Mord an Frauke Liebs

Was meint ihr? Spielt die WM bei diesem Fall irgendeine Rolle, wenn man mal vom Inhalt der ersten SMS absieht?

Abgesehen davon wäre Frauke auch mit Schlüssel gelaufen und somit ist der Rest völlig irrelevant.
Ansonsten haben auch die Freundin und die Freunde im Pub das Heimlaufen offenbar nicht als womöglich gefährlich eingeschätzt und somit auch kein Geld für ein Taxi geliehen.
Und dieses "Wenn ich doch nur …" werden sich die Betroffenen über die Jahre sicherlich selbst vorgeworfen haben.

redsherlock schrieb:libero402 schrieb:
Schwer zu sagen, vielleicht hat Frauke auch die Telefonate "rausgehandelt", nach dem Motto ich bin dir "gefällig", wenn Du auch was für mich tust.
Und welchen Nutzen hatte Frauke schließlich von den Telefonaten?

Hallo, welchen Nutzen Frauke haben soll ist Dir nicht klar? Echt jetzt? Da gibt es sicher mehrere Punkte: Spontan fallen mir mal 3 ein...

1) Vielleicht hatte sie die Hoffnung versteckte Hinweise über den Täter geben zu können, die er nicht deuten kann und deshalb auch nicht mitbekommt. Möglicherweise hat sie sogar welche gegeben, die weder Chris, noch die Polizei und auch nicht die User hier im Forum deuten können.
2) Sie war in einer verzweifelten Lage, da ist man sicher froh mit jemand aus seinem Umfeld sprechen zu können. Vielleicht hatte sie zu Beginn zumindest die Hoffnung wieder lebend frei zu kommen. Wer weiß schon was für "Verhandlungen" da statt gefunden haben zwischen FL und dem Täter.
3) Warum gab es bisher kaum Fälle wo solche Telefonate ein Täter zugelassen hat? Das Risiko ist im Prinzip sehr groß, zudem liegt doch eher der Vorteil für das Opfer auf der Hand,.... sei mir nicht böse...dann stellst Du die Frage welchen Nutzen...

@AnNevis


Ich habe das komplexer gesehen. Noch nie Gedanken darüber gemacht, ob Frauke vielleicht doch vor der Haustür der Borchener Str.
stand, aber ihr Klingeln nicht gehört wurde?! Eine "moderne" Klingel kann verdammt leise sein.


Ich habe die Frage nach der Nachbarschaft im Hause alibimäßig sowie auch wegen des fehlenden Schlüssels gestellt.
Sicher auch irrelevant.

@lebensende
Diesen Gedanken finde ich sogar ganz plausibel!
Wir hatten sowas schon auch zu WG zeiten, dass ich vergessen hab den Schlüssel abzuziehen und meine Mitbewohnerin verzweifelt geklingelt hat. Ich wurde durch die Türklingel auch nicht geweckt und erst als sie mich am Handy angerufen hat, bin ich aufgewacht.
In unserem Fall hatte Frauke keinen Akku mehr um Chris anrufen zu können.

Beispielsweise könnte ein Nachbar gegenüber das Ganze vom Fenster aus beobachtet haben. Ihr angeboten haben schnell bei ihm ihr Handy aufladen zu können...um Chris anrufen zu können.

@Hatmaker
Das sind gute Gedanken von dir, aber mein Problem ist, dass die Polizei bei einem Mordfall die möglichen Wohnungen nach DNA untersucht. Weiß ich aufgrund des Mordes in meiner Nachbarschaft.
Wurden die Wohnungen in der Nachbarschaft von Frauke ausgelassen?

libero402 schrieb:Hallo, welchen Nutzen Frauke haben soll ist Dir nicht klar?

Ja mir auch nicht. Und jene die du nennst ergeben keinen Nutzen für Frauke.

Hatmaker schrieb:Beispielsweise könnte ein Nachbar gegenüber das Ganze vom Fenster aus beobachtet haben. Ihr angeboten haben schnell bei ihm ihr Handy aufladen zu können...um Chris anrufen zu können.

Beispielsweise könnte der Nachbar auch gleich der Festhalter sein. Was für verrückt Gedanken es gibt.

lebensende schrieb (Beitrag gelöscht):Irgendeine involvierte (junge) Frau hat von Nieheim-Entrup die erste SMS um 0.49 Uhr an Chris abgesetzt.

Ja und verwirrt dazu.

schluesselbund schrieb:Beispielsweise könnte der Nachbar auch gleich der Festhalter sein. Was für verrückt Gedanken es gibt.

Allerdings stimmte ich @Windsurfer1991 zu, als dass die Polizei wahrscheinlich in der Nachbarschaft die Wohnungen auf DNA untersucht haben hat. Wir wissen das aber nicht sicher bzw nicht in welchem Umfang das gemacht wurde. Sie könnte auch woanders festgehalten worden sein, und nur dort aufgegriffen worden sein. Für mich macht das eben mehr Sinn als mitten im Stadtzentrum.

Es gab bei Weitem schon Absurderes hier zu lesen @schluesselbund .

Hatmaker schrieb: Allerdings stimmte ich @Windsurfer1991 zu, als dass die Polizei wahrscheinlich in der Nachbarschaft die Wohnungen auf DNA untersucht haben hat. Wir wissen das aber nicht sicher bzw nicht in welchem Umfang das gemacht wurde. Sie könnte auch woanders festgehalten worden sein, und nur dort aufgegriffen worden sein. Für mich macht das eben mehr Sinn als mitten im Stadtzentrum.

Warum sollte die Polizei das Recht haben, Nachbarwohnungen zu betreten und zu durchsuchen. Hat sie nicht. Nicht pauschal! Es hätte einen konkreten Verdacht und einen Durchsuchungsbefehl geben müssen, um Nachbarwohnungen - und Häuser zu betreten und DNA zu nehmen!

@msbarnaby
Ich war in den letzten Jahren mit der Kripo
auf ca. 50 Hausdurchsuchungen in einem Dorf von 3.000 Einwohnern in Bayern. Eventuell ist die rechtliche Lage in NRW anders als in Bayern. Das bayerische Polizeigesetz erlaubt eventuell mehr als das Polizeigesetz in NRW. Ich vermute das sehr stark. Allerdings wurde hier im Forum geschrieben, dass die Polizei viele Leute und Wohnungen im Fall Frauke Liebs untersucht hat.

https://www.google.com/amp/s/mobil.stern.de/amp/panorama/stern-crime/paderborn--das-mysterioese-verschwinden-von-frauke-liebs-6832006.html

Der Ermittler: Es gibt Fälle, die sind auf gut Deutsch einfach beschissen. Wir haben jetzt 900 Leute überprüft. Es gab etwa 40 Durchsuchungen. Vor ein paar Wochen die letzte. Wir bekamen den Hinweis, dass jemand Fraukes Handy hat. Aber leider - nein. Wieder mal zerplatzt wie eine Blase. Jeder, der etwas weiß, der soll sich bitte bei uns melden, gerne anonym.

Es gab Durchsuchungen nach konkreten Hinweisen von Scheunen, Werkstätten etc., aber nicht pauschal der Nachbarschaft

Windsurfer1991 schrieb:Ich war in den letzten Jahren mit der Kripo
auf ca. 50 Hausdurchsuchungen in einem Dorf von 3.000 Einwohnern in Bayern.

@Windsurfer1991
Und alle diese Durchsuchungen wurden in Eigenregie ohne Richterlichen Beschluss von dir/euch durchgeführt?

Ich denke die Paderborn ist wahrscheinlicher als die eventuellen Ablenkungsmanöver mit Nieheim. Und die Gegend in Paderborn hätte man tatsächlich eingrenzen können. Ich vermute, dass die Stelle, wo Frauke festgehalten wurde, nich allzu weit entfernt von ihrem eigentlichen Zuhause war. Vielleicht hat sie auch deshalb zu verschieden Tageszeiten gesagt, sie kommt nach Hause, weil sie nicht weit von ihrem Wohnort festgehalten wurde. Vielleicht war Frauke Liebs daher anfangs noch optimistisch, weil sie sich das Unvorstellbare nicht vorstellen wollte und die Nähe zu ihrem Zuhause ihr eine trügerische Sicherheit gab. In Kombination mit der Tatsache, dass sie überhaupt anrufen durfte. Eventuell durfte sie auch deshalb anfangs bei Chris anrufen, weil der Täter Angst hatte, er wäre von jemandem gesehen worden. Wenn sie kurz vor der Haustür abgefangen worden wäre, könnte ich mir die Anrufe besser erklären, was den Fall noch tragischer machen würde als er ohnehin schon ist.

Bei Gefahr im Verzug braucht die Polizei meines Wissens keinen richterlichen Durchsuchungsbefehl.

@F.Einstoff
Durchsuchungsbefehl auf Anzeige
war früher öfter, allerdings geht das
neuere bayerische Polizeigesetz heutzutage noch
viel weiter. Das gab es aber im Jahr 2006 auch in Bayern noch nicht so weitreichend wie heute. Dass die Polizei in allen Wohnungen in der Nachbarschaft war, kann ich mir deshalb auch nicht vorstellen, zumal es insgesamt nur 40 waren.

@Hatmaker
Gefahr im Verzug liegt aber nur unter engen Voraussetzungen vor. Warum sollten die bei den Nachbarn vorliegen?