Mord an Frauke Liebs

Mit dem Auto vielleicht fünf Minuten, solange man nicht morgens um halb acht dahin fährt.

Ist also alles in einem kleinen Umkreis.

@z3001x
Danke

Hätte mich meine Erinnerung schon schwer täuschen müssen.
Ich hab zu der Zeit in Paderborn studiert.
Die Uni ist ziemlich genau dazwischen.

Es ist ja ziemlich sicher, dass der Täter die Spur "Nieheim" mit der Ortung mitbekam und deshalb die Fahrten in die Umgebung von Paderborn getätigt hat.
Wo er genau wohnt ist nicht klar, aber irgendwo östlich von Pb: Bad Driburg, Brakel, Nieheim ...

Für den Täter war es offensichtlich gefährlich Frauke nach Hause zu bringen.
Er wußte wahrscheinlich von Nieheim, Polizei und Suche nach ihr.
Bei solcher Gefahr, hätte er sie am Donnerstag nicht schon gehen lassen können?
Offensichtlich nicht. Offensichtlich sah er die Anrufe als notwendig an, um von ihr
nicht verraten zu werden und die Polizei wieder auszugrenzen.
Er hätte sie auch gleich töten und im Wald ablegen können. Hätte man sie dann schneller gefunden?


Ich glaube für den Täter war das Problem, daß man ihm nachweisen konnte, daß er ebenfalls
in Nieheim gewesen ist 20.06/21.06.2006.

@howdoyoudo
Er hätte sie auch gleich töten und im Wald ablegen können. Hätte man sie dann schneller gefunden?



Nö!

@howdoyoudo
Wäre möglich, weil sein Handy in der gleichen Wabe eingelogt war.

Die Frage ist doch, ob er wirklich aus Nieheim kommt. Es gibt da ja noch diverse andere Orte und Dörfer in der Ecke.

Mir ist n Rätsel, warum es auch nach fast 10 Jahren noch keinen Täter/in gibt.

Oder es gibt Verdächtige aber keine ausreichenden Beweise.

@raptor83
Er kann natürlich in Nieheim wohnen, muß es aber nicht. Ich denke sein Problem war die Verbindung von ihm nach Nieheim, wie auch immer diese aussah in der ersten Nacht.
Irgendwas scheint ihn mit Nieheim zu verbinden. Wären die Anrufe auch gekommen, wenn es geheißen hätte, daß die späte SMS aus Paderborn, Hövelhof oder Salzkotten gekommen wäre?

Er muß doch damit gerechnet haben, daß die Polizei alle Daten auswerten würde und auf ihn kommen würde.
Dann sitzt man da und überlegt ab Donnerstag, daß bekannt sei, daß man in Nieheim und Umgebung gewesen sei.
Die werden nicht lange brauchen um auf mich/uns zu kommen. Was kann man dagegen tun?

Wenn Frauke gleich umgebracht worden wäre und sich gar nicht persönlich hätte melden können, würde die Polizei
wahrscheinlich kurzfristig vor der Tür stehen.
So entstand denke ich der kurze erste Anruf am Donnerstag. Die Polizei sollte nicht weiter suchen.

howdoyoudo schrieb:Er muß doch damit gerechnet haben, daß die Polizei alle Daten auswerten würde und auf ihn kommen würde.

Davon geh ich mal aus.

Stimmt, an die Überlegung hatte ich noch gar nicht gedacht.

Wie hätte er gehandelt, wenn beispielsweise bekannt geworden wäre, dass die erste SMS beispielsweise aus Boke gekommen ist.

Interessante Frage.

Was wär dann passiert? Hätte man sie gleich umgebracht?

Gut möglich. Aber was ist das Motiv gewesen?

Es gibt dazu hier ja interessante Ansätze, die nur bisher leider noch zu keinem Täter geführt haben.

@raptor83
Ohne Spuren, ohne Zeugen, ohne jemanden aus dem Umfeld des Täters, der redet, mit zwangsläufig falschem Alibi des Täters, werden sie ihn nicht überführen, sofern er nicht gesteht.
Vielleicht könnte die Kriminaltechnik zwischenzeitlich doch noch auf neue Wege kommen.

@howdoyoudo
Sofern er sich überhaupt jemandem offenbart hat.

howdoyoudo schrieb:Er muß doch damit gerechnet haben, daß die Polizei alle Daten auswerten würde und auf ihn kommen würde.
Dann sitzt man da und überlegt ab Donnerstag, daß bekannt sei, daß man in Nieheim und Umgebung gewesen sei.

Vielleicht war Nieheim auch nur eine Ablenkung eventuell hatte der/die Täter gar kein Zuhause dort sondern war Urlauber mit einem Wohnmobil dieses erstmal in der Nähe von Nieheim gestanden hat.
Der Standort konnte schnell gewecheslt werden.
Wenn so etwas ausgerechnet während einer Fussball-WM passiert muss man vielleicht etwas weiter schauen wenn Regional Alles ins leere läuft.

Als Als Ortsunkundiger sucht man eher immer die gleichen Stellen wenn es gut geklappt hat in dem Fall diese Telefonate zu führen.
Der/die Täter haben den Standort für die Telefonate nicht gewechselt glaube wer so viel Aufwand betreibt für die Telefonate würde dies auch bei der Ortsauswahl machen, es sein denn Paderborn ist dem/denen nicht so gut bekannt.

Ein Gewerbegiebiet scheint mir die erstbeste Lösung zu sein, um sicher zu gehen tatsächlich in Paderborn zu sein. Ein Ortskundiger wüsste wahrscheinlich bessere Orte um unbemerkt zu telefonieren.

@Jairo
Obwohl Gewerbegebiete zu der Urzeit gar nicht so schlecht sind. Viel ist da nicht mehr los.

Als Ortskundiger würde es mit Sicherheit auch stillere Plätzchen dafür geben.

Die Gegend außerhalb Paderborns ist eher ländlich geprägt, da ergibt sich einges, wenn man sich auskennt.

es wird so sein das sich der täter im gewerbegebiet wohl fühlte ,jedenfalls wohler als in der stadt.
im stadtgebiet ist man eingeengter,im gewerbegebiet hatte man mehr freiraum.
einmal weil mehr platz geboten ist ,rein autotechnisch und weil dort weniger los ist von der menschenmenge,das würde einer möglichen flucht zu gute kommen und auch dem ungewollten gesehen werden .
also wird derjenige einen guten bezug zu den gebieten haben ,um mehr sicherheit zu spüren.
manche mögen gewerbegebiete garnicht und können damit nichts anfangen,die fühlen sich dort unsicher.

@Jairo
Wenn Nieheim schon eine Ablenkung war hätte er ab Donnerstag nicht anrufen lassen müssen.

Ich finde es richtig gut, was in den letzten Tagen hier geschrieben wurde und mit vielen Sichtweisen, kann ich mich gut anfreunden.
Auf einige Beiträge möchte ich gerne etwas schreiben.

howdoyoudo schrieb:Wenn Nieheim schon eine Ablenkung war hätte er ab Donnerstag nicht anrufen lassen müssen.

@howdoyoudo
Genau das gleiche denke ich auch! Der Sinn der Anrufe muss ein anderer sein.

zweiter schrieb:es wird so sein das sich der täter im gewerbegebiet wohl fühlte ,jedenfalls wohler als in der stadt.

Ich habe so den Eindruck, dass die Hälfte der Sendmasten in und um Paderborn in Gerwerbegebiete stehen und die andere Hälfte (grob geschätzt) auf normalen Häusern oder ähnliches in normal bebautem Wohngebiete.
Auffallend finde ich dann schon, dass alle in Paderborn getätigte Anrufe/SMS aus Gewerbegebiet kommen.
Wenn du schreibst, der Täter fühlte sich in Gewerbegebiete wohl, dann interpretiere ich das immer mit:
er kennt sich dort gut aus
Frequentiert diese häufiger
hat einen wohnlichen oder beruflichen Bezug zu diesen

Ocelot schrieb:Meinste, dass Frauke die ganze Zeit im Fahrzeug gefangen gehalten wurde und somit keine Zeugen beide zusammen sehen konnten?

@Ocelot
Nach all den Jahren bin ich der (festen) Überzeugung, dass der Täter aus Paderborn kommt.
Gesichert ist für mich, dass des Täters Lebensmittelpunkt sich direkt in Paderborn befindet.
Dieser Lebensmittelpunkt kann das Wohnumfeld sein, aber auch das berufliche Umfeld.
Als ich diesen Beitrag schrieb, welchen du zitiert hast, dachte ich eigentlich auch, der muss doch grundsätzlich mobil mit ihr unterwegs gewesen sein.
Wenn dieser z.B. in Paberborn, Hövelhof, Nieheim oder sonst woher kommt, dann macht es doch keinen Sinn, Frauke aus dem Festhaltepunkt (Haus, Wohnung, sonst was) herauszubringen, mit ihr durch die Gegend zu fahren, nur um sie für 20-30 Sekunden telefonieren zu lassen und dann wieder zurück und das alles ohne das jemals Frauke gesehen wird und auch nichts an verdächtiges auf den Täter schliessen läßt.
Ich kann es mir nicht erklären, aber mich macht es stutzig, dass Frauke nachdem sie den Türbereich des Pub`s verlassen hat, sie von niemanden mehr gesehen wurde.

Mumpitz schrieb:Mich wundert, dass Frauke immer wieder sagt, dass sie in Paderborn ist und sie war es ja dann auch wirklich. Auch sagt sie bei jedem Kontakt, dass sie bald wieder nach Hause kommt.

@Mumpitz
Das bekomme ich auch nicht auf die Kette. Das gleiche wundert mich auch! Auch wenn Frauke es bis zu 3 Mal während eines Telefonates gesagt hat, geglaubt hätte ich es nicht.
Wurde aber durch die Funkzellenauswertung bewiesen.
Warum sagt sie am Freitag, Samstag und Sonntag, dass sie nach Hause kommt?
Insbesondere am Samstag ist sie ja laut Funkzellenauswertung nicht weit weg gewesen.
Wenn sie es einmal gesagt hätte und nichts passierte, könnte ich es verstehen, da etwas dazwischen gekommen sein kann oder simpel gesagt, der Täter sich umentschieden hat, aber 3 Mal hintereinander???

Sven1213 schrieb:sie von niemanden mehr gesehen wurde.

Das hab ich schon ziemlich oft geschrieben, aber gerne nochmal:
Sie wurde, denke ich, gesehen.
Nur
halt nicht bewusst.

Sie hat sich ja nicht in dem Moment, in dem sie über die Schwelle des Pubs nach draußen getreten ist, unsichtbar gemacht. Also, wenn sie nicht genau beim Überschreiten der Schwelle mit nem Sack überm Kopf entführt worden ist, ist sie gesehen worden. Nur haben die Zeugen sie entweder sofort wieder vergessen (oder könntet ihr noch alle Leute aufzählen, die ihr letzten Samstag beim Einkauf im Supermarkt gesehen habt? - Wohl eher nicht, wenn niemand Bekanntes dabei war) oder sie haben diese Person, die sie da gesehen habe, nicht mit FL in Verbindung gebracht. Oder beides.

Sven1213 schrieb:Insbesondere am Samstag ist sie ja laut Funkzellenauswertung nicht weit weg gewesen.

Wenn es denn so war (hab die Funkzellenauswertung nicht im Kopf), kann ich mir eben doch so eine sadistische Ader beim Täter vorstellen. Sadismus im umgangssprachlichen Sinn muss ja nicht gleich "Kettensägenmassaker" heißen. Kann auch subtiler sein.
Wenn ich mir vorstelle, dass FL z.B. im Wissen war, dass sie sich in Paderborn aufhält, sogar vom Täter die Info erhält, dass er sie nicht nur dorthin gebracht hat, sondern sie auch unter der und der Bedingung frei gelassen wird und nach Hause kann - und dann geschieht das eben doch nicht! - Das kann doch sadistisch motiviert sein.

Ebenso kann ich mir aber auch vorstellen (Beweise gibt es ja keine, für keine Richtung), dass der Täter es tatsächlich aufrichtig vorhatte und dann ist jedesmal etwas für ihn Unerwartetes passiert, was es ihm aus seiner Sicht unmöglich gemacht hat, FL frei zu lassen.

Ich hatte gerade beim lesen mal so eine Idee...
Was wäre denn wenn der Täter ein LKW ( zumindest die Zugmaschine) genutzt hat( evtl beruflich)
So würden sich die Industriegebiete erklären und er hat vielleicht zwischendurch einfach nur umgeparkt ( damit nichts auffällt). So hätte er sie auch ständig auf engstem Raum unter Kontrolle gehabt!

@Yv2008
Oder der klassische, fensterlose Kastenwagen. Auch der fällt im Stadt- und erst recht nicht im Gewerbegebiet auf.

@hallo-ho

hallo-ho schrieb:Ebenso kann ich mir aber auch vorstellen (Beweise gibt es ja keine, für keine Richtung), dass der Täter es tatsächlich aufrichtig vorhatte und dann ist jedesmal etwas für ihn Unerwartetes passiert, was es ihm aus seiner Sicht unmöglich gemacht hat, FL frei zu lassen.

Dies wäre eine mögliche Erklärung dafür, dass Frank mit seinem Rückruf Frauke ans Telefon bekam. Wenn der Täter zumindest am Freitag Frauke tatsächlich gehen lassen wollte, könnte es sein, dass sie nach der SMS an Chris ihr Handy zunächst behalten durfte und dann einfach ran ging. In seinem Beisein musste sie aber natürlich noch bei den Fragen ausweichen.

@Ocelot
Ja, statt na-na-na-na-hey-hey-Goodbye zu singen (wir hatten's doch neulich von Liedern), hat es sich der Täter leider anders überlegt.
Schon allein aus reiner Neugier würde ich gerne wissen, was ihn davon abgehalten hat. Ich fürchte, wenn es jemals rauskommen sollte, dass sich ergeben würde, dass der Grund ein ganz banaler war... :( Welcher Art auch immer.