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Mordfall Charlotte Böhringer

28.468 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, München, 2006 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Charlotte Böhringer

Mordfall Charlotte Böhringer

22.11.2021 um 07:04
Zitat von MisterEkoMisterEko schrieb:Ist, glaube ich auch hier im Forum schon mehrfach diskutiert worden.
Richtig.

Dieser Satz bezieht sich imho auf die Lügen, die er seiner Familie und seinen Freunden über Monate bzgl. des Studiums aufgetischt hat.

Und ein schlichtes ja oder nein ist vermutlich einfach nicht Bences Art.

Ich kenne ihn nicht persönlich, aber er scheint sich ja gerne etwas unkonventionell auszudrücken. ;)

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22.11.2021 um 07:23
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:Bezeichnend finde ich aber, dass beide Anwält*innen in dem Video gesagt haben, dass sie auch nicht wissen ob BT unschuldig ist. Die Fokussierung auf den Gehalt eines Urteils mag ja juristisch richtig sein, dennoch fand ich die Stellen bemerkenswert, mir scheint es hat da ein Umdenken statt gefunden.
Haben sie das denn jemals zu wissen behauptet?

Ich habe das noch nirgendwo so gehört und kann mir auch nicht vorstellen, dass ein Anwalt das in dieser Absolutheit äußern würde.

Fände ich auch unseriös, diese Aussage.

Letzten Endes kann nur Bence die Frage beantworten, ob er der Täter ist...das sagt (sinngemäß) ja sogar sein Freund Dominik in einer der Dokus.


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22.11.2021 um 07:45
Zitat von Cassandra71Cassandra71 schrieb:Letzten Endes kann nur Bence die Frage beantworten, ob er der Täter ist...das sagt (sinngemäß) ja sogar sein Freund Dominik in einer der Dokus.
Ich liefere mal die Quelle nach:

Doku "Die Frage": Sitzt Benedikt zu Unrecht im Knast? Teil 1, ab Minute 22:45


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22.11.2021 um 08:58
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:Interessant finde ich auch was der Täter ab Minute 3:50 zum Thema Unschuld und Schuld sagt:

"Ich bin nie unschuldig gewesen im Sinne einer menschlichen Unschuld, aber ich bin vollkommen unschuldig hinsichtlich der Vorwürfe die mir juristisch gemacht werden.".

Wie ist dieser Satz zu verstehen, der erst mal so klingt als würde ein Angehöriger eines Priesterseminars sprechen? Ist es ein verkapptes, vielleicht sogar unbeabsichtigtes Schuldeingeständnis frei nach dem Motto "Ich war's zwar aber ich dürfte hier nicht sitzen, weil man es mir streng genommen nicht nachweisen konnte."?
Diesen von Dir zitierten Satz lese ich vollkommen anders,
ich verstehe ihn so:

Er ist an Familie, Lebensgefährtin und Freunden schuldig geworden, weil er sie hinsichtlich seines Ausbildungswegs getäuscht hatte und zumindest der Lebensgefährtin gegenüber damit Vertrauen verspielt hat, da ja eine gemeinsame Zukunft geplant war.
Er hat jedoch keine Schuld am Tod seiner Tante,
was ihm im Sinne der Anklage vorgeworfen wird.

Er formuliert das, von mir so empfunden, sehr klar in nur einem Satz.


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22.11.2021 um 11:09
Zitat von BundesferkelBundesferkel schrieb:Er formuliert das, von mir so empfunden, sehr klar in nur einem Satz.
Ich finde an diesem Satz ist nichts klar sondern er lässt sehr viel Raum zu Interpretationen und geht auch an der Frage vorbei, es geht ja nicht darum ob sich BT irgendwann im Leben irgendwas zu schulden kommen hat kommen lassen.
Ob es menschliche Unschuld überhaupt gibt ist ja dann schon eine philosophische Frage.


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22.11.2021 um 11:45
Zitat von 1cast1cast schrieb:Ich finde an diesem Satz ist nichts klar sondern er lässt sehr viel Raum zu Interpretationen und geht auch an der Frage vorbei, es geht ja nicht darum ob sich BT irgendwann im Leben irgendwas zu schulden kommen hat kommen lassen.
Ob es menschliche Unschuld überhaupt gibt ist ja dann schon eine philosophische Frage.
Vollste Zustimmung.
Danke @1cast für deine klaren Worte.

Es ist völlig irrelevant, ob BT hinsichtlich einer menschlichen Unschuld unschuldig ist, denn das ist niemand von uns.
BT weiß das auch.

BT sitzt ja nicht im Knast, weil er sich pauschal hinsichtlich einer menschlichen Schuld schuldig gemacht hat.
Er wurde für eine ganz konkrete Tat verurteilt.
Und NUR um diese Tat geht es hier.

Das sind wieder die klassischen Nebelkerzen.
Diese Spitzfindigkeiten und philosophischen Fragen spielen keinerlei Rolle.

Wie man in dieses unklare Gerede von BT noch eine sehr klare Antwort hineininterpretieren will, ist mir völlig schleierhaft.

Nehmen wir mal an BT hat CB "nur" erschlagen im Sinne eines Totschlags.
Macht ihn das dann unschuldiger??
Ist das überhaupt noch von Belang?
Wenn er die Tat, die ihm juristisch vorgeworfen wird, nicht begangen hat, warum hat er dann nicht in der Verhandlung dargelegt, welche Tat wirklich passiert ist?
Vor allem, wenn er dadurch seine zu erwartende Strafe erheblich hätte reduzieren können?
Als "Totschläger" mit guter Führung wäre er doch mittlerweile bereits wieder draußen.
Und stehe ich nicht in der Gesellschaft letztendlich auch irgendwo als "Totschläger" zumindest moralisch minimal besser dar, als ein heimtückischer Mörder?

Ich gehe noch einen Schritt weiter.
Hätte unter Umständen nicht sogar jemand, der tatsächlich unschuldig ist, lieber in den sauren Apfel eines "falschen Geständnisses" gebissen, um zumindest mit einem geringeren Strafmaß davonzukommen?
Witting muss doch bewusst gewesen sein welches Strafmaß hier für BT im Raum steht.
Seiner Familie hätte er klipp und klar erklären können, dass sein Geständnis nur Fake ist, um weniger lang im Knast zu hocken.

Nach seiner Entlassung hätte er ja dennoch einen auf Justizopfer machen können.
So von wegen "ich wurde ja förmlich aus Angst um mein Leben zu einem falschen Geständnis genötigt" (analog zum Günter Kaufmann Fall)

Im Grunde genommen wird der rekonstruierte Tathergang selbstverständlich irgendwo von der Realität abweichen.
Nur wer, wenn nicht BT, hätte hier entscheidend zur Klärung des Sachverhalts beitragen können?

Wenn ich besoffen jemanden mit 190 km/h tot fahre, dann kann ich mich nicht im Nachhinein hinstellen und das Urteil in Zweifel ziehen, weil ich ja in Wahrheit 191,72 km/h gefahren bin.
Rein technisch gesehen mag dieser Einwand durchaus berechtigt sein, nur wo ziehen wir dann letztendlich die Grenze?

Wenn z. B. ein Täter anhand seiner DNA überführt wird, mit einer Wahrscheinlichkeit von 99,9999999% kann man sich dann wirklich hinstellen und sagen "Hey es besteht aber auch zu 0,00000001 % die Möglichkeit das jemand anders der Täter war".
Technisch gesehen durchaus korrekt.
Aber es hat für unser echtes Leben keinerlei Bedeutung.
Zitat von Cassandra71Cassandra71 schrieb:Letzten Endes kann nur Bence die Frage beantworten, ob er der Täter ist...das sagt (sinngemäß) ja sogar sein Freund Dominik in einer der Dokus.
Diese Aussage gibt mir zumindest Hoffnung, dass da langsam bisschen Realismus eingekehrt ist.
Es ist eine zutiefst ehrliche Aussage von Dominik.
Und wenn dieser Personenkreis BT dennoch nach wie vor weiter die Stange hält, dann ist das für mich in Ordnung.
Die müssen das mit sich selbst ausmachen.
Wenn BT irgendwann rauskommt hat er seine Strafe verbüßt.
Mich freut es aufrichtig für ihn, wenn dann noch Menschen da sind, die bereit sind, ihm eine zweite Chance zugeben, und zwar im vollen Bewusstsein, dass er der Täter ist.

Nur muss dann irgendwann BT dennoch die Tat eingestehen.
Die Basis einer echten Freundschaft ist nun mal Ehrlichkeit.
Ich wünsche mir für BT, dass er diese echte Freundschaft, wenn auch spät im Leben, noch erleben wird.


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Mordfall Charlotte Böhringer

22.11.2021 um 13:13
Zitat von MisterEkoMisterEko schrieb:Ich gehe noch einen Schritt weiter.
Hätte unter Umständen nicht sogar jemand, der tatsächlich unschuldig ist, lieber in den sauren Apfel eines "falschen Geständnisses" gebissen, um zumindest mit einem geringeren Strafmaß davonzukommen?
Witting muss doch bewusst gewesen sein welches Strafmaß hier für BT im Raum steht.
Seiner Familie hätte er klipp und klar erklären können, dass sein Geständnis nur Fake ist, um weniger lang im Knast zu hocken.
Naja, ganz so einfach ist das nicht. Die Ermittlungsbehörden sind nicht dämlich und wollen dann sog. Täterwissen hören.
Er hätte mind. das Tatwerkzeug präsentieren müssen.....


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22.11.2021 um 14:13
@1cast
@MisterEko
usw.
Zitat von MisterEkoMisterEko schrieb:Das sind wieder die klassischen Nebelkerzen.
Diese Spitzfindigkeiten und philosophischen Fragen spielen keinerlei Rolle.
Ich denke das altkluge Geschwurbel (und nichts anderes ist es letztlich) sollte ihm Sympathiepunkte einbringen, so quasi "Ixh sehe ja ein, dass ich mich schuldig gemacht habe, aber nicht bzgl. einem Mord!".

Er will als einsichtig da stehen, als reuig, all' die Menschen und vor allem seine Ex-Verlobte, die er so sehr hintergangen und damit enttäuscht hat, diese Einsicht soll ihn glaubhaft und sympathisch machen, damit die zweite Botschaft auch fruchtet, denn der Mörder will er eben nicht gewesen sein. Im Grunde ein plumper, durchsichtiger Versuch der Manipulation .
Zitat von MisterEkoMisterEko schrieb:Nehmen wir mal an BT hat CB "nur" erschlagen im Sinne eines Totschlags.
Macht ihn das dann unschuldiger??
Ist das überhaupt noch von Belang?
Wenn er die Tat, die ihm juristisch vorgeworfen wird, nicht begangen hat, warum hat er dann nicht in der Verhandlung dargelegt, welche Tat wirklich passiert ist?
Vor allem, wenn er dadurch seine zu erwartende Strafe erheblich hätte reduzieren können?
Er war wohl schlecht beraten darauf zu vertrauen, dass er frei gesprochen wird. Hoch gepokert, maximal verloren. Hatte eben nur eine Lusche zur bzw. auf der Hand (Pokersprech).

Hätte er gewusst, dass er mit seinem Bluff nicht durchkommt und sich auf den Deal eingelassen, wäre er heute möglicherweise schon frei.


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22.11.2021 um 15:24
Zitat von KölnerKölner schrieb:Naja, ganz so einfach ist das nicht. Die Ermittlungsbehörden sind nicht dämlich und wollen dann sog. Täterwissen hören.
Er hätte mind. das Tatwerkzeug präsentieren müssen.....
Angeblich hatte es ja die Justiz dermaßen auf ihn abgesehen.
Ich glaube da wäre mit einem Geständnis vieles gegangen:)
Der Fall Kaufmann zeigt ja, dass dies möglich ist.
Zumal hier zum Teil sogar die Protagonisten identisch sind:)

Da ich davon ausgehe, dass das "Totschlag-Szenario" gar nicht mal so weit hergeholt ist, denke ich mir, dass es für BT (der ja dann im Prinzip so oder so der "Täter" ist) ein leichtes gewesen wäre, die Tatwaffe zu präsentieren.
Oder er gibt halt an, dass er das Teil in die Isar geworfen hat.
Oder (Vorsicht Ironie) er gibt an, dass er nicht mehr weiß, wo er das Tatwerkzeug weggeworfen hat.
Alternativ kann sich BT auch immer noch auf einen "Blackout" berufen. Er weiß, er hat es getan, aber an die Tat selbst kann er sich nicht mehr erinnern.
Das sind nur Möglichkeiten, die mir jetzt so spontan dazu einfallen.
Bin sicher, dass hier der Kreativität keine Grenze gesetzt sind.
All das wäre meiner Meinung nach immer noch glaubhafter als der Quark den BT letztendlich erzählt hat.

Die Ermittlungsbehörden haben auch kein Tatwerkzeug benötigt, um ihm Lebenslänglich mit besonderer Schwere der Schuld aufzubrummen. Ich glaube nicht, dass dies der entscheidende Faktor gewesen wäre.
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:Im Grunde ein plumper, durchsichtiger Versuch der Manipulation .
So ähnlich sehe ich das auch.
Allerdings macht auch das mal wieder keinen Sinn.
Im Englischen gibt es da ein Sprichwort "Preaching to the Choir".
Frei übersetzt. "Man predigt zu dem Chor" (der ja bereits glaubt)
Oder anders formuliert.
BT erreicht mit so einem Statement nur wieder genau den Personenkreis der ohnehin schon an den großen Justizirrtum glaubt.
Nur, die glauben ihm ja schon.

Die anderen Menschen (wie zum Beispiel mich) überzeugt so eine Aussage nicht im Geringsten.
Im Gegenteil.
Auch wenn ich verstehe, warum sich BT eventuell vorsichtig äußerst etc. so stößt mich diese Ausdrucksweise dennoch ab, weil am Ende wieder nichts Greifbares bleibt.

Gerade im Hinblick auf seine Vergangenheit und seine aufgedeckten Lebenslügen etc. ist es halt einfach schwer möglich solche Statements unvoreingenommen zu bewerten.
Diesen Päckchen wird BT immer mit sich rumtragen müssen.


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Mordfall Charlotte Böhringer

22.11.2021 um 16:21
Zitat von MisterEkoMisterEko schrieb:Die Ermittlungsbehörden haben auch kein Tatwerkzeug benötigt, um ihm Lebenslänglich mit besonderer Schwere der Schuld aufzubrummen
Na, das waren nicht die Ermittlungsbehörden, die ihm etwas aufgebrummt haben, sondern das war das Gericht.

Und ein von BT behaupteter Deal mit dem Staatsanwalt wäre Unsinn gewesen. Vielleicht hätte BT, wenn er der Staatsanwaltschaft eine glaubhafte entsprechende Geschichte präsentiert hätte, zwar erreichen können, dass ihn die Staatsanwaltschaft vor Gericht „nur“ wegen Totschlags anklagt anstatt wegen Mordes.

Aber natürlich hätte das Gericht, wenn es von Totschlag nicht überzeugt gewesen wäre, wegen Mordes verurteilen können. Das Gericht ist ja nicht an die Bewertung des Sachverhalts durch die Staatsanwaltschaft gebunden. Es kann - natürlich nach rechtlichen Hinweisen an StA und Verteidiger und Gewährung rechtlichen Gehörs - durchaus wegen eines anderen Straftatbestandes als angeklagt verurteilen.

Umgekehrt hätte das Gericht, obwohl BT tatsächlich wegen Mordes angeklagt war, ihn selbstverständlich nur wegen Totschlags verurteilen können, wenn es nach dem Ergebnis der Hauptverhandlung zu der Überzeugung gekommen wäre, dass strafrechtlich nicht Mord, sondern Totschlag vorliegt

Dass ihm das insoweit allein maßgebende Gericht aber einen „Deal“ angeboten hätte (was es in dem Fall rechtlich überhaupt nicht gedurft hätte), hat BT nie behauptet. Diese ganze Geschichte um einen angeblichen vom Staatsanwalt angebotenen Deal ist lächerlich und überflüssig, da eben der Staatsanwalt nicht das Gericht ist.


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Mordfall Charlotte Böhringer

22.11.2021 um 16:31
Zitat von AndanteAndante schrieb:Na, das waren nicht die Ermittlungsbehörden, die ihm etwas aufgebrummt haben, sondern das war das Gericht.
Danke für die Korrektur.
Da habe ich mich selbstverständlich falsch ausgedrückt.

Wie kommst du jetzt auf das Thema "Deal"?
Mir ist ehrlich gesagt auch nicht ganz klar, woher diese Mär kommt, dass BT ein "Deal" angeboten worden sein soll.
Ich habe das mal in einem Maximilian Pollux Video gehört.
Allerdings liefert Pollux keinerlei Beweise für diese These bzw. gibt es keinen Nachweis darüber, ob dieses Gespräch zwischen ihm und BT überhaupt so stattgefunden hat.
Von daher ist diese Behauptung für mich nicht verwertbar.


Eine "offizielle" Quelle zum Thema "Deal-Angebot" ist, zumindest mir, ebenfalls nicht bekannt.

Kennst du dich in der Thematik besser aus?
Gibt es sowas wie "Deals" überhaupt bei uns in Deutschland?
Ich kenne sowas vor allem aus amerikanischen Filmen und Serien.
Ich möchte jetzt aber die Diskussion nicht zu sehr in Richtung OT abdriften lassen.


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Mordfall Charlotte Böhringer

22.11.2021 um 17:02
Der "Deal" ist in Deutschland ist im § 275c StPO geregelt.
Kurzfassung: Geständnis gegen Vereinbarung des Strafmaßes.


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22.11.2021 um 17:52
@Tom_Ripley

Richtig, aber die Verständigung nach § 275 c StPO ist nur über die Rechtsfolgen der Tat, wie etwa das Strafmaß und Bewährungsauflagen, möglich.

Nicht möglich ist sie über Sachverhaltsfeststellungen Tathergang, juristische Bewertung des Sachverhalts als Totschlag oder Mord, wie weit in der Hauptverhandlung Zeugen und Sachverständige vernommen werden, wie eine Zeugenaussage zu gewichten ist etc. All das ist einem „Deal“ komplett entzogen.

Das war ja sogar BT klar, weshalb er auch nie behauptet hat, dass etwa DAS GERICHT einen „Deal“ mit ihm versucht habe.


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22.11.2021 um 18:22
Zitat von MisterEkoMisterEko schrieb:Wie kommst du jetzt auf das Thema "Deal"?
Mir ist ehrlich gesagt auch nicht ganz klar, woher diese Mär kommt, dass BT ein "Deal" angeboten worden sein soll.
Ich habe das mal in einem Maximilian Pollux Video gehört.
Allerdings liefert Pollux keinerlei Beweise für diese These bzw. gibt es keinen Nachweis darüber, ob dieses Gespräch zwischen ihm und BT überhaupt so stattgefunden hat.
Ich kenne die Einlassung von der Staatsanwaltschaft, vertreten durch Hrn. K., der sagte, wenn sich der Angeklagte eingelassen hätte (Konjunktiv), hätte man u.U. zum Schluss gelangen können, dass es sich um ein "andere Tat" gehandelt haben könnte. Ich interpretiere das nicht zwangsläufig so, als habe man eine Deal seitens der Staatsanwaltschaft angeboten (ich kann es aber auch nicht ausschließen), sondern eher so, dass Herr K. sagt, da sich der Angeklagte nicht eingelassen hatte, kam das Gericht zu diesem Ergebnis: Mord mit bes. Schwere der Schuld. Es hätte aber, wenn der Angeklagte sich eingelassen hätte, auch zu einem anderen Urteil gelangen können. Daher verstehe ich Herrn K. so, dass man der Seite von BT klar gemacht hat, dass für den Fall eines Geständnisses auch eine mildere Bewertung (Totschlag) möglich gewesen wäre, wenn die Einlassungen des Angeklagten das zugelassen hätten.
So interpretiere ich das, ich weiß natürlich nicht, ob es konkret "einen Deal" gab, a l a "gestehe und wir machen einen Totschlag draus!".


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Mordfall Charlotte Böhringer

22.11.2021 um 18:29
In der Gewichtung klaffen „Mord mit besonderer Schwere der Schuld“ und „Totschlag“ schon erheblich auseinander
und das bei nur einem Tatbestand.

Das finde ich schwer zu vermitteln.


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Mordfall Charlotte Böhringer

22.11.2021 um 18:49
Zitat von BundesferkelBundesferkel schrieb:In der Gewichtung klaffen „Mord mit besonderer Schwere der Schuld“ und „Totschlag“ schon erheblich auseinander
und das bei nur einem Tatbestand.
Dem stimme ich zu. Ich gebe aber zu bedenken, dass Herr K. ja auch nur die grds. Möglichkeit aufzeigte. Sprich, hätte es Einlassungen des Angeklagten gegeben, die Indizien, aufgrund dessen die Schwere der Schuld festgestellt wurde, klar unterminiert hätten, hätte es demnach auch zu einem anderen Urteil kommen können. Ich verstehe Herrn K.s Aussage tatsächlich eher als das Aufzeigen einer Hypothese, nicht einer zwangsläufig von ihm angenommenen Realität.


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Mordfall Charlotte Böhringer

22.11.2021 um 20:43
Zitat von EdgarHEdgarH schrieb:Ich gebe aber zu bedenken, dass Herr K. ja auch nur die grds. Möglichkeit aufzeigte. Sprich, hätte es Einlassungen des Angeklagten gegeben, die Indizien, aufgrund dessen die Schwere der Schuld festgestellt wurde, klar unterminiert hätten, hätte es demnach auch zu einem anderen Urteil kommen können.
Aber immer auch unter Berücksichtigung der Tatsache, dass das, was die Staatsanwaltschaft beantragt, das eine ist, und die Entscheidung des Gerichts etwas anderes.

Es soll auch schon vor gekommen sein, dass das Gericht strenger verurteilt hat als von der Staatsanwaltschaft gefordert wurde.


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Mordfall Charlotte Böhringer

22.11.2021 um 20:50
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:Es soll auch schon vor gekommen sein, dass das Gericht strenger verurteilt hat als von der Staatsanwaltschaft gefordert wurde.
Stimmt. Daher kann es also gar keinen sicheren „Deal“ geben. Nur eine Forderung der Staatsanwaltschaft, denen das Gericht nicht folgen muss.


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Mordfall Charlotte Böhringer

22.11.2021 um 20:56
Zitat von EdgarHEdgarH schrieb:Dem stimme ich zu. Ich gebe aber zu bedenken, dass Herr K. ja auch nur die grds. Möglichkeit aufzeigte. Sprich, hätte es Einlassungen des Angeklagten gegeben, die Indizien, aufgrund dessen die Schwere der Schuld festgestellt wurde, klar unterminiert hätten, hätte es demnach auch zu einem anderen Urteil kommen können. Ich verstehe Herrn K.s Aussage tatsächlich eher als das Aufzeigen einer Hypothese, nicht einer zwangsläufig von ihm angenommenen Realität.
@EdgarH
ja so in etwas sehe ich das auch!!

An dem Beispiel sieht man aber wieder exemplarisch wie perfide das Spiel der BT-Unterstützer gespielt wird.
Man nimmt sich irgendeine Aussage her, interpretiert dann Dinge hinein, die nie so gesagt wurden und leitet daraus wieder die große Verschwörung ab.

Ihr bezichtigt links und rechts rechtschaffende Bürger einer Staftat.
Die Ermittlungsbehörden wollten BT was anhängen.
Der Staatsanwalt gibt vor laufender Kamera zu, dass seine Anklage auf Luft aufgebaut ist

Nur der notorische Lügner, Hochstapler und diebische Mörder BT sagt stets die Wahrheit.


Das, was auf Seite der Bence Unterstützer abläuft, hat im Grunde nichts mir mit einem echten Auseinandersetzen mit den Fakten zu tun.
Es geht hier schlicht und einfach um GLAUBE.
Rationale Argumente werden dann halt einfach ausgeblendet, weil man, warum auch immer, unbedingt glauben will, dass BT unschuldig ist.
Das ist auch völlig in Ordnung.
Jeder soll glauben was er will.
Aber dann sollte man sich nicht hinter irgendwelchen Pseudoargumenten verstecken.

Ich kann es völlig nachvollziehen, dass Witting immer noch für Bence kämpft, das ist sein Job.
Ich kann es völlig nachvollziehen, dass die Familie und Freunde nach wie vor für Bence kämpfen. Völlig legitim.
Was ich allerdings niemals verstehen werde, sind die Menschen, die im Grunde überhaupt nicht in den Fall involviert sind und sich dennoch so gegen alle Argumente sträuben.
Die Aussage des Staatsanwaltes wurde in diesem Thread schon zigfach besprochen.
Die Aussage wurde bereits von jeder erdenklichen Seite analysiert und auseinander genommen.
Jetzt gibt es wieder Leute, die darin einen Skandal sehen wollen.

Wenn die Indizien, jedes für sich genommen tatsächlich so "schwach" sind, warum hat es die Unterstützer Seite oder BT selbst bis zum heutigen Tage nicht geschafft auch nur ein einziges davon zu entkräften?

Warum ist man z.B. der Aussage des Staatsanwalts gegenüber dermaßen kritisch, während man parallel das verschachtelte Gerede von BT als "klare" Aussagen hinstellen will?
Es ist toll, wenn ihr kritisch denkt, nur warum wendet ihr dann dieses kritische Denken nicht gegenüber BT an?
Ihr messt mit zweierlei Maß.
Ein Maßstab, der permanent seine Länge wechselt, ist nicht zu gebrauchen.

Soll man jetzt trotz der ganzen Indizien BT frei lassen?
Hätte man ihn nie verurteilen dürfen?
Wisst ihr eigentlich welche Konsequenzen es hätte, wenn wir anfangen so "Recht" zu sprechen?

Kleines Beispiel:
Beruhen nicht viele Prozesse im Hinblick auf Sexualdelikte ebenfalls auf Indizien?
Vor allem, wenn das Opfer erst Jahre später den Mut hat, den Täter anzuzeigen?
Haben dann jetzt einfach all diese Opfer Pech, weil sie keine faktischen Beweise mehr vorbringen können?

Soll man in Zukunft jeden Mörder laufen lassen, nur weil man ihn quasi nicht bei der Tat gefilmt hat?
Und selbst dann ist nicht ausgeschlossen, dass sein Doppelgänger der Täter ist.

Leute Leute Leute. Ganz gefährliches Terrain auf das wir uns hier begeben.

Hier wird eine Nebelkerze nach der nächsten gezündet.
Ich habe bisher noch kein einziges Argument oder einen Beweis dafür präsentiert bekommen, der BT wirklich entlasten würde.
Viel Schall und Rauch, aber keinerlei Substanz.
Im Grunde ist das einzige, was immer wieder bedient wird. "BT sagt, er ist unschuldig und manches Indiz könnte man vielleicht anders interpretieren".

Ganz blöde Frage:
Wenn man tatsächlich gehaltvolle Argumente hätte, warum singt man dann lieber Liedchen, anstatt diese Argumente vorzubringen oder auszuarbeiten?


Ich hätte einen Vorschlag an die BT Unterstützer hier im Forum:

Legt doch bitte euer stärkstes Argument dar.
Dann können wir uns gerne mal wirklich zusammen mit diesem einen Argument auseinandersetzen.
Keine Nebelkerzen, kein abdriften vom hundertste ins tausendste.

Ich bin offen für Argumente und ich bin auch durchaus offen dafür meine Meinung jederzeit zu ändern, wenn endlich mal ein vernünftiges Argument käme.
Meine Meinung ist nicht in Stein gemeißelt.


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Mordfall Charlotte Böhringer

22.11.2021 um 21:29
Zitat von EdgarHEdgarH schrieb:Cpt.Germanica schrieb:
Es soll auch schon vor gekommen sein, dass das Gericht strenger verurteilt hat als von der Staatsanwaltschaft gefordert wurde.

Stimmt. Daher kann es also gar keinen sicheren „Deal“ geben. Nur eine Forderung der Staatsanwaltschaft, denen das Gericht nicht folgen muss.
Das mit dem "Deal" ist so eine Sache, die die Leute, die zu viele US-Mörder-Dokus gesehen haben, im Kopf haben (Satz mit drei "die" :D).

Oder was sagen unsere Jurist*innen on board? @Andante? @Rick_Blaine?? @??? Wird in Deutschland vor Gericht "gedealt"? Absprachen im Beratungszimmer?? Bis hin zu Totschlag statt Mord für ein Geständnis??? Bevor wir Laien uns hier die Finger wundern schreiben nur um dann doch falsch zu liegen. ;)


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