Mord an Frauke Liebs

TatzFatal schrieb:Es geht um das Beobachten, es stellt sich doch niemand dazu um das Gespräch zwischen den beiden Personen mitzuhören.

Vor dem möglich erinnernden Beobachten steht aber eine Spekulation.
Ohne jene Spekulation, keine Diskussion darüber, ob eine Beobachtung möglich sein könnte.
Und nun diskutieren wir eben ohne einen Hauch von einem Indiz (aus meiner Sicht) sinnlos darüber, ob diese Situation nun gegebenenfalls jemanden nachhaltig auffallen muss, oder nicht.
All das, weil der Täter ja möglicherweise auch ein Polizist gewesen sein könnte.

... vielleicht war der Täter auch Busfahrer. Oder Mauer, Lehrer, Bademeister, Tellerwäscher und Schiffschaukelbremser. Ich kann mir zu jeder beliebigen Berufsgruppe eine Story bauen.

Es gibt keinerlei ernst zu nehmende Indizien für diese Polizistentheorie!

eifel49 schrieb:Es gibt keinerlei ernst zu nehmende Indizien für diese Polizistentheorie!

Auch nicht, wenn er in Zivil war?
Und in eigenem Auto?

Also, imho, ein Polizist, der nicht im Dienst war oder gerade Dienstschluss hatte?

Ich denke das zwar auch nicht wirklich, aber Polizisten sind ja auch nur Menschen... oder? Oder Polizistinnen. 😉

Ich war hier ja früher auch mal auf dem Dreh, dass das eine Frau gewesen sein könnte, aber mittlerweile würde ich sie, wenn überhaupt, nur noch als Mittäterin sehen.
Im Sinne einer unterdrückten Frau, die nur "Befehle"
ausführt und im Sinne des Haupttäters agiert.

Wo wir gerade beim Kaffeesatzlesen sind. Ich habe irgendwo gelesen, dass Liquid Ecstasy oder GBL ursprünglich Reinigungsmittel sind. Und sie führen in hohen Dosen verabreicht zu Müdigkeit. Da war doch was. Von wegen Isabella: Ich habe sie noch zum Ausgang begleitet, weil sie so gegähnt hat (Gedächtnisprotokoll).

Und warum gerade ein Polizist? Wieso beißt ihr euch da so fest? Es gibt doch nicht den geringsten Hinweis darauf. Es passt nicht zum Verhalten. Es ließe sich nur schwer mit den Dienstzeiten vereinbaren. Und vor allem nicht damit, dass Polizisten stets zu zweit Streife fahren.

Aber jetzt kommt bestimmt gleich jemanden mit einem mordenden Polizisten-Tandem um die Ecke, das nebenberuflich Krankenhäuser reinigt und in Breaking-Bad-Manier im Keller der Polizeistation aus WC-Reiniger Liquid Extasy herstellt...

AnNevis schrieb:Und nun diskutieren wir eben ohne einen Hauch von einem Indiz (aus meiner Sicht)

Braucht doch niemand darüber diskutieren der anderer Meinung ist. Wo liegt das Problem? Es gibt in diesem Fall keine Fakten zu einem Täter, insofern kann man eigentlich kaum diskutieren.

eifel49 schrieb:vielleicht war der Täter auch Busfahrer. Oder Mauer, Lehrer, Bademeister, Tellerwäscher und Schiffschaukelbremser.

Damit wäre alles gesagt.

Ich denke halt, in der Bar hat ihr vielleicht schon jemand was ins Glas geschüttet. Sie war schon ziemlich abgelenkt durch ihr Handy. Und dann ist es passiert. Warum war sie nur so extrem müde. Da will man doch nur noch ins Bett. Die Frage ist in welches.

Heribert schrieb:Ich denke halt, in der Bar hat ihr vielleicht schon jemand was ins Glas geschüttet. Sie war schon ziemlich abgelenkt durch ihr Handy.

@Heribert
Mit "jemand" meinst du in diesem Fall eine der Personen, die links oder rechts neben ihr saßen?

Ich bleibe dabei: Ich denke Frauke wusste, wie der Abend weitergehen sollte und dass sie nach dem Pub noch nicht den Heimweg antreten wollte. Die SMS - die in meinen Augen unmittelbar nach dem Spiel getextet wurde - spricht m.E. eine klare Sprache. Die Müdigkeit wäre dann nur vorgetäuscht gewesen, um ihrer Freundin nicht zu sagen, was sie noch vorhat und mit wem sie sich noch trifft. Sie hätte es mal besser erzählt, denn dann wüssten wir jetzt, wo sie war... Aber genau das macht es ja plausibel: Sie hatte etwas vor, was besser heimlich blieb, was man nicht von ihr dachte, vielleicht nicht zu ihr passte, von dem man ihr vermutlich auch abgeraten hätte. Zu Recht, wie sich dann herausstellte.

eifel49 schrieb:Sie hatte etwas vor, was besser heimlich blieb,

Vllt mit jemanden, "der nicht zu ihr passte". Den die Freunde belächelt hätten, oder der als impulsiv galt oder etwas mit dem "Freund der besten Freundin" / dem besten Freund von... bzw ein unangekündigter Überraschungsbesuch bei so jemandem.

eifel49 schrieb:Und warum gerade ein Polizist? Wieso beißt ihr euch da so fest? Es gibt doch nicht den geringsten Hinweis darauf. Es passt nicht zum Verhalten. Es ließe sich nur schwer mit den Dienstzeiten vereinbaren. Und vor allem nicht damit, dass Polizisten stets zu zweit Streife fahren.

Aber jetzt kommt bestimmt gleich jemanden mit einem mordenden Polizisten-Tandem um die Ecke, das nebenberuflich Krankenhäuser reinigt und in Breaking-Bad-Manier im Keller der Polizeistation aus WC-Reiniger Liquid Extasy herstellt...

Ich denke du übertreibst und mißverstehst!

Zum einen haben auch Polizisten "Freizeit" , muss ja nicht im Dienst gewesen sein. Ein Polizist im Dienst wäre auch mega abwegig, wie du schon richtig erkannt hast. Kann auch gefragt haben: "soll ich dich mitnehmen? Brauchst keine Angst haben, ich bin Polizist. Hier schau, mein Dienstausweis".

Aber!!... wichtiger ist der Hintergrund, warum diese sehr sehr spekulativen Polizisten Gedanken überhaupt aufgekommen sind.
Der Täter war sich seiner Sache scheinbar sehr sehr sicher. Als "normaler Mensch" denkt man: Man macht das Handy an und 3 Minuten später stehen 5 Streifenwagen vor dem Auto! Dieser Täter hatte allerdings bei alle Anrufe aus irgendeinem Grund wenig Angst "geortet" zu werden.
Scheinbar hatte der Täter, in welche Richtung auch immer gedacht, Hintergrundwissen! Es scheint so als ob der Täter über die Polizeilichen Abläufe/Aktivitäten zum Fall Kentniss hatte und genau wusste, das er nichts zu befürchten hat.
1 Anruf war glaube ich sogar über 5 Minuten gegangen. Wer sich nicht auskennt/keine Ahnung von der Materie und der polizeilichen Aktivitäten hat, würde einen so langen Anruf im Leben nicht zulassen!

Deswegen kam der Polizist in's Spiel!

danke @SilentABT1!

du hast es auf den Punkt gebracht und gut erklärt...weiss gar nicht, warum hier sich so mancher bemüßigt fühlt, diese Theorie ins Lächerliche zu ziehen?


eure Theorien sind auch nicht besser...können sie auch nicht, weil es halt wirklich sehr sehr wenig Fakten gibt, die uns bekannt sind.

SilentABT1 schrieb:Zum einen haben auch Polizisten "Freizeit" , muss ja nicht im Dienst gewesen sein. Ein Polizist im Dienst wäre auch mega abwegig, wie du schon richtig erkannt hast. Kann auch gefragt haben: "soll ich dich mitnehmen? Brauchst keine Angst haben, ich bin Polizist. Hier schau, mein Dienstausweis".

Wenn ein Polizist aber Freizeit hat, dann trägt er wohl kaum seine Uniform, soweit klar. Aber wie ist es mit einem Dienstausweis? Führen Polizisten den auch in ihrer Freizeit üblicherweise mit sich? Ich kenne die einschlägigen Vorschriften/ Gepflogenheiten nicht (und auch keine Polizisten....).

brigittsche schrieb:SilentABT1 schrieb:
Zum einen haben auch Polizisten "Freizeit" , muss ja nicht im Dienst gewesen sein. Ein Polizist im Dienst wäre auch mega abwegig, wie du schon richtig erkannt hast. Kann auch gefragt haben: "soll ich dich mitnehmen? Brauchst keine Angst haben, ich bin Polizist. Hier schau, mein Dienstausweis".

Wenn ein Polizist aber Freizeit hat, dann trägt er wohl kaum seine Uniform, soweit klar. Aber wie ist es mit einem Dienstausweis? Führen Polizisten den auch in ihrer Freizeit üblicherweise mit sich? Ich kenne die einschlägigen Vorschriften/ Gepflogenheiten nicht (und auch keine Polizisten....).

Den Dienstausweis auch Privat dabei zu haben macht ja Sinn oder? Ein Polizist darf sich bei Notwendigkeit ...z.B. am Bahnhof auf dem Zug wartend...auch innerhalb seiner Freizeit "in Dienst setzen" um als Polizist zu handeln.
Polizisten dürfen auch in Ihrer Freizeit Ihre Dienstwaffe tragen.

eifel49 schrieb:ch bleibe dabei: Ich denke Frauke wusste, wie der Abend weitergehen sollte und dass sie nach dem Pub noch nicht den Heimweg antreten wollte. Die SMS - die in meinen Augen unmittelbar nach dem Spiel getextet wurde - spricht m.E. eine klare Sprache. Die Müdigkeit wäre dann nur vorgetäuscht gewesen, um ihrer Freundin nicht zu sagen, was sie noch vorhat und mit wem sie sich noch trifft. Sie hätte es mal besser erzählt, denn dann wüssten wir jetzt, wo sie war... Aber genau das macht es ja plausibel: Sie hatte etwas vor, was besser heimlich blieb, was man nicht von ihr dachte, vielleicht nicht zu ihr passte, von dem man ihr vermutlich auch abgeraten hätte. Zu Recht, wie sich dann herausstellte.

Das sehe ich auch so. Mit dem Unterschied, dass ich schon glaube, dass sie die SMS erst später versandt hat. Ich vermute, dass sie ursprünglich vorhatte nicht länger als 2h mit ihrer Verabredung zu verbringen, dafür hätte sie Chris nicht extra informieren müssen, da er sie ja eh noch im Pub vermutet hat.
Erst als sie merkte, dass es wohl doch länger wird als geplant, schrieb sie ihm dann die Nachricht.

SilentABT1 schrieb:Der Täter war sich seiner Sache scheinbar sehr sehr sicher. Als "normaler Mensch" denkt man: Man macht das Handy an und 3 Minuten später stehen 5 Streifenwagen vor dem Auto! Dieser Täter hatte allerdings bei alle Anrufe aus irgendeinem Grund wenig Angst "geortet" zu werden.

Na ja, das ist jetzt nicht so ungewöhnlich. Das war 2006 und weit entfernt von den Smartphones heute, mit punktgenauer Standortfunktion

Man wusste, in welchem Funkmast das Handy eingeloggt war, mehr nicht. Über Reichweiten der jeweiligen Masten wurde hier auch schon diskutiert, müsste über die Suchfunktion zu finden sein

Um das zu wissen musste man nicht Polizist sein

Vielleicht war der Täter aber auch nicht der superclevere Polizist, sondern einfach nur doof? Vielleicht war er so arglos, dass er gar nicht an Ortung dachte? Oder er wusste es, weil er bei der Telekom arbeitete. Vielleicht auch bei o2 oder vodaphone? Erst war die Theorie aufgekommen, weil Frauke eher einem Polizisten vertrauen würde, jetzt merken einige, dass das mit Polizeiauto und Uniform vielleicht doch nicht so denkbar ist...

Aber von mir aus... Dann war es halt ein Polizist!

...aber nochmal zu der SMS:

Ich denke gar nicht, dass die verspätet abgeschickt wurde, weil das besser in den Ablauf des Abends passt, sondern weil der Inhalt der SMS sonst wenig Sinn ergibt.

Wer würde auf ein Fußballspiel Bezug nehmen, das fast drei Stunden zu Ende ist? Sowas schreibt man doch nur, wenn die Eindrücke noch ganz frisch sind.
Ich bin ein riesiger Fußballfan, aber nach einer halben Stunde sind die Gedanken doch schon wieder woanders... Zumal, wenn ich entweder gerade irgendwas tue, was mir nicht geheuer ist oder sogar in einer Notsituation stecke. Und erst recht nicht, wenn ich weiß, dass zuhause gerade jemand auf mich wartet, weiblich keinen Schlüssel dabei habe.

Überlegt doch mal 1. was ihr um halb zwei an euren Mitbewohner schreiben würdet, und 2. wann ihr die SMS so formulieren würdet, wie es Frauke getan hat.

Meine Antwort ist da eindeutig...

eifel49 schrieb:Wer würde auf ein Fußballspiel Bezug nehmen, das fast drei Stunden zu Ende ist? Sowas schreibt man doch nur, wenn die Eindrücke noch ganz frisch sind

Ich glaube ja, dass in diese Fussballgeschichte zuviel hineininterpretiert wird. Sie wollte wahrscheinlich einfach irgendwas schreiben, um die SMS nicht zu kurz und schroff klingen zu lassen. Da hat sie einfach als "Füller" das mit dem Fussball nochmal aufgegriffen. Vielleicht auch einfach um dann irgendwelche Nachfragen seitens Chris zu vermeiden.

eifel49 schrieb:Ich bleibe dabei: Ich denke Frauke wusste, wie der Abend weitergehen sollte und dass sie nach dem Pub noch nicht den Heimweg antreten wollte.

Dazu tendiere ich so langsam auch schon.
Ich bekomme das einfach nicht logisch/erklärbar auf die Kette, was zwischen dem Verlassen des Pubs und der SMS aus Nieheim passiert sein soll.

Mich überzeugt einfach nicht, dass sie jemanden auf dem Heimweg getroffen hat, sich in diese Person irrte und dann was auch immer seinen Lauf nahm.
Der Zufall ist mir diesbezüglich zu groß.

Ich finde es auch ungewöhnlich, dass es an keinen ihrer möglichen Rückwege einen einzigen Zeugen gibt, welcher sie wahrgenommen hat und das nach fast 15 Jahren.

eifel49 schrieb:. Die Müdigkeit wäre dann nur vorgetäuscht gewesen, um ihrer Freundin nicht zu sagen, was sie noch vorhat und mit wem sie sich noch trifft.

Ist das vorstellbar?
Dann müsste es eine Verbindung zwischen dieser Person und der Freundin aus dem Pub geben, sonst würde es aus meiner Sicht keinen Sinn ergeben.

eifel49 schrieb:Die SMS - die in meinen Augen unmittelbar nach dem Spiel getextet wurde - spricht m.E. eine klare Sprache.

Das bezweifle ich aber ganz stark, da ihr Handy im Pub schon keine Akkuleistung mehr hatte.
Anders herum, könnte sie diesen leeren Akku vorgetäuscht haben, aber das macht in meinen Augen auch keinen Sinn, oder?

Ich versuche mal deutlich zu machen, was mich so irritiert.
Die Vorgeschichte Chris und der vergessene Schlüssel, Frauke ist müde, hat nur noch einen geringen Geldbetrag bei sich und ihr Akku ist entleert.

Alles hätte jetzt noch passieren können, aber das Unwahrscheinlichste ist doch eine SMS (von ihrem leeren Handy) von einem Sendemasten versendet, welcher ca. 40 Kilometer entfernt vom Pub steht.

Für mich widerspricht sich das mit der "Vorgeschichte".
Diesbezüglich steht das Absenden der SMS und die zurückgelegte Distanz im Widerspruch.