Mord an Frauke Liebs

Hallo @ all,

bin gespannt, in welcher Form Niels mitgewirkt hat und ob er vl. auch selbst zu Wort kommen wird:

Niels war ebenfalls bereit, am Film mitzuwirken. Er war ein Bekannter von Frauke Liebs und hatte wegen einer unbedachten SMS im Verdacht gestanden, der Täter zu sein. Doch sein Alibi war wasserdicht.

Quelle: https://www.westfalen-blatt.de/owl/kreis-paderborn/ich-hoffe-der-morder-sieht-diesen-film-2483433


Dieses Mitwirken an sich darf mMn als klares Statement verstanden werden.

Finde diesen Ausschnitt aus dem o.g Artikel auch sehr Interessant:

Die Fernsehdokumentation spricht auch mögliche Polizeipannen an. Zum Beispiel, dass nicht alle Daten bestimmter Handyfunkmasten gesichert worden sein sollen. Und dass die Kripo die Anrufe der verschwundenen Schwesternschülerin nicht auf Tonband aufgenommen hat und diese Beweise heute fehlen. Das Polizeipräsidium Bielefeld, das für den Fall zuständig ist, lehnte allerdings eine Mitwirkung an dem Film ab, so dass die Kritik unwidersprochen im Raum steht.

Quelle: Westfallen-Blatt

Das nicht alle Daten von den Handyfunkmasten gesichert wurden finde ich beachtlich und höre ich das erste Mal.
Bin sehr gespannt was die Doku ans Tageslicht bringt, denke vieles wird für "uns" eine Wiederholung sein aber ein paar Details werden wohl ein völlig neues Licht auf das Ganze werfen.

Kangaroo schrieb:Das nicht alle Daten von den Handyfunkmasten gesichert wurden finde ich beachtlich und höre ich das erste Mal.

Ebenso.
Die Frage, die ich mir stelle ist - sind die Ortungen, welche für die Anrufe angegeben wurden, nicht gesichert oder aber hatte sich das Handy an anderen Orten zusätzlich eingeloggt, die zwar nur sehr kurz waren, aber evtl. aufschlussreich.

Ich hoffe, darauf wird noch näher eingegangen.

Kangaroo schrieb:ein paar Details werden wohl ein völlig neues Licht auf das Ganze werfen.

Wenn wir an vielen Rädchen nur ein bisschen drehen, kommt ggf. das große Ganze erneut ins Laufen. Ein paar Änderungen bzw. neue Infos sind ja schon bekannt.

@Kangaroo
In der (öffentlich zugänglichen) Vorschau äussert auch ein regionaler Journalist, der sagt, dass die Polizei bei einer Vermisstenmeldung dieser Art auch sogenannte weiche Fakten hätte beachten müssen, nämlich dass es wohl nicht nur die Mutter war, die das Fortbleiben nicht normal fand, sondern dass das ganze Umfeld diesbezüglich in Aufruhr war. Einfach nur nach Schema F abarbeiten, ist nicht hilfreich in einem solchen Fall. Genau das denk ich auch.

106 Tage nach ihrem Verschwinden fand ein Jäger ihre skelettierte Leiche in einem Wald in Lichtenau. Die Todesursache konnte nicht mehr ermittelt werden.

Quelle: Westfalen-Blatt


Um mich mal selber zu zitieren:

Maria78 schrieb:Benzos, dazu zählt auch Diazepam, sind wohl 90 Tage in den Haaren nachweisbar.

Dann wäre es doch nicht ausgeschlossen, dass sie diese Art von Medikamenten bekommen hätte.

Wenn ich lese das es möglich ist das nicht alle Funksendemast Daten gesichert wurden was ja essentziell ist, krieg ich Sorgen ob die Daten des "Online Lebens" so zuverlässig und valide gesichert wurden und nicht auch vielleicht dinge durchs Raster gefallen sind.

Wobei man fairerweise sagen muss: Es wird von möglichen Pannen berichtet, bedeutet ja nicht das es tatsächlich so war.

flainey990 schrieb:Die Frage, die ich mir stelle ist - sind die Ortungen, welche für die Anrufe angegeben wurden, nicht gesichert oder aber hatte sich das Handy an anderen Orten zusätzlich eingeloggt, die zwar nur sehr kurz waren, aber evtl. aufschlussreich.

Hoffentlich klärt die Doku uns da auf :)

abberline schrieb:infach nur nach Schema F abarbeiten, ist nicht hilfreich in einem solchen Fall.

Dass am Anfang schon grobe Fehler gemacht wurden, da sind wir uns glaube ich alle einig.
Alleine dass die Frau Liebs belächelt wurde ..

Natürlich kann man sich objektiv die Frage stellen ob es etwas an der jetzigen Situation geändert hätte wenn die Polizei früher geschaltet hätte.
Glaube wir ständen ungefähr dort wo wir jetzt stehen .. Die Polizei hätte ja auch wenn sie von einer Zwangslage ausgegangen wäre nicht die ganze Stadt abriegeln können.
Denke selbst wenn die Polizei alarmiert gewesen wäre, hätte der Täter die Fahrten und Anrufe durchgeführt denn man darf nicht vergessen:
Er konnte sich ja zu dem Zeitpunkt so oder so nicht sicher sein ob die Polizei das ganze ernst nimmt oder nicht.

Und die technischen Möglichkeiten waren ja scheinbar 2006 noch begrenzt.

Zitat:

So konnte man Fraukes Telefonverbindungen überwachen. Ist aber leider nicht so wie im Fernsehen, wir können nicht mithören. Wir kriegen nur Orte und Verbindungsdaten.

Quelle: Stern Crime, Herr Östermann

Maria78 schrieb:Um mich mal selber zu zitieren:

Zitat von Maria78Maria78 schrieb:
Benzos, dazu zählt auch Diazepam, sind wohl 90 Tage in den Haaren nachweisbar.

Dann wäre es doch nicht ausgeschlossen, dass sie diese Art von Medikamenten bekommen hätte.

Ich glaube die 90 Tage sind in den Haaren bei lebenden Menschen nachweisbar.
Bezweifle das Drogenrückstände Postmortem 90 Tage noch Stoffe abbauen.

Bin aber kein Mediziner, deshalb nur Spekulation.

F.Einstoff schrieb:Vielleicht war man plötzlich ganz dicht an ihm dran. So dicht, das er kalte Füße bekam und das Spielchen mit Frauke schnellstmöglich beendete, bevor man diese bei ihm finden konnte.

Ich denke auch das der Täter das vermutete.

Kangaroo schrieb:Ich glaube die 90 Tage sind in den Haaren bei lebenden Menschen nachweisbar.
Bezweifle das Drogenrückstände Postmortem 90 Tage noch Stoffe abbauen.

Mh, guter Einwand. Ich versuche das mal rauszufinden ;)

Kangaroo schrieb:Dass am Anfang schon grobe Fehler gemacht wurden, da sind wir uns glaube ich alle einig.

Kangaroo schrieb:Die Polizei hätte ja auch wenn sie von einer Zwangslage ausgegangen wäre nicht die ganze Stadt abriegeln können.

Diese fehlende Kooperation, dann noch Fehler oder Pannen - etWas, dass sich LEIDER durch den gesamtem Fall zieht, wie man deutlich sieht :

Kangaroo schrieb:Das Polizeipräsidium Bielefeld, das für den Fall zuständig ist, lehnte allerdings eine Mitwirkung an dem Film ab, so dass die Kritik unwidersprochen im Raum steht.

habe nur @Kangaroo zitiert, Quelle ist das Westfalen Blatt ;)

Niels war ebenfalls bereit, am Film mitzuwirken. Er war ein Bekannter von Frauke Liebs und hatte wegen einer unbedachten SMS im Verdacht gestanden, der Täter zu sein. Doch sein Alibi war wasserdicht.

Quelle: https://www.westfalen-blatt.de/owl/kreis-paderborn/ich-hoffe-der-morder-sieht-diesen-film-2483433

Also ich weiss nicht. Ob er nur wegen dieser SMS im Verdacht gestanden hat, der Täter zu sein?

Niels, der Bekannte: Meine Spätschicht ging bis 22.15 Uhr. Danach bin ich mit meinem Arbeitskollegen Billard spielen gefahren. Und währenddessen simste ich mit Frauke. Sie schrieb, sie würde mit Isabella für mich kochen. Ich habe geantwortet: Gerne, aber dann müsst ihr auch was Vernünftiges anhaben. Diese Bemerkung wurde mir später zum Verhängnis. Ich wurde häufig vernommen.

Quelle: Stern Crime

Dieser Spruch, daß Isabella und Frauke was Vernünftiges anhaben sollen, wenn sie für ihn kochen wollen, ist meiner tiefen Überzeugung nach keinesfalls von Niels. Jemand, der nach eigener Aussage mit 23 Jahren (?) noch nie eine Freundin gehabt hat, bringt solche "Macho"-Sprüche nicht. Da muss es meiner Meinung nach einen "Einflüsterer" gegeben haben. Und den hätte man sich als Erstes anschauen müssen. Weil der könnte auf die Idee gekommen sein: Wenn Niels die nicht will und lieber Billard spielen geht, dann probiere ich mal mein Glück.

FriedrichA.III schrieb:Es wäre denkbar, dass der Täter Fraukes Versorgung vom Grad ihrer Kooperation abhängig machte. Dass man sie absichtlich oder unabsichtlich hat verdursten lassen, glaube ich auch nicht, aber die Aussage: "Ich lebe noch" ist schon rätselhaft und hätte hier eine Erklärung.

Genau das meine ich. Sie sprach auch nicht mehr von einer Heimkehr. Auf die Frage, ob sie wiederkommen würde, folgte nicht wie sonst ein „komme bald“ „komme heute nicht so spät“ sondern es kam „das geht nicht“. Ich denke schon das Frauke sich dachte das es fast Chancenlos ist. Die Hoffnung stirbt zuletzt. „Wir räumen alles und niemand fragt dich was“ „ich lebe noch“. Das ist knallhart. Vielleicht konnte der Täter sie nicht direkt umbringen ersticken, erwürgen, erstechen. Vielleicht war das der Weg und das dauerte ein Woche.

Das ist aber nur ein Szenario muss nicht so gewesen sein. Es kann auch sein das ihm das letzte Gespräch zu ungemütlich wurde, er selber müde war, Nerven blank lagen und er legte Hand an.

pia100 schrieb:Jemand, der nach eigener Aussage mit 23 Jahren (?) noch nie eine Freundin gehabt hat, bringt solche "Macho"-Sprüche nicht. Da muss es meiner Meinung nach einen "Einflüsterer" gegeben haben. Und den hätte man sich als Erstes anschauen müssen.

bin da bei dir
dann zitiere ich mich mal selbst ;)

flainey990 schrieb:Das Thema Eifersucht könnte ein zentrales sein. Auch ich bin mit meinen Gedanken bei N anfangs hängen geblieben - das Szenario war allerdings etwas anders - auch er könnte beim Schreiben der SMS einen "Helfer" gehabt haben (so wie auch Frauke mit Isa gemeinsam schrieb).

Dieser "Helfer" hätte alles Infos gehabt, der Gedanke läge also nahe, dass hier jmd. ebenso ein Auge auf Frauke geworfen hatte ... und da hat Frauke dann ja auf "seine Texte" reagiert ... auch Eifersucht dahinter, aber anders.

Und wenn dieser vorübergehend im Haus seiner "Mama" gewohnt hat/hätte ... ich möchte nicht gelöscht werden. Ich denke aber, der Gedankengang ist klar

pia100 schrieb:Da muss es meiner Meinung nach einen "Einflüsterer" gegeben haben. Und den hätte man sich als Erstes anschauen müssen.

aber meint ihr wirklich so jemand wäre nicht durchleuchtet worden? Ich schätze mal eher dass dann alibis vorliegen (würden), und was will die polizei dann machen?

pia100 schrieb:Dieser Spruch, daß Isabella und Frauke was Vernünftiges anhaben sollen, wenn sie für ihn kochen wollen, ist meiner tiefen Überzeugung nach keinesfalls von Niels. Jemand, der nach eigener Aussage mit 23 Jahren (?) noch nie eine Freundin gehabt hat, bringt solche "Macho"-Sprüche nicht

Naja, wenn ich zu einem Vermissten oder Mordfall befragt werde und die mich wegen dem oder solchem Spruch ansprechen und Antworten haben wollen, dann hätte ich aber gesagt das ein Kumpel das mit mir geschrieben oder eingeflüstert hat.

Kangaroo schrieb:Wenn ich lese das es möglich ist das nicht alle Funksendemast Daten gesichert wurden was ja essentziell ist, krieg ich Sorgen ob die Daten des "Online Lebens" so zuverlässig und valide gesichert wurden und nicht auch vielleicht dinge durchs Raster gefallen sind.

Wobei man fairerweise sagen muss: Es wird von möglichen Pannen berichtet, bedeutet ja nicht das es tatsächlich so war.

Wie lange muss der Provider die Daten vorhalten? Dass die Polizei es damals nicht als Entführung betrachtete und so handhabte, ist zumindest irgendwo noch nachvollziehbar, schließlich hatte es quasi tägliche Anrufe bis dahin so noch nie gegeben. Aber dass dann sogar auf der Beerdigung ein Eingang zu filmen übersehen/vergessen wurde, ist ein gänzlich unentschuldbarer Fauxpas, so etwas durfte niemals noch passieren, einfach unglaublich. Ist auch die Frage, inwieweit alle Teilnehmer auf der Beerdigung identifiziert worden sind.

Aron2019 schrieb:Ich denke schon das Frauke sich dachte das es fast Chancenlos ist. Die Hoffnung stirbt zuletzt. „Wir räumen alles und niemand fragt dich was“ „ich lebe noch“. Das ist knallhart.

Ich hätte ich mir auch schon mal meine Gedanke zu gemacht, nachdem ein User das hier schrieb:

SpiderWeb schrieb am 31.10.2021:PS: Vielleicht sollte man sich weniger Gedanken darum machen was alles am Telefon gesagt wurde, sondern vielmehr darüber was NICHT gesagt wurde.

Der Gedanke ist gut. Rein spekulativ, aber manche Satzfragmente mit möglichen Antworten vervollständigen. Auch wenn es Spider womöglich anders gemeint hat - er hat sich damals glaub ich primär auf die Lägen des Telefonats (5 1/2 Minuten) und fehlenden Inhalten bezogen @SpiderWeb

Also zB.
"Ich lebe noch" (aber nicht mehr lange)
"Kann ich nicht sagen" (weil ich bedroht werde)

usw.
Wie gesagt, SEHR spekulativ aber mMn war es einen Versuch wert.

TimScott schrieb:Ich schätze mal eher dass dann alibis vorliegen (würden), und was will die polizei dann machen?

Ich für meinen Teil bin da genau dieser Ansicht. Hier wird das größte Problem liegen - ein TV alleine reicht eben vor Gericht nicht aus. Und daher sucht man Zeugen bzw. diesen einen Zeugen - evtl. kenn man auch diesen Namen und wartet darauf, bis er sich von selbst endlich zu Wort meldet.

Nicht auszuschließen, dass sowohl die Namen des TV und des entlastenden Zeugen vorliegen. Ein "Alibi" gepaart mit einem ominösen Schweigen.

flainey990 schrieb:Ich hätte ich mir auch schon mal meine Gedanke zu gemacht, nachdem ein User das hier schrieb:

Man hört in dem Telefonat schon ganz klar raus das Frauke nicht mehr so viel Hoffnungen hatte meiner Meinung nach. Da war wohl noch der letzt Funke. Es könnte auch sein das es einfach heißen soll... ich lebe noch, aber nicht mehr lange. Ich kann froh sein das ich noch lebe. Aber ich denke Karen hatte es gut erkannt, es war ein Art Abschied und wären Fraukes Eltern noch da gewesen dann wäre der Abschied komplett gewesen. Hat aber nicht geklappt. Ich hoffe du hast verstanden wie ich es meine.