Mord an Frauke Liebs

Du hast recht. Entweder wiederholt sie das Gesagte oder sie antwortet mit ja oder nein bzw. gar nicht (Mama).
Eigentlich wird sie nur zweimal aktiv, als sie nach ihren Eltern fragt und Karen verlangt.

Raissa schrieb:Du hast recht. Entweder wiederholt sie das Gesagte oder sie antwortet mit ja oder nein bzw. gar nicht (Mama).
Eigentlich wird sie nur zweimal aktiv, als sie nach ihren Eltern fragt und Karen verlangt.

@Raissa
genau.
Mir wurde durch @MissLeni s Beitrag nochmal etwas klar.

Einige meinen ja, dass Frauke versteckte Hinweise gegeben hat (Mama z.B). Man müsste die nur entdecken.
Wenn man aber nur ihre Antworten betrachtet, bekommt man den Eindruck, dass sie weit entfernt war, Hinweise zu geben.
Sie hat sich passiv verhalten,- ob aus Angst,- vielleicht wurde sie während der Telefongespräche massiv bedroht, mit einer Waffe z.B. Zu ihrer Angst kamen schnell Schlafmangel , Erschöpfung und Hoffnungslosigkeit.

Für mich ist derzeit der "verpeilte Entführer", der ursprünglich Fraukes Zuneigung gewinnen wollte, vom Tisch.
Damit auch eine mögliche Erklärung der Anrufe. Ich dachte mal, vielleicht hat Frauke mit ihrem diplomatischen Geschick erreicht, dass sie telefonieren durfte. - Aber dann hätte sie wagen können, ein paar bedeutungsvolle Worte zu sagen. Allenfalls hätte sie der Täter nicht mehr telefonieren lassen.

Ich vermute, Frauke hat nachgesprochen, was der Entführer mit den Anrufen bezweckt hatte: Fraukes Familie-Polizei sollten erfahren, sie ist am Leben.
Und da hat sie sich etwas verplaudert, denn natürlich sollte der Eindruck entstehen, Frauke ist freiwillig weg.
Mit dem "Ich lebe noch", kommt eine Dramatik in die Anrufe, die dem Entführer nicht recht gewesen sein konnte, aber direkt geholfen hat es Frauke auch nicht.

und dann:
"Wirst du festgehalten?"
"Ja ... Nein! Nein!"
Vielleicht musste der Täter danach weitere Anrufe gestatten?

Für mich ist jetzt leider klar, dass die Gefangenschaft für Frauke von Anfang an peinigend gewesen ist.
Allenfalls die ersten Minuten- als es darum ging sie zu täuschen und ins Auto zu bekommen- wirkten auf Frauke harmlos.

Ich revidiere meine Gedanken über den Fall und denke, da hat jemand durchdacht gehandelt.
Frauke könnte gezielt ausgewählt worden - oder ein Zufallsopfer gewesen sein. Beides halte ich für möglich.
Aber der Täter hatte von Anfang an nichts Gutes im Sinn.

frauZimt schrieb:Vielleicht musste der Täter danach weitere Anrufe gestatten?

Diese Worte fielen im letzten Telefonat.

Wie erklärst du dir unter der Prämisse, dass es von Anfang an einen Plan gab, die Häufigkeit der Anrufe?

Raissa schrieb:Diese Worte fielen im letzten Telefonat.

Wie erklärst du dir unter der Prämisse, dass es von Anfang an einen Plan gab, die Häufigkeit der Anrufe?

@Raissa

Ich habe extra zurückgeblättert und beziehe mich auf MrsBanaby s eingestelltes Telefonzitat.
Da kommt die Frage (Chris): Wirst du festgehalten?
Antwort: Ja - Nein

am Anfang. Stimmt das nicht?

Wenn das im letzten Gespräch war, drückt sie damit ihre Hoffnungslosigkeit aus.
Hab gerade nicht die Zeit, im Sternartikel nachzusehen.

für mich ist es erstmal so, dass ich den verpeilten, verliebten, Frauke stalkenden Täter ausschließe, der überfordert war und Frauke aus Feigheit umkommen ließ.
Ich denke jetzt, dass Fraukes Gefangenschaft mit ihrem Tod enden sollte. er hatte nie vor, sie freizulassen.

Ich muss wieder neu nachdenken.

@frauZimt
Es war nach dem Gesprächsprotokoll am Anfang des letzten Gespräches.

Deswegen kommen einem ja die nachfolgenden Fragen so daneben vor.

Gut möglich, dass Fraukes Tod von Anfang an geplant war. Aber warum ließ er sie dann noch so lange am Leben? Erhöhte sich dadurch nicht sein Risiko enorm?

Raissa schrieb:Gut möglich, dass Fraukes Tod von Anfang an geplant war. Aber warum ließ er sie dann noch so lange am Leben? Erhöhte sich dadurch nicht sein Risiko enorm?

@Raissa
Wir kennen sein Motiv nicht, darum kann man ur verschiedene Theorien nebeneinander stellen.
Eventuell ging es ihm genau darum - sie lange festzuhalten?
Was das Risiko betrifft..das wird ja von vielen Kriminellen gerade gesucht.
Vielleicht fühlte er sich sicher und unangreifbar?
Möglicherweise war der Täter ein angesehener Mann, dem so eine Tat (überhaupt eine kriminelle Tat) nicht zugetraut wird?

Ein anderer Typ dagegen:

Ein Sohn, der sich einbildet, sich alles rausnehmen zu können, weil der Papa angesehen ist.
So einen durfte ich vor ein paar Tagen gerade kennenlernen. Ein Bengel, der hier kreuz und quer über die Ackerflächen fährt. An Straßen hält er sich nur, wenn es ihm passt und Geschwindigkeitsbegrenzungen gelten nicht für ihn.
Ich hab ihn neulich in seinem Auto zur Rede gestellt und guckte in das Gesicht eines Milchbubis, der sich vollkommen selbstbewusst hinter seinem Papa versteckt hat.
Die Eltern haben ein Geschäft im Nachbardorf. Und der denkt sie sind bedeutend.
Lächerlich.

So jemand käme für mich als Täter auch in Frage.
Ungefähr Fraukes Alter, von Hause aus verwöhnt, eingebildet, selbst noch nichts zustande gebracht.
Sich sicher seiend, dass ihn die Eltern aus jeder Patsche befreien, egal, was er "anstellt".

Ich denke nicht, dass es eine Wiederholungstat geben musste.

MissLeni schrieb:Ich hoffe sehr das der Fall noch aufgeklärt werden kann. Wer weiß was noch aus den Akten raus kommt, sollte es das Team um Frau Liebs für hilfreich empfinden etwas zu veröffentlichen. (Wenn sie das dürfen)

Das gilt es abzuwarten, ob das Team bereit ist, mit Informationen an die Öffentlichkeit zu treten. Dürfen tut es das. Nur der Polizei sind da Beschränkungen auferlegt.

Was mich bei der Gelegenheit aber interessieren würde, was ist eigentlich aus dem Angebot von Angelika W. geworden, die ihre Hilfe angeboten hat? Wurde mit ihr Kontakt aufgenommen? Konnte sie neue Überlegungen einbringen?

Guten Abend,
also für mich scheint die Frage von Chris, ob Frauke wegen einem andren Typen weg ist auch unsinnig, bedenkt man Fraukes Lage.
Konnte Chris da noch nicht absehen.
Mit dem Monteur ( Schrauber evtl. Windkraftmechaniker ) lag ich wohl nicht richtig.

Irgendjemand muss es doch gewesen sein.
Es gibt kein perfektes Verbrechen, wo keine Spuren hinterlassen werden ( die zum Täter/-in führen ) ?! Irgenwann ( oder nie )
Mal gelesen...
Was ist das für ein Mensch - was hat ihn dazu bewogen das Leben eines andren auszulöschen.

Das mit Verbindung zu Höxter glaub ich nicht.
Aber hat da nicht diese Frau einen Brief an Frau Liebs später geschrieben ?
Den hab ich irgendwo gesehen und gelesen im Netz.
Rätsle auch rum, obwohl der Fall schon vor langer Zeit stattfand.

Ich zerbreche mir immer über das Täterprofil den Kopf. Angenommen er kannte Frauke gut und die Tat war nicht geplant, dann finde ich es schon sehr extrem, dass er sie so lange am leben lässt und sie letztendlich doch tötet. Mit so einem Gewissen, muss man dann auch erst mal Leben können. Gerade wenn man die Person kannte.

Für eine geplante Tat spricht für mich allerdings, dass keine Spuren gefunden wurden. Gut, dass kann natürlich daran liegen, dass der Leichnam erst so spät gefunden wurde.
Für doof halte ich den Täter ehrlich gesagt nicht. Das er Frauke hat telefonieren lassen, zeigt zumindest etwas "Empathie" oder hat er es nur gemacht und Frauke und ihre Familie zu quälen?

Frau_H schrieb:Das er Frauke hat telefonieren lassen, zeigt zumindest etwas "Empathie" oder hat er es nur gemacht und Frauke und ihre Familie zu quälen?

Ich finde, in der Gruppendiskussion Ungeklärter Mordfall Frauke Liebs (2006 Paderborn) (Seite 135)
auf Seite 134/135 werden hierzu gute Überlegungen angestellt.

Das Telefonverhalten richtete sich nach den Veröffentlichungen in der Presse.

@frauZimt
Ich muss auch alles neu ordnen. Der Täter oder die Täterin muss Dominanz ausgestrahlt haben und ihr glaubhaft gemacht haben, dass sie nix sagen darf was Wert hat. Eine Waffe oder ähnliches wäre da eine Lösung.

Ich denke nun auch weniger an einen eher "schwachen" Täter sondern nun um so mehr an einen sadistischen und risikobereiten Täter. Selbst wenn er/sie dachte, dass Frauke nichts verraten wird, konnte er sich damit nicht sicher sein. Selbst wenn es ihr Leben gekostet hätte (was am Ende leider der Fall war), hätte sie einen Hinweis geben können, dass ihn zur Strecke bringt.

Der Zweck der Anrufe diente dann rein seiner Phantasie und seinem Genuss sowohl Frauke als auch Chris zu Quälen. Die Eltern stehen da anscheinend nicht so Fokus, sonst hätte er sie anrufen können. Konkurrenz Gehabe unter Männern!? Er hat sie nun und reibt es dem Ex unter die Nase?

Oder aber eine Frau, die Chris zeigt was er nicht mehr hat? Ja, die beiden waren getrennt aber bei Eifersucht wird ja gern eine noch vorhandenes Band gesehen zwischen dem ehemaligen Paar. Also vllt nach dem Motto: Du willst mich nicht, nur weil du Frauke insgeheim noch liebst. Deswegen nehme ich dir deine Liebste um den Weg frei zu machen für mich.

Habt ihr Gedanken die das eine oder andere untermauern oder aushebeln?

@MissLeni
Was du zu Anfang beschreibst, passt eher zu einem fremden Täter. Was soll Frauke verraten, wenn sie nicht weiß, wo sie ist und bei wem?

Ein fremder Täter könnte sie wegen ihrer Netzaktivitäten für einen Single gehalten und später nicht gewusst haben, dass Chris gar nicht Fraukes Freund (LG) ist.

Eine Eifersuchtstat der neuen Freundin halte ich für zu weit hergeholt. Die müsste ja krass gestört sein. Das wäre aufgefallen.

@Raissa
Naja ein Stichwort Schrauber oder sowas hätte ggf helfen können. Oder Wohnwagen oder was auch immer auffällig war.

Naja und Eifersucht muss nicht heißen das es seine neue war und nicht jedem sieht man an das er/sie zu Extremen bereit ist.

Bei einem der denkt, sie wäre Single, würde ich eher die Familie einsetzen um großmöglichen Schäden anzurichten anstatt einen Mitbewohner

MissLeni schrieb:Bei einem der denkt, sie wäre Single, würde ich eher die Familie einsetzen um großmöglichen Schäden anzurichten anstatt einen Mitbewohner

nee ich meinte, dass er zunächst gedacht haben könnte, sie sei Single. Und dann Chris für ihren Freund hielt, weil der ja dienstags auf sie in der Wohnung wartete.

emz schrieb:Das gilt es abzuwarten, ob das Team bereit ist, mit Informationen an die Öffentlichkeit zu treten. Dürfen tut es das.

Vielleicht wird es über den Windkraftanlagenmechaniker noch Infos geben. Welches Auto fuhr er, wo lebte er.

@Raissa
Woher soll er das denn vor der Tat gewusst haben davon ausgehend das wir über das vermeintliche Motiv sprechen. 🤷

Das kann er nur erahnt haben nachdem er ihr Handy hatte. Also wenn er / sie ein fremder war.

Vielleicht hat er auch einfach ihr Handy "gecheckt" und sie dann Chris anrufen/schreiben lassen. Es wurde auch immer vermutet, dass sie ihn angerufen hat, weil ihre Eltern nicht immer das Handy dabei haben.

@Frau_H
Geprüft hat er das Handy ganz bestimmt. Würde aber eher denken das er ihr befohlen hat wen sie anrufen soll anstatt sich jemanden aus dem Telefonbuch frei nach Schnauze auszusuchen.

Entweder rief er Chris gezielt an - Handys der Eltern hin oder her. Festnetz war keine Seltenheit 2006 und bestimmt bei den Eltern vorhanden.

Oder es hieß: wo wohnst du? Sie: in einer WG. Er: Ruf da an.

Kann beides sein 🤔

Aber an ein Motiv gedacht, passt für mich eher das es gezielt um Chris ging und die beiden möglichen Täter Typen aus dem Post vorher

MissLeni schrieb:Festnetz war keine Seltenheit 2006 und bestimmt bei den Eltern vorhanden.

Das dachte ich mir auch. Ich hätte meine Eltern auf Festnetz angerufen. Vor allem die nächsten Tage, wäre ich davon ausgegangen, dass meine Eltern aufjedenfall ans Telefon/ Handy gegangen wären. Man hat immerhin mit Anrufen gerechnet.
Deswegen kann der Täter durchaus bewusst Chris auserwählt haben.

Rick_Blaine schrieb:Man wüsste zu gerne, wie er reagiert hätte, wenn nach dem ersten Anruf die Eltern immer anwesend gewesen wären, was meiner Meinung nach gar nicht unwahrscheinlich war. Ich jedenfalls hätte als Vater oder Mutter Chris nicht eine Minute mehr aus den Augen gelassen, nachdem sich herausstellte, dass sie bei ihm und niemandem sonst anruft.

Nach der stern crime- reportage waren die Eltern andauernd in der WG: Nach dem ersten Anruf, nach der Ankündigung, Frauke komme nach Hause, montags und dienstags.

So wie ich es verstanden habe, war jedoch der Mitbewohner von Donnerstag bis Sonntag - so wie immer - im Heimatort. Explizit wird es in der crime aber nur für den Donnerstag benannt.