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Mord an Frauke Liebs

92.217 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Entführung, Telefon ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mord an Frauke Liebs

Mord an Frauke Liebs

05.12.2018 um 09:57
Eine Thrombose ist aber selbst bei massiven Bewegungsmangel bei einer so jungen und wahrscheinlich Gesunden Frau höchst unwahrscheinlich.

Klar muss man keine Spuren mit dem Messer hinterlassen wenn man die Anatomie kennt. Man brauch ja z.b nur die Pulsadern oder Halsschlagader aufschneiden.

Ich bin der festen Überzeugung dass es keine Beziehungstat war, sonst hätte man die Todesursache feststellen können da diese Taten meistens mit hoher Gewalt einher gehen.

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Mord an Frauke Liebs

05.12.2018 um 16:18
Zitat von KangarooKangaroo schrieb:Ich bin der festen Überzeugung dass es keine Beziehungstat war, sonst hätte man die Todesursache feststellen können da diese Taten meistens mit hoher Gewalt einher gehen.
Ich denke, daß man das nicht allgemeingültig sagen kann.

Eine Beziehungstat ist sogar wahrscheinlich, jedenfalls ist das meine Meinung. Die Möglichkeiten, in welcher Art und Intensivität einer Beziehung betreffend einer solchen evtl. Tat gewesen sein könnten, sind sehr breit gefächert. Da genügt ein Gespräch.
Der Fremde, der aus dem Nichts auftaucht, erscheint mir sehr unwahrscheinlich.

Aus welchem Grund sollte ein völlig Fremder FL eine ganze Woche in ihrem Wohnort herumfahren/sie immer wieder an ihren Wohnort verbringen? Wieso bringt er FL und vor allem sich selbst nicht aus der unmittelbaren Gefahrenzone?
Auch die Statistik spricht für eine Beziehungstat.

Warum der Täter FL und sich selbst nicht aus der unmittelbaren Gefahrenzone bringt, leuchtet mir bis heute sowieso bei keiner von Anfang an bestehenden Gewalttat ein.
Der Fall ist mE bezüglich der telefonischen Kontakte deshalb so einzigartig, da die Kontakte keinen Sinn ergeben. Wortlaut, aber besonders Häufigkeit sind recht unnötig, ja unsinnig, wenn man von einer Gewalttat ab der ersten Minute ausgeht.


Ich habe in den vergangenen Jahren, in denen mich der Fall FL beschäftigt, mit diversen Personen aller Altersklassen darüber gesprochen. Einen wirklichen Sinn konnte keiner darin erkennen, auch ich nicht.

Wie gesagt, ich habe nicht das Bedürfnis, jemanden von meiner Meinung zu überzeugen.


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Mord an Frauke Liebs

05.12.2018 um 16:42
Zitat von KangarooKangaroo schrieb:Eine Thrombose ist aber selbst bei massiven Bewegungsmangel bei einer so jungen und wahrscheinlich Gesunden Frau höchst unwahrscheinlich.
Das sehe ich anders, wie gesagt, unter den genannten Parametern. Ich behaupte nicht, dass es so war oder sehr wahrscheinlich so war, aber es ist nicht völlig unwahrscheinlich. Man hört manchmal sogar, dass junge Frauen (auch Männer) nach Langstreckenflügen tot umgefallen sind wegen einer Thrombose.

Aber im Grunde genommen führen diese Spekulationen zu nichts. Klar ist, dass sie entweder eines "natürlichen" Todes gestorben ist (allerdings verursacht durch diese Extremsituation), oder sie wurde gewaltsam getötet. (Wobei man erste Variante ja auch zur zweiten zählen kann.)

Solche Fragen würden allerdings später vor Gericht eine Rolle spielen, falls es (hoffentlich) dazu kommt.


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Mord an Frauke Liebs

05.12.2018 um 16:47
@LissyB


"Unter einer Beziehungstat versteht man einen Gewaltakt innerhalb einer engen interpersonalen Beziehung, wobei die Tötung des Opfers, wenn nicht intendiert, so doch oft in Kauf genommen wird. Als Prototyp der B. gilt die Tötung der Intimpartnerin, des Intimpartners. Ohne begriffliche Eingrenzung wird der Ausdruck aber auch auf Tötungsdelikte i. R. familiärer oder enger freundschaftlicher Beziehungen angewendet. Gedacht wird bei B. regelmäßig an Konflikte mit starker emot. Beteiligung aufseiten des Täters."

Steck, P. (2018). Beziehungstat. In M. A. Wirtz (Hrsg.), Dorsch – Lexikon der Psychologie.


Nach dieser Definition des Begriffs "Beziehungstat" ist eine solche im Fall FL eigentlich auszuschließen da Familienangehörige, enge Freunde und Ex Partner als Täter nicht in Frage kommen. Würde es sich bei dem Täter um eine Person aus ihrem Umfeld handeln zb. Arbeitsplatz, Schule, entfernte Bekannte usw. kann man nicht mehr von einer Beziehungstat sprechen. Die einzige Möglichkeit sehe ich in einer heimlichen Beziehung. Aber soweit ich informiert bin gibt es keine Hinweise in diese Richtung, was nicht heißt das es keine gab.


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05.12.2018 um 16:50
@Maja2

Ich würde das nicht so eng sehen. Ich bin auch davon überzeugt, dass der Täter kein absolut Fremder war, sondern in irgendeiner "Beziehung" zu Frauke stand, auch wenn diese möglicherweise nur sehr einseitig bestand. Z. B. würde ich die Tat eines Stalkers sehr wohl als eine "Beziehungstat" ansehen.


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Mord an Frauke Liebs

05.12.2018 um 17:10
Zitat von redsherlockredsherlock schrieb:Ich würde das nicht so eng sehen. Ich bin auch davon überzeugt, dass der Täter kein absolut Fremder war, sondern in irgendeiner "Beziehung" zu Frauke stand, auch wenn diese möglicherweise nur sehr einseitig bestand. Z. B. würde ich die Tat eines Stalkers sehr wohl als eine "Beziehungstat" ansehen.
Dann schaffst Du Dir aber Deine eigene Definition einer Beziehungstat, abseits der allgemeingültigen.
Zitat von LissyBLissyB schrieb:Ich denke, daß man das nicht allgemeingültig sagen kann.

Eine Beziehungstat ist sogar wahrscheinlich, jedenfalls ist das meine Meinung. Die Möglichkeiten, in welcher Art und Intensivität einer Beziehung betreffend einer solchen evtl. Tat gewesen sein könnten, sind sehr breit gefächert. Da genügt ein Gespräch.
Der Fremde, der aus dem Nichts auftaucht, erscheint mir sehr unwahrscheinlich.

Aus welchem Grund sollte ein völlig Fremder FL eine ganze Woche in ihrem Wohnort herumfahren/sie immer wieder an ihren Wohnort verbringen? Wieso bringt er FL und vor allem sich selbst nicht aus der unmittelbaren Gefahrenzone?
Auch die Statistik spricht für eine Beziehungstat.

Warum der Täter FL und sich selbst nicht aus der unmittelbaren Gefahrenzone bringt, leuchtet mir bis heute sowieso bei keiner von Anfang an bestehenden Gewalttat ein.
Der Fall ist mE bezüglich der telefonischen Kontakte deshalb so einzigartig, da die Kontakte keinen Sinn ergeben. Wortlaut, aber besonders Häufigkeit sind recht unnötig, ja unsinnig, wenn man von einer Gewalttat ab der ersten Minute ausgeht.
Nur weil Deine Meinung eine andere ist, ändert das nichts an der allgemeingültigen Definition von "Beziehungstat". Ein Stalker, mit dem das Opfer keinen Kontakt pflegte, und den es nur entfernt kannte, fällt nicht unter Beziehungstat der allgemeingültigen Definition nach.
Und welche unmittelbare Gefahrenzone? Wie weit hätte er denn dann noch fahren müssen, Nieheim ist doch weit genug entfernt. Es ist weder klar, warum ein Fremder sie umher fahren und telefonieren lassen sollte, aber noch viel weniger, warum ein zu ihr in einer Beziehung Stehender dieses für ihn noch viel größere Risiko als für einen Fremden eingehen sollte.


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Mord an Frauke Liebs

05.12.2018 um 18:18
@redsherlock

Ich glaube auch das Frauke den Täter kannte. Aber unter Beziehungstat versteht man wirklich das das Opfer in einer engen Beziehung zum Täter steht und schon ist man wieder bei Personen die hier zu Recht nicht verdächtigt werden dürfen.

Falls Frauke freiwillig in das Auto stieg müsste sie den Täter gekannt und ihm vertraut haben. Sie hatte ja nicht irgendwo in einer abgelegen Gegend eine Panne und war auf fremde Hilfe angewiesen. Ich kann mir nicht vorstellen das sie für die relativ kurze Strecke nach Hause zu einem völlig Unbekannten ins Auto gestiegen wäre.

Was in meinen Augen für einen ihr unbekannten Täter sprechen könnte sind die Telefongespräche. Der Täter konnte nicht hundertprozentig darauf vertrauen das sein Opfer in dieser Situation nicht doch den Namen sagt und sei es aus Panik. Menschen die sich wie Frauke in einer derartigen Ausnahmesituation befinden sind eigentlich in ihrem Verhalten nicht einzuschätzen. Theoretisch hätten SMS auch gereicht. Entweder war dem Täter klar das sie keinen Namen nennen konnte oder ihm waren die Telefonate für das gesamte Szenario so wichtig das er das hohe Risiko das durch sie entstand in Kauf nahm.


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Mord an Frauke Liebs

05.12.2018 um 18:24
@redsherlock

Von wegen Stalker oder ähnliches. Ich kann mir auch nur schlecht vorstellen das Frauke für den Täter ein Zufallsopfer war. Ich denke er hat sie bestimmt gekannt.


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Mord an Frauke Liebs

05.12.2018 um 20:00
Zitat von LissyBLissyB schrieb:Aus welchem Grund sollte ein völlig Fremder FL eine ganze Woche in ihrem Wohnort herumfahren/sie immer wieder an ihren Wohnort verbringen? Wieso bringt er FL und vor allem sich selbst nicht aus der unmittelbaren Gefahrenzone?
Auch die Statistik spricht für eine Beziehungstat.
Zitat von Maja2Maja2 schrieb:Falls Frauke freiwillig in das Auto stieg müsste sie den Täter gekannt und ihm vertraut haben. Sie hatte ja nicht irgendwo in einer abgelegen Gegend eine Panne und war auf fremde Hilfe angewiesen. Ich kann mir nicht vorstellen das sie für die relativ kurze Strecke nach Hause zu einem völlig Unbekannten ins Auto gestiegen wäre.
Das mit der Statistik und Beziehungstat stimmt wohl! Habe erst letzte Woche eine neue polizeiliche Statistik über Gewalttaten gelesen:
Nach Schätzung der Polizei werden bis zu 90 Prozent aller Gewalttaten in der Familie und dem nahen sozialen Umfeld ausgeübt. Betroffen sind alle Altersgruppen und Bevölkerungsschichten.
Quelle: https://orf.at/stories/3101653/
Zitat von Maja2Maja2 schrieb:Entweder war dem Täter klar das sie keinen Namen nennen konnte oder ihm waren die Telefonate für das gesamte Szenario so wichtig das er das hohe Risiko das durch sie entstand in Kauf nahm.
Hinter den Anrufen/Kontakten steckt meiner Meinung nach aber möglicherweise auch die Absicht der Manipulation (undurchschaubares, geschicktes Vorgehen, mit dem sich jemand einen Vorteil verschafft).
Es ist - so denke ich - deshalb so schwer für uns alle zu durchschauen die ganzen Tele-Kontakte, weil der Täter damit scheinbar sehr geschickt vorgegangen ist.

Niemand kann sich etwa darin je ganz sicher sein, war nun die erste SMS von Frauke tatsächlich freiwilliger Natur oder nicht, egal in welche Richtung er überlegt und nachdenkt, es fehlt immer die Sicherheit dahinter. Und hier wirkt diese Manipulation voll und ganz noch bis heute (meiner Ansicht nach) durch.

Meine Schlußfolgerung daraus: Der Täter müsste mit den ganzen Kontakten für sich selbst darin auch einen Vorteil gesehen haben, dass diese Telekontakte überhaupt passieren konnten/durften?
Ich sehe darin etwa keine "kniende" Frauke, die da ihren "Begleiter/Täter/Festhalter..." anbettelt und anfleht, sie doch mal BITTE BITTE eine SMS oder gar ein kurzes Telefonat mit ihrem Mitbewohner führen zu lassen, ....und falls sie brav und folgsam wäre/ist, darf sie das dann auch tun?
Ich glaube nämlich, so eine für Frauke persönlich entwürdigende totale Unterwerfung gegenüber dem Täter hätte in den Tele-Gesprächen ihren eigenen Ausdruck gesucht und gefunden. Hier würde wohl zu 99% einmal ein "Darf ich dir nicht sagen" ihr unabsichtlich rausrutschen, statt einem "Kann ich dir nicht sagen".

Es ist ja bemerkenswert und auch merkwürdig, dass in den ganzen Gesprächen nie ein wirklich deutlicher Ansatz zu einer Gewalteinwirkung gegenüber Frauke je heraus kommt, sondern sie sagt da: "ich wollte sagen, dass es mir gut geht", sie hat auch keine Angst - auch nicht vor dem nach Hause kommen...., was ja eine berechtigte Frage war, wenn sie immer wieder ankündigt nach Hause zu kommen und diese Ankündigung aber niemals einhält. Die Frage und der Gedanke, hat sie etwa Angst nach Hause zu kommen, resultiert ja daraus, weil sie sagt, sie kommt heim und kommt dann -> nicht. Und ich denke, Angst nach Hause zu kommen, hatte Frauke ganz sicher nicht.

Aber auch hier, WARUM Frauke nicht nach Hause kommt oder kommen konnte, ein wahrhaftiger Grund wird ganz sicher dahinter stehen. Und wo eine Wahrheit dahinter steht/steckt, so ist auch immer für uns die Chance gegeben, diese Wahrheit zu erfassen. Ist keine einfache Sache, aber unmöglich ist es sicher nicht.

Festgehalten!

Wenn Frauke festgehalten wurde, geht dies aber in meiner Vorstellung nicht ganz ohne Gewalteinwirkung gegen sie ab. Der nächste Widerspruch - weil mir in den Telefonaten dies nicht wirklich hervor geht, sondern es bleibt nur die Spekulation darüber - sonst nix.
Es müsste also aber trotzdem diese Gewalteinwirkung 100% gegen Frauke in irgendeiner Form gegeben haben? Das scheint mir dann sehr naheliegend zu sein.

Das sie zu Tode kam durch Gewalteinwirkung ist aber für mich hoch wahrscheinlich.
Weil Fakt, da der Tatort nicht der Leichenablegeort ist, muss der Täter Fraukes Leiche ja dort hin verbracht haben.

Das ist etwa für mich persönlich der springende Punkt, den ich nur schwer selbst gedanklich je nachvollziehen kann/könnte.
Wenn nun der "Begleiter" selbst nun fast gar nichts mit dem Ableben zu tun hatte, ABER doch Fraukes Leiche in den Wald bringt, damit sie nicht schnell gefunden wird? Schon allein dies würde mich wohl für ewig fertig machen, eine Leiche im Wald abgelegt zu haben. Da hätte ich jede Nacht Albträume und Bilder in meinen Kopf! Zu Recht wie ich meine, wenn ich nur ein Quentchen an Menschlichkeit in mir trage und auch Respekt zu meinen Mitmenschen.
Oder man lebt ja nicht hier in der Welt, damit es anderen schlecht geht.
Das dies dem Täter wohl bis heute nicht wirklich juckt, lässt wohl erahnen und stark vermuten, dass er mit Fraukes Ableben doch sehr sehr viel ganz direkt zu tun hatte.
Kurz um die Vermutung, er dafür wohl die volle Verantwortung trägt für ihren Tod.

Ob jemanden aber was Leid tut oder nicht, da bin ich sicher kein Richter drüber.
Viele Täter sagen ja oft, nachdem sie gefasst wurden, wie schwer leid es ihnen nun tut. Ich glaube aber so, einer der sich gestellt hat, weil es ihm leid tut, was er jemanden angetan hat, dem nehme ich das auch ab. Einer, der was aber leben kann (nun schon über 12 Jahre wie im Fall Frauke Liebs), wenn der weiter sein Leben lebt - völlig normal für sein Umfeld - habe ich meine Zweifel, egal ob er gefasst wird oder nicht, ob es ihm je leid tun wird, was er Frauke persönlich und ihrer Familie und Freunden angetan hat? Schon allein wenn er "nur" Fraukes Leiche in den Wald schleppte, damit sie nicht schnell gefunden wird (warum tut er dies???), hat er ihnen damit schon viel schweres Leid angetan - mMn.

Aus diesen nun schon über 12 Jahren und der Tatsache, dass er Fraukes Leiche in den Wald schleppte, vermute ich Mord!


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Mord an Frauke Liebs

05.12.2018 um 20:41
Zitat von DoverexDoverex schrieb:Weil Fakt, da der Tatort nicht der Leichenablegeort ist, muss der Täter Fraukes Leiche ja dort hin verbracht haben.
''Fakt''???
Gibt es da eine Quelle zu, dass der Tatort nicht der Leichenablageort ist? Gibt es überhaupt eine für uns Forumsuser zugängliche Quelle für eine ''Tat''?


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Mord an Frauke Liebs

05.12.2018 um 20:42
Es handelt sich dabei um keinen Fakt.
Zitat Herr Östermann aus dem Crime Artikel:
Es schien mir kein Tatort zu sein, sondern nur ein Ablageort.



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Mord an Frauke Liebs

06.12.2018 um 01:01
@Doverex
Zitat von DoverexDoverex schrieb:Ich glaube nämlich, so eine für Frauke persönlich entwürdigende totale Unterwerfung gegenüber dem Täter hätte in den Tele-Gesprächen ihren eigenen Ausdruck gesucht und gefunden. Hier würde wohl zu 99% einmal ein "Darf ich dir nicht sagen" ihr unabsichtlich rausrutschen, statt einem "Kann ich dir nicht sagen".
Ich vermute auch nicht, dass der Täter mit den Telefonaten FLs Bitten nachgegeben hat. Ebenso wie Du sehe ich in den Umständen ihres Todes und der Leichenablage keinerlei Anzeichen von (auch nur elementarem) Mitgefühl - weder FL noch ihren Angehörigen gegenüber.

Aber ich sehe in den Telefonaten keinen Ausdruck fehlender Gewaltanwendung (die ja nicht nur in physischer Gewalt bestanden haben müsste.)
Natürlich hast Du Recht: Wir haben keinerlei Beweise für eine vom Täter ausgeübte Gewalt.
Es ist mir jedoch nicht vorstellbar, dass FL ohne irgendeine Form der Gewalt (und sei sie nur angedroht worden) eine Woche bei dem Täter geblieben wäre.

Ich stimme Dir zu, dass bei einem "Darf ich Dir nicht sagen" der Verweis auf eine Person (die ihr das verbietet) deutlicher gewesen wäre als bei einem "Kann ich Dir nicht sagen", das zwar auch auf einen Zwang hindeutet, der aber unbestimmter gefasst ist. Aber (nach meiner Ansicht: deutliche) Zweifel an FLs Freiwilligkeit weckt auch diese Formulierung.

Nach Chris' und Karens Aussage klang FL nicht normal, sondern benommen. Vielleicht war sie durch Schlaf- und Flüssigkeitsmangel entkräftet, vielleicht waren ihr Beruhigungsmittel verabreicht worden, um ihre Emotionen zu dämpfen. (Ich hatte neulich mit einem befreundeten Arzt gesprochen: Es gibt starke Beruhigungspräparate, die zwar zu einer Verlangsamung der Sprechweise führen können, aber keineswegs Verwirrtheitszustände hervorrufen müssen.)
Ich glaube daher, dass FL - wodurch auch immer verursacht - in einem Zustand war, in dem ihre Gefühle "heruntergedimmt" waren.
Die Einschätzung ihres Bruders, FL habe normal geklungen, bezieht sich auf das Telefonat am Freitagabend, als zum 1. mal ihre Rückkehr "noch heute" angekündigt wurde. Diese Normalität empfinde ich nicht als Widerspruch, da ich annehme, dass FL selbst glaubte, in wenigen Stunden freigelassen zu werden. In diesem Fall hätte der Täter keinen Grund gehabt, Gefühle wie Angst und Verzweiflung unterdrücken zu müssen.


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Mord an Frauke Liebs

06.12.2018 um 01:31
@birkensee hatte einen klugen Gedanken, wenn die SMS und der erste Anruf bewirkten, dass die Polizei noch ein wenig die Füße still
hält und dazu die Aufmerksamkeit weg vom Pub lenkte, könnten bis dahin evtl Auffälligkeiten um den Pub von Zeugen vergessen worden sein. Wer erinnert sich, welches Auto mit jemand drin, letzten Samstag auf dem Heimweg aus der Kneipe stand? Kaum jemand. Nur wenn es ein gezieltes Abfangen war, woher wusste der Täter, welchen der Heimwegvarianten Frauke nehmen würde? Evtl doch jemand aus dem Pub Umfeld mit Komplizen im Auto ?


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Mord an Frauke Liebs

06.12.2018 um 01:51
@abberline
Zitat von abberlineabberline schrieb:Nur wenn es ein gezieltes Abfangen war, woher wusste der Täter, welchen der Heimwegvarianten Frauke nehmen würde?
Nach meiner Ansicht wartete der Täter in der Nähe des Pubs auf sie und hat sie dort - scheinbar überrascht über ihr Zusammentreffen - angesprochen. Möglich ist aber auch, dass er erst wartete, welchen Heimweg sie einschlug, dann sein Auto holte und sie unterwegs ansprach.
@Kangoroo hat hier mal auf eine Stelle auf einem der möglichen Nachhausewege verwiesen, die in einem TV-Beitrag erwähnt wurde und die sich für eine Überwältigung sehr gut geeignet hätte. So wäre nach es meiner Meinung auch vorstellbar, dass er sie am Pub ansprach und ihr vorschlug, diesen Weg zu nehmen, weil er in der Nähe wohne und sie dann begleiten könnte. @rayden erwähnte mal seine Vermutung, FL sei erst auf dem letzten (vorhersehbaren) Teil ihres Wegs, in der Nähe ihrer Wohnung, dem Täter begegnet.

Ich glaube, es gibt da eine Vielzahl an Varianten, die keinen Komplizen erforderten, obwohl er natürlich auch nicht ausgeschlossen werden kann.


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Mord an Frauke Liebs

06.12.2018 um 02:54
Zitat von raydenrayden schrieb:Nur weil Deine Meinung eine andere ist, ändert das nichts an der allgemeingültigen Definition von "Beziehungstat". Ein Stalker, mit dem das Opfer keinen Kontakt pflegte, und den es nur entfernt kannte, fällt nicht unter Beziehungstat der allgemeingültigen Definition nach. [/quote

Wenn dich meine Meinung stört, ignoriere sie doch einfach.

Eine Frage noch: Wer legt die allgemeingültig Definition einer Beziehungstat fest? Du?

Beziehungsdelikte
Beziehungsdelikte sind Straftaten, die in einer spezifischen Täter-Opfer-Beziehung begangen werden: Das Opfer und der Täter kannten sich schon vor der Tat oder standen sich nahe.
Definition
Von einem Beziehungsdelikt spricht man, wenn eine Straftat innerhalb einer Beziehung – wie einer Ehe oder einer Partnerschaft – begangen wird. Auch soziale Beziehungen zu Verwandten, Freunden, Bekannten, Arbeitskollegen oder Nachbarn werden dazugezählt.

@Maja2


https://www.polizei-dein-partner.de/service/praevention-kompakt.html?tx_contagged%5Bsource%5D=default&tx_contagged%5Buid%5D=533&cHash=01f5375fd327e72faa5e3022bcd4a865

Ich gehe davon aus, daß die Polizei weiß, wie ein Beziehungsdelikt definiert wird.



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Mord an Frauke Liebs

06.12.2018 um 03:20
Zitat von Maja2Maja2 schrieb:Falls Frauke freiwillig in das Auto stieg, müsste sie den Täter gekannt und ihm vertraut haben. [ ... ] Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie für die relativ kurze Strecke nach Hause zu einem völlig Unbekannten ins Auto gestiegen wäre.

Was in meinen Augen für einen ihr unbekannten Täter sprechen könnte, sind die Telefongespräche. Der Täter konnte nicht hundertprozentig darauf vertrauen, dass sein Opfer in dieser Situation nicht doch den Namen sagt, und sei es aus Panik. [ ... ] Entweder war dem Täter klar, dass sie keinen Namen nennen konnte, oder ihm waren die Telefonate für das gesamte Szenario so wichtig, dass er das hohe Risiko, das durch sie entstand, in Kauf nahm.
In einer Disco kann man durchaus auf der Basis von "Du" und einem Vornamen (der auch noch falsch bzw. ein Spitzname sein kann) jemand "kennenlernen", indem man ein paar kurzweilige Stunden, dies vielleicht sogar mehrfach, miteinander verbringt. Warum sollte der Täter nicht eine solche Bekanntschaft sein?

Frauke hätte dann geglaubt, den Typen zu kennen, aber in Wahrheit nicht mal seinen Nachnamen, vielleicht nicht mal seinen richtigen Vornamen gewußt. Dem Täter wäre klar gewesen, daß die Telefonate völlig risikolos waren.

Für mich war das immer eine Denkmöglichkeit, besonders nach Betrachten zweier Fotos, die kurz vor der Tat in einer Paderborner Disco gemacht wurden und auf denen nicht nur Frauke zu sehen ist.

Natürlich muß es nicht so gewesen sein. Jedoch sollte man doch darüber nachdenken, auf welche Weise es sein kann, daß jemand einem Bekannten zu begegnen glaubt und in sein Auto steigt, aber nicht einmal seinen Namen weiß. Das geht!


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Mord an Frauke Liebs

06.12.2018 um 11:16
@snowdon schrieb:


"In einer Disco kann man durchaus auf der Basis von "Du" und einem Vornamen (der auch noch falsch bzw. ein Spitzname sein kann) jemand "kennenlernen", indem man ein paar kurzweilige Stunden, dies vielleicht sogar mehrfach, miteinander verbringt. Warum sollte der Täter nicht eine solche Bekanntschaft sein?"



Es könnte sich wirklich so ähnlich abgespielt haben. Eine lose Disco Bekanntschaft. Eine Person die man zu kennen glaubt. Gerade noch vertrauenswürdig genug um zu ihr ins Auto zu steigen und sich nach Hause fahren zu lassen oder vielleicht gemeinsam noch ein Lokal aufzusuchen.


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Mord an Frauke Liebs

06.12.2018 um 13:06
Wie man den Fall dreht und wendet, aber an ein freiwilliges Opfer glaube ich hier nicht!
Frauke und er Täter kannten sich, da bin ich mir sicher. So einen Tatablauf betreibt man nicht bei einem Zufallsopfer.

Ebenfalls glaube ich, dass die Polizei sicher schon einen Verdächtigen hat, ihm nur leider nichts nachweisen kann.


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Mord an Frauke Liebs

06.12.2018 um 14:56
In meinem Beitrag von 2.54 Uhr ist nur der erste Absatz zitiert, der Rest ist von mir.
Hat mit der Formatierung nicht geklappt.
Entschuldigung.
Zitat von Maja2Maja2 schrieb:Ich glaube auch das Frauke den Täter kannte. Aber unter Beziehungstat versteht man wirklich das das Opfer in einer engen Beziehung zum Täter steht und schon ist man wieder bei Personen die hier zu Recht nicht verdächtigt werden dürfen.
Das ist mMn nicht korrekt. Ein Lexikon der Psychologie und Strafrecht sind 2erlei Paar Schuhe (s. auch Link in o.g. Beitrag).


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Mord an Frauke Liebs

06.12.2018 um 16:17
Zitat von DoverexDoverex schrieb:Wenn Frauke festgehalten wurde, geht dies aber in meiner Vorstellung nicht ganz ohne Gewalteinwirkung gegen sie ab.
Sicher nicht, doch es gibt weiche Gewalt (Versprechungen, Hinhaltetaktik, Manipulation von Feinsten) und harte Gewalt.

Harte Gewalt kann ich mir im Fall F.L. nicht vorstellen.

Ich möchte damit nur ein mögliches Beispiel andeuten:

Der Tod muss ebenso nicht durch direkte Gewaltanwendung erfolgt sein. Der Täter hätte ihr, in der Endphase ihres Aufenthaltes (bisher unbekannter Ort), über einen längeren Zeitraum Sedativa verabreichen und sie in diesem Zustand verhungern und verdursten lassen. Diesbezüglich stellt sich ein akutes Kreislaufversagen ein.
Zitat von DoverexDoverex schrieb:Wenn nun der "Begleiter" selbst nun fast gar nichts mit dem Ableben zu tun hatte, ABER doch Fraukes Leiche in den Wald bringt, damit sie nicht schnell gefunden wird? Schon allein dies würde mich wohl für ewig fertig machen, eine Leiche im Wald abgelegt zu haben. Da hätte ich jede Nacht Albträume und Bilder in meinen Kopf!
Du kannst auf keinen Fall auf deine möglichen Reaktionen schließen. Es gibt Täter, welche weder Albträume, noch Gewissensbisse „erleiden“.
Diese Personen sind völlig anders gepolt.

@birkensee hat bisher, aus meiner Sicht, die besten Beiträge, in Bezug auf den Tod der Frauke Liebs gepostet.


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