Mord an Frauke Liebs

emz schrieb:Die Aufklärung von Straftaten obliegt der Polizei.

Nö.

Privatermittlungen dürfen von jedem erfolgen da die Tätigkeit des Privatermittlers keine Zugangsvorraussetzungen hat.

emz schrieb:Die Aufklärung von Straftaten obliegt der Polizei.

Na ja, ist ja nun 14 Jahre lang nix dabei rum gekommen

Als Mutter wäre mir da vermutlich schon früher etwas eingefallen, um den Fall zumindest wieder nach vorne zu bringen. Insofern völlig verständlich

Glaubt man erstmal dem was gesagt wird, sind Juristen ja an der Seite beteiligt. Eine Strafbarkeit in Zusammenhang mit dieser Seite erkenne ich da nicht

Nur mal so als Hypothese angenommen: was wäre denn, wenn es Mithilfe der Seite gelänge, dem Täter auf die Spur zu kommen? Was wäre falsch daran, wenn zb für jemanden die ausgelobte Belohnung doch ein Anreiz ist, sein Wissen Preis zu geben?

Mir ist das wettern gegen diese Seite bzw den Versuch von Frau Liebs, so evtl der Klärung, was mit Ihrer Tochter passiert ist näher zu komme, nicht ganz verständlich

Ich schätze Frau Liebs so ein, dass sie sich im Vorfeld gut informiert hat über das was machbar ist, und wo das Gesetz deutliche Grenzen setzt

Wo genau ist also das Problem? Es ist nicht der erste Fall, in dem eine hohe Belohnung geboten wird für dessen Aufklärung/Informationen

Nev82 schrieb:Mir ist das wettern gegen diese Seite bzw den Versuch von Frau Liebs, so evtl der Klärung, was mit Ihrer Tochter passiert ist näher zu komme, nicht ganz verständlich

Sehe ich genauso wie Du. Ich verstehe es auch nicht, weshalb die Website kritisiert wird, bzw der Versuch von Frau Liebs, evtl. noch den Mord an ihrer Tochter zu klären.
Auch die Familie von der seit 1995 in München vermissten Fachoberschülerin Sonja Engelbrecht hat eine Website, in der das ungeklärte Verschwinden und angenommene Verbrechen an ihrer Tochter thematisiert wird. Auch bei Sonja geht die Polizei von unfreiwilligem Verschwinden und einem Tötungsdelikt aus.

Opti-Mist schrieb:Der Hamburger Säurefassmörder hat seine Opfer auch Briefe und Postkarten schreiben lassen, um den Anschein einer Entführung zu verschleiern.

Hast Du vollkommen Recht, Lutz Reinstrom, den Hamburger Säurefassmörder hatte ich gerade nicht mehr auf dem Schirm:

Reinstrom hatte seine weiblichen Opfer gezwungen, Abschiedsbriefe und Postkarten an Angehörige zu schreiben, die sogar nach und nach aus dem Ausland abgeschickt wurden. Die Opfer schrieben, sie wollten ein "neues Leben" im Ausland anfangen und keinen Kontakt mehr.
Später wurde erkannt, dass die Opfer in einigen Karten Hilferufe verklausuliert hatten.

Der Mörder von Frauke ist somit nicht der erste Täter, der versuchte vorzugaukeln, dass das Opfer noch lebt und aus freien Stücken die Kontakte abgebrochen hat und freiwillig das bisherige Lebensumfeld verlassen hat.

Wikipedia: Lutz Reinstrom

Ich vermute, wie gesagt, dass die vom Täter zugelassenen Anrufe durch Frauke, dazu dienen sollten, eine frühe Suche nach Frauke durch die Polizei nach hinten zu schieben, da sich Frauke zunächst regelmäßig gemeldet hat.

Meines Erachtens hat der Täter auch das Auffinden der Leiche von Frauke verhindern wollen, bzw. zeitlich nach hinten schieben wollen und die Örtlichkeit der Ablage, ganz bewusst gewählt.
Der Täter wollte damit meiner Meinung nach verhindern, dass DNA Material von ihm an Fraukes Überresten oder Bekleidung gesichert werden konnte und die Polizei auf ihn aufmerksam wird.

Das würde im Prinzip bedeuten, dass a.) der Täter entweder eine Person aus ihrem Bekannten oder Freundeskreis sein müsste, der den Abgleich einer DNA durch die Ermittlungsbehörden, bei Sicherung der DNA an Frauke, zu befürchten hat.

Oder b.) der Täter ist nicht aus Fraukes Bekanntenkreis, ist aber polizeilich bereits aufgefallen und zumindest einmal einer erkennungsdienstlichen Behandlung incl. DNA Feststellung durch die Ermittlungsbehörden unterzogen wurden.

Wenn der Täter polizeilich nie aufgefallen ist und seine DNA in keinen Datenbanken registriert ist, fragt man sich, was die Verzögerungstatktik mit den Anrufen und die gut gewählte Ablageörtlichkeit der Leiche sollte.

Der Täter müsste dann ein Ersttäter und dazu ein Psychopath sein. Die Anrufe waren dann evtl. der besondere Kick für diesen, dass er mit den Ermittlern und Chris, sowie Fraukes Famile ein bösartiges und sadistisches Machtspiel mit Risiko gespielt hat.
Er fühlte sich den Angehörigen, Chris und der Polizei überlegen, was eine zusätzliche Befriedigung für ihn darstellte.
Bei einem Psychopathen würde man aber evtl. erwarten, dass er erneut zuschlägt, das ist hier aber nicht passiert. Oder der Täter hat seinen Modus operandi geändert. Das nächste Opfer durfte dann nicht mehr telefonieren, evtl. ist der Täter auch verzogen oder hat seine Lebensführung geändert.

Nev82 schrieb:Wo genau ist also das Problem?

Es geht um eine öffentliche Fahndung nach dem Monteur und sein mögliches an den Pranger stellen.
Aber wenn an der Seite anonyme Juristen mitwirken, muss man sich keine Sorgen machen. ;)

Kangaroo schrieb:Nö.

Privatermittlungen dürfen von jedem erfolgen da die Tätigkeit des Privatermittlers keine Zugangsvorraussetzungen hat.

@Kangaroo
Da hast du natürlich Recht. Privat ermitteln kann jeder, der genug Zeit und Lust darauf hat. Aber natürlich hat eine Privatperson, die auf eigene Faust ermittelt nicht die Rechte und Möglichkeiten, die ein Polizeibeamter hat.

F.Einstoff schrieb:Aber natürlich hat eine Privatperson, die auf eigene Faust ermittelt nicht die Rechte und Möglichkeiten, die ein Polizeibeamter hat.

Naja, man kann aber als Angehöriger eines Opfers über einen Fachanwalt für Strafrecht Akteneinsicht beantragen. Die Akte kopiert dann der Anwalt. Die Angehörigen können sich die Kopien geben lassen. Zwar muss die Staatsanwaltschaft nicht alles vollumfänglich zur Verfügung stellen, was die Akte beinhaltet. In der Regel bekommen aber Angehörige durch anwaltliche Vertretung diese Einsicht.

Auf der Akteneinsicht wird auch die Nebenklagevertretung aufgebaut.

Rotmilan schrieb:Auf der Akteneinsicht wird auch die Nebenklagevertretung aufgebaut.

https://www.gesetze-im-internet.de/stpo/__395.html

Einer erhobenen öffentlichen Klage kann man sich als Nebenkläger anschließen.

emz schrieb:Es geht um eine öffentliche Fahndung nach dem Monteur und sein mögliches an den Pranger stellen.

Hm, habe mir die Seite nochmal, diesen Monteur betreffend, intensiver angeschaut

Es ist einer von vielen Punkten/Fragen. Aus meiner Sicht aber nicht das Hauptaugenmerk der Seite. Konkret heißt es da:

Nach der Ermordung von Frauke Liebs schlugen Leichenspürhunde im Fahrzeug eines Windanlagen-Monteurs an.
Wissen Sie mehr, kennen Sie den Verdächtigen?

Quelle: https://frauke-liebs.de

Ein "an den Pranger stellen" kann ich da noch nicht erkennen

Anders würde es aus meiner Sicht erst dann aussehen, wenn es nach Erhalt der gewünschten Information zb öffentlich von der Seite heißen würde: Windanlagen-Monteur Herr XY ist der Mörder von Frauke Liebs/hat ihre Leiche transportiert oä

emz schrieb:Aber wenn an der Seite anonyme Juristen mitwirken, muss man sich keine Sorgen machen

Im Zusammenhang mit dem Fall würde ich mir eher Sorgen machen, ob dies das einzige Verbrechen dieses Täters ist/bleibt. Für mich schwer vorstellbar. Zumal aus seiner Sicht bisher alles "perfekt" gelaufen ist und er 14 Jahre unbehelligt geblieben ist

Nev82 schrieb:Ein "an den Pranger stellen" kann ich da noch nicht erkennen

Noch nicht, aber man muss es erst gar nicht so weit kommen lassen.

Nev82 schrieb:Im Zusammenhang mit dem Fall würde ich mir eher Sorgen machen, ob dies das einzige Verbrechen dieses Täters ist/bleibt.

Nicht alle Mörder entwickeln sich zu Serienkillern, noch weist nichts auf einen Widerholungstäter hin.

Sollte denn nicht eigentlich irgendwo dokumentiert sein das ein Hund angeschlagen hat?

Ich kann mir nicht vorstellen das es Tag x gab, an dem ein paar Autos irgendwo von Hunden ohne Dokumentation durchschnüffelt wurden und niemand eine Notiz dazu macht welche Kennzeichen und welches Ergebnis dabei raus kam.

Selbst wenn das Anschlagen nicht festgehalten wurde, dann weiß ggf die Polizistin noch welcher PKW damals der war, an dem der Hund reagierte. Dazu eine Abfrage wer der Halter ist/war sollte doch dann möglich sein.

Oder habe ich einen Denkfehler? 🤔

Nev82 schrieb:Ein "an den Pranger stellen" kann ich da noch nicht erkennen

@Nev82
Die Frage "kennen sie den Verdächtigen" ist halt etwas unglücklich formuliert, da der Mann wohl eher nicht offiziell als (Tat)Verdächtiger gilt. Und wenn doch, dann haben das die Ermittler ja nicht ohne Grund bisher verschwiegen. Das da angeblich ein Schnüffelhund im Kofferaum des fahrzeugs angeschlagen haben soll ist halt ungewöhnlich, aber wenn die Polizei da nichts weiter gefunden hat, dann ist die Person nicht wirklich "verdächtig". Verdächtig wäre eher der Wagen. Wenns ein Dienst-/Firmenwagen war, sind dann sind alle mit Zugriff auf dieses Fahrzeug "verdächtig"?

@MissLeni
Sehe ich auch so. Ich denke Frau Liebs hat die Akteneinsicht bekommen, aber das Kennzeichen des Fahrzeugs wurde ggf. geschwärzt? Damit quasi keine "Selbstjustiz" (jetzt etwas übertrieben gesagt) vollzogen werden kann. Wäre es mein Kind und da würde ein Name von einem Verdächtigen stehen, würde ich diesen ja sofort aufspüren wollen. Ich hoffe, man versteht was ich meine. Hätte die Polizei mehr Spuren gehabt, hätte man dies mit Sicherheit erfahren.

@Rotmilan
Danke für die Erläuterungen. Wenn aber keine Todesursache festgestellt werden konnte, wie kommt man da auf ein Tötungsdelikt? Ich möchte hier um gottes Willen niemanden zu nahe treten. Es gibt null hinweise auf einen Täter Oder hat man fremdaktys und DNA sichern können
Hat man den auch andere mögliche Dinge abgeprüft? Wie z.b. Den psychischen Zustand von Frauke, vortäuschen falscher Tatsachen um im Mittelpunkt zu stehen und anschließende Selbsttötung. Das soll nur als arbeitshinweis dienen. Im Prinzip geht es doch darum ihr ableben aufzuklären. Das Tötungsdelikt ist doch nur ein Indiz wenn es dafür keinerlei Beweise gibt

Frau_H schrieb:Ich denke Frau Liebs hat die Akteneinsicht bekommen, aber das Kennzeichen des Fahrzeugs wurde ggf. geschwärzt?

@Frau_H
Aufpassen!
Frau Liebs hat erst vor kurzem im Sat1 Betrag gesagt, dass sie "Akteneinsicht beantragt hat". Dass dieser Antrag nun schon gewährt oder entschieden wurde (Positiv oder Negativ), ist nach so kurzer Zeitspanne eher total unwahrscheinlich.

@Doverex
Danke für den Hinweis. Soweit habe ich mich noch nicht eingelesen. Ich dachte, sie hätte schon Akteneinsicht bekommen.

Mhh dann frage ich mich, wie man auf die Sache mit dem Leichenspürhund kommt. Im Internet hatte ich dazu nichts gefunden. Außer auf der Homepage.

frauke2020 schrieb:Der Brief von Angelika W. [...]
Nach intensiver Rücksprache mit allen Beteiligten, auch der Polizei: das ist KEINE SPUR. Es gibt KEINE VERBINDUNG.

Nur aus Interesse: Wurde Angelika W. nach ihrem Brief dazu "angehört", oder wurde es aufgrund von entsprechenden Einschätzungen vorgreifend verworfen?

@AnNevis
Danke!
Wer lesen kann, ist klar im Vorteil. Bin bei dem Wetter nicht ganz auf der Höhe ;-)

@F.Einstoff

Die komplette Frage lautet ja: "Wissen Sie mehr , kennen Sie den Verdächtigen?

Sicher ist es nicht ganz unkompliziert, hier rechtlich auf der sicheren Seite zu bleiben

Den befürchteten Pranger sehe ich aber immer noch nicht. Persönlich finde ich es in Ordnung, wenn man sich bei der Formulierung im Rahmen dessen bewegt, was noch erlaubt ist

Verdachtsmomente muss es ja gegeben haben. Man geht nicht einfach mal so ins Blaue hinein und lässt Leichenspürhunde ohne jegliche Begründung mal so an Autos die Spur aufnehmen

"Wissen Sie mehr" lässt für mich darauf schließen, dass man evtl fehlende Puzzle Teile noch nicht ermitteln konnte bzw es offene Fragen im Zusammenhang mit diesem Monteur gibt

Frau Liebs sucht nach Antworten. Ob diese Antworten dann auch den Durchbruch zum Täter bringen bleibt abzuwarten

Solange das im eingeschlagenen Rahmen dieser Seite bleibt, finde ich es in Ordnung. Wie gesagt, ich glaube das Frau Liebs sich rechtlich gut absichert