Mord an Frauke Liebs

Neonweiss22 schrieb:Btw.
Der Fall soll ja aktuell als Cold Case neu aufgerollt werden / worden sein....

@Neonweiss22
Kannst du dafür evtl die Quelle nennen? Oder meinst du damit diese hier schon des Öfteren besprochene Internetseite von privaten Personen?

Neonweiss22 schrieb:Sind bei sowas dann die selben Ermittler, Staatsanwälte etc, wie damals am Werk (sofern sie noch im Dienst und bei der Dienststelle sind) oder ist das dann nen neues Team?

In der Regel machen das andere Ermittler.
Man möchte möglichst "neutral" an die neuen Ermittlungen.

Die Cold Case Einheit wird von dem LKA gestellt.

Der ehemalige Chefermittler zum Fall Frauke Liebs von der Polizei ist btw. in Ruhestand.

F.Einstoff schrieb:@Neonweiss22
Kannst du dafür evtl die Quelle nennen? Oder meinst du damit diese hier schon des Öfteren besprochene Internetseite von privaten Personen?

Klar, einmal hier: https://www.radiowestfalica.de/nachrichten/muehlenkreis/detailansicht/polizei-nimmt-ermittlungen-im-fall-frauke-liebs-wieder-auf.html

Und es gab einige andere Zeitungsberichte aus Ende 19/Anfang 20, in denen es heisst, dass es eine Cold Case Ermittlungsgruppe gibt, die u. A. diesen Fall auf dem Schirm hat.
Muss ich nacher nochmal suchen, finden man aber über Google.

Kangaroo schrieb:Der ehemalige Chefermittler zum Fall Frauke Liebs von der Polizei ist btw. in Ruhestand.

Danke, dieser Fakt war mir wichtig.

Neonweiss22 schrieb:Klar, einmal hier: https://www.radiowestfalica.de/nachrichten/muehlenkreis/detailansicht/polizei-nimmt-ermittlungen-im-fall-frauke-liebs-wieder-auf.html

Es wurde den Hinweisen durch die entsprechende Seite nachgegangen.
Dass in dem Fall nun tatsächlich im Rahmen eines Cold Case neu ermittelt wird, habe ich bislang auch noch nicht entsprechend bestätigend lesen können.

AnNevis schrieb:Es wurde den Hinweisen durch die entsprechende Seite nachgegangen.
Dass in dem Fall nun tatsächlich im Rahmen eines Cold Case neu ermittelt wird, habe ich bislang auch noch nicht entsprechend bestätigend lesen können.

Ich habe nochmal nachgeschaut und habe da wohl was falsch interpretiert. Ich hatte den o. G. Artikel im zeitl. Zusammenhang mit dem hier gelesen :

https://www.google.com/amp/s/amp.westfalen-blatt.de/OWL/Bielefeld/Bielefeld/3203819-Profiler-des-Landeskriminalamts-nehmen-sich-alte-Akten-vor-50-ungeklaerte-Mordfaelle-aus-OWL-im-Fokus%3famphtml


Ist aber doch schon älter und auch irgendwie nichts-aussagend.
Lg

KT schrieb:Wenn man sich die Sache anhört könnte man meinen es gab ein Treffen/Gespräch.
Zitat: das sie ein wenig Unterhaltung gesucht hat aber nicht wirklich Wissen hat Zitatende

Genau das lässt mich eben auch aufhorchen. Dass sie nicht wirklich Wissen hat, das klingt für mich nach einem Resümee.

Mir ist es nach wie vor schleierhaft, warum man diesen Zettel überhaupt an sämtliche Medien zur Kenntnis gegeben hat, statt erst mal ein Ergebnis abzuwarten.

Warum aber Nachfragen zu diesem Brief immer mit derartig heftigen Reaktionen einhergehen ...

Kangaroo schrieb:Weil jeder ein freier Mensch ist und selbst entscheiden kann ob er sich mit einem Mensch unterhält oder nicht.
Ich würde mich auch dem nicht aussetzen.

@Kangaroo

Von Frau Liebs habe ich nicht gesprochen.
Hab mich auch früher schon zu diesem Thema geäussert

Wenn die Gefangene behauptet, etwas über den Fall Liebs zu wissen, werden die Ermittler mit ihr sprechen.
Wenn sie etwas weiss, wird sie sich äussern, wenn sie nichts weiss, soll sie Ruhe geben.

KT schrieb:Wenn man sich die Sache anhört könnte man meinen es gab ein Treffen/Gespräch.

Ein Treffen von Angelika mit den Ermittlern sicherlich, aber offensichtlich nicht mit Frau Lieb:
"Ingrid Liebs telefoniert mit den Ermittlern. Schnell ist sie überzeugt - Angelika weiß nichts."

emz schrieb:Warum aber Nachfragen zu diesem Brief immer mit derartig heftigen Reaktionen einhergehen

Kann ich persönlich auch nicht nachvollziehen, da ich mich einfach dafür im Detail interessiere, nachdem es derart öffentlich gemacht wurde.
Natürlich mag es Gründe dafür geben, es nun derart dünn informierend abzuhaken.
Aber wie schon geschrieben - es wäre im Vorfeld besser gewesen, erst dann darüber zu berichten, wenn es überhaupt wesentlich sein könnte.
Aber na gut, nun ist es eben so, wie es ist.

Küchenpsych schrieb:Ist jemandem aufgefallen, dass die Anrufe alle, bis auf den letzten, erfolgten als Chris in Lübbecke war.
Vielleicht betonte Frauke deshalb so oft, dass Sie in Paderborn sei.
Eventuell sollte Chris von Lübbecke weggelockt werden....

Küchenpsych schrieb:Chris sagte in dem Stern crime Artikel, dass er Donnerstags, als der erste Anruf kam, bei seinem Vater in Lübbecke war.
Dort war er immer Donnerstags bis Montags......

Ich habe mir das gerade in dem anderen Thread "Mordfall Frauke Liebs" von @Kangaroo durchgelesen.
Mir war nicht mehr in Erinnerung gewesen, dass Chris von Donnerstag an sich grundsätzlich in Lübbecke aufhielt und das er dort bei seinem Vater wohnte.

Für mich macht diese "neue" Information die weiteren Abläufe noch unerklärlicher.
Ich schreibe einfach mal, was mir so gerade durch den Kopf geht, bitte aber zu bedenken, dass ich "auf dem Schlauch stehe".

Chris konnte nicht wissen, dass Frauke sich Donnerstag telefonisch meldet und da sie am Mittwoch nicht wieder auftauchte, ist es nachvollziehbar, dass sich Chris am Donnerstag am Haus seines Vaters sich befand, als Frauke plötzlich anrief.

Einen Tag später bekommt er eine SMS um 23:04 Uhr: "Ich komme heute wieder nach Hause. Bin in Paderborn hdgdl"
Mir fehlt der Sinn.
Chris hätte es unter normalen Umständen gar nicht geschafft in diesem zeitlich geschriebenen Rahmen dort (Paderborn) anzukommen.

2 Minuten später, 23:06 Uhr kann der Bruder sie als einziger telefonisch erreichen.
Mit dem Bruder ist dies eine weitere Person, wo man annehmen kann, dass dieser sich um diese Uhrzeit auch in Lübbecke aufhielt, also am Freitag ("ich komme heute nach Hause") es auch nicht mehr bis Paderborn geschafft hätte.

Zudem, wenn es nur um Chris gegangen wäre, dann hätte sie das ja nicht auch ihren Bruder gesagt, weil ich kann mir sehr gut vorstellen, dass nicht nur er sich nach dieser Nachricht ins Auto Richtung Paderborn gesetzt hat, sondern andere auch.

Zumindest bei dem Anruf am Samstag 14:22 Uhr, wird der Abend als Zeitpunkt genannt, dass wäre zeitlich machbar gewesen.
Da der Anruf von einem 1100 Meter von der Wohnung entfernten Sendemasten übermittelt wurde, kann auch in Betracht gezogen werden, dass sich Frauke dabei sogar in dem weiteren Verlauf der Borchenerstraße befunden hat.

Frauke wusste doch, dass sich Chris für gewöhnlich ab Donnerstag Abend nicht mehr in Paderborn befindet und eigentlich einen ganz anderen Lebensmittelpunkt hat.
Warum wird nicht einmal von Frauke gefragt, wo Chris sich gerade befindet?

Das wäre doch unheimlich wichtig gewesen, wenn man ankündigt, dass man nach Hause kommt.

Heribert schrieb:er Täter hätte Frauke auch das Telefon entreißen können, aber anscheinend kein Mucks vom Entführer

Nichts. Ein Phantom

Vielleicht hatte sie sich gut benommen und durfte deshalb telefonieren

Ich bezweifle, dass sie telefonieren durfte, weil sie sich gut benommen hat.
Selbst wenn es so war, warum ruft man Chris an, welcher seinen Lebensmittelpunkt ganz woanders hat und an sich nur noch die Wohnung in der Woche teilt?

Ich kann mir nur ganz schwer die Situation der zweiten SMS und das entgegen nehmen von dem Anruf des Bruders erklären.
Es spricht einiges dafür, dass Frauke glaubte, wirklich gleich frei zu kommen.
Von der SMS an Chris wird der Bruder nichts gewusst haben und ihm wird auch nichts anderes übermittelt, als wie der Inhalt der SMS lautete.
Ich kann mir nur einfach nicht erklären, warum das Handy noch 2 Minuten an war.
Warum kündigt man überhaupt an, dass man frei kommt?
Weil sie keinen Schlüssel hatte? So besorgt wird der Täter wohl nicht gewesen sein.
Zudem, was soll bis zu diesem Freitag 23 Uhr passiert sein, dass sie wieder nach Hause darf?

Wie bekannt passiert nichts, aber das am Samstag mit einer zeitlichen Angabe sie auch wieder nach Hause kommt und ich meine in dem Sonntagsanruf auch wieder dieses ankündigt (diesbezüglich ist das für mich aber am Sonntag nicht gesichert), da verliert das Ankündigen doch seinen Sinn.

Sven1213 schrieb:Frauke wusste doch, dass sich Chris für gewöhnlich ab Donnerstag Abend nicht mehr in Paderborn befindet und eigentlich einen ganz anderen Lebensmittelpunkt hat.
Warum wird nicht einmal von Frauke gefragt, wo Chris sich gerade befindet?

Vermutlich steckt da eine Taktik dahinter denn wenn sie keinerlei Bezug dazu nimmt, kann es auf dem gegenüber merkwürdig wirken.

Sven1213 schrieb:Ich kann mir nur ganz schwer die Situation der zweiten SMS und das entgegen nehmen von dem Anruf des Bruders erklären.
Es spricht einiges dafür, dass Frauke glaubte, wirklich gleich frei zu kommen.

Wirkt auf mich weiterhin nicht so.

Ich bin überzeugt, man forcierte einen eingehenden Anruf anzunehmen um eine freiwilligkeit zu suggerieren.

Zwischen SMS und Anruf des Bruders verging mind. 1:01 Minute.
Für mich eine zu lange Zeitspanne als dass man nicht mit einem Anruf rechnen konnte.

Ich gehe auch fest davon aus dass die SMS "Ich komme heute nach Hause. Bin in Paderborn. Hdgdl." schon von einem anderen Ort aus abgetippt wurde.
Die Benachrichtigungsfunktion das man Informiert wird wenn ein Gesprächsteilnehmer wieder erreichbar ist wurde sicher nicht nur von einer einzigen Person genutzt.
Ich denke, man wäre gar nicht dazu gekommen die SMS abzutippen weil schon währenddessen Anrufe eingegangen wären.

Meine These geht dahin dass man wenn man nicht telefoniert hatte, die Sim Karte entfernt hat.
Dann hat man die SMS vorbereitet und als Entwurf gespeichert.

Am Anrufort hat man die Sim Karte eingesteckt und die vorbereitete SMS abgeschickt.
Dann hat man gewartet bis die ersten Anrufe kamen.

Wir Wissen ja nicht ob andere auch versucht haben anzurufen. Kann ja sein das schon vor Frank Jemand durchgeklingelt hat welchen Anruf man aber ablehnte.
Vielleicht forcierte man an dem Tag ein Telefonat mit einer aus der Familie.

Hätte Fraukes Mutter zu dem Zeitpunkt angerufen wer weiß, vielleicht hätte sie dann an dem Tag mit ihr sprechen können.

ich kann nur für meinen teil sagen, ich gehe fest davon aus das es durchgeplant war.

Kangaroo schrieb:Die Benachrichtigungsfunktion das man Informiert wird wenn ein Gesprächsteilnehmer wieder erreichbar ist wurde sicher nicht nur von einer einzigen Person genutzt.

Gab es diese Funktion damals schon?

@Kangaroo


das sehe ich komplett anders...glaube hier überhaupt nicht an Planung, an einen planenden Täter(in).

da herrschte Chaos, die Situation lief aus dem Ruder, entglitt dem Täter(in)...Frauke musste deshalb ihr Leben lassen.

Domino420 schrieb:Gab es diese Funktion damals schon?

Ja, gab es 2006 bereits.

Frank (Fraukes Bruder) wurde ja informiert das Frauke´s Handy wieder erreichbar war.
Er hat also diese Funktion genutzt.

Und ich denke, er wird nicht der Einzige gewesen sein.

Der Ermittler: In dem Moment, als Chris diese SMS bekam, ging bei Fraukes Bruder eine automatische Nachricht ein, dass Fraukes Handy wieder erreichbar sei. Er rief sie gleich an.

Quelle: Stern Crime

Sven1213 schrieb:Warum wird nicht einmal von Frauke gefragt, wo Chris sich gerade befindet?

Das wäre doch unheimlich wichtig gewesen, wenn man ankündigt, dass man nach Hause kommt.

Das ist allerdings richtig. Bei den Telefongesprächen, sie sind doch ziemlich einseitig. C, wird gefragt. Aber merkwürdigerweise stellt Frauke keinerlei echte Fragen. Und richtig, gerade bei Chris, wäre doch die wichtige Frage wo befindest du dich denn momentan aufgrund der aktuellen merkwürdigen Situation?
Vielleicht waren die beiden gar nicht allzu weit räumlich entfernt Voneinander. Also Luftlinie.

Sven1213 schrieb:Warum kündigt man überhaupt an, dass man frei kommt?

Sicher hätte sie auch einfach kommen können. Und in Paderborn bei Bekannten Freunden oder Polizei hätte klingeln können. Eigentlich hätte sie überall klingeln können. Und je öfter man diese Ankündigung wiederholt, je unrealistischer wird diese. Aber eine berechtigte Frage, warum sie das überhaupt ankündigt. Um die Zuhörer ruhig zu stellen? Um sich selber Mut zu zu sprechen? Um den Täter zu beeinflussen? Was ich halt nicht verstehe, Frauke konnte gut mit Menschen. Anscheinend sogar sehr gut mit Menschen. Dass sie es nicht packte, den Täter zu überreden...Das spricht für mich wieder für einen Bekannten. Also eine bekannte Person. Kein wildfremder.

Dass ich mich im Nachhinein auch frage, welche Fragen hätte man ihr stellen können, um ein Signal, ein verdecktes Zeichen erhalten zu können, ohne dass der oder die Täter bloßgestellt worden wären. Also welche Fragen hättet ihr an Frauke am Telefon gestellt?

Heribert schrieb:Was ich halt nicht verstehe, Frauke konnte gut mit Menschen. Anscheinend sogar sehr gut mit Menschen. Dass sie es nicht packte, den Täter zu überreden..

@Heribert
Vielleicht hat sie am Anfang einen Satz zu ihm gesagt, der sich dem Täter eingeprägt hat?
Voller Wut: Das ist Freiheitsberaubung. Dafür kannst ins Gefängnis kommen!

Es wäre ja vollkommen verständlich, dass man so redet, wenn man in ein Auto geworfen - oder gefesselt wird.
Die Diplomatie kommt später, wenn das Gehirn die Situation abschätzt und nach Auswegen sucht.

Aber die erste überraschte Reaktion von ihr könnte gewesen sein: Dafür kannst ins Gefängnis kommen.

Und wie es mit Worten so ist: Man kann sie nicht zurückholen.
Auch wenn Frauke später gütig und geduldig mit dem Täter gesprochen haben mag, mit Verständnis für seine Gefühle, könnte er ihr misstraut haben. Sie hat gesagt: Dafür kommst ins Gefängnis.
Und da konnte Frauke dann diplomatisch reden wie sie wollte, und ihm versichern, sie geht nicht zur Polizei, für den Täter war klar: Er würde in den Knast wandern.

Dazu kam, dass Frauke intensiv gesucht wurde, auch von der Polizei.

Vielleicht konnte der Täter aus Angst nicht tun, was das Beste und Vernünftigste gewesen wäre: Frauke sofort freilassen.

F.Einstoff schrieb:Kann mir jemand sagen, welche Aussage von Östermann zuerst getätigt wurde? Die, das er sich sicher sein, dem Täter schon gegenüber gesessen zu haben, oder die, das die am Tatort (bzw Fundort der Leiche) gefundenen Spuren zu einer bestimmten Person führen würden?

Die Aussage, dass die Spuren vom Tatort zum Täter führen würden entstammt aus der Zeit um die Erstellung der FA durch das LKA Anfang des Jahres 2007. Die Aussage, dem Täter gegenüber gesessen zu haben entstammt aus dem TV Beitrag aus dem Jahr 2008, wenn ich mich richtig entsinne. Also in dieser Reihenfolge.

Malinka schrieb:Die Aussage, dass die Spuren vom Tatort zum Täter führen würden entstammt aus der Zeit um die Erstellung der FA durch das LKA Anfang des Jahres 2007. Die Aussage, dem Täter gegenüber gesessen zu haben entstammt aus dem TV Beitrag aus dem Jahr 2008, wenn ich mich richtig entsinne. Also in dieser Reihenfolge.

@Malinka
Wenn dem so ist, dann wäre für mich die logische Schlussfolgerung, das Östermann einer Person gegenüber gesessen wäre, der man die am Auffindeort der Leiche gefundenen Spuren zuordnen konnte.