Mord an Frauke Liebs

@Malinka

Warum sollte nicht genau Chris die Person sein
für den Fall der Fälle?

Er ist doch derjenige der auf sie wartet und
mit dem sie zusammenlebt. Hätte man nicht
logischerweise mit genau dieser Person
den Fall der Fälle abgesprochen?

Man lässt also die Person anrufen die Fraukes
Verschwinden am schnellsten bemerkt.
Und der am schnellsten auffallen wird, dass
etwas nicht stimmt.

Letzteres wird der Grund gewesen sein. Die SMS von Mittwoch früh 21.6. ging an Chris. Von da
ab hat man sich an den Kontakt gehalten. Die Gefahr, dass mit irgendjemand ein Schlüsselwort vereinbart
wurde, besteht natürlich immer. Auf der anderen Seite, wenn man als Opfer sich noch aussuchen kann,
wen man anruft, dann liegt es aus Tätersicht ja eigentlich nahe, dass dort versucht werden würde,
unliebsame Informationen zu übertragen. Nein, daher glaube ich, dass der Täter sich genau auf einen
Kontakt festgelegt hat, den er bedienen wollte. Nämlich der, dem als erstes das Fernbleiben auffallen
würde (was ironischerweise ja nicht so war).

Sie hat doch auch mit Karen gesprochen,da wurde das Telefon sogar auf Fraukes Wunsch wohl weitergereicht.
"Gib mir Karen mal bitte"
Dazu mit ihrem Bruder.Also von nur einer Kontaktperson kann man hier nicht sprechen.

@bura007

bura007 schrieb:Sie hat doch auch mit Karen gesprochen,da wurde das Telefon sogar auf Fraukes Wunsch wohl weitergereicht.
"Gib mir Karen mal bitte"
Dazu mit ihrem Bruder.Also von nur einer Kontaktperson kann man hier nicht sprechen.

Ja, schon. Es ging halt darum, dass FL immer bei Chris anrief. Die Frage ist, wie er das hand-over zu
Karen hätte verhindern sollen. Der Anruf vom Bruder, den hätte er vll. noch blocken können. Aber
war FL schon rangegangen?

mlaska schrieb:Letzteres wird der Grund gewesen sein. Die SMS von Mittwoch früh 21.6. ging an Chris.

Darüber habe ich auch lang nachgedacht. Wenn man aber davon ausgeht, dass der Täter Einblick in ihre SMS-Kontakte hatte, müsste ihm doch aufgefallen sein, dass sie den ganzen Abend mit Niels Nachrichten austauschte, und an Chris nur diese "Komme später"-Nachricht ginge. Wenn ich jemand wäre, der mit dem Umfeld nichts zu tun hat, hätte ich da wohl andere Schlussfolgerungen gezogen.

@Rick_Blaine

Rick_Blaine schrieb: wohl auch von den Ermittlern geschlossen, dass es sich um die Entscheidung des Täters handelte, nur Anrufe bei Chris zu erlauben. Da darf man dann fragen: warum?

Ja vielleicht ist es ja so wie @barbarah bereits versuchte einfühlend darzustellen:
Der Täter wollte wissen wie gesunde Menschen ticken und mit ihrem Ex reden.
Diese gestörten Typen kennen doch nur Schwarz oder Weiss und ein Einblick in ein gesundes menschliches Geschehen ist doch für die als hätten sie Gold gefunden.
Davon können sie doch wieder profitieren beim nächsten Opfer um eine hohe emotionale Intelligenz vorzutäuschen.

@eis..bär ist das wirklich ernst von dir gemeint?

@zweiter
ich glaube @Malinka hat die Frage hier beantwortet

Und deshalb glaube ich hat Frauke Chris als Kontakt gewählt.
Nicht weil sie nicht anders konnte, sondern weil nur er verstehen konnte 
was sie ihm mitteilte.

@bura007
Ja sicherlich, in diesem Falle rechne ich persönlich mit Allem und dem Schlimmsten.
Hast Du doch gelesen, Frau Liebs ihre letzten Worte in der Crime. Sie sagte, daß die Realität vielleicht schlimmer sein könnte als die Fantasie.

Und genauso kommt mir das auch vor.

Malinka schrieb:Und deshalb glaube ich hat Frauke Chris als Kontakt gewählt.
Nicht weil sie nicht anders konnte, sondern weil nur er verstehen konnte
was sie ihm mitteilte.

Ich würde sagen, weil sie ihm am ehesten zugetraut hat, ihr zu helfen - weil er taktischer / besonnener reagieren würde – ja und auch weil er für mögliche kleine Botschaften sensibel war.

Ich würde in dieser Situation auch niemals meine Eltern anrufen, denn die würden gar nix kapieren und die Sache mit zu direkten Fragen womöglich eher noch schlimmer machen.

Auch aus Tätersicht heißt Eltern = Polizei, Gleichaltrige = evtl. Zögern, Beeinflussen

Was sollte sie der Mutter sagen? Bin in Paderborn, bin ja gestern nicht nach Hause in die WG gekommen, sag' Chris Bescheid, dass ich morgen komme?

Viel zu kompliziert und unglaubwürdig – außerdem klingt es unfreiwillig, wenn sie Chris nicht selbst anruft, sondern über die Mama kommuniziert.

@zweiter
@mlaska


@zweiter

zweiter schrieb: die erste sms sagt aus das jemand zuhause wartet
und das ist ihr freund der zuhause wartet.
sie wohnt mit ihrem freund zusammen.
ich denke das wird sie auch so rüber gebracht haben,das ihr freund wartet.
warum sollte man da woanders anrufen ?

aber mal angenommen es ist sowie du sagst,chris wurde ausgewählt.
aber warum soll er deiner meinung nach ausgewählt werden ?

damit frauke hinweise geben kann ?

@mlaska

mlaska schrieb:Letzteres wird der Grund gewesen sein. Die SMS von Mittwoch früh 21.6. ging an Chris. Von da
ab hat man sich an den Kontakt gehalten. Die Gefahr, dass mit irgendjemand ein Schlüsselwort vereinbart
wurde, besteht natürlich immer. Auf der anderen Seite, wenn man als Opfer sich noch aussuchen kann,
wen man anruft, dann liegt es aus Tätersicht ja eigentlich nahe, dass dort versucht werden würde,
unliebsame Informationen zu übertragen. Nein, daher glaube ich, dass der Täter sich genau auf einen
Kontakt festgelegt hat, den er bedienen wollte. Nämlich der, dem als erstes das Fernbleiben auffallen
würde (was ironischerweise ja nicht so war).

Genau die 1. SMS.
Dann hätte ich gerne gewusst von euch beiden :
Freiwillig, oder nicht freiwillig?
Wusste der Täter von der SMS an Chris oder nicht?

Und wenn der Täter von der SMS an Chris gewusst hat, dann
würde ich in dem Fall von euch beiden gerne eure Überlegungen dazu wissen, warum
der Täter nicht schon in der Nacht auf die Idee gekommen ist
mit Fraukes Handy nach z.b. PB zu fahren und von dort aus ein
weitere ablenkende SMS versenden.
Oder warum er nicht schon Mittwoch damit anfing Kontakte durch zu führen,
wenn er doch von der SMS bereits wusste?

Wüsste der Täter nämlich von der SMS an Chris
wäre die Erklärung, man hätte sich als Reaktion auf die Medien Berichte
und die Erwähnung der SMS aus Nieheim gemeldet, nicht mehr wirklich relevant als
Überlegung warum erst am Donnerstag angerufen wurde.

Man muss sich halt erst ein mal entscheiden:
Bekannter Täter
Unbekannter Täter
Freiwillig mit
oder unfreiwillig mit
Freie 1. SMS
unfreie 1.SMS

Erst dann wenn man durch diese Überlegungen durch ist,
denke ich kann man anfangen den Handlungen weitere
Bedeutung zu zufügen.
Vorher ist es einfach nur ein : heute denke ich so, morgen denke ich ganz
anders.

Der Ablauf an sich kann ja nicht in Abschnitten gesehen werden.
Er muss ganz zusammen passen.

@bura007

bura007 schrieb: Sie hat doch auch mit Karen gesprochen,da wurde das Telefon sogar auf Fraukes Wunsch wohl weitergereicht.
"Gib mir Karen mal bitte"
Dazu mit ihrem Bruder.Also von nur einer Kontaktperson kann man hier nicht sprechen.

Auffällig hast du recht.
Jedoch hat keiner mit Franks Rückrufaktion gerechnet.
Chris wurde angerufen und Frauke wusste erst ein mal gar nicht
dass Karen da ist.
Und trotzdem hat sie mit ihr sprechen können.

@Malinka

Malinka schrieb:Irgendwie wirkt diese Aussage von Frauke so beim Überlegen auch
leicht genervt auf mich.

Das kann ich so, nicht erkennen. C. hatte sich geärgert, weil sie nicht kam in der ersten Nacht. Frauke hatte die Angewohnheit, ihn nicht mit der Kurzform seines Namens anzusprechen, wenn sie sich über ihn geärgert hatte. Dass nun C. sich über die Situation der ersten Nacht geärgert hatte, kann ich gut nachvollziehen. Andersrum sehe ich nirgendwo einen Ansatz, weshalb Frauke sich über C. geärgert haben könnte. Auch öffentlich gemachte Hinweise, gibt es darauf nicht.
C. hatte das so interpretiert, sie habe gewollt, dass er ganz genau hinhöre. Was könnte Frauke gedacht haben, was C. denkt? Wenn ich annehme C. habe richtig interpretiert (und das nehme ich an), so ist für mich das gezeichnete Bild in der Crime stimmig. Er hat genau zugehört und konnte trotzdem nicht verstehen. Auf beiden Ebenen nicht. Auf der freundschaftlichen Ebene nicht und auf der des Ex, auch nicht – bis heute.

Malinka schrieb:Jedoch hat keiner mit Franks Rückrufaktion gerechnet.

Kann es sein, dass ein Rückruf von C. erwartet wurde? Die "Freiheit" die Frauke scheinbar hatte, kann ich nicht "auf den Mann" beziehen. Alles was nicht geschah, verhindert für mich, so denken zu können.

@MGunderson

MGunderson schrieb:Kann es sein, dass ein Rückruf von C. erwartet wurde? Die "Freiheit" die Frauke scheinbar hatte, kann ich nicht "auf den Mann" beziehen. Alles was nicht geschah, verhindert für mich, so denken zu können.

Über diesen Aspekt habe ich auch schon nachgedacht.
Eventuell wurde ein Rückruf erwartet.
Eventuell nicht.
Eine immer wieder kehrende Frage stellt sich auch
hier: warum auf einen Rückruf warten?
Wenn man das Telefonat am Donnerstag so kurz hielt weil
man einer Ortung durch die Polizei entgehen wollte,
stellte der Freitag Kontakt meiner Meinung nach
das komplette Gegenteil dar.

@Malinka

Malinka schrieb:Eine immer wieder kehrende Frage stellt sich auch
hier: warum auf einen Rückruf warten?
Wenn man das Telefonat am Donnerstag so kurz hielt weil
man einer Ortung durch die Polizei entgehen wollte,
stellte der Freitag Kontakt meiner Meinung nach
das komplette Gegenteil dar.

Die Gespräche machen alle "auf den Mann", keinen natürlichen Sinn (mir zumindest nicht). Deswegen auch, kann ich sie nur dem Unbekannten zuordnen.

@MGunderson
C. hat sich nicht geärgert in der 1. Nacht. Er hat gesagt, dass er eh nicht früh schlafen geht und als er dann schließlich schlafen ging, hat er die Tür seines Zimmers offen gelassen, damit er das Klingeln hört.

Schließlich hatte er ja seinen Schlüssel vergessen. Wäre ja etwas vermessen sich dann zu ärgern.

Wie kommst Du darauf, dass er sich geärgert hat?

@vernon2

vernon2 schrieb:Wie kommst Du darauf, dass er sich geärgert hat?

Aus dem ersten langen Interview das er gegeben hatte.

@Malinka

Malinka schrieb:Man muss sich halt erst ein mal entscheiden:
Bekannter Täter
Unbekannter Täter
Freiwillig mit
oder unfreiwillig mit
Freie 1. SMS
unfreie 1.SMS

Da die erste SMS noch etwas Heiterkeit zeigt (mit dem Hinweis auf das Spiel), kann man ggf. von Freiwilligkeit ausgehen. Denn alle anderen nachfolgenden Meldungen waren ernst und ohne Smileys.

Höchstens die spätere missverständliche Formulierung "Ich lebe noch" könnte man (aber nicht zwingend) als Heiterkeitsversuch interpretieren.

Daraus könnte folgen: "freiwillig mit - bekannter Täter". Ich teile die Meinung, dass die Situation sich irgendwann verschlechtert haben muss und nicht von Anfang an zu bedrohlich war.

@Malinka

Malinka schrieb:Eine immer wieder kehrende Frage stellt sich auch
hier: warum auf einen Rückruf warten?

Hatte ich vor paar Tagen in den Raum geworfen: Vll wartete man nicht auf einen Rückruf sondern Frauke durfte ihr Handy zunächst behalten - wenn man davon ausgeht, dass die Fahrt und die SMS dazu diente, Frauke tatsächlich gehen zu lassen.

@MGunderson
Komisch, in der Stern-Crime schildert er es ganz anders.

Vermessen finde ich es nach wie vor. Er hätte ihr ja den Schlüssel zurückbringen können, wenn er nicht warten mag.

@Siegfrieden

Siegfrieden schrieb:Da die erste SMS noch etwas Heiterkeit zeigt (mit dem Hinweis auf das Spiel), kann man ggf. von Freiwilligkeit ausgehen. Denn alle anderen nachfolgenden Meldungen waren ernst und ohne Smileys.

In der Freitag SMS an Chris war
wie gewohnt HDGDL mit am Ende dabei.

@vernon2

Die Nacht zum 21. Juni 2006 wird der 24-Jährige nicht vergessen. "Bis 3 Uhr habe ich vorm Fernseher gesessen und gewartet. Ich habe mich tierisch geärgert, dass sie nicht kam", erzählt er.

Kann ja sein, dass der Ärger erst um 2-3 Uhr einsetzte, nachdem Frauke immer noch nicht aufgetaucht war. Vorher könnte es noch in Ordnung gewesen sein.