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Der Kindermord an Claudia Ruf

893 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Kindermord, Claudia Ruf, Olaf H ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der Kindermord an Claudia Ruf

24.01.2020 um 22:59
Die verstorbenen Männer der Zielgruppe sind inzwischen auch identifiziert und überprüft worden (auch die drei Selbstmörder)
[Ungefähr ein Dutzend Männer, die damals zwischen 14 und 70 Jahre alt waren und einen Bezug zu Hemmerden aufwiesen sind mittlerweile verstorben. Hier führt die Polizei DNA-Tests im Verwandtenkreis durch. Mithilfe von einem sogenannten Beinahetreffer könnte der Täter selbst dann noch ermittelt werden.]

WDR (Archiv-Version vom 07.01.2020)


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Der Kindermord an Claudia Ruf

28.01.2020 um 13:02
Wer hat am frühen Samstagabend zufällig etwas in Hemmerden zu tun? Geschäfte und Banken waren geschlossen.
Wurden die Einwohner von Hemmerden auch schon nach externen Besuchern am Nachmittag / frühen Abend des 11.5.1996 befragt und wurden diese auch schon untersucht?


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Der Kindermord an Claudia Ruf

28.01.2020 um 13:06
Zitat von SilberkauteSilberkaute schrieb:Wurden die Einwohner von Hemmerden auch schon nach externen Besuchern am Nachmittag / frühen Abend des 11.5.1996 befragt und wurden diese auch schon untersucht?
Also ich wüsste mit Sicherheit nicht ob ich Besuch gehabt hatte, oder nicht.


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Der Kindermord an Claudia Ruf

28.01.2020 um 17:29
Zitat von mistermister schrieb:Also ich wüsste mit Sicherheit nicht ob ich Besuch gehabt hatte, oder nicht.
Also wenn ich dort gewohnt hätte und ein Kind wäre verschwunden, das kurz darauf tot aufgefunden wird, wäre ich geschockt. Ich würde genau überlegen, was an diesem Tag war, was mir aufgefallen sein könnte etc.
Und ich wüsste auch genau, wer mich zwei Tage vorher besucht hatte und würde das auch sicher nicht vergessen.


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Der Kindermord an Claudia Ruf

28.01.2020 um 18:06
@Rotkäppchen
Das entwickelt sich hier zur Hysterie. Jeder der den Ort aussprechen kann, bei drei nicht schnell genug auf dem Baum kommt, ist verdächtig und soll eine Speichelprobe abgeben?
Da verlasse ich mich lieber auf die Arbeit von Profilern.


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Der Kindermord an Claudia Ruf

28.01.2020 um 18:28
@mister

Durch die Arbeit der Profiler und die Weiterentwicklung der DNS-Analytik konnten die Verdächtigungen gegen die jetzigen Einwohner von Hemmerden nach fast 24 Jahren nun endlich beendigt werden. Die Profiler gehen aber weiter davon aus, dass der Täter einen Bezug zu Hemmerden hat. Wenn es kein ehemaliger Einwohner war, wie könnte der Bezug aussehen? Wir sollten jedoch auch bedenken, dass die Analysen der ins Ausland verzogenen ehemaligen Einwohner noch ausstehen.


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Der Kindermord an Claudia Ruf

28.01.2020 um 19:27
Zitat von SilberkauteSilberkaute schrieb:Wenn es kein ehemaliger Einwohner war, wie könnte der Bezug aussehen?
Sie vermuten, dass der Täter zumindest zeitweise im Ort wohnte.
Seit Herbst gehen Profiler im Fall Claudia Ruf einem neuen Ermittlungsansatz nach. Sie vermuten, dass der Täter das Mädchen damals mitten im Ort verschleppte und auch genau dort zumindest zeitweise wohnte.
https://www1.wdr.de/nachrichten/rheinland/dna-tests-claudia-ruf-100.html (Archiv-Version vom 07.01.2020)


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Der Kindermord an Claudia Ruf

28.01.2020 um 19:37
@waldkind7
Sie vermuten, dass der Täter zumindest zeitweise im Ort wohnte.
Die Profiler gehen von einem "Bezug" zu Hemmerden aus. Er muss nicht unbedingt dort gewohnt haben. Er kann dort gearbeitet haben, war fahrender Händler, besuchte einen Lehrgang oder war einfach zu Besuch. Es war schließlich Samstagabend.


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Der Kindermord an Claudia Ruf

28.01.2020 um 19:57
@Silberkaute

Nein. Sie sagen, dass er zumindest zeiweise dort wohnte. Von Bezug nur wurde nicht geschrieben.
Zitat von waldkind7waldkind7 schrieb:Seit Herbst gehen Profiler im Fall Claudia Ruf einem neuen Ermittlungsansatz nach. Sie vermuten, dass der Täter das Mädchen damals mitten im Ort verschleppte und auch genau dort zumindest zeitweise wohnte.

https://www1.wdr.de/nachrichten/rheinland/dna-tests-claudia-ruf-100.html (Archiv-Version vom 07.01.2020)
(Unterstreichung von mir)


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Der Kindermord an Claudia Ruf

28.01.2020 um 23:55
Zitat von SilberkauteSilberkaute schrieb:Wenn es kein ehemaliger Einwohner war, wie könnte der Bezug aussehen? Wir sollten jedoch auch bedenken, dass die Analysen der ins Ausland verzogenen ehemaligen Einwohner noch ausstehen.
'Bezug' könnte auch einfach bedeuten, dass derjenige dort Freunde/Verwandte hatte, die er evtl zur Tatzeit besucht haben könnte, oder er arbeitete dort in der Gegend (müsste ja nicht direkt in Hemmerden gewesen sein, denkbar wäre m.E auch in einem der Nachbarorte).

Stand eigentlich irgendwo etwas darüber, wann mit den Ergebnissen der Männer, die mittlerweile ins Ausland verzogen sind, zu rechnen ist?
Zitat von mistermister schrieb:Da verlasse ich mich lieber auf die Arbeit von Profilern.
Allerdings hat die Arbeit der Profiler bisher im Fall Claudia Ruf noch nicht dazu geführt, dass ein Täter verhaftet werden konnte, bisher gibt es ja, zumindest soweit wir aus der Presse wissen, noch nicht einmal einen konkreten Tatverdächtigen.
Finde grundsätzlich die oFA auch sehr sinnvoll, aber auch diese Methode stößt eben manchmal an ihre Grenzen.


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Der Kindermord an Claudia Ruf

29.01.2020 um 06:29
@mister

Es könnte jedoch auch ein ehemaliger Einwohner von Hemmerden sein, der zum Tatzeitpunkt schon nicht mehr in dem Ort wohnte. Diese Personengruppe hatte (bisher) noch keine Einladung zum Reihentest erhalten.


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Der Kindermord an Claudia Ruf

29.01.2020 um 08:16
@ThoFra
Finde grundsätzlich die oFA auch sehr sinnvoll, aber auch diese Methode stößt eben manchmal an ihre Grenzen.
Von der oFA wird noch eine genauere Beschreibung des Täters etwartet: ungefähres Alter, Wesenszüge, Familienstand,...
Ohne weitere Charakterisierung/Eingrenzung dürfte die klassische Polizei auch nicht weiterkommen. Von den Zeugenaussagen scheint man jedenfalls nicht viel zu halten.
Sie führten jedenfalls nicht weiter.

Im Augenblick bleibt die Hoffnung bei der DNS-Analyse. Evtl. muss der Kreis noch größer gefasst werden. Beim Emsland - Mörder wurden 16000 Proben genommen (mit Erfolg).
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:Stand eigentlich irgendwo etwas darüber, wann mit den Ergebnissen der Männer, die mittlerweile ins Ausland verzogen sind, zu rechnen ist?
Seit November gibt es die Aussage, dass die Auswertung der Proben bis Februar dauern wird. Bei außereuroäischen Fällen dürfte es jedoch länger dauern. Man muss beachten, dass es im Ausland kaum ein vergleichbares Meldewesen wie in Deutschland gibt. Besonders schwierig wird es, wenn der Betroffene mehrmals umgezogen ist. Kann man sich auf die sorgfältige Probenahme verlassen? Es wird nicht einfach sein, alle Proben einzusammeln.


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Der Kindermord an Claudia Ruf

29.01.2020 um 13:58
Zitat von mistermister schrieb:Das entwickelt sich hier zur Hysterie. Jeder der den Ort aussprechen kann, bei drei nicht schnell genug auf dem Baum kommt, ist verdächtig und soll eine Speichelprobe abgeben?
Da verlasse ich mich lieber auf die Arbeit von Profilern.
Da habe ich doch nirgendwo was von geschrieben.
Ich wollte nur mitteilen, dass es durchaus möglich ist, dass man sich noch an den Tagesablauf erinnern könnte bzw an Besuche, was den Tag betrifft, an dem Claudia verschwand und getötet wurde.
Aber da es in Hemmerden sicher nicht mehr Besucher als Einwohner an dem Tag gab, halte ich es durchaus für sinnvoll, auch diese unter die Lupe zu nehmen, sollten sie ins Täterprofil passen (männlich, mobil etc).
.


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Der Kindermord an Claudia Ruf

29.01.2020 um 14:09
@Rotkäppchen
Was kommt dann als nächstes? Alle die an dem Tag durch den Ort gefahren sind? Alle die , die über die umliegenden Dörfer zur Autobahn gefahren sind?
Ich befürchte, dass wird nichts mehr werden. Zumindest so lange, bis Profiler den Mord aus anderen Spuren neu aufrollen werden. Irgendwann verliert sich der Bezug zum Opfer und auch zum Ort. Wenig Spuren, kein klares Motiv , keine Beziehung zum Opfer und die Sache ist gegessen. Leider.


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Der Kindermord an Claudia Ruf

29.01.2020 um 14:45
Hallo,
ich lese schon länger hier mit und hab mich jetzt mal angemeldet. Ich komme aus der Nähe von Euskirchen, wo sie gefunden wurde, daher beschäftigt mich der Fall sehr, vor allem, weil der Täter immer noch nicht gefasst ist.
Ich schließe mich der Theorie an, dass die Fälle Debbie und Claudia zusammenhängen.
Aussehen, Alter und Typ der beiden Opfer, räumliche und zeitliche Nähe sind zu viele Zufälle.
Ich halte es für vorstellbar, dass es zwei Täter sind. Warum? Eine spurlose Opfer-Verbringung, eine kopflose Chaos-Aktion auf dem Feldweg bei Wichterich.
Bezug zu Düsseldorf, Bezug zu Grevenbroich.
Was, wenn ein Täter Handwerker wäre? Der Samstagspätnachmittag in Hemmerden seinen Transporter packt und die Gunst des Moments nutzt? Ein Kind in einen sichtgeschützten Laderaum zu ziehen geht schnell. Wenn es ein privater Dienstleister war, der schwarz gearbeitet hat, wärs so etwas nicht mehr nachvollziehbar anhand von Auftragsbüchern. Ohne Firmenlogo auf dem Transporter (oder Kastenwagen) wäre das Fahrzeug auch nicht identifizierbar auf den schnellen Blick.
Wenn dieser Täter nun einen Ankerpunkt an der Schule von Debbie hätte (Hausmeister? Handwerker?), der sich auch dort aufgehalten hätte, wäre eine fast identische schnelle Entführung denkbar.


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Der Kindermord an Claudia Ruf

30.01.2020 um 01:29
Zitat von SilberkauteSilberkaute schrieb:Man muss beachten, dass es im Ausland kaum ein vergleichbares Meldewesen wie in Deutschland gibt. Besonders schwierig wird es, wenn der Betroffene mehrmals umgezogen ist. Kann man sich auf die sorgfältige Probenahme verlassen? Es wird nicht einfach sein, alle Proben einzusammeln.
Evtl kommen genau diese Umstände dem Täter/Claudias Mörder sehr entgegen bzw könnten dazu geführt haben, dass er bis zum heutigen Tage noch nicht überführt werden konnte, vorrausgesetzt, er lebt mittlerweile tatsächlich im Ausland.
Zitat von supernatural11supernatural11 schrieb:Was, wenn ein Täter Handwerker wäre? Der Samstagspätnachmittag in Hemmerden seinen Transporter packt und die Gunst des Moments nutzt? Ein Kind in einen sichtgeschützten Laderaum zu ziehen geht schnell. Wenn es ein privater Dienstleister war, der schwarz gearbeitet hat, wärs so etwas nicht mehr nachvollziehbar anhand von Auftragsbüchern. Ohne Firmenlogo auf dem Transporter (oder Kastenwagen) wäre das Fahrzeug auch nicht identifizierbar auf den schnellen Blick.
Ein guter Gedankengang m E.
Zitat von supernatural11supernatural11 schrieb:Wenn dieser Täter nun einen Ankerpunkt an der Schule von Debbie hätte (Hausmeister? Handwerker?), der sich auch dort aufgehalten hätte, wäre eine fast identische schnelle Entführung denkbar.
Allerdings würde ich vermuten, dass die EB wahrscheinlich Hausmeister und Handwerker, die zum Zeitpunkt von Debbies Ermordung in ihrer Schule tätig waren, sicherlich überprüft haben werden und dass eine Schule Handwerker schwarz beschäftigt, kann ich mir nicht so recht vorstellen.


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Der Kindermord an Claudia Ruf

30.01.2020 um 09:49
Vielleicht gibt es ja eine Querverbindung zwischen Schulpersonal, zB einem Lehrer, und einem Handwerker, der dem Lehrer privat in Hemmerden einen Job erledigt. Ich bin fest davon überzeugt, dass zwei verschiedene Täter beteiligt sind, die aber miteinander zu tun haben.
Und auch wenn jemand überprüft wurde, heißt es nicht, dass er nicht doch der Täter war. Sonst hätte jemand wie Kurt-Werner Wichmann nicht so lange unbehelligt weitermorden können.


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Der Kindermord an Claudia Ruf

31.01.2020 um 16:26
@supernatural11
Man darf natürlich spekulieren...

Ich darf aber darauf hinweisen, dass die EB weiterhin davon ausgehen, dass es sich um einen Einmaltäter handelt, zumindest gibt es keine belastbaren Beweise (wie z. B. DNS), dass Claudias Mörder schon einmal einschlägig auffällig war.

https://www1.wdr.de/nachrichten/rheinland/jagd-moerder-claudia-ruf-100.html
Der forensische Psychologe Andreas Mokros, der an der Fernuni Hagen lehrt, brachte die Ermittlungen aktuell mit voran. Mokros, gebürtiger Franke, kannte den Fall nur aus den Archiven. Zur Tatzeit war er noch Student.

Er erforschte diesen Sommer das mögliche Täterprofil und kam zu dem überraschenden Ergebnis, dass sich die Suche nicht auf einen Serientäter konzentrieren muss. Mokros geht vielmehr von einem Täter mit einem starken Bezug zum Grevenbroicher Ortsteil Hemmerden aus, der tatsächlich nur dieses eine Mal eine so schwere Straftat beging und dann abtauchte. Jetzt aber sei er in die Enge getrieben und habe Angst vor Entdeckung.
Der aktuelle Ermittlungsstand ist folgender Quelle zu entnehmen:

https://www.wz.de/nrw/rhein-kreis-neuss/grevenbroich/mordfall-claudia-ruf-in-grevenbroich-ueber-1100-dna-proben-ohne-treffer_aid-48640749
Die Mordkommission im Fall Claudia Ruf hat bislang 1400 Speichelproben zum Abgleich an das Landeskriminalamt in Düsseldorf geschickt. Davon sind nach Angaben des Bonner Polizeisprechers Robert Scholten mehr als 1100 Proben mit der Täter-DNA abgeglichen worden – ohne dass es einen Treffer gegeben hat. Weniger als 300 Speichelproben müssten in den nächsten Tagen noch untersucht werden. Hinzu kommen rund 500 Personen, die entweder aus Grevenbroich Hemmerden verzogen oder verstorben sind. Hier bemühe sich die Polizei derzeit darum, Speichelproben zu bekommen – falls notwendig von den Angehörigen oder – mit deren Hilfe – aus medizinischen Unterlagen.
Es wird sicherlich noch einige Monate dauern, bis alle Proben gesammelt und ausgewertet worden sind. Falls alles negativ verläuft, beginnt man wieder bei Null.


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Der Kindermord an Claudia Ruf

31.01.2020 um 22:44
Jo, inwieweit seine Analyse die Ermittlungen „voranbringen“ kann, wird sich dann zeigen. Verglichen mit Fällen wie Ronny Rieken (ca. 15.000 DNA-Proben) hält sich die Flächendeckung ja auch in Grenzen.
Ich fände es sinnvoller, sich auf offensichtliche Parallelen zu konzentrieren. Vielleicht hilft ja auch weiter, dass das LKA in D‘Dorf jetzt eine Datenbank mit Altfällen eingerichtet hat.


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Der Kindermord an Claudia Ruf

01.02.2020 um 21:12
@supernatural11

Es sind leider die einzigen Anhaltspunkte, die die EB haben
- die Analyse des/der Profiler
- die DNS des Täters

Alles andere ist Spekulation. Leider waren auch die Zeugenaussagen fast alle nicht wirklich brauchbar.

Von der Datenbank der LKA ist für diesen Fall nicht viel zu erwarten, denn alle bekannten Vergewaltigungsfälle und Sexualmorde bei denen Fremd-DNS festgestellt wurde, wurden bereits mit der gesicherten DNS an Claudias Körper abgeglichen.

Der Fall Ronny Rieken ist nicht mit diesem Fall vergleichbar. Die an seinem letzten Opfer 1998 gefundene Fremd-DNS führte innerhalb eines Monats nach Entdeckung zu dem Massengentest zu dem 16400 Männer zwischen 18 und 30 aus dem Landkreis Cloppenburg angeschrieben wurden (quasi alle Männer der Altersgruppe aus Cloppenburg). Die Auswahl folgte der Empfehlung der Fallanalyter. Rieken war damals 29, gab seine Probe ab und wurde überführt. Der damals weltweit größte Massengentest konnte nur aus folgenden Gründen durchgeführt werden
- der Täter wurde als weiterhin sehr gefährlich eingestuft (Serientäterverdacht)
- auf Grund der zeitlichen Nähe zwischen letztem Mord und Test blieb wenig Zeit zum Untertauchen
- der niedersächsische Ministerpräsident wollte im selben Jahr Bundeskanzler werden

Das alles trifft im Fall Claudia Ruf nicht zu. Es dauerte 13 Jahre bis eine eindeutige DNS aus der Mischspur ermittelt werden konnte. Erst nach 23 Jahren wurde der Massengentest im Umkreis von 1 km um Hemmerden durchgeführt. Es blieb dem Täter genügend Zeit, z. B. Ins Ausland zu verschwinden. Da der Täter als Einmaltäter eingestuft wurde, geht von ihm auch keine weitere Gefahr aus. Der Vater besteht nicht darauf, dass der Täter unbedingt gefunden werden muss. Politisch besteht auch nicht der Druck auf Aufklärung. Falls die restlichen Analysen kein Ergebnis bringen (s. Mein Eintrag vom 31.1.2020) ist fraglich, dass ein neuer Massengentest (Rheinkreis Neuss) durchgeführt wird. Hier haben die Profiler auch keine engere Altersgruppe definiert, so dass ein Test leicht 100.000 oder mehr Personen umfassen könnte.

Ich darf in diesem Zusammenhang an meinem Eintrag vom 21.1.2020 erinnern:
Zitat von SilberkauteSilberkaute schrieb am 21.01.2020:. 4. Er stammt nicht aus dem Wohngebiet innerhalb des 1km-Radius ("Ankerpunkt bis zum Kontaktpunkt"). Der neue Suchansatz basierte u.a. auf einer Studie aus 2004, nach der 45% der Täter innerhalb des 1km-Radius zum Tatort wohnt. Aber immerhin 13% in mehr als 15km Entfernung.
Nach dieser Studie müsste man den Radius von einem auf 15 km erweitern, um 87% Erfolgsquote zu erreichen.


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