Allmy ungelöst - Wer hat Maria B. entführt und ermordet?

Ich bin noch etwas skeptisch. So besoffen wirkte der Mann gar nicht, um sich selbst ans Messer zu liefern. Vieleicht nur ein Aufschneider, der Details des Falls kennt, weil er ja aus der Ecke Heidenheim kommt? Menschen vor Ort wissen oft mehr über Kriminalfälle als in der Presse steht. Man wird sehen....

das ging wirklich schnell! wie lang wird so ein dna-abgleich dauern?

Nachdem gestern überraschend das Phantombild, und vor allem der Sprachmitschnitt aufgetaucht sind, dachte ich gleich das es bald zu einer Festnahme führen wird.

Ich hoffe sie haben den richtigen!

Alles wurde ja der Öffentlichkeit aus dem Tonmitschnitt ja nicht offenbart, denn angeblich soll er ja auch etwas wie "ich habe sie erstochen" gesagt haben. Vermutlich sogar noch mehr, und besoffen war der Mann definitiv wie man zweifelsfrei hören konnte. Kann gut sein das er der Täter ist....verwahrlost (so wurde er beschrieben) in den letzten Jahren und kann mit seiner Tat nicht leben. Vermutlich auch nicht viele oder keine Freunde, weshalb man sich dann im Suff Fremden anvertraut.

zwicker schrieb:Mit der Stimmenaufnahme und Phantombild hätte man das aber schon im August letzten Jahres haben können.

Das dachte ich zuerst auch.

Aber die Polizei wird versucht haben, unauffällig im Hintergrund zu agieren, wie man es in Aktenzeichen XY raushören konnte.

Haben zu Ochsenberg recherchiert, zur Bundeswehr -Geschichte. Wahrscheinlich dort in der ehemaligen Kompanie nach Spuren der Vergangenheit gesucht usw.

Um evtl. richtige Beweise zu ermitteln und die "Hühner nicht scheu zu machen".
Wenn sie ihn ermittelt hätten, hätten sie ihn wahrscheinlich beobachtet und seine Vergangenheit durchleuchtet.

Erst als alles nichts gebracht hat und man keinen Verdächtigen gefunden hat, hat man sich jetzt mit dem Mitschnitt und dem Phantombild an die Öffentlichkeit gewandt. Jetzt ist es natürlich etwas schwerer, Beweise zu finden und man beginnt auch bei 0 bei der Aufarbeitung seiner Vergangenheit.

Das Vorgehen, nicht gleich nach diesem Tonmitschnitt an die Öffentlichkeit zu gehen, kann ich nachvollziehen.

Der Tatverdächtige hegte einen Groll gegen die Familie:

"In einer ersten Vernehmung hat der Tatverdächtige angegeben, einen Hass auf die Familie Bögerl gehabt zu haben. Dies teilte ein Polizeisprecher am Donnerstag in Ulm mit."

http://m.focus.de/panorama/welt/nach-sieben-jahren-verdaechtiger-im-mordfall-boegerl-festgenommen_id_6902145.html

Pilcher schrieb:    zwicker schrieb:
   Mit der Stimmenaufnahme und Phantombild hätte man das aber schon im August letzten Jahres haben können.

Das dachte ich zuerst auch.

Aber die Polizei wird versucht haben, unauffällig im Hintergrund zu agieren, wie man es in Aktenzeichen XY raushören konnte.

Haben zu Ochsenberg recherchiert, zur Bundeswehr -Geschichte. Wahrscheinlich dort in der ehemaligen Kompanie nach Spuren der Vergangenheit gesucht usw.

Sie haben 10 Monate lang gesucht? Angesichts der Tatsache, dass das die erste heisse Spur seit Jahren in dem Fall war und man bei diesen ganz offensichtlichen Ansatzpunkten (er hat sie ja selbst genannt) wohl nicht sofort etwas gefunden hat, finde ich es ein wenig befremdlich, dass man wieder fast ein Jahr vergehen lässt, bis man über die Veröffentlichung von Fahndungsbild und Tonmitschnitt sehr aktiv unter Einbeziehung der Bevölkerung versucht, den Mann zu finden. Und  gestern gab es ja wohl auch gleich sehr schnell eine Reihe von Hinweisen aus der Bevölkerung. Hätte es geschadet, die schon im letzten August zu bekommen und parallel dazu die Ermittlungen durchzuführen? Evtl. haben sie ihn jetzt ja geschnappt, aber dadurch, dass er seit August fast 10 Monate hatte, um unterzutauchen, hätte dieser zögerliche Ansatz auch ganz schön in die Hose gehen können.

Kaietan schrieb: Evtl. haben sie ihn jetzt ja geschnappt, aber dadurch, dass er seit August fast 9 Monate hatte, um unterzutauchen, hätte dieser zögerliche Ansatz auch ganz schön in die Hose gehen können.

Offensichtlich WURDE er schon geschnappt und ansonsten teile ich die verwunderung.

Leonberger schrieb:So besoffen wirkte der Mann gar nicht, um sich selbst ans Messer zu liefern. Vieleicht nur ein Aufschneider, der Details des Falls kennt, weil er ja aus der Ecke Heidenheim kommt?

Naja, aber ich finde es jetzt völlig unlogisch, wenn ein Besoffener ganz unvermittelt Fremden gegenüber Details zu einem Verbrechen erwähnt, das sich Jahre zuvor in einer anderen Ecke Deutschlands ereignet hat...

Normalerweise macht man doch im Rahmen von Zufallsbegegnungen Smalltalk und legt da keine tiefgehende Lebensbeichte ab. Daß die beiden Zeugen da hellhörig wurden, ist doch logisch. Und gottseidank haben sie auch geistesgegenwärtig reagiert.

Ich hoffe auch, daß sie jetzt den Richtigen haben...

spiky73 schrieb:ormalerweise macht man doch im Rahmen von Zufallsbegegnungen Smalltalk und legt da keine tiefgehende Lebensbeichte ab. Daß die beiden Zeugen da hellhörig wurden, ist doch logisch. Und gottseidank haben sie auch geistesgegenwärtig reagiert.

Vielleicht gerade weil es eine Zufallsbegegnung war, hat er im Suff diese Geschichte erzählt. Vielleicht fühlte er sich sicherer oder aber seine Zunge war so locker, dass sie von alleine sprach. Das soll ja öfters vorkommen. :)

Ja sehe ich auch so, das wäre ja nun wirklich nicht das erste mal dass einer im Suff sein gewissen erleichtern möchte und mal kurzzeitig die kontrolle über das was er sagt verliert. 

aber ist diese Aussage gerichtsverwertbar-weil besoffen?

Ich glaube, niemand würde betrunken im Jahr 2016 ohne Überleitung von einer Mordtat des Jahres 2010 an einem 500km entfernten Ort anfangen - es sei denn, es beschäftigt sein Bewußtsein ständig. Und für wen würde das wohl zutreffen außer für den Mörder (und sicherlich für nahe Angehörige)?

@all

Bitte nicht hier schlauer als die polizei und studierte krimenologen sein.

Was für uns manchmal unerklärlich klingt hat bei den ermittlern ganz bestimmt seinen sinn.

damesic00 schrieb:aber ist diese Aussage gerichtsverwertbar-weil besoffen?

@damesic00

Wenn es indizien und wasserdichte beweise gegen ihn gibt.

Wenn sich seine dna-spur als beispiel irgendwo nachweisen läßt kann er bei dieser äußerung noch so betrunken gewesen sein.

Es werden frühestens zur Mittagszeit genaue Details bekannt gegeben. 
Der gefasste Tatverdächtige ist tatsächlich die Person von den Audios.
Jetzt muss nur noch geprüft werden, ob er auch der Täter ist bzw mit der Tat zu tun hat. 

http://www.staellwangen.de/pb/,Lde/Startseite/Aktuelles+_+Themen/Aktuelle+Pressemitteilung

EDGARallanPOE schrieb:Gibt es außer der Mitteilung der Ermittler, dass die Aufnahme aus dem Juni 2016 stammt, auch einen expliziten Hinweis das die Zeugen zeitnah bei der Polizei vorstellig wurden ?

Ich konnte bisher nichts dazu finden, habe es aber möglicherweise überlesen

@EDGARallanPOE
In dem Artikel, den @Tiho auf Seite 170 in diesem Thread verlinkt hatte, hieß es, dass die jungen Männer noch an Ort und Stelle die Polizei verständigt hatten, aber eine sofort eingeleitete Fahndung nicht zum Erfolg führte. Der Link führt mittlerweile zu einem anderen Artikel, aber das, was @Tiho daraus zitiert hatte, ist noch zu lesen. Es ist also davon auszugehen, dass der Mitschnitt der Polizei bereits unmittelbar nach dem Ereignis zur Verfügung stand.

Wie viele Menschen hätte er in der Zeit von Juni 2016 bis heute erstechen können?
Für mich ist es unfassbar, dass die Polizei so viel Zeit verstreichen ließ.

Für mich auch völlig unerklärlich, warum man so lange gewartet hat. In diesem Fall lief verdammt viel schief. 

Apolloniana schrieb:Wie viele Menschen hätte er in der Zeit von Juni 2016 bis heute erstechen können?

Genau so viele/wenige wie von 2010-2016, als man komplett im Dunkeln tappte. Die Polizei wird sich bei der Vorgehensweise schon was gedacht haben.

Aber ich befürchte -falls er der Täter sein sollte- , dass da eher noch andere Polizeipannen ans Tageslicht kommen werden. Schließlich hat er ja nicht wirklich weit weg von den Bögerls gewohnt  (sollte das mit Ochsenberg stimmen)
Und besonders planvoll ist er ja irgendwie auch nicht vorgegangen.  Und trotzdem hätte die Polizei ihn ohne dieses Suff-Geständnis und Hilfe der Bevölkerung wohl nie geschnappt.

Und in irgendeinem Zusammenhang muss er ja zu den Bögerls gestanden haben. Ich bin schon gespannt, ob er gesteht und ob herauskommt, woher sein Hass gegen die Familie kommt.

Kaietan schrieb:dass das die erste heisse Spur seit Jahren in dem Fall war und man bei diesen ganz offensichtlichen Ansatzpunkten (er hat sie ja selbst genannt) wohl nicht sofort etwas gefunden hat, finde ich es ein wenig befremdlich, dass man wieder fast ein Jahr vergehen lässt, bis man über die Veröffentlichung von Fahndungsbild und Tonmitschnitt sehr aktiv unter Einbeziehung der Bevölkerung versucht, den Mann zu finden.

Sehe ich auch so - als wollen sie den fall nicht auflösen - das ist nicht zu verstehen.


@aero
ja genau es war sehr sinnvoll wie ermittelt wurde, wie die geldübergabe NICHT stattfand usw.
dass man einer fehlerhaften ISDN Anlage traute und Sohn und/oder Freund der Tochter verdächtigte...

hopkirk schrieb:In dem Artikel, den @Tiho auf Seite 170 in diesem Thread verlinkt hatte, hieß es, dass die jungen Männer noch an Ort und Stelle die Polizei verständigt hatten, aber eine sofort eingeleitete Fahndung nicht zum Erfolg führte. Der Link führt mittlerweile zu einem anderen Artikel, aber das, was @Tiho daraus zitiert hatte, ist noch zu lesen. Es ist also davon auszugehen, dass der Mitschnitt der Polizei bereits unmittelbar nach dem Ereignis zur Verfügung stand.

Eben und das ist das traurige was die Presse daraus macht. Was stimmt nun?
Gleich die Polizei gerufen - also vom Treffpunkt aus oder erst auf die Polizeiwache gegangen und falls danach - wieviel Zeit verging?
Sind sie erst nach Stunden oder erst am darauffolgenden Nachmittag zur Polizei.
Diese Art wie die Meldungen verfälscht werden nerven mich aufs... 

Mal ein psychologischer Hintergrund von mir:

Oft ist es so, dass Täter doch gern insgeheim mit ihrer Tat prahlen möchten.
Aber genauso wenig möchten sie ins Gefängnis.
Im Rausch werden dann oft versteckte Wünsche genannt, was so nicht beabsichtigt war.
Die Hemmschwelle ist aber derart herab gesetzt, dass der Redetrieb dem Gedankengut voraus ist.
Irgendwann reicht es dem Täter nicht mehr, dass ER Alleinwisser ist, so bekommt er schließlich keine "Anerkennung".