Mord an Frauke Liebs

fortylicks schrieb:Eine neue mediale Info, frisch von heute:

https://meine-onlinezeitung.de/region-aktiv/26123-mordfall-frauke-liebs-anwalt-appelliert-an-mitwisser-und-zeugen-straffreiheit-und-30-000€-für-entscheidenden-hinweis

Sehr interessant, da es ja auch hier schon entsprechend (umstritten) thematisiert wurde. Vielen Dank für den Hinweis.

Neonweiss22 schrieb:Ich kenne den Weg in und auswendig. Nichtmal als Mann würde ich nachts Teile davon ablaufen. Insbesondere rund um die Leostraße nicht. Dunkel, uneinasehbar, wenig los (da kaum Wohnhäuser), sondern Schule, Kloster etc.... Da ist Abends nichts los.

Dann stell ich mir die Frage, warum ist sie überhaupt alleine diesen Weg gegangen, warum hat sie überhaupt vor gehabt alleine diesen Weg zu gehen?

Wieso nicht gemeinsam mit Freunden Freundin warum sich nicht abholen lassen von der Mutter, oder vom Taxi, oder oder.

Vielleicht war aber genau das der Grund, warum sie freiwillig irgendwo mitgefahren ist. Ein flüchtiger Bekannter, der sagt komm ich bring dich heim...

Ich weiß nicht, ich denke die Leute sind da unterschiedlich. Manche haben eben keine Angst im Dunklen. Wenn es eine Gegend ist, wo noch nie was passiert ist, gerade Stadtteile, die nachts menschenleer und still sind finde ich weniger gruselig. Da würde ich eher Bahnhöfe und Orte meiden, wo Leute rumlungern.

Aber es ist müßig, darüber zu spekulieren, warum auch immer, weil sie furchtos oder beschwipst war oder was auch immer, sie ist wohl dort lang gegangen und es war wohl keine gute Idee. Andererseits wenn ihr ein Bekannter aufgelauert hat, hätte er sie auch woanders erwischt.

Heribert schrieb:Wieso nicht gemeinsam mit Freunden Freundin warum sich nicht abholen lassen von der Mutter, oder vom Taxi, oder oder.

Ich kann nur aus meiner persönlichen Erfahrung sprechen.
Es gab bei mir auch die Situation, bei der ich als Jugendlicher nach einem Training gelegentlich den Nachhauseweg durch einen rund 900 Meter und völlig dunklen Wald gehen musste. Mir war dabei niemals wohl (ich hatte echt Schiss). Gehen "musste" ich den Weg dennoch, auch wenn ich es möglichst vermied.
Ein Taxi - genauso wie Abholen - wäre damals einfach (auch leider argumentativ) absurd gewesen. Und die Freunde hatten eben einfach einen völlig gegensätzlichen Weg nach Hause.
Wäre mir damals etwas passiert, würden sich wohl auch viele Menschen Fragen im Nachhinein stellen. So war es eben einfach nie ein Thema.
Und es wurde auch auf der Strecke bis heute meines Wissens keine Straftat begannen.

Heribert schrieb:Wieso nicht gemeinsam mit Freunden Freundin warum sich nicht abholen lassen von der Mutter, oder vom Taxi, oder oder.

Ohje, wenn ich daran denke, wo ich spätabends noch gegangen bin manchmal. Als Landkind blieb einem manchmal nichts anderes übrig. Am Wochenende hat man sich dann eher schonmal abgesprochen. Heute sehe ich das auch anders.
Wenn man beschwipst ist, traut man sich da auch schonmal etwas mehr.

KT schrieb:Denkt doch selber mal logisch und nicht in Schubladen.

Also wer da zum vornherein von einer sexuellen Tat ausgeht denkt wirklich in Schubladen.

KT schrieb:Schon da fehlt es vielen an Empathie was man so wie öffentlich schreibt.

Was für eine Arroganz! Da ist wirklich nicht viel Empathie drin.

Ich entschuldige mich schon mal im Voraus, wenn ich beim Posten dieses Beitrags etwas falsch mache (habe mich nur hierfür angemeldet). Und zwar ist mir aufgefallen, dass davon ausgegangen wird, dass Frauke im letzten Gespräch den Namen des Täters nicht gesagt hat, weil sie die Hoffnung noch nicht aufgegeben hatte. Da ist meiner Meinung nach ein "Denkfehler" drin. Frauke war eine intelligente Frau, die dazu noch gut mit Menschen umgehen konnte. Im letzten Gespräch als ihr klar war, dass sie nicht lebend aus der Sache rauskommt, hätte sie den Namen des Täters gesagt, wenn sie ihn gewusst hätte. Sie hätte damit die Machtverhältnisse gewaltig zu ihren Gunsten verändern können. "Lass mich frei ins Gefängnis gehst du sowieso, wenn du mich jetzt umbringst nur noch länger." Natürlich, wäre auch die Möglichkeit bestanden, dass er Frauke ohne sie noch einmal zu Wort kommen zu lassen sofort umbringt. Ich glaube aber, dass ihre Chancen auf ihn dann positiv einzuwirken gar nicht mal so schlecht standen (einfach aufgrund der Tatsache, das er sich generell Zeit gelassen hat, die Anrufe, die Woche in der sie noch weiter lebte etc.). Seinen Namen am Telefon zu sagen wäre also kein Aufgeben oder Rache( wenn ich untergehe gehst du mit) sondern ihre einzige Möglichkeit gewesen VIELLEICHT doch noch zu überleben. Da sie aber genau das nicht getan hat gehe ich davon aus, dass sie den Täter nicht namentlich gekannt hat. Ich halte auch das Szenario einer Randfigur für am wahrscheinlichsten.

Cici97 schrieb:. Im letzten Gespräch als ihr klar war, dass sie nicht lebend aus der Sache rauskommt, hätte sie den Namen des Täters gesagt, wenn sie ihn gewusst hätte. Sie hätte damit die Machtverhältnisse gewaltig zu ihren Gunsten verändern können.

Sie hatte vielleicht noch einen Funken Hoffnung lebend aus der Sache rauszukommen. Sie war eine junge Frau mit vielen Perspektiven. Sie wollte vielleicht nicht gänzlich die Hoffnung aufgeben wollte und noch den Hauch einer Chance gesehen hat lebend aus der Sache rauszukommen. Unter Todesangst wägt man nicht immer seine Entscheidungen unter rationalen Gesichtspunkten ab.

Gerade diese Hoffnung hätte sie meiner Meinung nach dazu gebracht den Täter zu nennen. Sie hatte tagelang Zeit sich zu überlegen wie sie da wieder rauskommen könnte. Durch die namentliche Nennung des Täters hätte sie ihm den Grund genommen sie umzubringen (er wollte ja nicht gefasst werden). Wann hat ein Opfer schon mal so eine Chance? Bin mir sicher Frauke hätte diese Chance ergriffen. @Shinzon

@Cici97
Hallo erstmal ! Ich finde deine Überlegung gut. Jedoch :

Cici97 schrieb:Seinen Namen am Telefon zu sagen wäre also kein Aufgeben oder Rache( wenn ich untergehe gehst du mit) sondern ihre einzige Möglichkeit gewesen VIELLEICHT doch noch zu überleben

Wir wissen nicht unter welchen "Umständen" sie telefonieren durfte. Wurde sie während des Telefonats z.B vom Täter bedrängt, damit er die "Kontrolle" nicht verliert? Dann hätte F erst recht keine Auswegsmöglichkeit/Hoffnung gehabt ?

Cici97 schrieb:Wann hat ein Opfer schon mal so eine Chance? Bin mir sicher Frauke hätte diese Chance ergriffen.

So lässt sich leicht reden wenn man nie eine Klinge am Hals hatte und Todesängste durchlitten hat, während man aufpassen musste nichts Falsches zu sagen, wie es eventuell bei ihr der Fall war.

@allmythoughts
Es ist doch alles nur spekulativ was mit diesen mysteriösen Telefonaten zusammenhängt. Wenn ich mich selbst in dieser Situation befinden würde wäre ich zu dieser Erkenntnis gekommen: er bringt mich vielleicht aus Wut um nachdem ich seinen Namen genannt habe (zumindest ein Funken Hoffnung) ist besser als ich sage nichts und er bringt mich 100% um weil er nicht erwischt werden will. Selbst wenn sie bedrängt wurde hätte sie meiner Theorie nach alles auf eine Karte gesetzt um vielleicht doch noch frei zukommen.

@Shinzon
Klar, ist nur ein Denkansatz von jemandem der nie in der Situation war. Halte es aber trotzdem für sehr unwahrscheinlich, dass sie den Täter namentlich kannte.

Oder Frauke wollte den Namen, komme was da wolle, nicht nennen. Aus welchen Gründen auch immer.

Über den Inhalt der Anrufe zu spekulieren ergibt auch nur begrenzt Sinn. Es handelt sich ja lediglich um Gedächtnisprotokolle, die einige Zeit nach den Gesprächen angefertigt wurden und da es keine Aufzeichnungen der Telefonate bzw. eines der Telefonate gibt (warum auch immer, wurde hier schon ausführlich diskutiert) kann man auch nichts aus ihrer Stimmlage etc. interpretieren, geschweige denn den genauen Wortlaut. Vielleicht hat sie auch Andeutungen über die Identität des Täters gemacht, die etwas subtiler als die Nennung seines Namens sind und nicht aus den Gedächtnisprotokollen entnommen werden können.

Was bzw welcher Gedankengang wurde hier zu dem Fall noch nicht oder evtl zu wenig, oder nur flüchtig betrachtet. Vielleicht ergäbe sich aus dem, ein neuer "Ansatzpunkt" zu einer Diskussion bzw. Gedankengänge oder Meinungsaustausch .

@AnNevis
Danke erstmal für den Artikel! Schön, das der Fall nicht in Vergessenheit gerät!
Der Versuch, Mitwisser aus der Deckung zu locken, ist an sich nicht schlecht. Vielleicht gibt es ja Hinweise auf einen Mitwisser, von denen wir nichts ahnen?
Oder es ist ein Schuß ins Blaue. Auch das wäre zu verstehen, eventuell ergibt sich ja ein brauchbarer Hinweis.
Eure Ideen in der letzten Zeit zum Fall gefallen mir. Ich denke auch oft, je länger ich drüber nachdenke, es könnte eine Frau gewesen sein...

Allein schon das telefonieren an sich. Welcher Mann lässt das zu? Und Sinn macht das ja nur, wenn der Täter einen Bezug zum Opfer hat, und sich durch Telefonate Zeit verschaffen will, oder ein Alibi.

Nach wie vor sehr verworren und trotzdem hoffe ich immer noch, der Schuldige wird gefasst. Oder die Schuldige...

morgenstern123 schrieb:Oder Frauke wollte den Namen, komme was da wolle, nicht nennen. Aus welchen Gründen auch immer.

Vielleicht hat sie ihn ja sogar gesagt.... Vieleicht hat sie nie Chris in den Telefonaten gesagt weil eben ihr Entführer auch Chris gerufen wurde.... Vielleicht hieß er ja ähnlich und sie sträubte sich dagegen diesen Namen auszusprechen... Es gibt so viele Theorien mittlerweile und nach all den Jahren kann man immer noch mehr interpretieren.... Es gab so viele Ansätze und dadurch das es Gesprächs Protokolle sind geht dann auch noch mehr Information verloren so das es fast unmöglich ist etwas brauchbares herauszulesen leider...

Cici97 schrieb:Im letzten Gespräch als ihr klar war, dass sie nicht lebend aus der Sache rauskommt, hätte sie den Namen des Täters gesagt, wenn sie ihn gewusst hätte.

Ich finde deinen Gedanken interessant. Sollte FL während des Gesprächs unmittelbar mit dem Leben bedroht worden sein, dann hätte sie den namen erwähnen können.
Bestand für FL aber die Hoffnung frei zu kommen, zu welchem zeitpunkt auch immer, so glaube ich dass sie kein Risiko eingehen wollte.

Warum also erwähnte sie den namen nicht?

- sie wusste nicht wer sie festhielt

- sie wollte die identität nicht verraten, weil
a) um ihr leben zu schützen ( forderungen des täters erfüllen; zeit gewinnen )
oder
b) um den Täter zu "schützen" (warum?)

Ich finde auch interessant warum sie immer Chris angerufen hat?!
Warum nicht ihrer Eltern? Oder Geschwister?
Warum hauptsächlich chris?

cats1807 schrieb:Warum nicht ihrer Eltern? Oder Geschwister?
Warum hauptsächlich chris?

Das wollte der Täter eventuell nicht. Vielleicht weil ein Telefonat mit ihren Eltern ungleich emotionaler ausgefallen wäre.