Mord an Frauke Liebs

Er konnte sie nicht gehen lassen, es hätte sein Leben zerstört.(Seins hat sich nun wohl auch auf eine Weise verändert, wie er es nicht für möglich gehalten hat. Er hat in seinen Abgrund geschaut.) Vielleicht wollte er mit ihr reden und sie hat ihm drastisch gesagt, dass er all das vergessen kann. (Ich hätte ein Heidentheater aufgeführt, damit es ankommt.) Aber auch das kommt manchmal nicht an, wenn sich jemand in eine fixe Idee verrannt hat.

@eis..bär

eis..bär schrieb:Inerhalb einer Woche ein Verhalten zu entwickeln, indem kein Lebensmut mehr enthalten zu sein scheint..

wie geht das ?

ich denke ,alleine das "du kommst nach hause,ne heute doch nicht"macht soviel stress,das irgendwann der weg mit gewalt angegangen wird.
vielleicht hatte der täter leichtere verletzungen abbekommen ,bei der aktion.

@eis..bär

... als würde sie ihn in Schutz nehmen

Vielleicht fühlt sie sich mitschuldig an dieser Situation. Dass sie denkt, hätte ich die bloß nicht gesagt, dann wäre das alles nicht passiert.

@zweiter
Ich kann mir das alles nur so erklären, der Täter war sehr geübt, was Bewußtseinsverändernde Substanzen angeht und "Gehirnwäsche".

Innerhalb von wenigen Tagen einen Menschen so auszulaugen..muss dieses "Können" gehabt haben.

Da stimmt was nicht..das ist KEIN "normaler" wo es um Bedürfnisbefriedigung ad hoc geht.

Frauken war bestimmt schon länger ein "Eisen im Feuer"..und der Tag ihres Verschwindens passte für den Täter (bis auf die freiwillige SMS) genial.

@Scoobidoo
Nein so meinte ich das nicht.
Eher so als hätte mich eine Person des Vertrauens in eine Lage (freiwilliges Verstecken) gebracht, damit beispielsweise sie nicht bei der Polizei benannt werden muss oder ähnliches.

Jedenfalls denke ich, Frauke vertraute dieser Person zulange..sie hätte sich einfach NICHT vorstellen können, sie hängt mit da drinn.

Stell Dir vor, Dein Sohn bringt Dich irgendwo hin..mit der Aussage, Dich beschützen zu wollen.
In Wirklichkeit ist es aber so, er will etwas vertuschen. Du spürst ansich die inkongruente Situation..kannst sie aber nicht ausdrücken..nicht glauben..nicht fassen..
Es ist ein Taumel der Gefühle und Fakten..der bringt einen doch aus der Bahn!

Ich meine, einerseits die Fakten, die Dich überzeugt haben, Dich in Sicherheit bringen zu lassen..andererseits aber dieses komische Gefühl..demjenigen der Dir angeblich helfen wollte..geht alles am Ars.. vorbei..

Du sollst ihm sogar noch dankbar sein, er hat Dich irgendwo hin gebracht, wo Du keine Kleidung hast..kaum Wasser..wenig zu essen..

Das passt dann alles nicht..es ist nicht stimmig.

Und denjenigen musst Du aber beschützen..am Telefon MUSST Du wohl oder übel sagen, du wirst NICHT festgehalten..obwohl Du es gerne sagen würdest..weil wegen des Gefühls.

Un derjenige vor dem Du geschützt wirst..tja..der hängt auch mit drinn, aber er tut nun auch so..als würde er Dich da retten wollen..

So könnte man nun immer weiter "spinnen"..und Frauke wußte nicht mehr wer wer ist?

Ich glaube, dem Unbekannten wird an der Stelle zu viel Intelligenz zugeschrieben. (Man geht immer von sich selbst aus. Kluge Menschen können dir ganz viel über einen Punkt erzählen.) Er hatte wohl ungerechterweise eher Glück und lediglich auf die, für ihn bedrohliche, Situation gefasst zu werden, reagiert. Was, wenn sie beim Telefonieren gelegen hat? Klingt man schon mal anders. So und nun die Augen verbunden. Klingt noch schlechter. Und was, wenn Frauke zu wenig zum essen bekommen hat? (Die Sachen hat sich auch nicht wechseln können.)Wie klingt man nach 2 Tagen nix Essen? Nun noch ein bisschen Beruhigungsmittel aus der Apotheke der Schichtarbeiter.
Ich bin immer wieder erstaunt, welch erbärmliches Häufchen Elend der der Super-Täter ist, wenn gefasst.
@eis..bär
Vertraue ich meinen männlichen Familienangehörigen? Bedingt. Liegt wohl in meiner Geschichte, aber die ist aber uninteressant.
Es geht um Frauke.Die ist tot. Schade, um das Mädchen.

@Scoobidoo
Es sollte auch nur Einfühlung vermitteln..was Täter sich einfallen lassen..stehen sie auch NICHT zueinander in Bezug.
So können sie dennoch sehr gut zusammen für das EINE wirken.

Da braucht es keine Intelligenz..da geht es um "ausbooten"
Wer hat die tragenden Kontakte..wer bleibt aussen vor..wer wird zum Buhmann gemacht..

Hat auch nichts mit kompliziertem Denken zu tun.

Ich denke hier sind mehrere Täter mit verschiedenen Motiven.
Zugute kam ihnen allen, Frauke wurde lange und intensiv genug ausgespäht.
Man kannte sie gut und wußte sie ist durch und durch sozial..ein Engel.

So sehe ich das.

@zweiter
Das, mit den leichten Verletzungen, glaube ich auch..., das hätte ihn noch giftiger gemacht.

@eis..bär
Na, ab dem Punkt, an den ich gefangen werde, hab ich eine Beziehung. Ob ich will oder nicht. Leider macht macht der Täter die Regeln und ich muss darauf reagieren. Es steht mir das zur Verfügung, was ich erlernt habe. Ich kann mich schlecht in den Täter hineinversetzen. Ich sehe immer nur was er getan hat und da wird es mir schlecht. ABER an eine/einen Mitwisser glaube ich auch. Er oder sie
kann sein Handeln verstehen und kann unwissentlich mitgenommen haben.
Allein, die nicht bewiesene Geschichte mit den Beruhigungsmittel. Es verschwinden leider zu viele aus dem Medikamentenschrank. Dem wird nicht nachgegangen, weil es viele Menschen betrifft, denen auch die Existenz zerbricht, wenn sie auffliegen.

...Ähm, kann unwissentlich mitgemacht haben.

eis..bär schrieb:Ich glaube nicht an das "Leibeigenensyndrom".
Warum sollte er dann noch mit ihr durch die Gegend fahren..sie und sicheiner psychischen Strapaze ausetzen, wo er doch diese ganze verlorene Zeit schon mit ihr in seinem Versteck hätte genießen können.

Ich kenn jetzt keine Vergleichsfälle mit Erwachsenen, aber sowohl bei Natascha Kampusch als auch Sascha Buzmann war es so, das der Täter durchaus bereit war einen erstaunlich großen Aufwand zu betreiben, wenn er glaubte, seinen Opfern war ein Wunsch wichtig (besonderes Gebäck, ein Fernseher).

Dennoch waren die Täter alles andere als freundlich, gab es für die Gefangenen eine permanente Bedrohung, die Täter waren unberechenbar - und für die Opfer war das nur sehr schwer zu ertragen, weswegen ihr Handeln allein dem Zweck diente, zu überleben, auch wenn es dann für Außenstehende wie ein Kooperieren ausgesehen haben mag.
Die Täter waren brutal, aber sie wollten sowas wie eine enge "Beziehung" mit ihnen.

Ich sehe im Erlauben dieser Telefonate im Fall von Frauke Liebs das Erfüllen eines Wunsches. Da der Täter bereit war dafür viel in Kauf zu nehmen, gehe ich bei dem Verbrechen von einem Versuch aus, eine Beziehung zu erzwingen.

zweiter schrieb:also ich sehe da keinen erzwingbaren beziehungsversuch,weil derjenige sich einfach nicht um frauke gekümmert hatte.
sie hatte immer noch ihre klamotten an und es ging ihr anscheinend nicht so gut, wie sie es am telefon sagte.
sie wurde wohl immer wieder betäubt, oder war angeschlagen.

Wir wissen nicht, ob der Entführer sich um Frauke Liebs gekümmert hat - wir können annehmen, dass er ihr nicht völlig vertraut, und sie vielleicht während seiner Abwesenheit betäubt hat. Essen und Trinken wird er ihr aber gegeben haben.
Es kann doch sein, dass der Entführer gegen 17:00 von der Arbeit kam, während sie allmählich aus ihrer Betäubung aufwachte, sie zusammen aßen, Fernsehen guckten, und dann eine Runde durch die Stadt fuhren, sie telefonierte und er an Orten vorbeifuhr, an denen sie schon mal war, damit sie einen Blick auf ihre Freunde werfen konnte, um zu sehen wie es ihnen geht.

Wir wissen auch nicht, ob sie die ganze Zeit ihre Kleidung trug.
Ich gehe davon aus, dass der Entführer ihr spätestens als er sich zu den Anrufen und dem damit verbunden Herumfahren überreden ließ, neue Kleidung gab - schon allein, damit sie nicht so leicht erkannt werden konnte.

Als er merkte, dass er die Kontrolle verlor, gab er ihr ihre Kleidung zurück - sie fuhren ein letztes mal "zum Telefonieren" - aber er tötete sie. Dadurch blieben keine verräterischen Kleidungsstücke von ihr bei ihm - die er extra entsorgen müsste, und keine von ihm besorgten Klamotten bei der Leiche - die sich zu ihm zurückverfolgen ließen.
Und wenn sie lebend das Versteck verlassen hat, dann musste er sich auch nicht um eine Leiche und deren anstrengende Entsorgung aus dem Versteck kümmern.

Ich würde mich gerne noch mal auf den Tag von Fraukes Verschwinden konzentrieren. Die Freundin sagte, dass Frauke gleich nach dem Spielende abgehauen ist, weil müde und mit Akku leer.
Keiner hat sie auf dem Heimweg gesehen... Dann ist sie da vielleicht nie entlang gegangen? Wie lange hat die Libori-Galerie wochentags oder bei solchen Ereignissen offen? Gibt es da Toiletten? Gibt es eine Verbindung zwischen Toilette und dem Parkhaus (Alptraum vieler Frauen)? sicher.
Die Toiletten In Kneipen sind ja manchmal ziemlich össelig und überfüllt , so dass frau lieber auf die Toiletten von Fastfood-Ketten oder die von Kauf-Centern geht. Hat man Frauke nach dem Spiel eher dort zu suchen? Oder wartend, direkt neben der Ausfahrt des Parkhauses, das direkt neben dem Auld Triangle ist. Hat sie jemand dort gesehen?

Scoobidoo schrieb:Keiner hat sie auf dem Heimweg gesehen...

Dass sich niemand gemeldet hat, der sie gesehen hat oder gesehen haben will, ist noch lange kein Beweis, dass sie niemand gesehen hat oder dass sie nicht an der Stelle X oder Y war. Es gibt halt nur keine Zeugen. Du hast auch nicht meine Geburt gesehen und trotzdem existiere ich.

@Scoobidoo:
Du könntest mit dem Entführungsort (wenn es denn zunächst eine Entführung wider Willen gab) richtig liegen. Grundsätzlich ist doch die Erfahrung, dass Gastronomie-Toiletten (alleine schon wegen der laufenden behördlichen Kontrollen) wesentlich hygienischer sind, als öffentliche WCs. Das von Dir erwähnte Kaufhaus hatte geschlossen. Du könntest aber mit Deiner Spekulation mE trotzdem richtig liegen. Ich kann nur von Herrn-WCs sprechen. Wenn bei einem Champions-League-Spiel eine Gaststätte brechend voll ist, sieht das WC nach Spielschluss entsprechend aus und es gibt trotzdem manchmal Warteschlangen. Wenn im AuldTriangle nach dem Deutschland-Spiel um 16:45 niemand sauber gemacht hat, dann könnte es nach dem Englandspiel entsprechend unhygienisch ausgesehen haben, so dass sich FL vielleicht lieber eine Toilette auf dem Heimweg gesucht hat. Es stellt sich dann die Frage, ob Ihre Freundinnen sich an eine entsprechende Bemerkung im Lokal erinnern könne, wonach eine aus dem Freundeskreis angeekelt von der Damentoilette zurückkam.

@hallo-ho
Na dass sie nach Hause gehen wollte, heißt ja auch nicht, dass sie es dann tatsächlich getan hat.
Im Auld Triangle wurde sie noch gesehen, vor der Türe schon nicht mehr. Hier scheint sie plötzlich wie vom Erdboden verschluckt.
Wenn man mal die Scheuklappen entfernt, kann man vielleicht besser sehen?

@Scoobidoo
ja, man kann auch über den Tellerrand schauen oder man kann natürlich auch denken, dass es immer und überall Zeugen geben muss, die auf jeden achten, der zufällig an ihnen vorbeilatscht.

@Scoobidoo

Ich denke/frage mich schon auch eine ganze Weile ....wie "voll" war es im Auld Triangle....was war vor der Tür noch los ?

Ein Mensch verschwindet viel einfacher /schneller in einer Gruppe ....

Das ist so ein Knackpunkt .

Man vermutet ,Frauke trat den Heimweg ( alleine) an ....Richtung unbekannt ....aber Richtung zuhause.

Mir kommt die Situation vor dem Pub auch zu kurz !

Was war dort los ?

Wie kann man es sich vorstellen ?

Sind alle schnell heim ,kurz nach dem Spiel ,oder gab es vor dem Triangle noch eine grössere Ansammlung von Menschen ,die in Aufbruchstimmung waren ?

@Ollie
Die möglichen Geschehnisse während oder kurz nach dem Verlassen des Pubs sind in der Tat interessant.
Da der Bereich vor dem Platz den Fußgängern als Drehscheibe dient, da von diesem 4 Wege eingeschlagen werden können (Innenstadt, Parkhaus, Westerntor, Unterführung) ist es grad im Zuge des Englandspiels höchstwahrscheinlich, dass dort noch ein reges Treiben herrschte.
Die Stimmung war gut, kommunikativ und ideal um unverbindlich einfach schon über das “lustige“ Spiel in Kontakt zu treten.
Es ist durchaus denkbar, dass es bereits hier im Trubel zu jener fatalen, unbemerkten Begegnung mit dem Täter kam, der ggf. anbot, die vom langen Tag erschöpfte Frauke heim zu fahren.
Der weitere Weg hätte dann zum PKW des Täters geführt, vielleicht sogar in die entgegengesetzte Richtung Ihres vermuteten Heimwegs.
Egal ob man wohlwissend, dass Frauke sich im Pub aufhielt von extern abfing oder gar aus dem Pub heraus agierte, ein etwaiges Fahrzeug hätte man idealerweise pubnah ggf. sogar im Parkhaus in der Liborigalerie platzieren können.

@Philowl

Das könnte ich mir gut vorstellen ,gerade w e i l ,sie niemand auf ihrem Heimweg bemerkte ,und niemand sah ,dass sie (evtl.) gewaltsam in ein Fahrzeug verbracht wurde .

Vielleicht spielte sich diese Szene (die Frauke zum Verhängnis wurde ),dort vor dem Pub ab ... kann ich mir gut vorstellen .....und klar ! ,dass sie niemand mehr auf ihrem eigentlichen Heimweg sah ...

Mein "Problem" dabei bleibt ,dass ich nicht von einem Fremdtäter ausgehe....

Wer könnte sie dort in der Gegend um den Pub herum abgepasst haben ?

@Ollie
Folgt man Deiner Hypothese (bekannter Täter) muss der Täter über Fraukes Pubaufenthalt unterrichtet gewesen sein. Entweder über an diesem Abend anwesende Personen oder digitale Korrespondenzpartner eben dieser, oder aber durch die ggf. während der WM quasi durch die Übertragungszeiten ritualisierten, allabendlichen Pubbesuche der Frauke.
Folgt man dann weiter der immer noch stoisch manifestierten OFA, landet man dann in Nieheim ggf. bei dem Umfeld, welches der User jacksbaby83 hier erwähnte...