvoll wenn sich Frauke dort aufhält.

@Lumina85
Habe ich anders interpretiert.
Das mit dem Handy war vor der letzten Durchsuchung.

@eis..bär
Hast du das Heft gerade parat? Vielleicht kannst du kurz daraus zitieren...Für mich klang das so als sei die letzte Durchsuchung die mit dem Handy gewesen.

Zitat aus der Crime: Der Ermittler: "...Wir haben jetzt 900 Leute überprüft. Es gab etwa 40 Durchsuchungen. Vor ein paar Wochen die letzte. Wir bekamen den Hinweis, dass jemand Fraukes Handy hat. Aber leider - nein. ..."

Die Zitate in der Crime sind zeitlich nicht explizit betitelt, sondern anhand des gesamten Verlaufes des Falles angeordnet. Das grundlegende Interview mit Familie und Freunden scheint aus diesem Jahr zu stammen.