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Mord an Frauke Liebs

92.217 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Entführung, Telefon ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mord an Frauke Liebs

Mord an Frauke Liebs

26.11.2016 um 20:54
Zitat von MauroMauro schrieb:Super, was von euch in Bezug auf die „Ortungsmöglichkeiten“ in den Raum gestellt wurde.

Dafür Dank!
Das Lob gebührt hier in erster Linie y-ray, der in diesem Thread viele gute Beiträge zum Thema GSM verfasst hat.
Zitat von MauroMauro schrieb:Sind die ermittelnden Behörden in der Lage, „Ortungsmöglichkeiten“, mit einem speziell ausgebildeten Team, durchzuführen?
Ja, die können (und konnten) das. Aber das hat man damals eben leider nicht getan, bzw. sah keine Veranlassung dazu, dies zu tun.
Zitat von MauroMauro schrieb:Offensichtlich konnte aufgrund der verschiedenen Standorte (Ortung) , ein Aufenthalt von Frauke Liebs nicht ermittelt werden.
Man hat damals eben nicht geortet, sondern erst nachträglich über die Verbindungsdaten ermittelt, über welche Zellen die GSM-Kontakte stattgefunden haben. Nachträglich hat man dann zudem Messungen vorgenommen, um herauszufinden, von wo aus diese Gespräche geführt wurden.
Zitat von MauroMauro schrieb:Ich denke, die Ermittler sind versiert in Richtung "Ortung"...
Mit Sicherheit kann die Polizei bei Bedarf auf versierte Leute zurückgreifen. Aber nachträglich können die dann halt auch nicht mehr "zaubern".

Emodul

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Mord an Frauke Liebs

26.11.2016 um 21:09
@emodul
Zitat von emodulemodul schrieb:Das Lob gebührt hier in erster Linie y-ray, der in diesem Thread viele gute Beiträge zum Thema GSM verfasst hat.
Ok, @y_ray nochmals Dank!
Mauro schrieb:
Sind die ermittelnden Behörden in der Lage, „Ortungsmöglichkeiten“, mit einem speziell ausgebildeten Team, durchzuführen?
@emodul antwortet:
Ja, die können (und konnten) das. Aber das hat man damals eben leider nicht getan, bzw. sah keine Veranlassung dazu, dies zu tun.
@emodul antwortet:
Zitat von emodulemodul schrieb:Man hat damals eben nicht geortet, sondern erst nachträglich über die Verbindungsdaten ermittelt, über welche Zellen die GSM-Kontakte stattgefunden haben. Nachträglich hat man dann zudem Messungen vorgenommen, um herauszufinden, von wo aus diese Gespräche geführt wurden.
Ergo, wurde alles erst zu einem späteren Zeitpunkt vollzogen, das gibt zu denken…
Zitat von emodulemodul schrieb:Mit Sicherheit kann die Polizei bei Bedarf auf versierte Leute zurückgreifen. Aber nachträglich können die dann halt auch nicht mehr "zaubern".
Dank für die Info! Ich kann das als Laie inzwischen, aufgrund deiner Info, nachvollziehen...


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Mord an Frauke Liebs

27.11.2016 um 08:17
@emodul
Zitat von emodulemodul schrieb:Man hat damals eben nicht geortet, sondern erst nachträglich über die Verbindungsdaten ermittelt, über welche Zellen die GSM-Kontakte stattgefunden haben. Nachträglich hat man dann zudem Messungen vorgenommen, um herauszufinden, von wo aus diese Gespräche geführt wurden.
darauf antwortete @Mauro
Zitat von MauroMauro schrieb:Ergo, wurde alles erst zu einem späteren Zeitpunkt vollzogen, das gibt zu denken…
@Mauro

Für deinen Gedankengang wäre es wichtig zu wissen, wann überhaupt ein Ermittlungsverfahren in diesem Fall eröffnet wurde. Bevor dieses geschah, lag "nur" ein Vermisstenfall vor, welcher die Handlungsfreiheit der Polizei auf die reine Gefahrenabwehr reduziert und somit die Wahl der Maßnahmen stark einschränkt.

@all

Ich habe die Suchfunktion bemüht, habe aber kein Datum gefunden, welches die Eröffnung des Ermittlungsverfahrens markiert.

Kann da jemand ein Datum nennen ?

Danke.


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Mord an Frauke Liebs

27.11.2016 um 11:32
Hallo @alle !

Der gemeinsame Nenner der 3 Funknetzangaben könnte der Diebesweg/Georg Marshall-Ring sein.
( immer vorrausgesetzt ich habe die Straßenkarte richtig gelesen )

Gruß, Gildonus


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Mord an Frauke Liebs

27.11.2016 um 23:39
Zitat von EDGARallanPOEEDGARallanPOE schrieb:Für deinen Gedankengang wäre es wichtig zu wissen, wann überhaupt ein Ermittlungsverfahren in diesem Fall eröffnet wurde. Bevor dieses geschah, lag "nur" ein Vermisstenfall vor, welcher die Handlungsfreiheit der Polizei auf die reine Gefahrenabwehr reduziert und somit die Wahl der Maßnahmen stark einschränkt.
Insgesamt ein sehr guter Beitrag, weil er sich m.E. mit den wirklichen Problemen des Falles FL "in den Kinderschuhen" befasst!

Sicher hattest Du Deine Gründe, warum Du das "nur" in "" eingefasst hast, auf den folgenden Halbsatz möchte ich hier dringend eingehen!!!

Die Handlungsfreiheit der Polizei wird durch einen Vermisstenfall vs. Straftat keineswegs eingeschränkt, ich möchte sogar meinen, eher im Gegenteil.

Was bundesgesetzlich damals, also 2006 schon explizit in den §§ 100a ff. StPO (Strafverfolgung) geregelt war, hinkte bei der Landesgesetzgebung hinsichtlich der Polizeigesetze "etwas hinterher", auch hinkte NRW hinter einigen anderen Bundesländern hinterher.

Wenn etwas nicht speziell geregelt ist, gibt es in aller Regel eine "Auffangnorm", auch Generalklausel genannt. Der Regelungsbedarf wurde später erkannt und man hat mit § 20a PolG NRW "nachgebessert" bzw. speziell geregelt.

Über allem steht ohnehin der Grundsatz, und damit möchte ich Deine Formulierung komplett aushebeln:
Bei Vorliegen einer Gemengelage hat jeweils die Gefahrenabwehr Vorrang vor einer Strafverfolgung. Beispiel: Bei einem Verkehrsunfall muss der Fahrer aus dem Fahrzeug gerettet werden. Durch die Rettungsmaßnahmen könnten Spuren vernichtet werden, ...
Quelle: Wikipedia: Polizei (Deutschland)

Das heißt analog zum Fall FL, dass ein Auffinden bei lebendigem Leibe oberste Priorität hatte!!!


Warum es hier der Einleitung eines Ermittlungsverfahrens bedurfte, um an weitere Daten zu gelangen, ist m.E. nach wie vor kritisch zu hinterfragen, denn Möglichkeiten, 2006 nicht nur an m.E. nutzlose "Verkehrs- und Verbindungsdaten" zu gelangen, sondern auch an Daten, mit denen man Fahndungsmaßnahmen in Echtzeit hätte einleiten können, gab es - eben nicht nach der StPO, sondern auch nach dem PolG NRW, hier: §8, da es den §21a noch nicht gab.

Die folgende Quelle https://www.lawblog.de/index.php/archives/2006/11/14/zwangsgeld-gegen-t-mobile/ passt jetzt nicht exakt zum Thema, spiegelt aber durchaus wieder, was 2006 "gängige Praxis" darstellte.

Schließlich hat man Daten angefordert (die m.E. zum Auffinden einer Vermissten spätestens nach dem 3./4. Kontakt sinn- und zwecklos waren), es muss also eine Rechtsgrundlage gegeben haben, welche nicht den "Einschränkungen" des heutigen §21a PolG NRW unterlag, welche aber im Ergebnis dennoch dazu geführt hat, dass man nach 3 Tagen zu dem Entschluss gekommen sein wird, die Fahndungsmaßnahmen zurückzufahren bzw. ggf. einzustellen!



Auf den ersten Blick bedeutet das zunächst mal, dass ein potenzieller Täter "Erfolg" zu verzeichnen hatte.

Auf den zweiten Blick zwängt sich die Aufstellung der Hypothese auf, dass er nach den Kontakten aus Nieheim, Sennelager und den Kontakten am Freitag aus dem Industriegebiet Benhauser Feld / Dören an Sicherheit gewonnen hat und möglicherweise aus seinem Dunstkreis über die Intensität der Fahndungsmaßnahmen und deren Verlauf informiert war!

Die folgenden Kontakte wurden (völlig ungeniert?) am helligten Tage aus dem Raum Mönkeloh bzw. 2 x widerum!!! aus dem Raum Benhauser Feld / Dören abgesetzt!

Wenn also ein potenzieller Täter um jeden Preis ein Entdeckungsrisiko hätte minimieren wollen, wäre es sehr unklug gewesen, nochmals und nochmals diese(s) Gebiet(e) aufzusuchen. Das Entdeckungsrisiko wäre immens hoch gewesen.


Aus dem Bauch heraus würde ich folglich behaupten, dass die Möglichkeit(en), der potenzielle Täter hat sich aktiv an Suchmaßnahmen beteiligt, förmlich aufgedrängt, "sich mit Kontakten zur Polizei gebrüstet", vielleicht sogar selbst Kontakt zur Polizei gesucht, nicht zu unterschätzen sind.
Zitat von EDGARallanPOEEDGARallanPOE schrieb:Kann da jemand ein Datum nennen ?
"Wochen Später", so Frau Liebs in der Zeitschrift "Stern Crime".


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Mord an Frauke Liebs

28.11.2016 um 18:39
Hallo @alle !


Ich glaube mein letzter Beitrag war etwas missverständlich und desshalb hole ich etwas weiter aus.
Meine letzte "Arbeitsthese" beinnhaltet 2 Überlegungen sammt Folgeschlüsse, die kurz schildern werde.

Es ist für mich vorstellbar das es zum Lebensrytmus des Täters gehört täglich nach 22 Uhr von Paderborn aus in den Funknetzbereich Nieheim Enntrub hinein zu fahren. Zumindest in der Nacht von Frauke Liebs Verschwinden hat er so gehandelt. Die anderen Kontakte könnten Ablenkungsmanöver sein.

Es ist für mich vorstellbar das Frauke Liebs auf dem Heimweg noch einen ihrer "Pflegefälle" besucht hat. Es wäre demnach etwas wahrscheinlicher das der "Treffpunkt" in der Nähe der Borchener Straße liegt als in der Nähe der Benhauser Straße. Auch das man keine verdächtigen Internetbekanntschaften finden konnte, spicht eher für eine persönliche Bekanntschaft.

Wenn man von Bereich Borchener Str./ Mönkeloh auf die "andere Seite" von Paderborn will, kann man sich durch die Innenstadt pudeln oder man umfährt die Stadt auf der A33, (?) B1, (?) Georg Marschall Ring bis zur Bennhauser Str. Ob dieser "Umweg" verkehrstechnisch Sinn macht, ist eine Frage an Ortskundige. Bei dieser Fahrtstrecke sollt man zumindest in die Nähe des Funknetzes Sennelager kommen.


Gruß, Gildonus


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Mord an Frauke Liebs

28.11.2016 um 19:48
@Gildonus

Eine Schwesternschülerin, die mitten in der Nacht einen ihrer Patienten besucht?
Kann ich mir nicht vorstellen.


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Mord an Frauke Liebs

28.11.2016 um 20:23
Hallo @AlteTante , hallo @alle !

Die Bezeichnung "Pflegefall" bezieht sich auf die Aussage von Angehörigen Frauke Liebs sei extrem hilfsbereit gewesen und habe "fast schon" ein Helfersyndrom gehabt. Nach meinen Erfahrungswerten ist "fast schon" eine Verniedlichung von tatsächlich Helfersyndrom. Es geht nicht um einen Patienten aus dem Krankenhaus, sondern um jemanden, um den sie sich "ehrenamtlich" gekümmert hat.

Gruß, Gildonus


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Mord an Frauke Liebs

29.11.2016 um 04:22
so hilfsbereit FL auch war, ich kann mir absolut nicht vorstellen, dass sie mitten in der nacht nochmal los ist, um sich um jemanden zu kümmern. wieso sollte sie? das hätte sie angekündigt und es wäre auch nichts dabei gewesen, wenn sie zu ihren freunden gesagt hätte: "ich muss nun los, da ich noch schnell bei xy vorbeischauen möchte." aber sie war müde, sie hatte am nächsten tag schule und sie wusste, dass chris auf sie wartet.

nirgendwo taucht ein hinweis auf, dass sie an dem abend noch lust hatte oder vorhatte, sich um einen "ehrenamtlichen pflegefall" zu kümmern. und ohne direkte absprache, wäre das treffen mit FL kaum möglich gewesen. woher sollte man denn wissen, wann FL genau den pub verlässt und welchen weg sie nach hause nimmt? die absprache kann ja auch nicht per e-mail oder sms stattgefunden haben, da die geführten kontakte ja vorliegen und der akku auch leer war.

ein pflegefall wäre doch auch anderen in ihrem umfeld bekannt, da es ja nicht eine bekanntschaft von der straße wäre, sondern intensiverer kontakt stattgefunden haben müsste. und all personen, die in frage kämen, wurden mit sicherheit durch die polizei gecheckt. man hat doch ihr gesamtes umfeld auf den kopf gestellt.

ich persönlich bin ja noch immer ein verfechter der idee, dass FL eventuell ein zufallsopfer war und den täter nicht zwangsläufig gekannt haben musste. auch wenn die sms und die anrufe etc. vielleicht anderes vermuten lassen. es scheint für mich nicht so abwegig, dass jemand FL in der dunkelheit alleine durch die straßen laufen sah und sie an einer der nächstbesten ecke angesprochen und ins auto gelockt/gezerrt hat. es gibt verschiedene dunkle und in meinen augen auch gruselige ecken auf dem weg aus der innenstadt zur wohnung von FL, wo jemand hätte warten können (diese unterführung oder der parkplatz, z.b.).


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Mord an Frauke Liebs

29.11.2016 um 05:18
Zitat von tischtisch schrieb:dass FL eventuell ein zufallsopfer war und den täter nicht zwangsläufig gekannt haben musste
Konnte ich für mich auch nie zu 100% ausschließen. Warum ein Fremder sie smsen und telefonieren lassen soll, kann ich nicht sagen, aber dieser Umstand ist umgekehrt auch kein Beweis, dass sich Täter und FL gekannt haben müssen.
Zitat von tischtisch schrieb:das hätte sie angekündigt und es wäre auch nichts dabei gewesen, wenn sie zu ihren freunden gesagt hätte: "ich muss nun los, da ich noch schnell bei xy vorbeischauen möchte." aber sie war müde, sie hatte am nächsten tag schule und sie wusste, dass chris auf sie wartet.

nirgendwo taucht ein hinweis auf, dass sie an dem abend noch lust hatte oder vorhatte, sich um einen "ehrenamtlichen pflegefall" zu kümmern. und ohne direkte absprache, wäre das treffen mit FL kaum möglich gewesen. woher sollte man denn wissen, wann FL genau den pub verlässt und welchen weg sie nach hause nimmt?
Gut ausgeführt.
Ich könnte mir höchstens vorstellen, dass sie an diesem Abend "einem Pflegefall" wirklich durch puren Zufall in die Arme gelaufen ist.


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Mord an Frauke Liebs

29.11.2016 um 05:34
Zitat von hallo-hohallo-ho schrieb:Konnte ich für mich auch nie zu 100% ausschließen. Warum ein Fremder sie smsen und telefonieren lassen soll, kann ich nicht sagen, aber dieser Umstand ist umgekehrt auch kein Beweis, dass sich Täter und FL gekannt haben müssen.
es spricht natürlich genauso viel dafür wie dagegen und alles bleibt nach wie vor schwammig und unklar, allerdings bleibe ich gedanklich immer am ganz am anfang hängen und da allein ihr verschwinden nicht geklärt ist und für mich auf so unterschiedliche art und weise stattgefunden haben kann, komme ich schon an der stelle nicht weiter, dass sich mir fragen zum weiteren ablauf oftmals gar nicht so recht stellen wollen.
allein, dass nicht mal klar ist, welchen weg sie nach hause gegangen ist, finde ich so zermürbend.

für mich kommt ein geplantes treffen mit einem bekannten auch deshalb teilweise unrealistisch vor, da es nirgendwo von FL erwähnt wurde. sie war ja den ganzen tag in begleitung (erst das deutschland-spiel, dann das essen mit ihrer mutter und chris und danach der pub-besuch). wann hätte sie das abklären und abmachen sollen? die sms und anrufe wurden doch scheinbar alle durchgecheckt. also müsste das treffen schon tage zuvor angesetzt worden sein - auf die uhrzeit an einem dienstagabend. und FL hat davon nie etwas erwähnt, was aber doch eigentlich total naheliegend ist, wenn man den ganzen tag mit freunden zusammen ist und sich abends aber doch noch mit einer anderen person treffen möchte. die uhrzeit müsste dann ja auf 23 uhr gesetzt worden sein, 10 minuten zuvor hat sie den pub verlassen.
Zitat von hallo-hohallo-ho schrieb:Ich könnte mir höchstens vorstellen, dass sie an diesem Abend "einem Pflegefall" wirklich durch puren Zufall in die Arme gelaufen ist.
ich weiß oftmals nicht, was unter einem "pflegefall" oder "notfall" hier verstanden wird aber ich halte FL für nicht so naiv, sich nur aufgrund ihres helfersyndroms zu einem wildfremden menschen ins auto zu setzen und mit dem nach nieheim zu fahren, da dort hilfe benötigt wird. wie sollte man es glaubhaft machen, dass man in paderborn durch die straßen fährt und eine fremde person nach hilfe bittet für einen fall in nieheim?

das krankenhaus war ohnehin mehr oder weniger um die ecke und was sollte FL schon großartig tun können, wenn sie zunächst die strecke bis nach nieheim fahren muss, um helfen zu können? sie hätte doch auf jeden fall gesagt, dass sie da wohl kaum hilfe leisten kann und man sich direkt hilfe bei jemand holen muss, der auch wirklich helfen kann.

ich schließe es nicht aus, dass man sie durch eine list nah an das auto oder gar ins auto geholt hat und dann einfach losgefahren ist, nachdem sie drin war. realistischer scheint da für mich "kannst du mir den weg nach xy erklären?" - "komm mal kurz her und zeig mir das hier auf der karte, damit ich es auf jeden fall finde." wenn die karte auf dem beifahrersitz liegt und man dort dann bückend erstmal orientiert auf der karte, erklärt und mit dem finger herumzeigt, wird es für einen erwachsenen mann nicht mehr so schwer sein, eine recht zierliche FL ins auto zu zerren.

solche szenarien können den geschehnissen, die danach passiert sind, widersprechen; das weiß ich.
Zitat von hallo-hohallo-ho schrieb:Warum ein Fremder sie smsen und telefonieren lassen soll, kann ich nicht sagen, aber dieser Umstand ist umgekehrt auch kein Beweis, dass sich Täter und FL gekannt haben müssen.
wenn sie die person nicht kennt, kann sie auch nichts verraten.


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Mord an Frauke Liebs

29.11.2016 um 15:18
Zitat von hallo-hohallo-ho schrieb:Warum ein Fremder sie smsen und telefonieren lassen soll
Um ihre Angehörigen hinzuhalten? Vielleicht fühlte sie sich bedroht und hat gesagt, dass ihr Mitbewohner auf sie wartet, weil sie keinen Schlüssel hat (was ja stimmte), und der Entführer wollte sichergehen, dass dieser Mitbewohner, den er gar nicht kennen musste, erst einmal beruhigt ist und nicht zu früh nachforscht?

War Fraukes Mutter nicht Schuldirektorin? Wenn sie das dem Entführer erzählt hat, könnte der befürchtet haben, dass die Familie mehr Möglichkeiten haben könnte, ihre Tochter zu suchen als eine andere Familie. Auch das könnte ein Motiv gewesen sein, Frauke zu beruhigenden SMS und Telefonaten zu zwingen.


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Mord an Frauke Liebs

29.11.2016 um 17:33
Zitat von AlteTanteAlteTante schrieb:Um ihre Angehörigen hinzuhalten? Vielleicht fühlte sie sich bedroht und hat gesagt, dass ihr Mitbewohner auf sie wartet, weil sie keinen Schlüssel hat (was ja stimmte), und der Entführer wollte sichergehen, dass dieser Mitbewohner, den er gar nicht kennen musste, erst einmal beruhigt ist und nicht zu früh nachforscht?
wäre der wartende mitbewohner nicht ohnehin eines der ersten dinge, die man erzählen würde? egal, ob man nun freiwillig mitfährt oder gezwungen wurde?

gezwungen: "mein mitbewohner wartet auf mich, er wird mich suchen. lass mich frei."
freiwillig: ich halte es für recht unrealistisch, dass FL freiwillig in ein auto stieg mit dem wissen, sie würde noch woanders hinfahren; so weit kann sie von ihrer wohnung nicht mehr entfernt gewesen sein. da hätte sie doch auf jeden fall gesagt "lass uns mal eben noch zuhause vorbeifahren, dann hole ich meinen schlüssel ab und mein ladegerät." sie hätte bestimmt nicht gewollt, dass chris wartet und sie seelenruhig erstmal durch die region eiert. und mit dem auto kann man ja locker so einen max. 5minütigen umweg fahren.


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Mord an Frauke Liebs

29.11.2016 um 20:40
Zitat von AlteTanteAlteTante schrieb:Um ihre Angehörigen hinzuhalten?
Ja, sicher.
Ich hab mich da missverständlich ausgedrückt. Ich wollte an dieser Stelle gar nicht die Frage nach dem Sinn und Zweck der Anrufe stellen, sondern nur @tisch bestätigen, dass die Anrufe kein Beweis sind, dass FL und Täter sich gekannt haben. Ein Fremder Täter könnte ebenfalls Interesse an den Anrufen gehabt haben.
Zitat von tischtisch schrieb:ich weiß oftmals nicht, was unter einem "pflegefall" oder "notfall" hier verstanden wird
Ich habe das Wort aufgegriffen, weil es kurz zuvor so erwähnt worden war. Es ging ja dabei um die Idee, dass sie einen wie auch immer gearteten "Pflegefall" aufgrund ihres angeblichen oder tatsächlichen Helfersyndroms auf dem Nachhauseweg getroffen haben könnte.
Warum das eher unwahrscheinlich ist, hast du, wie ich finde, gut dargelegt. Ich denke daher auch: Wenn es sowas in der Art war, dann ist sie demjenigen an dem Abend zufällig in die Arme gelaufen und nicht von ihrer Seite aus geplant.


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Mord an Frauke Liebs

29.11.2016 um 22:46
Das ist jetzt vielleicht OT, aber heutzutage, z.B. jüngst im Fall von Carolin G. und der toten Polizistin werden sofort Hundertschaften losgeschickt und Hubschrauber mit Wärmebildkameras überfliegen das Gebiet.

Wieso ist Frau Liebs mit ihrer Vermisstenmeldung so wenig ernst genommen worden? Haben sich die Zeiten in 10 Jahren tatsächlich so verändert? Frau Liebs ist abgewimmelt worden, obwohl sie glaubhaft versichern konnte, dass ihre Tochter äußerst zuverlässig ist, und darüber hinaus auf dem Nachhauseweg nachts verschwunden ist.

Sie musste die Flugblätter selbst drucken und mit Freunden verteilen. Sie fand keinerlei Unterstützung, die Anrufe von Frauke aufzuzeichnen, dabei wäre das für die Polizei doch eine Kleinigkeit gewesen, nicht aber für eine Mutter, die in großer Sorge war.


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Mord an Frauke Liebs

29.11.2016 um 22:56
@JamesRockford
Ich habe dafür eigentlich nur eine Erklärung: Man ist von einem freiwilligen Verschwinden ausgegangen.

Die ersten Anrufe haben ja auch darauf hingedeutet. Sie hat angekündigt, wieder zurückzukehren. Sie hat nicht davon gesprochen, dass sie festgehalten wird, zumindest am Anfang noch nicht.

In anderen Fällen muss es Anhaltspunkte für ein Verbrechen gegeben haben.

Wenn ich ein Gespräch mit meinem besten Freund (Polizist) richtig in Erinnerung habe, dann müssen ein paar Sachen vorliegen:

- Die Person ist Opfer eines Verbrechens geworden. Es wurde z.B. beobachtet, dass jemand in ein Fahrzeug gezerrt worden ist.
- Die Person ist Suizidgefährdet
- Die Person ist hilflos (z.B. Demenz)

All das würde ich am Anfang ihres Verschwindens nicht sehen. Deshalb kann ich mir das durchaus vorstellen.


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Mord an Frauke Liebs

29.11.2016 um 23:16
@raptor83

Es ist meines Erachtens eine komplette Fehleinschätzung der Polizei gewesen. Vielleicht hat diese erste SMS von Frauke, die sie weit nach Mitternacht ihrem Mitbewohner geschickt hat ("(...) komme später (...)) zu dieser Einschätzung beigetragen, denn eine solche SMS würde den einen oder anderen total auf die Palme bringen, der zu Hause die Tür aufmachen muss, weil der andere keinen Schlüssel hat.

Vielleicht ist die Polizei anfangs wirklich davon ausgegangen, dass Frauke so ist und einfach mal wegbleibt oder eine Nacht durchmacht.

Die Anrufe danach, in denen Fraukes Stimme verschwommen wirkte, wirre Aussagen ('komme heute, aber nicht so spät', und das um kurz vor Mitternacht), hätten doch hellhörig machen müssen.

Gut, im Nachhinein ist man immer schlauer.


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Mord an Frauke Liebs

29.11.2016 um 23:23
@JamesRockford
Richtig. Hinterher ist man immer schlauer.

Aber muss man wegen des Eindrucks einer verwaschenen Stimme zwangsweise von einem Verbrechen ausgehen? Aus heutiger Sicht: In diesem Fall ja.

In ihrem Alter kann sie ihren Aufenthaltsort selbst bestimmen. Es hätte ja wirklich sein können, dass es da irgendeinen Bekannten gegeben hat, bei dem sie mal ein paar Tage Ruhe haben wollte. Diese Person muss auch nicht im Freundeskreis bekannt gewesen sein.

Die Leute, die ich so kenne, kennen sich auch nicht unbedingt untereinander.

Die Diskussion ist aber nach 10 Jahren müßig, da man es nicht mehr ändern kann.


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Mord an Frauke Liebs

29.11.2016 um 23:32
@raptor83

Ja, man kann es nicht mehr ändern.

Aber würde nicht jemand, der mal eine Auszeit braucht, dem Ausbildungsbetrieb eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung vorlegen, und der Familie parallel schreiben, dass man eine Auszeit braucht? Krankmeldung muss am 3. Tag vorliegen.

Frauke wurde insgesamt als sehr sozialer und hilfsbereiter Mensch hingestellt. Ein solcher Mensch fliegt nicht einfach mal nach Malle zum Feiern. Ihre Mutter hat das sicherlich auch sehr glaubhaft dargestellt. Es ist jammerschade, dass sie nicht viel früher ernst genommen wurde.


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Mauro ehemaliges Mitglied

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Mord an Frauke Liebs

30.11.2016 um 00:31
@james Rockford
Zitat von JamesRockfordJamesRockford schrieb:Die Anrufe danach, in denen Fraukes Stimme verschwommen wirkte, wirre Aussagen ('komme heute, aber nicht so spät', und das um kurz vor Mitternacht), hätten doch hellhörig machen müssen.
Sehe ich ebenso. Frauke Liebs wird sich, zu diesem Zeitpunkt, aus meiner Sicht, bereits in einer fremdbestimmten Situation befunden haben.
Zitat von JamesRockfordJamesRockford schrieb:Frauke wurde insgesamt als sehr sozialer und hilfsbereiter Mensch hingestellt.
Durchaus möglich…sie ist in eine Falle geraten…nachts allein auf dem Nachhauseweg…oder ein bereits über handy, nach dem Besuch im Pup, geplantes Treffen.

Sie hätte evtl. Freundinnen gegenüber, an diesem Abend signalisiert, dass sie jemanden treffen würde. Das ist nicht geschehen...

Ich denke, sie hatte vor, den Heimweg anzutreten und wurde in dieser Zeit "abgefangen". Jemand hatte Kenntnis, dass sie allein den Pub verlässt, oder der Unbekannte, welcher sie "unterwegs stoppte.


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