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Der Mordfall Weimar

5.114 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Doppelmord, Kindermord ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Der Mordfall Weimar

Der Mordfall Weimar

05.06.2023 um 17:23
Zitat von Photographer73Photographer73 schrieb:Eben. Das weiß @WM natürlich auch, aber irgendwas haltlosen in den Raum zu stellen, um bestimmte Dinge zu suggerieren, scheint von Nöten zu sein, wenn es sonst schon nichts gibt, was gegen MB Tatbeteiligung spricht.
Ganz genau.
Bin jetzt mal gespannt , was nun wieder zum X-Male herhalten muß, um die Verschwörungstheorie, MB ist unschuldig und alles und jeder und auch die Fakten hätten sich gegen diese "arme, liebende Mutter" verschworen.
Dreht sich immer wieder im Kreis und wird immer wieder auf das Tablett gebracht.
Aber mal ganz ehrlich zu schreiben wie man sich das vorstellt wie es denn gelaufe sein könnte , wenn MB nicht die Mörderin ist , mit Berücksichtigung der Indizien und Fakten? Neee da kommt dann nix.
Ein Tatgeschehen sollte sich doch rekonstruieren lassen, das vorallem auch tatsächlich geschehen sein kann, wenn man sie für unschuldig hält.
Kommt mir ein wenig vor wie , fast alle sind gegen sie , hmm dann bin ich für sie , egal was die Indizien und Zeugen sagen.

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06.06.2023 um 22:47
Hier sehr interessant ein Spiegel Artikel von 1993

https://magazin.spiegel.de/EpubDelivery/spiegel/pdf/13680813
Die schwerwiegendsten Beweise gegen Monika Weimar kamen von Monika Weimar. Gerade sie sind weitgehend umgedeutet oder ausgelassen worden in den Medien. 44 Prozeßtage lassen sich nicht erschöpfend berichten. Doch es war, wie gesagt, auch Ideologie im Spiel. Daß eine des Mordes an ihren Kindern angeklagte Frau die Wahrheit verfehlt, ist möglich. Vernehmungen, Fragen über Fragen, Vorhalte aus eigenen, früheren Aussagen und aus den Aussagen anderer, können einen Menschen so verwirren und verstören, daß er sogar an der Wahrheit verzweifelt, die ihn entlasten würde. Doch durch das Urteil des Fuldaer Landgerichts ziehen sich als ein roter Faden, der zuletzt unausweichlich zum Lebenslang führte, die Feststellungen über Monika Weimars Aussageverhalten von der Ermittlung bis in die Hauptverhandlung. Ob es um die beschädigte Windschutzscheibe des Kombis der Familie Weimar ging, um Uhrzeiten, um die Kleidung der Kinder, um anonyme Briefe oder um Monika Weimars Reaktion auf von ihr behauptete Vorgänge: Sie korrigierte laufend, und sie korrigierte gezielt. Im Urteil heißt es dazu, und das trifft auf eine lange Liste von immer wieder variierten Aussagen Monika We-mars zu:

Für sie unangenehme und unter Umständen nachteilige Dinge hat sie erst dann preisgegeben, wenn sie sich. durch andere Beweismittel überführt sah



Besonders fatal war für Monika Weimar, daß ihre Familie. dem .Vor und Zurück; dem Kreuz und Quer der Einlassungen der. Tochter, Schwester, Schwägerin und Enkelin zu folgen suchte. Die Angehörigen wagten tollkühne Änderungen der Aussagen, die sie zur Entlastung Monika Weimars gemacht hatten, die aber plötzlich, weil diese sich nun ganz anders einließ, belastend waren und nicht in der ursprünglichen Fassung stehen bleiben durften. Das ist der. Familie nicht vorzuwerfen, doch wer ihre Auftritte erlebt hat, erinnert sich seines Entsetzens darüber, wie nur zu verständliche Rettungsversuche die Katastrophe förderten. Das Urteil ist voller Belege dafür.



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07.06.2023 um 11:39
Tatsächlich sehr interessanter Artikel, den ich noch nicht kannte. Der letzte Richter (Frankfurt) sagte einmal: 'Die Beschuldigte war die beste Zeugin gegen sich selbst'. Da hat er nicht unrecht.


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07.06.2023 um 19:06
@juergen61
@margaretha
ganz genau , sie hätte besser die Klappe gehalten, wie beim Revisionsverfahren und hätte sich auf nichts eingelassen.


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06.07.2023 um 23:26
Ich habe den Eindruck, dass der RA mit allen Mitteln versucht die Unschuld von MB zu beweisen. Egal welcher abstrusen Spur er folgt. Ist es Ehrgeiz, ist es Publicity? Kann es sein dass er selbst nicht mehr anders denken kann, weil er sich total verrannt hat? Es gibt genug Täter die ihre Tat leugnen und sich daran festhalten und auch nie ein Geständnis ablegen würden. Weil es immer andere sind die Schuld haben, nur sie selbst nicht! Ich habe so viel über diesen Fall gelesen, auch hier im Forum. Und ich komme immer wieder zu dem Ergebnis, dass das Urteil Fulda und Frankfurt richtig war. Wer das Buch von Frau Cichos gelesen hat findet jede Menge Anhaltspunkte warum die Richter so geurteilt haben.


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24.07.2023 um 23:39
Eine Sache die mich wundert: Über die gesamten Prozesse hinweg hatte man zu Frau Weimar sinngemäß gesagt: "Sie haben Ihre zwei Kinder getötet, um endlich mit dem amerikanischen Soldaten zusammenleben zu können, evtl sogar in USA". Nun: wenn man das Herzen eines anderen Menschen für sich erobern will (und es wird MW ja unterstellt, dass sie den Amerikaner irgendwie bewegen wollte sie noch mehr zu lieben, und sie ihm quasi einen Beweis für ihre Ernsthaftigkeit, was ihre gemeinsame Zukunft angeht erbringen wollte, der Doppelmord soll dann dieser Beweis gewesen sein), ist es dann clever seine eigenen Kinder zu töten? ... : "Du Liebling, du meintest ja letzte Woche, du wärst dir nicht so sicher, ob ich dich wirklich liebe. Ich habe heute meine beiden Kinder getötet. Na, glaubst du mir jetzt dass ich die Zukunft mit dir will": "Was hast du gemacht, die beiden kleinen ermordet? Na großartig, mensch komm in meine Arme, jetzt weiß ich dass wir zueinander gehören". Ääh ... So ein Mord ist ein sicherer Grund, alle Sympathie die der andere bisher vielleicht für einen hatte zu verspielen, also exakt genau das Gegenteil von dem was man MW als Absicht unterstellt.


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25.07.2023 um 00:01
Zitat von PuckiMinznerPuckiMinzner schrieb:Nun: wenn man das Herzen eines anderen Menschen für sich erobern will (und es wird MW ja unterstellt, dass sie den Amerikaner irgendwie bewegen wollte sie noch mehr zu lieben, und sie ihm quasi einen Beweis für ihre Ernsthaftigkeit, was ihre gemeinsame Zukunft angeht erbringen wollte, der Doppelmord soll dann dieser Beweis gewesen sein), ist es dann clever seine eigenen Kinder zu töten? ... : "Du Liebling, du meintest ja letzte Woche, du wärst dir nicht so sicher, ob ich dich wirklich liebe. Ich habe heute meine beiden Kinder getötet. Na, glaubst du mir jetzt dass ich die Zukunft mit dir will":
Die These, dass der Mord an den Kindern als Liebesbeweis gedacht war, habe ich noch nie gehört.

Ich habe die Urteile eher so verstanden, dass die Gerichte davon ausgegangen sind, dass die Kinder einer festeren Beziehung zu dem amerikanischen Soldaten "organisatorisch" im Weg standen. Sie hatte ja wohl gehofft, mit ihm nach Amerika gehen zu können und die Kinder dabei als Ballast für die Beziehung empfunden, da ihr Geliebter auch keine fremden Kinder haben wollte.

Und ich bin mir sicher, dass sie die Tötung der Kinder auch nicht ihrem Geliebten gegenüber gestanden hat geschweige denn, von ihm dafür Lob, Gegenliebe oder wie auch immer man das nennen soll, erhofft hat. Im Gegenteil, die wollte die Schuld dafür einem anderen menschen in die Schuhe schieben und sich selbst als Mutter als Opfer inszenieren. Ob dieser andere Mensch, den sie als Täter präsentieren wollte, von Anfang an ihre Ehemann war, darüber will ich nicht urteilen. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass sie eigentlich einen "unbekannten Täter" eingeplant hatte, aber dann, nachdem nach und nach klar wurde, dass es keinen Täter von außen gegeben haben kann, versucht hat, ihren Mann ans Messer zu liefern, weil viele Kriterien der Ermittlungen eben auch auf ihn passten (z.B. Zugang zu den Kindern, angebl. Motiv) und sich das dann besser angeboten hat, als ein fremde Eindringling.


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25.07.2023 um 00:25
Zitat von PuckiMinznerPuckiMinzner schrieb:sie ihm quasi einen Beweis für ihre Ernsthaftigkeit, was ihre gemeinsame Zukunft angeht erbringen wollte, der Doppelmord soll dann dieser Beweis gewesen sein)
MB wäre wohl kaum so blöd gewesen, die Morde zuzugeben, weder KP gegenüber, noch sonst wem. Wie du es ja auch selbst sagst, das käme wohl bei niemandem gut an. Ich weiß aber auch nicht, wie du darauf kommst, dass das ein Beweis für "Ernsthaftigkeit" sein sollte. Wer soll ihr das unterstellt haben?


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25.07.2023 um 16:29
@PuckiMinzner
sie hat ihre Kinder getötet um frei und ohne Balast zu sein.Sie wollte alle Brücken hinter sich abreissen um in den Staaten neu anzufangen, denk ich. Mit den Kindern hätte es immer Stress gegeben, mit dem Ehemann , dem Geliebten und ev . den Kindern selbst. Ausserdem glaube ich, ihr wurde bewusst, dass er schon im Oktober zurück gehen würde und hatte kein Vertrauen, dass er auf sie warten würde oder nochmal zurück kommen würde. Und so schnell hätte sie es nicht geschafft mit ihm zusammen und den Kindern nach Amerika zugehen. Ausserdem wollte sie doch ein Kind von ihm haben, so schnell wie möglich , dabei waren ihr , ihre beiden Mädels ein Klotz am Bein.
@cododerdritte
Da geh ich mit dir zusammen. Sie wollte es am Anfang ihrem Mann nicht in die Schuhe schieben, da die Tötung der Kinder auch nicht lange geplant war. Ich denke der Plan ist am Wochenende gefallen , als Pratt, Streit mit ihr hatte und er mit ner anderen rum gemacht hat und sie das gesehen hat. EV hat er ihr auch gesagt oder sie hat es gespürt oder ein/e andere/r hat es ihr gesteckt, dass er keinen Verlängerungsantrag gestellt hat und er im Oktober weg wäre.Und sie hat gespürt das sie dem nicht vertrauen konnte, wenn er direkt mit ner anderen rumgemacht hat und auch diese Dame mit in die Staaten nehmen wollte. Das Mädel hat doch vor Gericht ausgesagt , dass sie ihm gesagt hat sie würde mitgehen. Da musste sie handeln. Denn sie wollte den Pratt unbedingt und weit voraus hat sie nicht gedacht, denk ich.


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25.07.2023 um 21:08
Ja, das Motiv für diese Tat war, das die Kinder für ihr Vorhaben im Weg waren. Nicht zu vergessen das Pratt selbst auch schon drei Kinder hatte. Ich persönlich vermute, das er sie sowieso nicht mit nach Amerika genommen hätte.
Der wäre allein abgereist, hätte einige Ausreden gehabt warum er sie erstmal nicht mitnehmen kann, und zuhause hätte er die Beziehung langsam einschlafen lassen. Der wollte hier nur seinen Spaß haben solange er in Deutschland war mMn. Ich glaube das Frau W. auch nicht wusste das Pratt im Oktober nach Amerika zurückkehrt.


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Der Mordfall Weimar

26.07.2023 um 16:33
@Retsiemfoh
Vorallem hat er das Angebot mehreren Frauen gemacht , sie mit nach Amerika zunehmen.Irgendein Usher hier im Thread schrieb mal, das die Amerikaner das oft zu Frauen gesagt haben , wenn sie sie rumkriegen wollten. War aber nicht so gemeint.
Und klar der Pratt war in den Staaten , nach dem er die Armee verlassen hatte, ein armer Schlucker.


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26.07.2023 um 17:12
@quaerere1
Ich glaube auch das es so war. Pratt hat seine Verlängerung nicht beantragt, da er immer wieder zur Fortsetzung ihrer Beziehung die Scheidung von MW RW verlangt hat. Dies tat sie aber nicht. Sie hat ihn ja immer nur hingehalten. Außerdem war MW nicht die erste der er einen Antrag gemacht hat. Ich glaube, dass sie erkannt hat, dass, wenn sie von allem frei ist, dann kann sie mit ihm in die USA gehen, da nichts mehr da ist was sie zurückhält. Und RW sollte der Täter sein. Perfide ausgedacht. Auch mit den Tabletten die RW angeblich genommen hat, ich glaube das nicht. Ich glaube, dass sie das war. Sie hatte zu solchen Tabletten Zugang. Außerdem schau dir mal ihr Verhalten an als die Kinder beerdigt waren. Da war KP mit ihr oft zusammen, auch in der Wohnung. Mit einer trauernden Mutter, die gerade ihre Kinder verloren hat, hat das nichts mehr zu tun. Und die Telefonprotokolle sagen auch einiges aus.


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Der Mordfall Weimar

27.07.2023 um 16:22
Zitat von quaerere1quaerere1 schrieb:Vorallem hat er das Angebot mehreren Frauen gemacht , sie mit nach Amerika zunehmen.Irgendein Usher hier im Thread schrieb mal, das die Amerikaner das oft zu Frauen gesagt haben , wenn sie sie rumkriegen wollten.
@quaerere1
Aber absolut!
Die USA erscheinen vielen Menschen als das gelobte Land, "in dem es jeder schaffen kann, der fleissig ist".
Und an der Seite eines Soldaten wäre 1. eine US-Staatsbürgerschaft möglich und 2. denken die Frauen "er verdient. Da ist schon mal die Grundsicherung geregelt."

Übrigens hat das mit dem "Rumkriegen" noch im Jahr 2000 geklappt.
Eine Arbeitskollegin lernte in Deutschland einen US-Soldaten kennen, der ihr eine Ehe in Aussicht gestellt hat. Nach mehreren Wochen fröhlichen Zusammenseins flog er in die USA zurück. Sie war schwanger, schrieb ihm eine Mail. Er antwortete, dass das Kind nicht von ihm sein könne. Ausserdem sei er verheiratet.

Ob Nachkriegszeit (als die Frauen raus wollten, aus den Trümmern) - oder Jahrzehnte später:
dieses Wunschbild funktioniert - bis heute.


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27.07.2023 um 16:33
Das kenn ich auch, wir waren früher oft in Bernkastel und dort in der Nähe war ne große Amikaserne und die kamen dann immer in die Disco und machten sich an alles ran was bei 3 nicht auf dem Baum war. Und da fiel oft das Märchen von dem gemeinsamen Start in Übersee. Gut viele glaubten ihnen das, vorallem junge oder naive Frauen. Aber ich denke das hat sie ihm nicht mehr abgenommen , auch wenn sie nicht die intelligenteste war, was das Dorf Nippe zubieten hatte. War doch ihre Schwester mit nem Ami verheiratet und da redet man. Und sie hatte ja mitbekommen wie schnell er anderen auch ne Überfahrt nach den Staaten in Aussicht stellte.


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27.07.2023 um 18:19
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Die USA erscheinen vielen Menschen als das gelobte Land, "in dem es jeder schaffen kann, der fleissig ist".
Und an der Seite eines Soldaten wäre 1. eine US-Staatsbürgerschaft möglich und 2. denken die Frauen "er verdient. Da ist schon mal die Grundsicherung geregelt."
Und ich glaube bei MW kam noch hinzu, dass sie in Philipssthal einerseits extrem ab vom Schuss und andererseits bzw. gerade auch dadurch extrem eingeengt gelebt hat. Das war ja Zonenrand, gleichzeitig eine sehr konservative Gegend. Am Ort ein sehr großer Arbeitgeber (K&S) und sonst eigentlich nichts.

Die Amis sind damals oft ziemlich großspurig aufgetreten. Durch den damals starken Dollartauschkurs und auch die Möglichkeit zum steuerbefreiten Einkauf in den Armee-Läden waren auch untere Dienstgrade de facto sehr gut verdienend und haben das auch gerne gezeigt. Und das große Amerika war dann noch dazu das genaue Gegenteil ihres piefigen Lebens, in das sie sich durch die rel. führ Ehe, den in ihren Augen eher unehrgeizigen Ehemann und die zwei Kinder eingesperrt sah.

Für die Amis dagegen war das hier die Chance, an jedem Finger fünf Frauen zu haben, denen gegenüber man als nobel und großzügig auftreten konnte, denen was vom gemeinsamen Leben im Land der unbegrenzten Möglichkeiten vorzuschwärmen und das alles ohne Verpflichtungen, das das in Deutschland eh ein Job auf Zeit war.

Die Storys und Versprechungen sind bei MW denke ich auf mehr als fruchtbaren Boden gefallen, für sie war KP v.a. die Fahrkarte aus Philippsthal in die große weite Welt.


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29.07.2023 um 02:25
@quaerere1
@cododerdritte

Stimmt, zur Zeit, als hier in Deutschland noch jede Menge US-Soldaten stationiert waren (z B in Frankfurt, Rammstein, Spangdahlem ...) gab es solche "Lovestorys" häufiger, auch in meinem Bekanntenkreis.
Gab allerdings auch durchaus zwischendurch welche mit "Happy End", wo die Frau dann tatsächlich mit nach USA gegangen ist, manch eines dieser Paare ist sogar bis heute noch zusammen / verheiratet.

Denke schon, dass Monika Weimar ernsthaft daran geglaubt haben dürfte, dass Kevin Pratt tatsächlich die Absicht hatte, sie mit nach Übersee zu nehmen, MW scheint insgesamt eher eine etwas naive Person zu sein bzw. zumindest zur damaligen Zeit gewesen zu sein.
Die Tötung der Töchter erfolgte wohl aus rein egoistischen Motiven, sie wollte "frei sein" für einen Neustart mit KP, dass sie die Morde dann noch ihrem (Noch-)Ehemann Reinhard Weimar in die Schuhe schieben konnte - bzw. versuchte sie dies ja zumindest - war für sie wohl ein Gimmick obendrauf.


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29.07.2023 um 12:39
@ThoFra
Ich denke das sie ihm das nur Anfangs glaubte. Ich glaube das an dem Wochenende vor der Tötung der Mädels, was passiert ist. Sie hatten Streit, er baggerte ne andere an und küsste die auch, MB sah das und es könnte doch sein, das KP oder jemand anderes ihr schon sagte, dass er nicht verlängert hat.Jedenfalls wusste sie ja das er auch der Frau angeboten hat , sie mitzunehmen und war erbost darüber. Sie sah ihre Fälle wegschwimmen bez. wegfliegen.
Warum wollte sie nach dem Tod der Mädchen so unbegingt schnell ein Kind von ihm? Sie wollte ihn festnageln.
Hatte sie doch schon einmal ne Affäre mit dem Kegelbruder ihres Mannes gehabt , wo sie auch von großer Liebe sprach nach so kurzer Zeit.
Sie sah KP als Sprungbrett in ein neues Leben. So sehe ich das.
Das mit ihrem Mann war denke ich am Anfang nicht geplant. Sonst hätte sie die Nachtversin ja direkt erzählen können.
Erst als sie mitbekam das nur ihr Mann oder sie als Täter in Frage kommen , hat sie versucht die Schuld auf ihn zu schieben.


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Der Mordfall Weimar

29.07.2023 um 15:53
Zitat von quaerere1quaerere1 schrieb:MB sah das und es könnte doch sein, das KP oder jemand anderes ihr schon sagte, dass er nicht verlängert hat.
Fände ich interessant, ob MW zum Zeitpunkt der Morde an ihren Töchtern bereits wusste, dass KP nicht verlängert hatte?
Dazu hat sie sich aber höchstwahrscheinlich nie (öffentlich bzw. in einem der Gerichtsprozesse) geäußert?!
Wird darauf im Buch von Petra Cichos eingegangen?
Zitat von quaerere1quaerere1 schrieb:Das mit ihrem Mann war denke ich am Anfang nicht geplant. Sonst hätte sie die Nachtversin ja direkt erzählen können.
Das denke ich auch.
Als sie merkte, dass sie ihrem Mann auch auf diese Art und Weise schaden konnte, tat sie dies mE ohne Gewissensbisse - passt zumindest auch zu ihrem vorherigen Verhalten gegenüber RW (ihm Benzos "unterschieben", sein Auto manipulieren...).
Dieses Verhalten wirkt nicht so, als hätte sie noch (positive) Gefühle für ihren Mann gehabt.


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29.07.2023 um 20:53
@ThoFra
soviel ich weiß wurde im Buch nichts davon erwähnt , eben nur das sie es angeblich nicht wusste.
Aber das muß nicht stimmen.
Stimmt sie hat nichts mehr für ihn gefühlt , wenn sie mal überhaupt was für ihn empfand. Sonst hätte sie das nicht ao durchziehen können , mMn.


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29.07.2023 um 21:31
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Und ich glaube bei MW kam noch hinzu, dass sie in Philipssthal einerseits extrem ab vom Schuss und andererseits bzw. gerade auch dadurch extrem eingeengt gelebt hat. Das war ja Zonenrand, gleichzeitig eine sehr konservative Gegend. Am Ort ein sehr großer Arbeitgeber (K&S) und sonst eigentlich nichts.

Die Amis sind damals oft ziemlich großspurig aufgetreten. Durch den damals starken Dollartauschkurs und auch die Möglichkeit zum steuerbefreiten Einkauf in den Armee-Läden waren auch untere Dienstgrade de facto sehr gut verdienend und haben das auch gerne gezeigt. Und das große Amerika war dann noch dazu das genaue Gegenteil ihres piefigen Lebens, in das sie sich durch die rel. führ Ehe, den in ihren Augen eher unehrgeizigen Ehemann und die zwei Kinder eingesperrt sah.

Für die Amis dagegen war das hier die Chance, an jedem Finger fünf Frauen zu haben, denen gegenüber man als nobel und großzügig auftreten konnte, denen was vom gemeinsamen Leben im Land der unbegrenzten Möglichkeiten vorzuschwärmen und das alles ohne Verpflichtungen, das das in Deutschland eh ein Job auf Zeit war.

Die Storys und Versprechungen sind bei MW denke ich auf mehr als fruchtbaren Boden gefallen, für sie war KP v.a. die Fahrkarte aus Philippsthal in die große weite Welt.
@cododerdritte
Ich glaube, das ist eine sehr gute Beschreibung.

Die Redewendung "auf fruchtbaren Boden fallen" ist interessant. Ich denke, dass der fruchtbare Boden
aus mehreren Komponenten besteht.

1. - Durch den Flirt werden auch berechnende Gedanken geweckt.
Im Sinne von: "Jeder ist seines Glückes Schmied". "Das ist meine Chance."

Trotzdem ist rational nicht zu verstehen, warum ihr die Kinder im Weg gewesen sind.
Da müssen in ihr ja sehr komplexe Gedanken und Gefühle abgelaufen sein.
Vielleicht hat sie gespürt, dass sie für ihren Geliebten nur eine Episode ist?
Hat sie gedacht, ihn plagt ein schlechtes Gewissen? Ohne ihre Kinder würde er sie mitnehmen?
Oder fühlte sie sich durch die Kinder eingeengt, weil sie sich immer mehr an die Mutter klammerten?

Ganz sachlich gesehen, hätte sie ja eine Trennung von Ehemann und Kindern vollziehen können.
Ich könnte mir vorstellen, dass sie nicht wahrhaben wollte, dass sie ihrem Liebhaber
nicht so viel bedeutet hat, wie erhofft.


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