Mord an Frauke Liebs

emz schrieb:Es geht darum, dass ihre Hauptwohnung nach wie vor in Lübbecke war. Dort hatte auch Frauke gelebt.
Frauke lebte nie in Bad Driburg. Deshalb scheinen mir alle Bezüge zu irgendwelchen Schülern und Kollegen der Mutter, die hier immer wieder aufflackern, auch sehr unwahrscheinlich.

Es wäre mMn nicht unwahrscheinlich, wenn tatsächlich die Mutter das Ziel war und Frauke nur Mittel zum Zweck. Ein (Ex-)Schüler oder (Ex-)Kollege, der in Frau L. den Grund für sein Versagen im Leben gesehen haben könnte, wäre für mich in Anbetracht aller äußerst ungewöhnlichen Umstände dieses Falles eine der plausibelsten Varianten.

Für mich deutet auch sehr Vieles auf die Mutter hin. Neben dem 3x Mama wären da auch die mehrfachen "kann ich Dir erklären" ... "erkläre ich Dir später" Formulierungen. Klar, Gedächtnisprotokoll, aber die Wiederholung des "erklären" erscheint mir auffällig und wo bekommt man etwas erklärt? Genau. In der Schule.

Warum hat der Täter, wenn es ihm um die Mutter ging, Frauke bei Chris anrufen lassen? Nun, Feigheit. Die Telefonate waren auch so schon riskant genug. Der direkte Kontakt Mutter zu Tochter könnte ihm in Anbetracht der Kenntnis seiner persönlichen/beruflichen Beziehung zur Mutter zu gefährlich erschienen sein. Dazu die Auffälligkeit (wirklich nur Zufall?), dass das letzte Telefonat ausgerechnet stattfand, kurz nachdem Mutter L. die Wohnung verlassen hatte.

Ich persönlich bekomme alle ungewöhnlichen Umstände nur unter einen Hut, wenn ich mir einen Täter vorstelle, der in seinem Wahnsinn Frau L. seelisches Leid zufügen wollte. Ein Täter, der es "nur" auf Frauke abgesehen hätte, hätte doch keine solche Inszenierung veranstaltet, sondern hätte mit dem Objekt seiner Begierde im Stillen verschwinden können.

Motiv, Ausführung usw. rücken für mich ganz stark diesen persönlichen Bezug zu Frau L. in den Vordergrund. Es würde mich nicht wundern, wenn der Täter in diesem Umfeld zu suchen wäre und es würde mich auch nicht wundern, wenn der Täter vielleicht sogar nicht mal mehr lebt.
Wenn ich von einem Täter ausgehe, der sein Leben als verpfuscht ansieht und wahnhaft dafür Frau L. verantwortlich macht und der dann so eine -im wahrsten Sinne des Wortes- Wahnsinnstat begeht, inklusive dem extremen Risiko mit den Telefonaten, dann sehe ich jemanden vor mir, dem es regelrecht gleichgültig war, ob er vielleicht doch auffliegt (spielte der Täter Schicksal?). Wer geht sonst mehrfach solche Risiken ein?
Es würde mich nicht wundern, wenn der Täter sich kurz nach dem Ableben von Frauke selbst das Leben genommen hätte. Ich weiß... sehr spekulativ... aber wenn ich die Möglichkeiten hätte, würde ich mir die Suizide Ende Juni, Anfang bis Mitte Juli im Raum Bad Driburg/Nieheim/Paderborn genauer anschauen.

@Fabriano124
Danke!
Ist das Griechisch?


Zum Thema "Mama"

Wenn Frauke in einem fensterlosen Transporter nach Pb gefahren wurde, also den Festhalteort bzw.Ortschaft nicht sehen konnte, dass Fahrzeug direkt in eine Hofeinfahrt gefahren war und sie dann in ihr Versteck gebracht wurde, konnte Frauke zumindest versuchen über die Fahrzeit und abschätzen der Himmelsrichtung eine Ortschaft zu vermuten.
D.h. der Festhalteort wäre dann auf der Strecke zwischen Paderborn und Bad Driburg!
Und welche Ortschaften könnten das sein?

Fraukes neuer Bekannter Niels wird ebenfalls genau überprüft. Er kennt Frauke nicht lange, er war zwei Tage vorher mit ihr picknicken. Er lebt in Hövelhof, im Bereich der Funkzelle des ersten Anrufs. Er hat erst ein paar Wochen zuvor einen traumatischen Vorfall erlebt – sein bester Freund hatte sich das Leben genommen. Beerdigt wurde er auf dem Friedhof Auf dem Dören, wohin Niels häufig auch nachts ging. Aus dieser Ecke kamen die meisten von Fraukes Anrufen. Sein Auto wurde auf Faserspuren untersucht, Leichenspürhunde wurden eingesetzt. Gefunden haben die Ermittler nichts. Zudem hat er überwiegend wasserdichte Alibis.

Quelle: https://michaelheinbockel.de/was-geschah-mit-frauke-liebs/

Finde ich interessant, diese Infos kannte ich noch nicht.

Noch eine Frage,
es war die Rede von einer Laufveranstaltung die direkt am späteren Fundort vorbeigeführt hat.
Hat jemand davon gelesen und kann informationen darüber hier reinstellen?
danke!

Das wird die Laufveranstaltung "Mama-Lauf" sein, diesen Mama-Lauf git es in vielen vielen Städten in Deutschland.

Genauer... LaufMamaLauf heißt die Veranstaltung

Sry, sehe gerade das es den Mama-Lauf erst seit 2010 gibt :/

MysteryGuy schrieb:Es wäre mMn nicht unwahrscheinlich, wenn tatsächlich die Mutter das Ziel war und Frauke nur Mittel zum Zweck. Ein (Ex-)Schüler oder (Ex-)Kollege, der in Frau L. den Grund für sein Versagen im Leben gesehen haben könnte, wäre für mich in Anbetracht aller äußerst ungewöhnlichen Umstände dieses Falles eine der plausibelsten Varianten.

Das würde aber voraussetzen, dass Schüler bzw. Kollegen der Mutter Frauke überhaupt kannten. Das halte ich allerdings aufgrund der unterschiedlichen Örtlichkeiten für sehr unwahrscheinlich.

Abnutzername schrieb:Wenn Frauke in einem fensterlosen Transporter nach Pb gefahren wurde, also den Festhalteort bzw.Ortschaft nicht sehen konnte, dass Fahrzeug direkt in eine Hofeinfahrt gefahren war und sie dann in ihr Versteck gebracht wurde, konnte Frauke zumindest versuchen über die Fahrzeit und abschätzen der Himmelsrichtung eine Ortschaft zu vermuten.
D.h. der Festhalteort wäre dann auf der Strecke zwischen Paderborn und Bad Driburg!
Und welche Ortschaften könnten das sein?

Das hängt auch davon ab ob sie erst freiwillig zugestiegen ist oder entführt wurde. Bei einem freiwilligen Zustieg (ich gehe von Beifrahrersitz aus) hätte sie auch das Ortsschild/ mögliche Straßennamen lesen und so auf den möglichen Festhalteort hinweisen können. Das erfolgte aber anscheinend nicht, wo ich dann eher zur Entführung tendiere. Der leere Handyakku kann dann sehr viel glück für den Täter bedeutet haben.

MysteryGuy schrieb:Es wäre mMn nicht unwahrscheinlich, wenn tatsächlich die Mutter das Ziel war und Frauke nur Mittel zum Zweck. Ein (Ex-)Schüler oder (Ex-)Kollege, der in Frau L. den Grund für sein Versagen im Leben gesehen haben könnte, wäre für mich in Anbetracht aller äußerst ungewöhnlichen Umstände dieses Falles eine der plausibelsten Varianten.

Für mich deutet auch sehr Vieles auf die Mutter hin. Neben dem 3x Mama wären da auch die mehrfachen "kann ich Dir erklären" ... "erkläre ich Dir später" Formulierungen. Klar, Gedächtnisprotokoll, aber die Wiederholung des "erklären" erscheint mir auffällig und wo bekommt man etwas erklärt? Genau. In der Schule.

Warum hat der Täter, wenn es ihm um die Mutter ging, Frauke bei Chris anrufen lassen? Nun, Feigheit. Die Telefonate waren auch so schon riskant genug. Der direkte Kontakt Mutter zu Tochter könnte ihm in Anbetracht der Kenntnis seiner persönlichen/beruflichen Beziehung zur Mutter zu gefährlich erschienen sein. Dazu die Auffälligkeit (wirklich nur Zufall?), dass das letzte Telefonat ausgerechnet stattfand, kurz nachdem Mutter L. die Wohnung verlassen hatte.

Ich persönlich bekomme alle ungewöhnlichen Umstände nur unter einen Hut, wenn ich mir einen Täter vorstelle, der in seinem Wahnsinn Frau L. seelisches Leid zufügen wollte. Ein Täter, der es "nur" auf Frauke abgesehen hätte, hätte doch keine solche Inszenierung veranstaltet, sondern hätte mit dem Objekt seiner Begierde im Stillen verschwinden können.

Motiv, Ausführung usw. rücken für mich ganz stark diesen persönlichen Bezug zu Frau L. in den Vordergrund. Es würde mich nicht wundern, wenn der Täter in diesem Umfeld zu suchen wäre und es würde mich auch nicht wundern, wenn der Täter vielleicht sogar nicht mal mehr lebt.
Wenn ich von einem Täter ausgehe, der sein Leben als verpfuscht ansieht und wahnhaft dafür Frau L. verantwortlich macht und der dann so eine -im wahrsten Sinne des Wortes- Wahnsinnstat begeht, inklusive dem extremen Risiko mit den Telefonaten, dann sehe ich jemanden vor mir, dem es regelrecht gleichgültig war, ob er vielleicht doch auffliegt (spielte der Täter Schicksal?). Wer geht sonst mehrfach solche Risiken ein?
Es würde mich nicht wundern, wenn der Täter sich kurz nach dem Ableben von Frauke selbst das Leben genommen hätte. Ich weiß... sehr spekulativ... aber wenn ich die Möglichkeiten hätte, würde ich mir die Suizide Ende Juni, Anfang bis Mitte Juli im Raum Bad Driburg/Nieheim/Paderborn genauer anschauen.

Es gibt nur wenige Indizien, man rätselt (offenbar verzweifelt - warum eigentlich derart?) und weil man keine schlüssige Erklärung findet, driftet man in eine wilde Spekulation ab. Man (er)findet sich dabei die eventuell "erlösende" Erklärung.
Ich persönlich kann damit leider nicht wirklich etwas anfangen. Mir fehlt hier einfach die notwendige Sachlichkeit.

@Abnutzername
Hmmm... ja... aber auch in den vorangegangenen Telefonaten, sagte Sie ja auch dieses dreimalige Paderborn.

Samstag, 24. Juni 2006, 14.23 Uhr, Anruf bei Mitbewohner Chris, Gedächtnisprotokoll: "Ich komme nicht so spät zurück. Komme heute Abend nach Hause."
"Bist du verletzt?"
"Nein. Ich bin in Paderborn. Ich bin in Paderborn. Ich bin in Paderborn."

Quelle: https://www.stern.de/panorama/stern-crime/paderborn--das-mysterioese-verschwinden-von-frauke-liebs-6832006.html

Diese dreimalige Wiederholung war vermutlich ebenso ein Hinweis, dass man offenbar in der unmittelbaren Nähe suchen sollte und am 27. zur Nachfrage, wo sie sei, dreimal "Mama" sagt. Vermutlich fiel ihr einfach nichts besseres ein, als Hinweis. Doch man verließ sich wohl zu sehr darauf, dass sie nach Hause kommen würde, wie sie sagte. Und naja, zumindest in dem Interview im Stern, scheint das die schofeligen Polzisten nicht sonderlich gejuckt zu haben, weil volljährig, lebendig und meldet sich aus Paderborn. Möglicherweise.

@MysteryGuy
Einen Suizid des Täters könnte ich mir auch vorstellen und da wäre es vielleicht wirklich ein Ansatz, wer sich in der Zeit das Leben genommen hat und ob es da Verbindungen geben könnte. Bei der Entführung in der Nähe von Hamburg, hat sich ja auch der Entfürher und Vergewaltiger umgebracht, nachdem er das Mädchen frei gelassen hatte.

emz schrieb:Das würde aber voraussetzen, dass Schüler bzw. Kollegen der Mutter Frauke überhaupt kannten. Das halte ich allerdings aufgrund der unterschiedlichen Örtlichkeiten für sehr unwahrscheinlich.

Zumindest bei (Ex-)Schülern wäre das mMn gar nicht so unwahrscheinlich. Ab einer gewissen Altersstufe bzw. der Ober-/Kursstufe ist es ja nicht ungewöhnlich, dass sich kleinere Kurse (LKs) bei Lehrern auch privat treffen.
Ich persönlich hatte in meiner Schulzeit Latein LK mit acht Schülern und da waren wir relativ regelmäßig bei unserem Lehrer zum praxisnahen Studium der Lehren des Epikurs (a.k.a Weinkellerverköstigung :) ).
Ich denke, dass man eine Zufallsbekanntschaft zwischen der aufgeschlossenen FL und (Ex-)Schülern der Mutter im Rahmen von Kurstreffen/Kursfahrten o.ä. nicht ausschließen kann.

Was ist eigentlich davon zu halten, dass in mehreren Artikeln übe Niels gesagt wird, er würde sich häufiger - auch nachts - auf dem Friedhof aufhalten, auf dem sein Freund begraben war, der Suizid begangen hatte. Was hat das denn überhaupt mit dem Fall zu tun? Warum erwähnt man das?

Ich möchte - ausdrücklich ohne an jemand Bestimmtes zu denken - darauf hinweisen, dass ein Alibi hinfällig sein kann, wenn man einen Komplizen hat, der Dinge tun kann, während man selbst woanders ist.

Dabei erinnere ich mich an die Aussage eines der ermittelnden Polizisten, der gesagt hat, dass er glaube, dem Täter schon gegenüber gesessen zu haben.

eifel49 schrieb:Was ist eigentlich davon zu halten, dass in mehreren Artikeln übe Niels gesagt wird, er würde sich häufiger - auch nachts - auf dem Friedhof aufhalten, auf dem sein Freund begraben war, der Suizid begangen hatte. Was hat das denn überhaupt mit dem Fall zu tun? Warum erwähnt man das?

Beispielsweise aus einem entsprechend "veröffentlichend journalistischem 'Interesse'", ohne Sachlichkeit in der Sache? Das soll je nach Presse durchaus auch schon einmal vorkommen.

eifel49 schrieb:Dabei erinnere ich mich an die Aussage eines der ermittelnden Polizisten, der gesagt hat, dass er glaube, dem Täter schon gegenüber gesessen zu haben.

Auch wenn ich meine, dass auch ich es selbst schon irgendwann früher mal gelesen bzw. gehört habe (vom Kommissar): Bislang konnte ich keinen Beleg dafür wiederfinden.
Unabhängig davon: Glauben ist nicht wissen.

MysteryGuy schrieb:Ich denke, dass man eine Zufallsbekanntschaft zwischen der aufgeschlossenen FL und (Ex-)Schülern der Mutter im Rahmen von Kurstreffen/Kursfahrten o.ä. nicht ausschließen kann.

Und wo könnten die Kurstreffen stattgefunden haben? Frauke wohnte nie bei ihrer Mutter in Bad Driburg.

eifel49 schrieb:Dabei erinnere ich mich an die Aussage eines der ermittelnden Polizisten, der gesagt hat, dass er glaube, dem Täter schon gegenüber gesessen zu haben.

Das kam aus dem Video von "Insolito" ganz am Ende bei Minute 46:20. Laut ihm kam die Aussage aus einem Interview konnte das aber nirgends finden.

Hier nochmal der link:

emz schrieb:Und wo könnten die Kurstreffen stattgefunden haben? Frauke wohnte nie bei ihrer Mutter in Bad Driburg.

Vor allem: Welche Kurstreffen/Kursfahrten? Einfach mal so als möglich annehmend?
Gibt es hier irgendwelche Hinweise außer einer spontanen Idee?

eifel49 schrieb:Dabei erinnere ich mich an die Aussage eines der ermittelnden Polizisten, der gesagt hat, dass er glaube, dem Täter schon gegenüber gesessen zu haben.

Irgendwie empfinde ich diesen Satz als eine typische Phrase der Ermittler. Diese Aussage wird so oft bei ungelösten Kriminalfällen gesagt.
Beispielsweise auch damals im Fall Georgine Krüger oder Kathrin Konert.
Ich würde da jetzt nicht allzu viel hinein interpretieren.