Kriminalfälle
Menschen Wissenschaft Politik Mystery Kriminalfälle Spiritualität Verschwörungen Technologie Ufologie Natur Umfragen Unterhaltung
weitere Rubriken
PhilosophieTräumeOrteEsoterikLiteraturAstronomieHelpdeskGruppenGamingFilmeMusikClashVerbesserungenAllmysteryEnglish
Diskussions-Übersichten
BesuchtTeilgenommenAlleNeueGeschlossenLesenswertSchlüsselwörter
Schiebe oft benutzte Tabs in die Navigationsleiste (zurücksetzen).

Mord an Frauke Liebs

92.217 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Entführung, Telefon ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mord an Frauke Liebs

Mord an Frauke Liebs

05.10.2018 um 07:46
Hallo @birkensee,

Deine Einschätzungen zur "Fallanalyse" als Arbeitsinstrument teile ich. Eine OFA ist, so sinnvoll sie auch in vielen anderen Fällen gewesen sein mag, höchst fehleranfällig. Man darf m.E auch nicht vergessen, dass eine OFA oftmals der letzte Strohhalm ist, an den erfolglose Ermittler sich klammern. Es gilt zudem die (dienst-)rechtliche Komponente zu wahren und den finanziellen Mehraufwand zu rechtfertigen.

Im schlimmsten Fall kann eine "schlechte" OFA in die Irre führen. Du führst ja auch zurecht die nicht bekannten, aber methodisch an sich notwendigen Bestandteile einer fundierten OFA im Fall der FL auf. Wer die zeitlichen Abläufe anno 2006/2007 vor Augen hat, der kann sich zudem an fünf Fingern abzählen, wieviel Zeit (und Arbeit) in die OFA investiert wurde.
Zitat von birkenseebirkensee schrieb:Aber eine solche Fehleinschätzung, die sich prinzipiell bei aller Kompetenz nicht vermeiden lässt, ist etwas ganz anderes als ein Fehler bei einer Funkzellenauswertung, die auf mangelnde Kompetenz zurückzuführen wäre.
Da gehe ich nicht ganz mit.

Eine Funkzellenauswertung ist ein hochkomplexes Konstrukt. Im Grunde ist sie eine Rechnung mit unglaublich vielen Variablen und Determinanten, die verschiedenen (äußeren) Einflüssen unterliegen, die zu identifizieren nicht gerade ein einfaches Unterfangen ist. Alleine die Berücksichtigung verschiedener (Ab-)Strahlwinkel wird durch gelände- oder gebäudetopographische gestaltet sich dermaßen komplex, dass sich gesicherte Aussagen nur mit großen Vorbehalten treffen lassen (weil man fast nie sicher sein, nichts zu übersehen zu haben).

Zusammenfassend kann man sagen: Rein theoretisch, unter Berücksichtigung aller (real vorhandenen oder eben nicht vorhandenen) Interferenzmöglichkeiten, Determinanten und Variablen, ist die Funkzellenanalyse eine Möglichkeit, zu sehr exakten Ergebnissen zu gelangen (wenn nie mit metergenauer Präzision - was hier im Thread zum Glück in letzter Zeit ja auch niemand behauptet hat). Aber eben nur, wenn man in dieser Rechnung alle Bestandteile berücksichtigt hat. Und das lässt sich in der Praxis nur sehr schwer realisieren. Letztlich sind die Ergebnisse der Funkzellenauswertung deshalb Wahrscheinlichkeitsrechnungen - nicht mehr und nicht weniger.

Just my 5 pence.

Gruß, Solaar

Anzeige
melden

Mord an Frauke Liebs

05.10.2018 um 08:53
Zitat von raydenrayden schrieb:Solche Party-Marathons sind dann aber doch eher der männlichen Spezies vorbehalten.
Na geh, so eine Ansicht stammt eher dann aus dem letzten Jahrtausend von/bei unseren Altvorderen. :) Doch nicht bei Frauen des 21. Jahrhunderts.

Sicher hast du recht in der Ansicht, leicht und einfach geht es nicht, hier ein Szenario dafür zu entwerfen. Ich rechne ja auch ein, müde, keinen Schlüssel.. deshalb wartet wer daheim , ein leerer Akku, morgen früh ne Verpflichtung, kein Geld, dass sind sicher alles Umstände die gegen eine freiwillige Fahrt noch nach Nieheim um diese Stunde sprechen können.

Nur ein planender Entführer kann einfach diesen leeren Akku nicht mit einrechnen, somit kann niemals vorher eine Fahrt wegen Ablenkungs-SMS nach Nieheim geplant worden sein. Denn wenn der Akku nicht leer gewesen wäre von Frauke, wüssten wir ja ungefähr WO genau am Nachhauseweg Frauke auf ihren "Begleiter" traf.

Wenn der Täter tatsächlich diese erste SMS aus Nieheim selbst geschrieben hat, dann muss dies viel eher ein total spontaner Einfall gewesen sein, hier ist niemals dann vorher ein Plan gewesen. Dies scheint mir dann klar auf der Hand zu liegen.
Denn dies Szenario: "Ich kann Frauke nun bei ihrem Heimweg mit leeren Akku entführen" scheint mir einfach total an der Realität vorbei zu schrammen, sowas kann niemand vorher planen, ausser ein Prophet.
Zitat von Melle21Melle21 schrieb: Da sie die wahren Gefühle nicht kannte und freudig die Bekanntschaft zufällig " wieder" getroffen hat, ist sie auch eingestiegen ( Schützenfest?)
Eben, diese Möglichkeit ist auch gegeben. Durch die Bewegung am Nachhauseweg war sie vielleicht gar nicht mehr soooo müde? Man wird wieder munterer, frische Luft, die Bewegung, auf einmal ist die Müdigkeit verschwunden und hat doch noch Lust, was zu unternehmen?
Zitat von NoellaNoella schrieb:Ernsthaft, ich glaube nicht, dass Frauke mit einem Fremden weggefahren ist. Selbst wenn die Versuchung, nach Hause gefahren zu werden, groß gewesen wäre, hätte sie doch etwas immer im Hinterkopf gehabt: Ihr Handy war leer, sie hätte im Notfall nicht telefonieren können. Das klingt banal, aber ich kenne eine Menge Frauen, die angesichts eines leeren Akkus etwas vorsichtiger werden als normalerweise.
Ein völlig fremder Mensch, ja dies ist ...glaube ich - eh höchst unwahrscheinlich.
Wenn der sie mal in seiner Gewalt hätte, dem wäre es doch erst recht völlig egal, ob da wer wartet oder nicht, warum sollte der jemals irgend einen Kontakt überhaupt zulassen?
Zitat von NoellaNoella schrieb:Und abgesehen davon: Es hat viele Jahre gedauert, wenn man sich alte Aktenzeichen XY ungelöst Sendungen anschaut, sogar zu viele, bis Trampen nicht mehr als normal angesehen wurde (Ausnahmen bestätigen die Regel). Die Gefahren, zu einem Fremden ins Auto zu steigen, sind heute bei den meisten jungen Leuten im Hinterkopf präsent, deswegen halte ich es auch in diesem Fall für ausgeschlossen. Außerdem hatte Frauke es nicht weit nach Hause.
Das nicht weit nach Hause als Argument ist richtig.
Der Rest von dir ist aber sehr spießig, man weiß doch, die meisten Morde werden nicht von fremden Menschen begangen (ca. 80%) sondern von dem Opfer her gut bekannte Gesichter.
Das war schon immer so, egal ob wer trampt oder nicht. Also nicht auf der Strasse und in der Öffentlichkeit ist man groß in Gefahr - dass ein Fremder mich umbringt, sondern meist passiert es in den eigenen vertrauten vier Wänden. Und noch viel höher ist das Risiko, wenn ich wo in ein Auto einsteige, nicht dass da wer Gewalt anwendet, sondern dass ein Kerl einen Mädchen zeigen will, was er nicht für ein "toller Hecht" ist und aufs Gas tritt und gegen einen Baum rast.
Hierin verloren Eltern schon bei weitem viel viel mehr und öfteres ihr geliebtes Töchterchen, als das jemand durch Trampen umgebracht wurde.
Also ich bin auch gegen das Einsteigen in ein Auto bei jungen Männern, aber weil so oft sie sich überschätzen und so viele ihr Leben dadurch verloren.


2x zitiertmelden

Mord an Frauke Liebs

05.10.2018 um 09:41
Zitat von NoellaNoella schrieb:Was ich für eventuell möglich halte: Sie wurde unterwegs angefahren und vom panischen Fahrer mitgenommen. Und dann ist sie nach einige Tagen an ihren Verletzungen gestorben.
Keine sehr durchdachte Theorie, aber möglich wäre es ja vielleicht?
Die Frage ist wie man bei einen Unfall bei dem das Opfer angefahren wird Gewalteinwirkungen gegen die Knochen
vermeidet. Wenn der Unfall schwer genug war so das der Unfallverursacher Frauke aus Panik mitnimmt, dann gehe ich von
nachweisbaren Schäden gegen zumindest den Kopf oder die Arme so wie beine aus. Etwas was man post mortem feststellen
hätte können, da die Knochen bis dato nicht verheilt sind.


melden

Mord an Frauke Liebs

05.10.2018 um 10:35
Zitat von DoverexDoverex schrieb:Na geh, so eine Ansicht stammt eher dann aus dem letzten Jahrtausend von/bei unseren Altvorderen. :) Doch nicht bei Frauen des 21. Jahrhunderts.

Sicher hast du recht in der Ansicht, leicht und einfach geht es nicht, hier ein Szenario dafür zu entwerfen. Ich rechne ja auch ein, müde, keinen Schlüssel.. deshalb wartet wer daheim , ein leerer Akku, morgen früh ne Verpflichtung, kein Geld, dass sind sicher alles Umstände die gegen eine freiwillige Fahrt noch nach Nieheim um diese Stunde sprechen können.

Nur ein planender Entführer kann einfach diesen leeren Akku nicht mit einrechnen, somit kann niemals vorher eine Fahrt wegen Ablenkungs-SMS nach Nieheim geplant worden sein. Denn wenn der Akku nicht leer gewesen wäre von Frauke, wüssten wir ja ungefähr WO genau am Nachhauseweg Frauke auf ihren "Begleiter" traf.

Wenn der Täter tatsächlich diese erste SMS aus Nieheim selbst geschrieben hat, dann muss dies viel eher ein total spontaner Einfall gewesen sein, hier ist niemals dann vorher ein Plan gewesen. Dies scheint mir dann klar auf der Hand zu liegen.
Denn dies Szenario: "Ich kann Frauke nun bei ihrem Heimweg mit leeren Akku entführen" scheint mir einfach total an der Realität vorbei zu schrammen, sowas kann niemand vorher planen, ausser ein Prophet.
Natürlich tanzen auch Frauen die Nächte durch, aber wo denn bitte noch unter der Woche, ohne Geld, ohne Schlüssel? Das war um die Uhrzeit schon in PB schwierig bis unmöglich, Richtung Nieheim sowieso.
Letztendlich: Wäre die SMS freiwillig gewesen, hätte der Großraum Nieheim wohl eine Bewandtnis für den Täter gehabt, es sei denn, er hätte FL von Anfang an auf eine falsche Fährte gelockt, der sie ohne den Hauch eines Zweifels gefolgt wäre. Statt einer freiwilligen SMS wäre dann aber gar keine besser gewesen, denn hätte es gar keine SMS gegeben, hätte die Polizei doch eh nie in und um Nieheim gesucht, zumal FL dieses Gebiet aus eigener Kraft nicht mehr erreichen hätte können in der Nacht. Letztendlich hat diese erste SMS die Polizei aber ihren Schwerpunkt dorthin verlagern lassen. Insofern ist es nur bzgl. des Zugriffszeitpunkts interessant ob freiwillig oder nicht, aber in die Karten gespielt haben wird die SMS dem Täter allemal.
Dieser "spontane Einfall" war eventuell dem Umstand geschuldet, dass er bei FL keinen Schlüssel fand. Sonst wäre er wohl davon ausgegangen - angesichts der späten Uhrzeit - dass eh niemand registriert, ob sie nun in der Nacht noch nach Hause kommt, oder nicht, und es erst am nächsten Morgen auffällt. Ohne Schlüssel war das aber nicht gegeben, und somit wollte er sich noch etwas Zeit verschaffen.


2x zitiertmelden

Mord an Frauke Liebs

05.10.2018 um 11:02
Zitat von raydenrayden schrieb:Dieser "spontane Einfall" war eventuell dem Umstand geschuldet, dass er bei FL keinen Schlüssel fand. Sonst wäre er wohl davon ausgegangen - angesichts der späten Uhrzeit, dass eh niemand registriert, ob sie nun in der Nacht noch nach Hause kommt, oder nicht, und es erst am nächsten Morgen auffällt. Ohne Schlüssel war das aber nicht gegeben, und somit wollte er sich noch etwas Zeit verschaffen.
Ich würde gerne verstehen wofür er sich Zeit verschaffen wollte. Entführt war Frauke ja bereits.
Ein Entführer weiß doch, dass ein Opfer früher oder später vermisst wird. Die Möglichkeit das die entführte Person bereits jetzt von jemanden irgendwo erwartet wird ist groß. Wozu soll ein Entführer sein Opfer bezüglich dieses Themas noch extra ausfragen und in seinen Taschen nach einem Haustürschlüssel suchen.
Gehen wir vom schlimmsten Szenario für einen Entführer in dieser Nacht und nach der SMS durch. Chris erwartet Frauke, macht sich Sorgen, erreicht Isabella, erfährt die Wahrheit und alarmiert die Polizei. Was genau hätte ein Entführer mit einer SMS in der er behauptet Frauke würde später (in der Nacht) nachhause kommen für sich erreicht haben in dieser Situation? Er hätte sich Zeit bis später verschafft ist dein Argument, gut. Aber: wofür? Diese SMS hätte keine 100% Sicherheit dargestellt dafür, dass man in der Nacht nicht noch nach Frauke suchen würde.

Ich persönlich glaube, dass es für einen Entführer besser gewesen wäre keine SMS abzusenden und das Handy des Opfers nicht einzuschalten.
Aber das ist nur meine Ansicht. Mit einem SMS Inhalt wie " Schlafe bei XY. Warte nicht auf mich." hätte man sich viel mehr Zeit verschaffen können und eben sicher sein, dass die Polizei nichts tun kann. Denn hätte Chris sich an die Polizei gewand und die Beamten hätten nach dem letzten Kontakt gefragt, wäre es schwierig zu erklären warum die Polizei nun nach einer volljährigen Person suchen soll, die klar ansagt, dass sie wo anders nächtigt und morgen erst nachhause kommt. Ein leerer Akku und den Glauben von Chris daran, dass Frauke so was nie tun würde würden da nicht ausreichen.

Aber statt so etwas zu schreiben, schreibt der Entführer in deiner Überlegung eine SMS die sein Zeitfenster limitiert bis auf "später" und keinerlei Erklärungen dafür bietet wo sie den am nächsten Morgen verbleiben würde. Woher will der Entführer den ahnen, was genau bei Frauke später bedeutet? Wie kann er sich sicher sein, dass das Opfer die Wahrheit sagt im Bezug auf die Kontaktperson? Und, und, und...
Es bleiben viele offene Fragen im Bezug auf die SMS. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein fremder so einen Blödsinn veranstalten würde um sich "noch etwas Zeit" zu verschaffen.


2x zitiertmelden

Mord an Frauke Liebs

05.10.2018 um 11:17
Zitat von MalinkaMalinka schrieb:Mit einem SMS Inhalt wie " Schlafe bei XY. Warte nicht auf mich." hätte man sich viel mehr Zeit verschaffen können und eben sicher sein, dass die Polizei nichts tun kann.
@Malinka
Aber wäre da dann nicht spätestens am nächsten Morgen klar gewesen, das Frauke nicht wie in der SMS behauptet bei Person XY geschlafen hätte und irgendwas passiert sein müsste?


1x zitiertmelden

Mord an Frauke Liebs

05.10.2018 um 11:22
Zitat von F.EinstoffF.Einstoff schrieb:Aber wäre da dann nicht spätestens am nächsten Morgen klar gewesen, das Frauke nicht wie in der SMS behauptet bei Person XY geschlafen hätte und irgendwas passiert sein müsste?
Genau das wäre dann passiert. Ich beziehe mich hier auf die Überlegung eines Entführers der sich durch die SMS Zeit verschaffen wollte.
Meiner Ansicht nach ist das durch die SMS nicht erreicht worden, da so viele Variablen bleiben die der Täter mit dieser SMS und diesem Inhalt hätte nicht beeinflussen können.
Man hätte ja keinen Namen einbauen müssen. Und schon wäre es nicht klar bei wem sie war und man musste das erst mal feststellen, bevor man anfängt die Krankenhäuser ab zu telefonieren oder die Polizei ein zu schalten da man nicht sicher sein kann, ob Frauke eben nicht doch bei jemanden genächtigt hat.


melden

Mord an Frauke Liebs

05.10.2018 um 11:28
Zitat von raydenrayden schrieb:Natürlich tanzen auch Frauen die Nächte durch, aber wo denn bitte noch unter der Woche, ohne Geld, ohne Schlüssel?
Für ein hübsche attraktive junge Frau stellt doch "ohne Schlüssel - ohne Geld" überhaupt kein wirkliches Problem dar? Wenn die was zum trinken haben will, da wird sich schon was finden, oder? Erst recht wenn ihr "Begleiter" sie einlädt? Falls sie was haben will (Trinken - Essen), zahlt er es schon.

Sicher hast du recht, für einen Mann etwa ist das schon wieder was völlig anderes.
Ich war auch sehr blank ...öfters, da gehe ich nicht fort, wenn ich nur ein paar Kröten einstecken habe und nicht mal ein Mädchen zu einem Kaffee in einem Kaffehaus einladen kann/konnte.
Obwohl ich ging mal ganz ohne Geld in der Innenstadt spazieren, da lud mich eine "Straßenmalerin" zu einem Kaffee ein. Die war sehr witzig, die konnte gar nicht malen, hatte nur Kreide und den Bettelteller, und sie tat nur so, bei einem Bild des Vortages von jemand anderen, als würde sie da malen.
Und von sojemanden einen Kaffee spendiert zu bekommen, der eh selbst nix hat, fühlt man(n) sich nicht sehr gut dabei.

Bei Frauke denke ich mir deshalb, ohne Geld und Schlüssel, dies kann nicht sein, dass dies wirklich ein Argument dafür wäre, dass sie nirgends mehr hin wollte - wenn ihre Müdigkeit vielleicht vergangen ist? Eher das Argument, sie musste morgens wieder früh raus. Aber als junger Mensch geht dies auch sicher mal, wenn es nicht zur Regelmäßigkeit wird. Ich denke ja auch, was sie im Pub sagte, stimmt zu 100%, sie war müde, Chris wartet daheim... also da ist keinerlei Lüge vorhanden.
Zitat von raydenrayden schrieb:Statt einer freiwilligen SMS wäre dann aber gar keine besser gewesen, denn hätte es gar keine SMS gegeben...
Na ja, alles was passiert an Handlungen steckt wohl immer ein Grund dahinter, Problem ist doch nur, dass wir hier diesen Grund nicht wirklich logisch nachvollziehen können.
Überall muss doch ein Handlungs-Grund dahinter stecken, angefangen warum Frauke plötzlich so spurlos verschwand, warum diese SMS aus Nieheim versendet wurde bis hin, warum der Täter die Leiche so nah an der Straße ablegte. Die Erklärungen dafür - wenn man sie mal weiß/wüsste - sind meist immer sehr simpel und einfach, also dann leicht zu kapieren.
Wenn wir uns heute schwer tun, was zu kapieren und es mit unserer Logik nicht wirklich nachvollziehen können, liegt es wohl an falschen Vorstellungen an dem IST, welches dahinter steckt. Glaube ich ;)


melden

Mord an Frauke Liebs

05.10.2018 um 11:30
Zitat von MalinkaMalinka schrieb:Ich würde gerne verstehen wofür er sich Zeit verschaffen wollte. Entführt war Frauke ja bereits.
Ein Entführer weiß doch, dass ein Opfer früher oder später vermisst wird. Die Möglichkeit das die entführte Person bereits jetzt von jemanden irgendwo erwartet wird ist groß. Wozu soll ein Entführer sein Opfer bezüglich dieses Themas noch extra ausfragen und in seinen Taschen nach einem Haustürschlüssel suchen.
Er wollte den Zeitpunkt des Auffliegens auf den nächsten Morgen hinauszögern. Wenn jemand, der nachts durch die Gegend läuft, keinen Haustürschlüssel bei sich hat, ist das doch was Anderes, als wenn er ihn bei sich hat. Im ersteren Fall muss noch jemand die Tür öffnen. Vielleicht hat ihn das auch aus dem Konzept gebracht, aber wenn Nieheim pure Ablenkung war, dann hat ihn auch der fehlende Schlüssel nicht aus dem Konzept gebracht, sondern war nur ein Grund mehr, die SMS zu schreiben, und noch von einem falschen Ort die SMS zu schreiben, und zu suggerieren, dass alles noch in bester Ordnung sei. Er hat ihr ja auch irgendwann das Handy abgenommen, da sind sich so ziemlich alle einig, ob sie es ihm freiwillig ausgehändigt hat, darf bezweifelt werden, und bei dieser Durchsuchung hat er dann wohl den fehlenden Schlüssel bemerkt. Würde dann jedenfalls gegen eine freiwillige Fahrt nach Nieheim und gegen eine freiwillige SMS sprechen. Wie dem auch sei, hätte Nieheim einen Bezug zum Täter gehabt, war es doch Schwachsinn, diese SMS zu senden, dann wäre gar keine allemal besser gewesen, und er hätte auch eine freiwillige verhindern müssen, auf Nieheim wäre ohne die SMS niemand gekommen.


2x zitiertmelden

Mord an Frauke Liebs

05.10.2018 um 11:45
Zitat von raydenrayden schrieb:Vielleicht hat ihn das auch aus dem Konzept gebracht, aber wenn Nieheim pure Ablenkung war, dann hat ihn auch der fehlende Schlüssel nicht aus dem Konzept gebracht, sondern war nur ein Grund mehr, die SMS zu schreiben, und noch von einem falschen Ort die SMS zu schreiben, und zu suggerieren, dass alles noch in bester Ordnung sei.
Aber würde es dann nicht sinn machen den Ort von dem aus man die SMS absendet auch zu erwähnen?
Der Ort ist nur dann der angeforderten Provider Daten bekannt geworden. Das ist passiert, musste aber so nicht passieren.
Woher hätte man dann wissen sollen, dass es eine falsche Fährte ist? Hat der Täter in deiner Überlegung einfach nur darauf
gehofft, dass die SMS samt Absendeort nachgehalten wird?


2x zitiertmelden

Mord an Frauke Liebs

05.10.2018 um 11:48
Zitat von raydenrayden schrieb:Wie dem auch sei, hätte Nieheim einen Bezug zum Täter gehabt, war es doch Schwachsinn, diese SMS zu senden, dann wäre gar keine allemal besser gewesen, und er hätte auch eine freiwillige verhindern müssen, auf Nieheim wäre ohne die SMS niemand gekommen.
Und auch hier nur, wenn der Täter die SMS schreibt. Und eventuell konnte der Entführer bis dahin keine freiwillige SMS
verhindern, weil er keinen Einfluss darauf nehmen konnte. In dem er z.b. gerade aufs Klo. Eine freiwillige SMS würde in jedem Fall auch
noch eine freiwillige Situation für Frauke voraussetzen. Dann wäre aber bis dahin noch nichts "aus dem Ruder" gelaufen.


1x zitiertmelden

Mord an Frauke Liebs

05.10.2018 um 11:50
Zitat von MalinkaMalinka schrieb:Aber würde es dann nicht sinn machen den Ort von dem aus man die SMS absendet auch zu erwähnen?
Der Ort ist nur dann der angeforderten Provider Daten bekannt geworden. Das ist passiert, musste aber so nicht passieren.
Woher hätte man dann wissen sollen, dass es eine falsche Fährte ist? Hat der Täter in deiner Überlegung einfach nur darauf
gehofft, dass die SMS samt Absendeort nachgehalten wird?
Im Zuge der Fahndung nach ihr wird dem Täter klar gewesen sein, dass man den Absende-Ort ermittelt, sonst wäre Nieheim ja keine Ablenkung gewesen, sondern allenfalls die Kontakte in PB von Nieheim. Aber wie bereits mehrfach eruiert wurde: Die Fallanalyse ging von genau diesem Szenario aus, und fand in Nieheim: Nichts. Angesichts der intensiven Fahndung hätte man dann aber eigentlich fündig werden müssen.
Zitat von MalinkaMalinka schrieb:Und auch hier nur, wenn der Täter die SMS schreibt. Und eventuell konnte der Entführer bis dahin keine freiwillige SMS
verhindern, weil er keinen Einfluss darauf nehmen konnte. In dem er z.b. gerade aufs Klo. Eine freiwillige SMS würde in jedem Fall auch
noch eine freiwillige Situation für Frauke voraussetzen. Dann wäre aber bis dahin noch nichts "aus dem Ruder" gelaufen.
Aber dann musste er doch auch die SMS auf deren Inhalt kontrollieren, wie auch im besten Fall sie gänzlich verhindern, um den Bezug zu Nieheim gar nicht erst entstehen zu lassen. Dort hätte die Polizei ohne die SMS niemals gesucht, und schon gar nicht schwerpunktmäßig, wie durch die SMS geschehen.


melden

Mord an Frauke Liebs

05.10.2018 um 23:17
ß
Zitat von DoverexDoverex schrieb:Der Rest von dir ist aber sehr spießig, man weiß doch, die meisten Morde werden nicht von fremden Menschen begangen (ca. 80%) sondern von dem Opfer her gut bekannte Gesichter.
Das ist vollkommen richtig, und auch dein Argument, dass die größte Gefahr beim Trampen ein unangemessener Fahrstil sein dürfte, trifft zu.

Morde an Anhalterinnen gab und gibt es trotzdem, wenn auch lange nicht in dem Ausmaß, das Aktenzeichen XY ungelöst... jahrzehntelang suggerierte. Die waren sicher aber auch besonders schwer aufzuklären, weil eben kein Bezug zwischen Opfer und Täter bestand. Und deswegen kam ich auch auf das Thema, denn die Freunde von Frauke wurden von der Polizei als Täter ausgeschlossen - was natürlich nicht heißt, dass sie ihren Mörder nicht vom Sehen her gekannt haben kann.


melden

Mord an Frauke Liebs

06.10.2018 um 05:04
Zitat von MalinkaMalinka schrieb:Aber würde es dann nicht sinn machen den Ort von dem aus man die SMS absendet auch zu erwähnen?
Der Ort ist nur dann der angeforderten Provider Daten bekannt geworden. Das ist passiert, musste aber so nicht passieren.
Woher hätte man dann wissen sollen, dass es eine falsche Fährte ist? Hat der Täter in deiner Überlegung einfach nur darauf
gehofft, dass die SMS samt Absendeort nachgehalten wird?
Sehr richtig. Es macht wenig Sinn zu glauben, dass der Täter gehofft hat, dass man den Ursprung der SMS möglichst schnell herausfindet, nur damit er so davon ablenken kann, dass er eigentlich mit Frauke in Paderborn ist.

Wenn man wirklich glauben will, dass er die SMS geschrieben hat, und dazu noch mit dieser Intention, dann wäre es viel plausibler wenn er geschrieben hätte: "Hey Chris, brauchst nicht mehr auf mich warten heute Nacht. Habe die Ulli getroffen und fahre mit zu ihr nach Bielefeld. Gehe von dort morgen direkt in die Schule. HdgdL... "

Bielefeld ist die nächste grössere Stadt - ich lasse mal die Diskussion, ob Bielefeld überhaupt existiert hier aussen vor und unterstelle das mal - und die Polizei hätte sich dort dumm und dämlich nach Frauke suchen können. Von mir aus hätte er auch Bad Lippspringe, Höxter oder sonstwas schreiben können, wenn er unbedingt die SMS in Nieheim absenden wollte... er hätte seinem Anliegen, den wahren Ort zu verschleiern, viel deutlicher helfen können.

Dass er es nicht tat, lässt erheblich daran zweifeln, dass er die SMS selbst geschrieben hat und wenn, mit dieser Intention.


3x zitiertmelden

Mord an Frauke Liebs

06.10.2018 um 08:09
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Sehr richtig. Es macht wenig Sinn zu glauben, dass der Täter gehofft hat, dass man den Ursprung der SMS möglichst schnell herausfindet, nur damit er so davon ablenken kann, dass er eigentlich mit Frauke in Paderborn ist.
Und mit welcher Intention hätte FL noch mit nach Nieheim fahren sollen? Es ist ja auch die Frage, wie häufig es vorkam, dass sie woanders nächtigte, ob der Täter überhaupt eine ihrer Freundinnen kannte, die er in der Nachricht hätte erwähnen können.
"Schlafe bei einer Freundin", obwohl am nächsten Tag Schule ist, und sie ihre Schulsachen benötigt, es auch sonst nie vorkam, und zufälligerweise genau dann geschehen soll, als sie keinen Schlüssel bei sich hat, hätte Chris ja vielleicht stutzig gemacht. In meinen Augen nicht viel besser als "komme später" aus Tätersicht. Wo er genau mit Frauke war, weiß niemand, für mich war Nieheim keine Ablenkung von PB, und die späteren Kontakte umgekehrt auch keine von Nieheim, sondern alle Teil seines Katz- und Mausspiels.


1x zitiertmelden

Mord an Frauke Liebs

06.10.2018 um 08:11
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Sehr richtig. Es macht wenig Sinn zu glauben, dass der Täter gehofft hat, dass man den Ursprung der SMS möglichst schnell herausfindet, nur damit er so davon ablenken kann, dass er eigentlich mit Frauke in Paderborn ist.

Wenn man wirklich glauben will, dass er die SMS geschrieben hat, und dazu noch mit dieser Intention, dann wäre es viel plausibler wenn er geschrieben hätte: "Hey Chris, brauchst nicht mehr auf mich warten heute Nacht. Habe die Ulli getroffen und fahre mit zu ihr nach Bielefeld. Gehe von dort morgen direkt in die Schule. HdgdL... "
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Dass er es nicht tat, lässt erheblich daran zweifeln, dass er die SMS selbst geschrieben hat und wenn, mit dieser Intention.
@Rick_Blaine

Ich glaube nicht, dass sich der Täter mit so einer Nachricht einen Gefallen getan hätte.
Am nächsten Tag wäre um so mehr aufgefallen, dass sie nicht in der Schule war. Dass sie nicht bei Ulli gewesen ist, dass es eine/n Ulli vielleicht gar nicht gibt.

Ich könnte mir vorstellen, dass sich der Täter dachte:

Jetzt schnell mit dem Handy weg, vom Versteck. Nachrichten können nachverfolgt werden.

Ich halte die Nachricht, die für Fraukes durchgehen soll lieber allgemein, denn zu konkrete Angaben werden schnell als gelogen entlarvt. Also keine Namen nennen. Keine Orte nennen

Ich finde die Nachricht in der Form schon ganz geschickt gemacht.



Ich könnte mir vorstellen, dass der Täter instinktiv wusste:
Jetzt etwas Allgemeines schreiben, zur Beruhigung. Nicht versprechen:
Ich komme Morgen nach Hause, bzw. gehe von hier zur Schule

Lieber: Komme bald und dafür sorgen, das die SMS unbeschwert klingt


1x zitiertmelden

Mord an Frauke Liebs

06.10.2018 um 08:39
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Ich glaube nicht, dass sich der Täter mit so einer Nachricht einen Gefallen getan hätte.
Das ist das eigentliche Problem. Ich kann überhaupt nicht nachvollziehen, was sich ein Täter dabei gedacht haben soll. Egal wie ich es drehe und wende, wenn ich versuche mich in den Täter hineinzuversetzen: ich hätte gar keine SMS geschrieben. Punktum. Und deswegen gehe ich auch nicht davon aus, dass der Täter diese SMS geschrieben hat.


1x zitiertmelden

Mord an Frauke Liebs

06.10.2018 um 09:32
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Bielefeld ist die nächste grössere Stadt - ich lasse mal die Diskussion, ob Bielefeld überhaupt existiert hier aussen vor und unterstelle das mal - und die Polizei hätte sich dort dumm und dämlich nach Frauke suchen können.
Ich denke, du sprichst hier möglicherweise doch einen sehr wichtigen Umstand an?

Man darf nicht vergessen, als die SMS aus Nieheim (Zeitpunkt) abgesendet wurde, galt ja im Grunde Frauke noch nicht als spurlos verschwunden - sie war halt nur noch nicht zu Hause.

Als aber das erste Telefonat geschah, sehr wohl (Frauke galt als vermisst).
Hier könnte es tatsächlich so sein, wie du schreibst, PB wurde gewählt, weil sich hier die Polizei - in einer Stadt - viel schwerer tut, wem zu finden als in einem Nest.

Wahrscheinlich wäre Bielefeld, Dortmund oder Köln noch viel besser gewesen als PB, aber konnte der Täter dies händeln? Oder überstieg dies seinen Möglichkeiten?

Ich sehe also einen großen Unterschied zwischen erster SMS und dem ersten Telefonat.
Nämlich darin, wo man eine Person suchen muss von der Polizei her. Es wäre recht dumm gewesen, die Telefonate auch aus der Gegend Nieheim (oder generell von einer ländlichen Gegend) weiter auszuführen wie bei der ersten SMS (wo sie noch keiner suchte), sondern je größer eine Stadt, umso besser für den Täter.

Und noch was fällt mir auf.
Beim ersten Telefonat:
22. Juni, Anruf bei Mitbewohner Chris
Frauke: „Hallo Christos, ich wollte sagen, dass es mir gut geht und dass ich bald nach Hause komme. Sage Mama und Papa und den anderen Bescheid."
Chris nahm dieses Tele ja in Lübbecke an, wenn Frauke bald nach Hause kommt, so wie sie sagt, wieso ist ihr fehlender Wohnungs-Schlüssel da überhaupt kein Thema? Wie kommt sie in die Wohnung, falls sie noch in dieser Nacht nach Hause kommen will? Chris ist ja weit weg. Setzt sie sich dann vielleicht noch in der Nacht (falls sie wirklich bald gekommen wäre) auf die Bordsteinkante vor der Wohnung und wartet, bis Chris am nächsten Tag irgendwann mit ihren fehlenden Schlüssel aus Lübbecke angereist kommt, damit sie dort auch rein kann?
Diese Frage muss man sich schon stellen.

Der fehlende Schlüssel spielt also in keiner einzigen Nachricht bei Frauke je eine Rolle.
Dieser Schlüssel spielt scheinbar nur hier in unseren eigenen Überlegungen eine bedeutende Rolle, ich glaube, in Wirklichkeit war das nie Thema und niemals der Grund, dass die erste SMS aus Nieheim etwa wegen fehlenden Schlüssel geschrieben wurde.


1x zitiertmelden

Mord an Frauke Liebs

06.10.2018 um 09:49
Zitat von DoverexDoverex schrieb:Wahrscheinlich wäre Bielefeld, Dortmund oder Köln noch viel besser gewesen als PB, aber konnte der Täter dies händeln? Oder überstieg dies seinen Möglichkeiten?

Ich sehe also einen großen Unterschied zwischen erster SMS und dem ersten Telefonat.
Nämlich darin, wo man eine Person suchen muss von der Polizei her. Es wäre recht dumm gewesen, die Telefonate auch aus der Gegend Nieheim (oder generell von einer ländlichen Gegend) weiter auszuführen wie bei der ersten SMS
Das sehe ich auch so. Ich denke, der Täter war nie weit weg von Paderborn, daher war die vergleichsweise kleine Stadt wohl für ihn "gross genug." Denn je weiter er fahren musste, um so grösser ja auch wieder das Risiko. Das bedeutet aber vermutlich schon, dass er irgendwie an einen Ort gebunden war und nicht komplett ungebunden, wie es hier schon mal angedacht wurde, im Wohnmobil etc. unterwegs. Denn nirgends kann man so gut untertauchen wie in einer Grosstadt. Ein Beispiel dafür sind die RAF Terroristen, die sich meist in Grosstädten versteckten, z.B. damals mit ihrem Entführungsopfer Hanns-Martin Schleyer.
Zitat von DoverexDoverex schrieb:Chris nahm dieses Tele ja in Lübbecke an, wenn Frauke bald nach Hause kommt,
Eine interessante Beobachtung. Ich habe das "bald" nie so richtig in dem Sinne von "in wenigen Stunden" verstanden sondern immer im Sinne von "bald mal." So als ob Frauke zwar schon davon ausging "bald mal" nach Hause zu kommen, aber keineswegs dabei schon dachte oder wusste, es werde in wenigen Stunden sein. Bald kann auch in ein paar Tagen sein.

In der ganzen ungewöhnlichen Situation des Falles sind meines Erachtens nach keine praktischen Gedanken im Vordergrund. Daher ist der Schlüssel auch kein Thema. Frauke wusste, irgendwie ahnend, dass man auf sie wartete. Vielleicht stellte sie sich das schon so vor, dass immer jemand zu Hause sein werde. Vielleicht aber dachte sie gar nicht so speziell. Ich glaube z.B. nicht, dass sie darüber nachdachte, wie das denn ablaufen soll: fährt der Täter sie vor die Haustüre, lässt er sie am Stadtrand von PB aussteigen... usw. Ich glaube nicht, dass es je so konkret wurde - in den Vorstellungen von Frauke oder dem Täter.


1x zitiertmelden

Mord an Frauke Liebs

06.10.2018 um 10:07
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Eine interessante Beobachtung. Ich habe das "bald" nie so richtig in dem Sinne von "in wenigen Stunden" verstanden sondern immer im Sinne von "bald mal." So als ob Frauke zwar schon davon ausging "bald mal" nach Hause zu kommen, aber keineswegs dabei schon dachte oder wusste, es werde in wenigen Stunden sein. Bald kann auch in ein paar Tagen sein.
Aus diesem Blickwinkel betrachtet hast vollkommen recht. "Bald" kann auch in ein paar Tagen sein.

Und wie schaut es dann am nächsten Tag, Tele mit Bruder aus?
23. Juni, Bruder Frank ruft Frauke an
Frank: „Frauke, was machst Du, wann kommst Du nach Hause?"
Frauke: „Ich komme heute nach Hause, auch nicht zu spät. Ich bin in Paderborn, frag nicht, ich komme nach Hause."
Frank:„Wo bist Du denn?"
Frauke: „Kann ich nicht sagen."
Hier dürfte sie ja fix damit gerechnet haben, dass die Wohnung nicht leer ist, also Chris daheim ist.
Auch da, der fehlende Schlüssel, dass sie gar nicht in die Wohnung rein kommt, wenn etwa keiner daheim ist/wäre (wie etwa am Vortag - Beispiel) scheint Frauke ja überhaupt niemals beschäftigt zu haben.
Auch mehr ein Zeichen dafür, dass der fehlende Schlüssel für sie eher immer recht unbedeutend war?
Ob wer in der Wohnung anwesend ist, fragt sie den Bruder ja auch nicht.
Oder vielleicht hätte der Bruder das eh nicht gewusst?


Anzeige

1x zitiertmelden