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Mordfall Charlotte Böhringer

28.473 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, München, 2006 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Charlotte Böhringer

Mordfall Charlotte Böhringer

20.07.2013 um 12:51
@Iudex
Zitat von IudexIudex schrieb: Wie er das über so eine lange Zeit hinweg geschafft hat, will ich lieber nicht wissen.
Parkautomaten?

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Mordfall Charlotte Böhringer

20.07.2013 um 12:56
@Iudex
@obskur

Da stimme ich Euch voll zu.
Zitat von IudexIudex schrieb:Die Verlobte tut mir im Gegesatz zum Rest aus dem Freundeskreis auch einfach nur extrem leid. Offenbar hat sie niemanden, der ihr die Augen öffnet.
Als ich die Doku gesehen und das Urteil gelesen hatte, kam mir auch sofort in den Sinn, dass die Freunde den beiden - F. S. und B. T. - gar nicht so unbeding einen Gefallen tun. Denn mit ihrer "bedingungslosen" Unterstützung haben sie es mittlerweise so gut wie unmöglich gemacht, dass es ein Geständnis geben könnte. Das ist dann quasi die Wiederholung der Ausbildungslüge in anderem Kontext.

Aus meiner Perspektive tragisch ist dann, dass B. T. nie das sein konnte, was er wirklich ist. Bei Ch. B. durfte er aus möglicherweise projizierten Statusträumen nicht Schauspieler werden, und bei seinen Freunden dient er dann als Projektionsobjekt für die Gutmenschenträume seiner Freunde und darf nicht mal "Krimineller" sein. Permanent verkannt. Die alten Griechen oder Shakespeare hätten da eine Tragödie draus gemacht. Und die Verlobt ist dann so etwas wie die moderne Antigone ;-)


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20.07.2013 um 13:01
@Aggie
Zitat von AggieAggie schrieb:B. T. hatte es offensichtlich nie gewagt, sich von der Tante abzugrenzen, da er ja er nicht in Kauf nehmen wollte, die Position des 'Kronprinzen' und Erben zu verlieren.
Dies hatte jedoch den hohen Preis, dass er sich in seiner Lebensgestaltung unfrei und an Gängelband fühlte.
Wobei das ja nicht nur für B. T. zutraf, sondern auch für dessen Bruder und sogar ihre Schwester und deren Mann. B. T. senior hat ja vor Gericht ausgesagt, dass sein Sohn Angst vor der Tante hatte und alle stramm stehen mussten, wenn Ch. B. etwas wollte.
Zitat von AggieAggie schrieb:So wurde im Verlauf der Jahre aus dem 'Lieblingsneffen' eine tickende Zeitbombe: in B. T. staute sich - im wahrsten Sinne des Wortes - eine "Mordswut" gegenüber der Tante auf.
Ich glaube deshalb, dass bei dem schließlich begangenen Mord (der ja ein "overkill" war), ein 'finaler Hassausbruch' von B. T. auch eine Rolle spielte.
So kann man es sicherlich sehen. Ich stelle mir das immer wie ein Gummiband vor: die permanenten Kränkungen und Drohungen dehnen das Gummiband immer weiter, so dass es zunächst immer elastischer wird. Das heißt, man gewöhnt sich auch dran. Gleichzeitig wird das Gumminband aber immer spröder und irgendwann, wenn man dann zu feste zieht, reißt es und der Ausbruch ist da.

Ich bin nur nicht von der Version des Gerichts überzeugt und nicht davon, dass es ein geplanter Mord war.


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Mordfall Charlotte Böhringer

20.07.2013 um 13:02
@Aggie
Zitat von AggieAggie schrieb:But trocknet ziemlich schell, und da es sich ja offensichtlich hier nur im Blutspritzer (also um keine Blutlache) handelte, müsste kein längerer Zeitraum verstrichen sein.
B.T. war nach der Tat ja auch noch im Büro, um das Testament zu suchen. Wahrscheinlich hat er anschließend die Handtasche ausgekippt und einige Gegenstände fielen auf bereits getrocknete Blutspritzer.
Ich glaube, im Sachverständigengutachten stand etwas von 20 Minuten, was mich überrascht hat. Wichtig wäre aber für die Verteidigung, dass es länger als die angenommenen 5-7 Minuten dauert.


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Mordfall Charlotte Böhringer

20.07.2013 um 13:05
@Aggie
Zitat von AggieAggie schrieb:b) dieser Fall aber auch andere User bewegt, weil er auf so tragische Weise verdeutlicht, welches Gefahrenpotential darin enthalten ist, sich bei der eigenen Lebensgesaltung in eine derartige Abhängigkeit vom 'Wohlwollen' eines sehr begüteren Menschen einzulassen.
Und es ist ein Indizienprozess und lässt daher überhaupt erst Freiraum für Interpretation. Mir ging es wie vielen hier im Forum. Erst Doku, dann Urteil. Da hab ich zuerst gedacht: Junge, Junge - wie kann man da noch Zweifeln? Wenn man aber etwas genauer hinschaut, ist es nicht mehr so klar und viele Aussagen im Urteil provozieren mich einfach, weil ich sie für hanebüchenen Unsinn halte.


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Mordfall Charlotte Böhringer

20.07.2013 um 13:32
@meermin schrieb:
Warum wird eigentlich ausgeschlossen, das der Täter an der Tür von Frau Böhringer geklingelt hat und sie ihm dann öffnete?
Der Handschuhabdruck außen am Türspion wurde schon erwähnt.

Ganz abgesehen davon: hätte B.T. geklingelt, hätte das ja seien ganzen Plan zunichte machen können: was wäre denn gewesen, wenn die Tante - die ja Streit mit ihm hatte -
ihm gar nicht erst geöffnet hätte, nachdem sie ihn duch den Türspion sah?


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Mordfall Charlotte Böhringer

20.07.2013 um 13:38
Ich habe eine Frage zu dem Fahrrad dass B. T. mit Dampfstrahl reinigte: ging die STA davon aus, dass er das tat, um Spuren zu beseitigen, weil er den Tatort mit diesem Fahrad verlassen hatte?


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Mordfall Charlotte Böhringer

20.07.2013 um 13:46
@Aggie
Ja!
Zudem verschwieg er dessen Benutzung am Tattag so wie die Reinigung am folgenden Tag.

korrigiere. Die Reinigung verschwieg er zunächst bei der detailierten Schilderung des Tagesablaufes. Sagte dann aber auf Nachfrage wie er sein Fahrrad reinige, dass er dies zuletzt am Auffindetag tat.


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Mordfall Charlotte Böhringer

20.07.2013 um 14:49
Zitat von aberdeenaberdeen schrieb:Wann hat er denn die Aussage mit dem Besuch gemacht?
Bei seiner Vernehmung , als man ihn ganz einfach fragte, wann er seine Tante zum letzen Mal gesehen habe....Da war noch nichts vom Geld bekannt - Er gab an, es seien Wochen seit dem Streit vergangen...der war aber wohl am 11.05....14.05. will er sie besucht haben, 15.05 Mord, 16.05. erscheint B. in der Parkgarage, angebliche Vertretung der GF, von der niemand was weiß und Auffindetag der Leiche...

@Aggie
Man muss ja nicht so ticken und sich so 'gängeln' lassen, falls das geschehen ist. Es ist wie an einer Kreuzung, es gibt mehrere Richtungen und Möglichkeiten - das setzt Eigeninitiative und Selbstbewußtsein voraus, natürlich auch Fleiß. Es war selbstgewählt.
senior hat ja vor Gericht ausgesagt, dass sein Sohn Angst vor der Tante hatte und alle stramm stehen mussten, wenn Ch. B. etwas wollte.
...soll diese Erklärung jetzt irgendwas rechtfertigen? Bekannt ist, der Vater wollte nicht vom Wohlwollen der Tante abhängig sein und auch ihr Geld nicht...Diese in der Verhandlung so darzustellen, soll das Verhalten seines Sohnes erklären - ist aber nicht unbedingt positiv zu werten.

Die Verlobte verstehe ich auch nicht. So viele Jahre belogen - dass man sich auf nichts mehr berufen kann, nicht mal die banalsten Dinge - weil sie immer in Zweifel gezogen werden. Ihre Unterstützung der BI ist ja eine Sache, aber an der Verlobung festhalten, und sich selbst ebenfalls lebenslänglich geben, eine andere. Da hätte B. auch einiges wieder gutmachen können... Vielleicht ist ja diese Verbindung aber auch die einzige, die die Verbindung zu den Freunden herstellt?


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20.07.2013 um 15:41
@Interested
Zitat von InterestedInterested schrieb:Bei seiner Vernehmung , als man ihn ganz einfach fragte, wann er seine Tante zum letzen Mal gesehen habe....Da war noch nichts vom Geld bekannt - Er gab an, es seien Wochen seit dem Streit vergangen...der war aber wohl am 11.05....14.05. will er sie besucht haben, 15.05 Mord, 16.05. erscheint B. in der Parkgarage, angebliche Vertretung der GF, von der niemand was weiß und Auffindetag der Leiche...
Ja, na ja. Ich glaube, die Ermittler haben schon schnell gedacht, für sie würden Pfingsten, Weihnachten und das Oktoberfest auf einen Tag fallen - wenigsten etwas hat B. T. gut gespielt: den perfekten Verdächtigen.
Zitat von InterestedInterested schrieb:...soll diese Erklärung jetzt irgendwas rechtfertigen?
Mord kann man nur bedingt rechtfertigen. Es geht eher um Erklärungen. Auf einer anderen Ebene, auf der es um Verantwortung und Schuld gehen, spielen dann m. E. auch noch ganz andere Fragen eine Rolle.

Das ist ein anderer Punkt, der mich an dem Urteil stört: es ist aus meiner Sicht ganz einfach nicht gerecht.
Zitat von InterestedInterested schrieb:Es war selbstgewählt.
Ist es das nicht immer?


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20.07.2013 um 15:43
@d.b.cooper
Zitat von d.b.cooperd.b.cooper schrieb:korrigiere. Die Reinigung verschwieg er zunächst bei der detailierten Schilderung des Tagesablaufes. Sagte dann aber auf Nachfrage wie er sein Fahrrad reinige, dass er dies zuletzt am Auffindetag tat.
Hierzu habe ich auch eine Frage: wird denn eigentlich irgendwo klar gesagt, dass er das Fahrrad in der Parkgarage reinigte?


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Mordfall Charlotte Böhringer

20.07.2013 um 15:49
@aberdeen
Das steht im Urteil!

Die Mitarbeiter der Parkgarage haben es ausgesagt und Bence auf Nachfragen der Beamten bestätigt.

Wo sollte er denn das Rad sonst gedampfstrahlert haben?

Was ist nicht gerecht?

Selbstgewählt, sich unterjochen zu lassen? ER hätte ein eigenständiges Leben führen können, wenn die Aussicht auf viel Kohle nicht sein sehnlichster Wunsch gewesen wäre.


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20.07.2013 um 15:52
Zitat von aberdeenaberdeen schrieb:wird denn eigentlich irgendwo klar gesagt, dass er das Fahrrad in der Parkgarage reinigte?
Ja! In der Waschhalle der Parkgarage.


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20.07.2013 um 17:24
@d.b.cooper
@Interested
Zitat von InterestedInterested schrieb:Die Mitarbeiter der Parkgarage haben es ausgesagt und Bence auf Nachfragen der Beamten bestätigt.
Wisst Ihr zufällig, wo ungefähr?
Zitat von InterestedInterested schrieb:Wo sollte er denn das Rad sonst gedampfstrahlert haben?
An (fast) jeder Tankstelle oder Waschanlage ...
Zitat von d.b.cooperd.b.cooper schrieb:Ja! In der Waschhalle der Parkgarage.
Ich finde, dass muss man sich "etwas auf der Zunge" zergehen lassen ...
Zitat von InterestedInterested schrieb:Was ist nicht gerecht?
Wenn man die gesamt völlig vertrickte Situation in Betracht zieht, und dann aber mit voller Schärfe zu schlägt ... aber das ist natürlich sehr subjektiv
Zitat von InterestedInterested schrieb:wenn die Aussicht auf viel Kohle nicht sein sehnlichster Wunsch gewesen wäre.
wenn man es darauf reduzieren will ... aber Reichtum als Wert muss ja auch irgendwie vermittelt worden sein ...


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Mordfall Charlotte Böhringer

20.07.2013 um 17:48
äh ich meinte natürlich, wo ungefähr im Urteil das steht ;-)


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20.07.2013 um 17:58
@aberdeen
4. Teil Seite 2

Also S. 165 ca.


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Mordfall Charlotte Böhringer

20.07.2013 um 18:14
Danke schön!


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Mordfall Charlotte Böhringer

20.07.2013 um 18:29
Zitat von aberdeenaberdeen schrieb:An (fast) jeder Tankstelle oder Waschanlage ...
Und warum? Wenn man angeblich morgens um 9 anfangen soll zu arbeiten...und zudem in einer Parkgarage mit angeschlossener Tankstelle, Shop, Reifenlager...arbeitet...warum sollte man es in einer x-beliebigen Waschanlage waschen?

Du meinst, um mögliche Spuren gar nicht erst zurück dorthin zu tragen?

Ich gehe in diesem Fall nicht davon aus, dass das Fahrrad sichtbare Spuren hatte - es sei denn das Tatwerkzeug war ein Teil des Rades...Das Dampfstrahlern geschah aus Vorsicht, falls es doch irgendeine Übertragung gegeben hat. Kleinste Anhaftungen. Oder, dort wo die Tatwaffe entsorgt wurde, hätte man am Radreifen Erdabtragungen finden können...falls nicht die Augsburgfahrt dafür herhalten mußte.


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Mordfall Charlotte Böhringer

20.07.2013 um 18:35
@Interested

Hat ja auch offensichtlich auch funktioniert, denn die Spusi konnte ja nichts mehr finden. Aber sichtbar oder nicht, ich finde das ein extrem dreistes Vorgehen ...

Ich würde auf jeden Fall schnellstmöglich dafür sorgen, dass alles, was mich mit der Tat verbindet, verschwindet ... besonders, wenn ich einen Mord planen würde, würde ich das ja mit einkalkulieren. Aber man hat bekanntlich Pferde auch schon vor der Apotheke ....


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Mordfall Charlotte Böhringer

20.07.2013 um 19:05
Ich glaub nicht, dass da viel und explizit geplant wurde. Dass Geld wird er spontan eingesteckt haben, konnte man zwar annehmen, dass sie immer größere Bargeldbeträge da hat, hätte aber auch anders sein können. Da sind dann halt auch ein paar Fehler passiert. Seit dem Streit ne knappe Woche vorher, wird der sich da gut reingesteigert haben. Den genauen Wortlaut, außer er solle verschwinden, kennen wir ja gar nicht...Wer weiß, was sich da zugespitzt und aufgestaut hat.

Die Tatwaffe kann wirklich in der Isar liegen, grundsätzlich hätte sie schon vorher im Auto deponiert worden sein...Wer weiß das schon. Man hätte im Falle eines Gesehenwerdens einfach am Auto fummeln können oder gar mit dem Auto wegfahren...whatever - Wer sollte sofort vermuten, dass in einer Wohnung da oben, von der sehr wenige nur wußten, dass es sie überhaupt gibt, gerade ein Mord geschah?

Mit dem Einkalkulieren, der Planung, du denkst da glaub ich zu kompliziert...Ich denke Fehler passieren genau dann, Dinge werden zu sauber abgewickelt oder zu stümperhaft und genau das macht es auffällig,. Da er bisher nicht gemordet hat, woher sollte er wirklich wissen, was zu beachten gewesen wäre? Wie man sich beim Verhör verhält. Warum hat er den Anwalt weggeschickt? Der Anwalt selbst sagt zwar, er wisse nicht ob Bence der Täter sei...aber sagt das im Umkehrschluss nicht auch was aus?


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