Mord an Frauke Liebs

Scoobidoo schrieb:Frauke hat, auf die Frage „Wo bist du?“ 3x geantwortet „Mama“.

Ich habe nach Lesen der Crime auch kurz gedacht, sie könne evtl irgendwo gewesen sein, wo sie ihre Mutter in genau dem Moment gesehen hat. Bei näherer Betrachtung ist das aber doch arg unwahrscheinlich.

@zweiter
Nicht in der Crime, aber hier von User jacksbaby83:
Ungeklärter Mordfall Frauke Liebs (2006 Paderborn) (Seite 92)

@FDupont
es ging aber ja darum, was man denkt ,wenn man nur den artikel in der crime gelesen hatte.
warum man dann auf den ex kommt
und dann gerade noch wenn man sich mit dem fall nicht beschäftigt hat ,wäre ja kurios.
(so würde ich es mal vorsichtig bezeichnen, um nicht das wort schwachsinn zu benutzen )

@FDupont
das heißt jetzt nicht das die idee doof ist ,aber aus dem crime artikel, kann man darauf nicht schließen.

Mir geht es um den Fall nicht darum was man denkt wenn man den Crime-Artikel liest.

@zweiter
Die Frage meiner Freundin war direkt:"gab es einen Freund NACH Chris?"
Ich hatte das nicht mehr auf dem Schirm und meinte, dass ich das nachlesen müsse.
Aber bevor ich dazu kam meinte meine Freundin, dass sich all die Anrufe, die ja immer Chris erreichten, auch direkt auf IHN richten sollten. Da hat jmd ein Problem damit gehabt, dass Frauke noch ein so gutes Verhältnis zu Chris hat...

Ich meinte daraufhin, dass es genauso gut auch eine weibliche Person hätte sein können- etwa eine ex/Freundin von Chris, die mit dem engen Verhältnis zu Frauke ein Problem hätte haben können.
Das wiederum glaubte meine Freundin nicht- begründete das aber auch nur sehr unüberzeugend.

Sie kennt NUR die Crime ;)

@Minderella
Ich weiß nicht. Das könnte man von den Funkzellen ableiten, ob grundsätzlich die Möglichkeit besteht, dass ihre Mutter sich in der gleichen Funkzelle aufgehalten hat und nach außen sichtbar war (also z.B. in einem Haus mit Fenster von außen sichtbar oder im Keller, also nicht sichtbar). Find ich jetzt nicht mal sooo abwegig.

Hätte man aber vermutlich am Tonfall zuordnen können - es müsste dann ja ein überraschtes/verzweifeltes (?)/erfreutes "Mama" gewesen sein, und das wäre sicherlich nicht unerwähnt geblieben?

überrascht nur dann, wenn es eben überraschend war. Wenn FL sich beim Telefonat irgendwo aufhielt, wo sie mit der Anwesenheit der Mutter rechnen konnte bzw. grundsätzlich die Möglichkeit bestand, dass diese sich dort aufhält, muss es keine Überraschung sein.

Eine Beschreibung des Tonfalls wäre sowieso interessant. Wir haben ja nur relativ allgemeine Angaben wie "verwaschen" oder "klang nach Abschied".

Ja, das fiel mir auch gerade eigentlich das erste Mal auf, dass es ansonsten keine Angaben dazu gab, wie die Stimme emotional klang.

@Minderella
Das ist zwar einerseits eine subjektive Angelegenheit, aber anderseits glaub ich schon, dass es helfen könnte, die Situation insgesamt besser einzuschätzen.

Ohne jegliche emotionale Regung würde die dreimalige Aussage "Mama" eher für einen extremen Verwirrungszustand sprechen. (Allerdings ergibt es auch nicht viel Sinn, dreimalig die Frage "Wo bist du?" zu stellen, zumindest nicht noch 2x, nachdem das erste "Mama" gefallen ist. Klingt ein wenig absurd, wenn man es sich vorstellt.)

Oder für eine Vorgabe, die im Vorfeld erfolgt ist oder direkt beim Anruf (so in der Art: Egal, was kommt, du antwortest jetzt dreimal "Mama".)

@zweiter
@FDupont
@Nursii

Nursii schrieb:Die Frage meiner Freundin war direkt:"gab es einen Freund NACH Chris?"

Korrekt. Auf S. 71 sagt Mitbewohner Chris:

"... aber in Paderborn war das lange vorbei. Frauke hatte eine andere Beziehung in der Zwischenzeit,
die war gerade vorbei."

Zu CRIME: Die erste SMS klang noch normal. Das erste Telefonat war wohl weniger freiwillig und sollte erst mal die Wellen glätten, die ihr Verschwinden geschlagen hatte. Die nächsten Anrufe klingen so "gestanzt", wie Telegrammstil (So kommunizieren wir oft in der IT. Das Militär pflegt wohl auch seinen Telegrammstil.) Sie hat gesagt, was sie sollte, wobei sie nichts über den Wahrheitsgehalt ihrer Worte wusste.) Sie kam eben nicht nach Hause. Sie wusste bestimmt nicht wo sie ist.
Sie blockt... kann ich nicht sagen... erklär ich dir später... frag mich nicht... komme nach Hause... Antworten passen oft nicht auf die Frage. Das letzte Gespräch ist länger, sie scheint keine Antwort auf die Frage zu haben, wie es weiter geht. Sie scheint ratlos.... Ich denke, dem Täter ist etwas aus dem Ruder gelaufen.

Seltsam finde ich auch Isabella und Niels. Während sich Fraukes Familie seelisch zerfleischt, blocken beide ab "konnten der Polizei nicht helfen". Isabella sagt, dass Frauke ihr einen Brief geschrieben hätte, "Niels sei nur ein guter Freund". Briefe an ein nahe Freundin habe ich nur im Zustand größter Verärgerung geschrieben, damit es auch wirklich ankommt. Unmissverständlich. Nicht zu deuten. Aber gut. Tatsache ist Frauke simst an dem Abend ihres Verschwindens begeistert mit Niels, sagt Isabella.Und Frauke hätte ihren besten Freund gerade erst kennengelernt.

Chris ist wohl angerufen worden, weil er immer verfügbar war. Der Rest der Familie hatte seine eigenen Projekte. Warum rief sie eigentlich nicht Niels an, mit dem sie begeistert simste? Oder Isabella, die beste Freundin?

zu dem dreimaligen "Wo bist du?" "Mama"

Es gibt einen Song "Wo bist du? (Mama)" von LaFee aus ihrem Debutalbum, was am 23.6.06 erschienen ist, also am ersten Freitag nach Frauke Liebs Verschwinden. Vielleicht hatte der Enführer die CD am Freitag oder Samstag in der Stadt gekauft, und danach häufiger mal gespielt - vielleicht wollte sie bei ihrem Telefonat am Dienstag darauf Aufmerksam machen? So viele werden ja in Paderborn und Umgebung die CD direkt nach der Veröffentlichung auch nicht gekauft haben.

Also man könnte sich da schon so einiges zusammenreimen ;-)

(Es gab sogar ein LaFee-Girl-irgendwas, dass sich ab dem 27.6. in einer "Chat-Community für Paderborn" herumtrieb... und LaFee-Texte sind vor dem Hintegrund einer möglichen Rachaktion teilweise auch nicht ohne. Aus der damaligen Vorab-Single 'Virus': Und sie nimmt dich mir weg / das kleine Stückchen Dreck! / Die Schlampe ist so link / dass es bis zur Hölle stinkt! [...] Was soll sein? / Ich hau dir eine rein! )

Noch was zum Thema Entführen... Ich musste mal eine Zeit lang dienstlich Taxifahrten an den A... der Welt nutzen. Immer gleiche Zeit, gleicher Ort und gleicher Taxifahrer. Das Taxi steht da, sage Hallo und lege die Tasche auf den Sitz. Setze mich. Das Taxi fährt an und biegt nach einer Zeit in eine andere Richtung ab. Ich frage, was das soll und bekomme die Antwort, dass wir heute mal einen anderen Weg fahren. Ich kriege erst jetzt mit, dass der Mann nicht mein Taxifahrer ist. Schock. Werde fuchsteufelswild und erkläre dem Fahrer, der sich als Sohn des Unternehmers entpuppt, dass er mich pronto nach XY bringt. Tat er auch, er hat mich dann noch fein damit "unterhalten", ob man als Sohn dafür büßen muss, dass der Vater getötet hat und ob es einen Wiederholungszwang gibt... War das schon eine entführen? Ich bin heil angekommen. Ist Frauke ähnliches passiert? Nur mit weniger Glück?

wenn mama ein hinweis auf den ort driburg war,dann kann man davon ausgehen,
das der täter keine kenntnis davon hatte ,das dort ihre mutter wohnte.