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Amanda Knox

11.080 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Medien, Prozess ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Amanda Knox

29.11.2013 um 12:14
@ Quiron
Konkrete Hinweise kann ich keine aufzeigen. Meine Aussage bezog sich lediglich auf mein ganz persönliches (Bauch)Empfinden, dh. im Grunde völlig unrelevant

Gerade las ich das hier:

http://www.cpj.org/2011/04/journalists-threatened-for-reporting-on-murder-cas.php

Ich gehe mal davon aus, dass die hardliner hier das bereits kennen.
Aber für alle andren, die hier mitlesen: unbedingt anklicken und lesen !!!

Ich bin mal wieder fassungslos am Kopfschütteln.
Das lässt doch tief blicken- auch auf die Art und Weise der Berichterstattung in den Medien.....
Da wundert doch nichts mehr, oder ??

Trusty

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Amanda Knox

29.11.2013 um 19:20
Zitat von QuironQuiron schrieb:Ich glaube, derartige Meldungen haben intensiv dazu beigetragen, daß sich in den Köpfen halbinformierter Beobachter der Eindruck festgesetzt hat, daß Frau Knox "irgendetwas mit der Tat zu tun" gehabt haben muss.
... hm, halbinformiert, so so. Kann es sein, dass Beobachter durch die Internetwolke informierter sind, als das Gericht und der Kassationsgerichtshof?

zitat quiron
Ich bin erst nach dem Hellmann-Urtiel auf den Fall aufmerksam geworden. Im Kommentrabereich eines Berichts wurde derart kontrovers über den Fall gestritten, daß ich mir sagte, ich müsse mir jetzt mal selbst ein Bild machen. Und dann habe ich mir eben alles an Informationen verschafft, was online möglich war. Und das hat ausgereicht. Bücher musste ich dazu nicht mehr lesen.
... aha, das hat ausgereicht, so so:)

Wie auch immer, diese ganzen Verschwörungstheorien gegen das italienische Justizsystem sind in meinen Augen super albern.

So wie ich es wahrnehme verläuft der Prozess in Florenz bislang genau entlag der Vorgaben des Kassationsgerichtshofs. Aviello, 36I und letztlich letztlich auch Crinis Argumentenation waren im Kassationsgerichtsurteil schon als "Blaupause" drin.

Beim Motiv und beim Tathergang hielt sich Crini zurück. Für "Lebenslang" hätte er eine frühzeitig geplante Vorgehensweise und somit einen "starken" Vorsatz verargumentieren müssen. Auch damit geht er auf die Forderungen des Kassationsgerichts ein, aber egal.

justice will be done


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Amanda Knox

29.11.2013 um 20:03
@trusty
Zitat von trustytrusty schrieb:Konkrete Hinweise kann ich keine aufzeigen. Meine Aussage bezog sich lediglich auf mein ganz persönliches (Bauch)Empfinden, dh. im Grunde völlig unrelevant
Das mit den Bauchgefühlen geht vielen Leuten so, und der Grund für diese Bauchgefühle ist eben genau das, was ich in meinem vorigen Beitrag angesprochen habe. In der frühen Phase der Ermittlungen wurden häufig Falschmeldungen verbreitet, teilweise auch gezielt von Polizei und Staatsanwaltschaft. Da wäre z. B. das Überwachungsvideo der Garageneinfahrt gegenüber. Es wurde mit fetten Schlagzeilen verkündet, Amanda Knox hätte ein falsches Alibi erfunden, bzw. die Geschichte des Abends mehrfach verändert. Später kam die Aussage des Obdachlosen hinzu. Jeder hat sofort die Glaubwürdigkeit von Frau Knox angezweifelt, keine diejenigen eines Heroin-Junkies in Frage gestellt. Es wurde das Bild eines "blutüberströmten" Badezimers veröffentlicht, was der Version der morgendlichen Dusche untergraben sollte. Solche Dinge sind durch Fahrlässigkeit alleine nicht mehr zu erklären.

All diese Dinge haben sich als mehr oder weniger falsch erwiesen und mussten später zurückgenommen werden. Nur hat das keine solch fetten Schlagzeilen produziert. Deswegen rede ich von einer halbinformierten Öffentlichkeit. So hat sich das Bild von Amanda Knox als zwanghafte Lügnerin verfestigt, von dem TJMK/PMF bis auf den heutigen Tag lebt. Und das führt zu den Bauchgefühlen, denn "wenn Frau Knox nichts zu verbergen hat, dann müsste sie ja nicht so viele Lügen erfinden", "irgendwas hat sie damit zu tun", usw. usw.
Zitat von trustytrusty schrieb:Gerade las ich das hier:
http://www.cpj.org/2011/04/journalists-threatened-for-reporting-on-murder-cas.php
Journalisten, die den Staatsanwalt Mignini öffentlich kritisieren, befinden sich ständig in Gefahr, von ihm vor Gericht gezerrt zu werden. Blogger und Privatpersonen sind umso mehr gefährdet, haben sie doch keine Redaktion im Rücken. Diese Möglichkeit der inflationären Anwendung von Verleumdungsklagen hat der Pressefreiheit in Italien enormen Schaden zugefügt. Es ist für Journalisten bequemer, den Weg des geringeren Widerstands zu gehen, die Sicht der Staatsanwaltschaft zu vertreten und dafür mit internen Informationen versorgt zu werden.

@Itsneverbow
Zitat von ItsneverbowItsneverbow schrieb:... hm, halbinformiert, so so. Kann es sein, dass Beobachter durch die Internetwolke informierter sind, als das Gericht und der Kassationsgerichtshof?
Das kommt darauf an, wie sehr das Gericht und der Gerichtshof an der Wahrheit interessiert sind, nicht? Der Richter Giancarlo Massei war es definitv nicht, was sich in seinem Motivationsbericht leicht nachvollziehen lässt.
Zitat von ItsneverbowItsneverbow schrieb:... aha, das hat ausgereicht, so so
Richtig. Es hat ausgereicht, um die Nichtbeteiligung von Amanda Knox und Raffaele Sollecito am Tod von Meredith Kercher mit höchster Wahrscheinlichkeit voraussetzen zu können. Hätte ich noch eines der Bücher der beiden lesen müssen, um mich in dieser Erkenntnis zu bestärken? Oder meinst du etwa, das mit nachgewiesenen Falschinformationen gespickten Buch von John Follain hätte mir weitergeholfen?

Nun wie es scheint, bist du ja von TJMK/PMF auf die Bildzeitung als Informationsquelle umgestiegen. Dazu kann ich dich nur beglückwünschen. Das ist ein großer Sprung nach oben, was Seriosität betrifft. Aber du hast trotzdem noch einen weiten Weg vor dir.


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Amanda Knox

29.11.2013 um 20:43
@trusty

trusty schrieb: Ganz unschuldig ist sie meiner Meinung nach vollends nicht.

Das kann ich nicht verstehen. Meines Erachtens gibt es nur 2 Positionen. Entweder unschuldig (wovon ich zu 100 % überzeugt bin, da es keinen einzigen objektiven Beweis gegen sie gibt, den es aber geben müßte, wenn sie beim Mord anwesend gewesen wäre) oder eben schuldig (wenn man sich von den dubiosen Indizienkonstruktionen überzeugen lassen will)
Etwas dazwischen kann ich mir nicht vorstellen. Ab und zu heißt es hier immer: Sie wird wohl mehr wissen als sie sagt.
verstehe ich überhaupt nicht.

Ich meine, der einzige Mensch, der genau WEIß, was war, ist eben Guede, und der hat leider schon so viel gelogen.


Bevor ich mich mit ähnlich problematischen Fällen beschäftigt hatte, hätte mich das "Geständnis" schon irritiert. Jetzt habe ich aber so viel über widerrufene Geständnisse gehört, gelesen und kann mir gut vorstellen, wie diese "Geständnisse" zustandekommen.
Polizisten stehen bei solchen Fällen auch unter einem enormen Druck. Das darf man nicht vergessen. Die Öffentlichkeit erwartet, dass solche Kapitalverbrechen umgehend geklärt werden. Es müssen Schuldige gefunden werden. Die Polizei setzt sich auch selbst unter Druck, die STA macht Druck, und so passiert es leider immer wieder, dass Unschuldige nach stundenlangen Verhören falsch gestehen und am nächsten Tag, wenn sie ausgeschlafen sind, dies widerrufen.


Die Schilderungen der Presse sind ekelhaft. So hieß es vor einigen Wochen in großer Überschrift: Zeuge belastet A. Knox. Dann konnte man lesen, dass P. Lumumba erklärt hat, dass er es Knox zutraue. Das ist doch nur eine Meinung; aber so wie sie gedruckt wird, können Leser, die sich nicht intensiv mit dem Fall beschäftigen, durchaus zu dem Eindruck gelangen, dass sie es wohl gewesen ist.

Lumumba konnte doch zu dem Fall gar nichts sagen und hätte meiner Meinung nach nicht vernommen werden müssen. Denn Zeugen können nur dazu gefragt werden, was sie selbst mit eigenen Augen gesehen haben und nicht, welche Einschätzung sie über den Angeklagten haben.
Das Gericht macht ja auch keine Umfrage bei den anderen Leuten, die A Knox kennen um sie nach ihrer Einschätzung zu fragen, ob man es ihr zutrauen könne oder eher nicht.

Irgendwo kann man natürlich nachvollziehen, dass Lumumba auf sie echt wütend ist. Er hat durch ihre Aussage auch gelitten. Aber er hätte auch nach einiger Zeit die Größe zeigen können und erkennen können, wodurch das passiert ist und dass sie umgehend widerrufen hatte. Schade, dass er diese Größe nicht hatte und jetzt nachtreten will.



Vor einigen Tagen wurde hier diskutiert, wie logisch oder unlogisch sie sich verhalten hatte, als sie nach Hause kam und geduscht hatte.
Dabei wird vergessen, dass sie verliebt war. Richtig verliebte Menschen sind auf bestimmte Art - wie soll ich es sagen - neben der Spur. Sie reagieren dann nicht überlegt und normal. A Knox hatte ihren Ausflug mit ihrem Freund im Kopf und hatte den Kopf von Dingen wie "Was zieh ich an, was nehm ich mit, wie bin ich am schönsten etc" voll.
Erinnert Euch doch mal bitte daran (auch wenn es bei dem einen oder anderen schon Ewigkeiten zurückliegt) wie man drauf war, als man so richtig verliebt war. Mir sind da auch Dinge passiert, die ich hier nicht niederschreiben würde, aber ich hätte nie einen einfach mal so umgebracht.

Es ist so absurd, wenn man ihr Verhalten an dem Vormittag bis ins Kleinste seziert...


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Amanda Knox

29.11.2013 um 21:19
Zitat von ItsneverbowItsneverbow schrieb:So wie ich es wahrnehme verläuft der Prozess in Florenz bislang genau entlag der Vorgaben des Kassationsgerichtshofs. Aviello, 36I und letztlich letztlich auch Crinis Argumentenation waren im Kassationsgerichtsurteil schon als "Blaupause" drin.
Dass sich das Gericht bzgl. der Vorgaben hält, welche Beweismittel zumindest erhoben werden müssen, war abzusehen.

Aber gerade diese angebotenen Beweismittel selber haben keine neueren Erkenntnisse gebracht. SIe Vernehmung Aviellos hat nichts belastendes gebracht.

Die DNA-Untersuchzung selber hat ebenfalls nichts weiter gebracht. Natürlich durfte die DNA von Frau Knox auf dem Messer sein.

Wesentlich - und da hat sich die StA und Nebenklage im Endeffekt sich ins eigene Fleisch geschnitten - dass der DNA-Experte die Ansicht wie viele andere Experten bestätigt hat, dass immer 2 getrennte DNA-Untersuchungen einer Spur erforderlich sind.

Wenn dann der StA das Gericht quasi anbettelt die Angeklagten auch bei unzureichenden DNA-Untersuchungen doch zu verurteilen, ist das ein Armutszeugnis.

Ich persönlich glaube, dass die StA in Wirklichkeit diese Zurückverweisung durch den obersten Gerichtshof nicht wollte und auch eigentlich nicht zu erwarten war. Den der Beweis, dass es sich um eine Kontamination handelte, hatte Hellmann längst geliefert, in dem er die in der Revisionsbegründung der StA nicht angegriffene Feststellung traf, dasss das Messer auf Grund der Verletzungen an den Wundrändern nicht das Tatmesser war, da zu lang.

Der erneute DNA-Test hat die Richtigkeit Hellmans Festellung bestätigt.

Wenn die StA in einer Begründung zum Revisionsantrag eine solch wesentliche Feststellung nicht angreift, ist sie in Wirklichkeit an einer Zurückverweisung nicht interessiert.

Dass der oberste Gerichtshof diese Feststellung von Hellmann schlich und einfach ignoriert hat ist eins der vielen Rätsel, welch das Urteil des obersten Gerichtshofs aufwirft und an der Rechtsstaatlichkeit Italiens momentan zweifeln lässt.

Ob diese Rechtsstaatlichkeit nun wieder hergestellt wird, werden wir im Januar sehen.

Da im Endeffekt die Statistik des EGMR zeigt, dass es sich - wenn man die Länge der Verfahren ignoriert - bei Italien um einen Rechtsstaat handelt, bin ich da letzlich zuversichtlich.

Aus aktueller Sicht ist schon aus rein rechtlichen Gründen ein Freispruch zwingend.


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Amanda Knox

29.11.2013 um 21:19
Zitat von ItsneverbowItsneverbow schrieb:So wie ich es wahrnehme verläuft der Prozess in Florenz bislang genau entlag der Vorgaben des Kassationsgerichtshofs. Aviello, 36I und letztlich letztlich auch Crinis Argumentenation waren im Kassationsgerichtsurteil schon als "Blaupause" drin.
Dass sich das Gericht bzgl. der Vorgaben hält, welche Beweismittel zumindest erhoben werden müssen, war abzusehen.

Aber gerade diese angebotenen Beweismittel selber haben keine neueren Erkenntnisse gebracht. SIe Vernehmung Aviellos hat nichts belastendes gebracht.

Die DNA-Untersuchzung selber hat ebenfalls nichts weiter gebracht. Natürlich durfte die DNA von Frau Knox auf dem Messer sein.

Wesentlich - und da hat sich die StA und Nebenklage im Endeffekt sich ins eigene Fleisch geschnitten - dass der DNA-Experte die Ansicht wie viele andere Experten bestätigt hat, dass immer 2 getrennte DNA-Untersuchungen einer Spur erforderlich sind.

Wenn dann der StA das Gericht quasi anbettelt die Angeklagten auch bei unzureichenden DNA-Untersuchungen doch zu verurteilen, ist das ein Armutszeugnis.

Ich persönlich glaube, dass die StA in Wirklichkeit diese Zurückverweisung durch den obersten Gerichtshof nicht wollte und auch eigentlich nicht zu erwarten war. Den der Beweis, dass es sich um eine Kontamination handelte, hatte Hellmann längst geliefert, in dem er die in der Revisionsbegründung der StA nicht angegriffene Feststellung traf, dasss das Messer auf Grund der Verletzungen an den Wundrändern nicht das Tatmesser war, da zu lang.

Der erneute DNA-Test hat die Richtigkeit Hellmans Festellung bestätigt.

Wenn die StA in einer Begründung zum Revisionsantrag eine solch wesentliche Feststellung nicht angreift, ist sie in Wirklichkeit an einer Zurückverweisung nicht interessiert.

Dass der oberste Gerichtshof diese Feststellung von Hellmann schlich und einfach ignoriert hat ist eins der vielen Rätsel, welch das Urteil des obersten Gerichtshofs aufwirft und an der Rechtsstaatlichkeit Italiens momentan zweifeln lässt.

Ob diese Rechtsstaatlichkeit nun wieder hergestellt wird, werden wir im Januar sehen.

Da im Endeffekt die Statistik des EGMR zeigt, dass es sich - wenn man die Länge der Verfahren ignoriert - bei Italien um einen Rechtsstaat handelt, bin ich da letzlich zuversichtlich.

Aus aktueller Sicht ist schon aus rein rechtlichen Gründen ein Freispruch zwingend.


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Amanda Knox

29.11.2013 um 22:54
@ Ntscho-Tschi
Zitat von Nscho-TschiNscho-Tschi schrieb:Irgendwo kann man natürlich nachvollziehen, dass Lumumba auf sie echt wütend ist. Er hat durch ihre Aussage auch gelitten. Aber er hätte auch nach einiger Zeit die Größe zeigen können und erkennen können, wodurch das passiert ist und dass sie umgehend widerrufen hatte. Schade, dass er diese Größe nicht hatte und jetzt nachtreten will.
Klar hat Herr Lumumba ein Recht, sauer auf Frau Knox zu sein. Dennoch macht er im gleichen Atemzug nichts andres, als das, was er ihr vorwirft.
Tit for tat.
Obacht, vielleicht kriegt er eines Tages dafür auch eine Anzeige wegen Verleumdung von Frau Knox.
Gerechtigkeitshalber.

Gibt es eigentlich nähere Informationen (Protokolle) über die Guede-Vernehmungen?
Was ich gefunden habe, ist alles sehr spärlich.

Über den angeblichen Tathergang:
Ich kann mir nicht vorstellen, wie in einem so kleinen Raum 4 (!) Menschen aktiv gewesen sein sollen.... noch dazu mit so einem langem Messer- ohne sich dabei selbst in die Quere zu kommen....
UND- dabei noch das Wasserglas auf den Nachttisch stehen lassen können ist mir ein Rätsel.
Und erst noch ohne jegliche Spuren zu hinterlassen.
Da müsste man sich ja vorher genau absprechen, wann wer was.....
Manchmal frage ich mich auch, ob Frau Kercher (may she rest in peace) wirklich so ein Unschuldslamm war - wie immer wieder und überall kundgetan... wer weiss, vielleicht hatte sie mit Hr. Guede "some kind of a private after-halloween-Party"???
Nicht weniger absurde Möglichkeit als die der STA.

Wer weiss: Was hätte Frau Knox für Möglichkeiten bei einem erneuten Schuldspruch?
Kann sie damit nach Strassburg?


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Amanda Knox

30.11.2013 um 00:21
@Itsneverbow schrieb.
[Schneewittchen schrieb:
@Habe mich jetzt lange mit "Waiting to be heard" beschäftigt ... Für mich leider ein einziger Egotrip, der nur weitere Fragen aufwirft ...]
100% einverstanden. Ich bin eigentlich über das Buch zu dem Fall gekommen und während des lesens kamen mir Zwiefel:t
Bin auch über das Buch dazu gekommen, mich näher mit dem Fall zu beschäftigen und habe ebenfalls Zweifel an der Darstelllung von A. Knox. Ihre Story wirkt viel zu konstruiert.
Das kann sie ihrer Großmutter erzählen, dass sie Meredith zwar angerufen hat, aber vorher nicht mal versucht hat, deren Zimmertür zu öffnen, um festzustellen, ob sie zu Hause ist ... !


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Amanda Knox

30.11.2013 um 00:35
@Aggie

sag es uns doch einfach: Selbst wenn Guede jetzt einräumen würde, dass er allein die Tat verübt hat, würdest Du A. Knox nicht glauben, oder ?

Anscheinend gibt es Leute, die wollen einfach, dass A. Knox verurteilt wird, egal wie die Beweislage aussieht.


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Amanda Knox

30.11.2013 um 00:36
Gut. Und warum erzählt sie dann nicht, daß sie versucht habe die Türe zu öffnen?

Du unterstellst Frau Knox ständig irgendwelche Lügen, indem du dich an solchen Kleinigkeiten aufhängst. Erklären, warum sie im Falle daß sie schuldig ist derartig Details erfindet kannst du nicht.

Wenn es so offenkundig ist, daß man nicht duscht, wenn man eine offene Haustüre findet und Blut im Waschbecken, warum erzählt sie dann ohne Not von einer offenen Haustüre und Blut im Waschbecken, bevor eine andere Person von diesen Dingen weiß?


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Amanda Knox

30.11.2013 um 00:39
.... und wenn sie es wirklich gemacht hätte, wäre es denn nicht im Sinne der "Verbrecherlogik", dass man mit dem Freund ins Wochenende fährt und andere die Tat entdecken läßt ?


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Amanda Knox

30.11.2013 um 00:55
Wirklich, man kann über Leute, die meinen, in solchen Ausnahmesituationen müsse man präzise nach einem ungeschriebenen Regelbuch handeln, nur den Kopf schütteln. Im Nachhinein, wenn man weiß, daß die Mitbewohnerin tot im Nebenzimmer lag, kann man natürlich immer aus einer überlegenen Position heraus Verhaltenstipps geben und großspurige Reden schwingen.

Man platzt nunmal nicht in das Zimmer einer Mitbewohnerin, wenn man annimmt, daß sie noch schläft. Der früheste Zeitpunkt, die Türe zu öffnen, war nach der Entdeckung der Hinterlassenschaft in der Toilette gewesen. Da war es ihr aber inzwischen so unheimlich, daß sie sich entschieden hat, sich erst einmal mit Raffaele Sollecito zu beraten. Der nächste Schritt war dann, Meredith Kercher anzurufen, der übernächste der Anruf bei Filomena Romanelli. Mir erscheint das alles sehr nachvollziehbar.

Was mir nicht nachvollziehbar erscheint, und was gewisse Leute ständig übersehen, ist der verdächtige Umstand, daß nicht nur einer Person der anwaltliche Beistand bei der Befragung verweigert wurde, nämlich Frau Knox, sondern bei gleicher Gelegenheit auch Raffaele Sollecito. Und Patrick Lumumba obendrein. Und hierfür gibt es sogar tatsächlich ein Regelbuch für die beteiligten Polizisten, sogar schriftlich.


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Amanda Knox

30.11.2013 um 01:00
@Aggie

... und wenn sie genau präzise nach dem ungeschriebenen Regelbuch gehandelt hätte, könnte man ihr vorhalten, dass dies viel zu geplant und nicht spontan aussieht und genau deshalb verdächtig ist!

Wenn man sie verurteilen WILL, findet man immer Gründe.


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Amanda Knox

30.11.2013 um 01:03
@Nscho-Tschi schrieb:
Zitat von Nscho-TschiNscho-Tschi schrieb:@Aggie
sag es uns doch einfach: Selbst wenn Guede jetzt einräumen würde, dass er allein die Tat verübt hat, würdest Du A. Knox nicht glauben, oder?
@Nscho-Tschi:
sag es uns doch doch einfach: Würdest Du irgendetwas glauben, was Guede von sich gibt?


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Amanda Knox

30.11.2013 um 01:04
Zitat von AggieAggie schrieb:Bin auch über das Buch dazu gekommen, mich näher mit dem Fall zu beschäftigen und habe ebenfalls Zweifel an der Darstelllung von A. Knox. Ihre Story wirkt viel zu konstruiert.
Jetzt wärmen Sie auch wieder mal alte Kammelen auf. Ihre Ansicht kennen wir.

Schneewi77chen wollte dabei eine genaue Abhandlung liefern, weshalb sie dieser Ansicht ist und Belege liefern.

Beitrag von Schneewi77chen (Seite 94)

Dies ist sie bis heute nicht erfolgt.


Wo bleibt eigentlich die Quelle für Ihre Behauptung, dass Frau Knox bei offener Wohnungstür geduscht haben soll?


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Amanda Knox

30.11.2013 um 01:09
@Aggie

Ob ich Guede glauben würde?

Das kommt darauf an! Wenn er schildert, wie er den Mord begangen hat und es paßt mit der objektiven Beweislage zusammen, dann glaube ich das.


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Amanda Knox

30.11.2013 um 01:10
Zitat von trustytrusty schrieb:Wer weiss: Was hätte Frau Knox für Möglichkeiten bei einem erneuten Schuldspruch?
Kann sie damit nach Strassburg?
Können natürlich immer, aber eine Beschwerde dürfte auch höchstwahrscheinlich angenommen werden und auch vermutlich Erfolg haben.

Aktuell hat das Gericht die Beweismittel nicht erhoben, welche die Angeklagten angeboten haben (außer einem Foto der Fingernägel von Herrn Sollecito).

Es ist zwar nicht klar, was genau die Angeklagten angeboten haben, aber 2 Sachen weiß man recht sicher. Das eine war die Herausgabe sämtlicher Daten bzgl. der DNA-Untersuchung von Frau Stefanoni um überhaupt in die Lage versetzt zu werden, eine Kontamination über diesen Weg zu beweisen.

Zum anderen wurde eine akustische Untersuchung verlangt. Dies betrifft die Frage der Zeugenaussage bzgl. der angeblichen Schreie/Streit-Gespräche und das angebliche laufen über die Treppe.

Da diese nicht erhoben wurde, kann sich das Gericht nach den Richtlinien eines fairen Verfahrens (hier rechtliches Gehör) nicht mehr sein Urteil auf die DNA-Ergebnisse von Frau Stefanonie stützen. Ebenso auf die Zeugenaussagen bzgl. der angeblichen Schreie/Streitgespräch, die Massei verwendet hatte um den Todeszeitpunkt nach hinten zu ziehen, damit die Angeklagten nicht mehr durch Curatolo ein Alibi hatten.

Vermutlich werden die Angeklagten noch weitaus mehr Beweismittel angeboten haben, sie hatten ja im Endeffekt die Vorlage des obersten Gerichtshofs um gegen jeden einzelnen Punkt Beweismittel anzubieten.

Außerdem gehört natürlich zu einem fairen Verfahren noch viel mehr, so darf ein Gericht nicht ohne triftigen rechtlich zulässige Gründe ein Urteil aufheben. Es muss verhindert werden, dass Länder solange Urteile aufheben, bis irgendein Richter ein dem Land genehmes Urteil fällt.


Wenn man beispielsweise die Begründung des obersten Gerichts ansieht, dass die Zeugenaussage Curatolo, dass die weil er angeblich die Angeklagten im Gerichtssaal erkannt haben sollte, mehr Gewicht hätte haben müssen und das ein Grund für die Aufhebung ist, ist das nicht mit dem Artikel 6 der EMRK vereinbar. Das ganze Urteil des obersten Gerichtshofs stellt von vorn bis hinten ein Verstoß gegen ein faires Verfahren dar, so dass es eigentlich niemand, der etwas von Recht versteht dieses ernst nehmen kann bzw. die schreiende Ungerechtigkeit sieht.

Auch bzgl. der nun von Frau Knox eingereichten Beschwerde beim EGMR bzgl. der Verurteilung wegen Verleumdung ist die Sache eigentlich klar, weil die entsprechenden rechtlichen Grundsätze schon lange der EGMR geklärt sind.

So sind Aussagen, welche unter Verstoß gegen EMRK Artikel 3 zustande kommen sind grundsätzlich nicht verwertbar. Hellman hatte festgestellt, dass die Aussage von Frau Knox durch ein unmenschliches Verhör zustande gekommen sei. Im Endeffekt wurde das vom obersten Gerichtshof noch bestätigt. Die Frage ist hier, ob der oberste Gerichtshof diese Feststellung als bindend ansieht, da bin ich nicht ganz sicher, u.U. wird es sich selber über die Verhörmethode sich ein Bild machen wollen.

Aber der andere Punkt ist die fehlende Aufklärung, obgleich Frau Knox schon lange als Verdächtige galt, das beweisen die abgehörten Gespräche mit ihrer Mutter vor dem Verhör.

An der Stelle muss man unterscheiden. Der EGMR sieht hier kein 100%iges Verwertungsverbot in solchen Fällen bzgl. des eigentlichen Verfahrens, also der Frage bzgl. des Mordes als solchen. Hier wäre eine genauere Betrachtung notwendig, dessen Ergebnis man hier nicht vorhersehen kann.

Bzgl. der Frage der Verleumdung ist hier die Rechtsprechung jedoch eindeutig. Wäre Frau Knox aufgeklärt worden, wäre die Straftat der Verleumdung höchstwahrscheinlich nicht entstanden. Daher sieht der EGMR in solchen Fällen es so, dass eine solche Aussage dann bzgl. des Verleumdungsvorwurfs nicht verwertbar ist.

Es gibt also bzgl. der Verleumdung schon zwei Gründe, die es wahrscheinlich machen, dass der Beschwerde sattgegeben wird.

Das Dumme bei allem ist, dass es beim EGMR alles relativ lange dauern wird. Je nach Verstoß und nach der Wirkung priorisiert der EGMR.

Die andere Sache ist die, dass normalerweise eine Beschwerde zum EGMR erst zulässig wird, wenn ein Verfahren in einem Land rechtskräftig abgeschlossen ist. Bei der Frage der Verleumdung ist das gegeben. Bzgl. der Frage des Mordvorwurfs jedoch noch nicht. Wenn aber die Beschwerdeführer darlegen können, dass mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit die Beschreitung des Rechtsweges zu keinem anderen Ergebnis führen wird, sind Beschwerden schon vorher zulässig. Gleichzeitig muss der EGMR natürlich auch berücksichtigen, dass eine Entscheidung dann notwendig ist, wenn das Verfahren zu lange dauert, so dass auch aus diesem Grund eine Beschwerde zulässig werden kann.

Im Fall eines erneuten Schuldspruchs Sollecito/Knox hätte Italien die Chance nicht genutzt, den Verfahrensfehler, des obersten Gerichtshofs zu korrigieren sondern hätte noch weitere Fehler hinzugefügt. In diesem Fall ist es wahrscheinlich, dass eine Beschwerde zum EGMR zulässig wird.


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Amanda Knox

30.11.2013 um 01:14
@Aggie
sag es uns doch doch einfach: Würdest Du GUEDE irgendetwas glauben?
Oh ja, wenn es mit dem Kontext übereinstimmt.

Ich glaube ihm nämlich z.B. daß er die Handtücher aus dem Bad geholt hat und ins Schlafzimmer von Meredith Kercher verbracht hat. Warum ich ihm das glaube? Nun, weil die Handtücher tatsächlich dort waren, und er diese Geschichte vorgebracht hat, als er noch in Deutschland in der Auslieferungshaft saß, also zu einem Zeitpunkt, da er von solchen Details eigentlich noch nichts wissen konnte, wenn er sie nicht selbst erlebt hätte.

Das bedeutet auch, daß jedes Szenario, in dem Rudy Guede nicht mitbekommt, wie die Handtücher den Ort wechseln, nicht zutreffen kann. Das gilt meiner Erinnerung nach sowohl für die Theorie der Staatsanwaltschaft im ersten Prozess, als auch für die Theorie, die Giancarlo Massei bevorzugte.


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Amanda Knox

30.11.2013 um 01:36
Ich halte auch einige andere Details seiner frühen Versionen für glaubhaft. Z.B. den Zeitpunkt des Todes von Meredith Kercher um ca. 21:20. Warum sollte er nämlich ohne Not dieses Detail ändern, wenn er doch befürchten muss, daß die Forensik den Todeszeitpunkt selbst bestimmen und ihn möglicherweise widerlegen kann.

Deswegen wird er damals alles möglichst nah an der Realität beschrieben haben, eben mit Ausnahme der Dinge, die ihn unmittelbar eines Verbrechens belasten würden. Dazu gehört eben die Methode, wie er sich Zugang zum Haus verschafft hat. Das er im Haus war, ist unwiderlegbar. Den Einbruch leugnet er folgerichtig, stattdessen habe ihm Meredith Kercher angeblich selbst Zugang gewährt.

Wenn also Rudy Guede hypothetisch jetzt plötzlich die Alleinschuld am Tod von Meredith Kercher zugeben würde, müsste man sich als allererstes fragen, warum er das tut, vor allem, wenn man noch übedies annimt, daß es nicht der Wahrheit entspricht. Ergeben sich da keine verdächtigen Umstände (wie eben z.B die bei der Befragung von Frau Knox), dann wüsste ich nicht, warum man ihm nicht glauben sollte.


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Amanda Knox

30.11.2013 um 09:17
Zitat von QuironQuiron schrieb:Nun wie es scheint, bist du ja von TJMK/PMF auf die Bildzeitung als Informationsquelle umgestiegen. Dazu kann ich dich nur beglückwünschen. Das ist ein großer Sprung nach oben, was Seriosität betrifft. Aber du hast trotzdem noch einen weiten Weg vor dir.
... einer echter "quiron", ..., einer Deiner besten:)

So wie ich es sehe hat der Kassationsgerichtshof die Alleintätertheorie zweimal abgelehnt. Dazu gibt es noch Massei und das Vorverfahren.
Einzig Hellman viel aus dem Rahmen und Crini hat zurecht darauf hingewiesen, dass das Hellman-Verfahren vom Kassationsgerichtshof "pulverisiert" wurde.
Zitat von JosefK1914JosefK1914 schrieb:Wesentlich - und da hat sich die StA und Nebenklage im Endeffekt sich ins eigene Fleisch geschnitten - dass der DNA-Experte die Ansicht wie viele andere Experten bestätigt hat, dass immer 2 getrennte DNA-Untersuchungen einer Spur erforderlich sind.
Genau das meine ich mit der Internetwolke. Die Twitter-Message wurde mittlerweile vom Autor korrigiert. Die Rückfrage Neninis bezog sich auf die Mindestanzahl der Vervielfältigsläufe einer Probe vergleichbar mit 36I.
Zitat von JosefK1914JosefK1914 schrieb:Den der Beweis, dass es sich um eine Kontamination handelte, hatte Hellmann längst geliefert, in dem er die in der Revisionsbegründung der StA nicht angegriffene Feststellung traf, dasss das Messer auf Grund der Verletzungen an den Wundrändern nicht das Tatmesser war, da zu lang.
Der erneute DNA-Test hat die Richtigkeit Hellmans Festellung bestätigt.
Alles was Hellmann gemacht hat ist annuliert und absolut dikreditiert. 36I sagt nur, dass das Messer in AK Hand war, was Stefanionie auch schon festgestellt hat. MK Spur bleibt nach wie vor Beweiskräftig und wurde von Crini als Argument gebracht.

Noch eine persönliche Einschätzung. Wenn Du ein Messer aus meiner Küchenschublade ziehst, bin ich mir zu 99,99% sicher, dass du keine Blutspuren findest. Klar könnte AK sich beim Kochen verletzt haben, aber zunächste erinnerte sich RS an Merediths Verletzung mit dem Messer.
Ach helft mir, war es nicht auch immer ein IIP-Argument, dass das Messer nicht erfolgreich auf Blut getestet wurde, denke das ist jetzt widerlegt.
Zitat von AggieAggie schrieb:Das kann sie ihrer Großmutter erzählen, dass sie Meredith zwar angerufen hat, aber vorher nicht mal versucht hat, deren Zimmertür zu öffnen, um festzustellen, ob sie zu Hause ist ... !
keine Großmutter könnte das aushalten, wenn sie noch zusätzlich erzählt bekommt, dass:
* RS die an der Papptür gescheitert ist, als sie sie doch aufbrechen wollten
* AK im Bad mit Blutspuren geduscht hat, nachdem sie die Tür offen fand
* sie nicht gleich die Polizei gerufen haben
* Filomena nur in Bruchstücken und in mehreren Telefonaten die "ganze" Wahrheit erfuhr
ich hör jetzt auf, Geschichten an die Großmutter gibt der Morgen des 2. November noch sehr viele her.

... einmal komisch und verdächtig verhalten, ok. Aber konsisten komisch und verdächtig verhalten, dazu die ganzen Zeugen und Beweise, dann wird halt eng.


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