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Mordfall Charlotte Böhringer

28.473 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, München, 2006 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Charlotte Böhringer

Mordfall Charlotte Böhringer

16.09.2023 um 15:30
Zitat von SolitaryManSolitaryMan schrieb:Man könnte ja jetzt mal abwarten, was ein neuer Prozess ans Licht bringt.
Auch wenn es heißt, aller guten Dinge sind drei, so wage ich nach einem Blick in meine Kristallkugel zu behaupten, es wird auch diesmal nicht zu einem Prozess kommen :troll:

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17.09.2023 um 00:52
Zitat von emzemz schrieb:Du weißt, was ihm sein Anwalt verboten hat? Na dann :D
Ich weiß vor allem, dass Anwälte überhaupt keine Befugnisse haben, ihren Mandanten irgendetwas zu verbieten.

Und hier ist der Drops ohnehin längst gelutscht. Er wurde rechtskräftig verurteilt und hat seine Strafe abgesessen. Es ist völlig lebensfremd anzunehmen, dass das Wiederaufnahmeverfahren Erfolg haben könnte. Wenn er wollte, könnte er also völlig offen über den Fall sprechen und sich kritischen Fragen stellen (noch dazu als angeblich Unschuldiger). Will er aber nicht und wird er auch nie. Auch dann nicht, wenn das nächste Wiederaufnahmeverfahren erstmal abgeschmettert worden ist.
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Und wenn man es so sieht, hätte BT ja die ganze Zeit nichts öffentliches sagen dürfen, weil er bzw. sein Anwalt in seinem Auftrag ja ständig damit beschäftigt war, irgendwelche Anträge auf Wiederaufnahme vorzubereiten.
Eben.


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17.09.2023 um 01:19
Zitat von SmooverSmoover schrieb:Ich weiß vor allem, dass Anwälte überhaupt keine Befugnisse haben, ihren Mandanten irgendetwas zu verbieten.
Ach was :D
Wenn er wollte, könnte er also völlig offen über den Fall sprechen und sich kritischen Fragen stellen
Weiß ich nicht, sein Anwalt hält diesmal die Details zum Wiederaufnahmeantrag zurück.
Wer sollte ihm denn die kritischen Fragen stellen?

Will er aber nicht und wird er auch nie.
Wer weiß, warten wir doch erst mal ab, bis er sein Sky-Projekt abgedreht hat.


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17.09.2023 um 08:20
Zitat von SwaggerSwagger schrieb:Am liebsten wär es den Leuten wenn er seine Klappe halten würde.
Zitat von muscariamuscaria schrieb:Na dann zitiere doch mal, wo jemand schreibt, BT solle "bloß nicht über seine Tat reden". Was du da schreibst, ist blanker Unsinn.
Im Prinzip grade ein paar Beiträge über deinen. Ich kann durchaus nachvollziehen, dass man sein Gerede über seine Unschuld kritisiert. Jetzt hat er aber nicht darüber gesprochen sondern über Probleme im Strafvollzug und wird noch immer kritisiert. Warum? Vor allem mit der Aussage von seinem Opfer ist keine Rede...


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17.09.2023 um 09:13
Zitat von Ray.Ray. schrieb:BT soll kein zweiter Söring werden und bloß nicht über seine Tat reden...
Söring hat, seit er raus ist, nie über seine Tat geredet. Es war entweder EH, ein Mann mit Blutgruppe Hastenichgesehn oder zwei Landstreicher.
Zitat von Ray.Ray. schrieb:Jetzt hat er aber nicht darüber gesprochen sondern über Probleme im Strafvollzug und wird noch immer kritisiert
Knast ist kein 5-Sterne-Hotel. Darüber hätte er sich vorher im Klaren sein müssen.


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17.09.2023 um 10:18
Die Erwartungen an den Kerl scheinen mir etwas hoch und realitätsfremd. Um an die Kohle zu kommen und sonstige Machenschaften, hat er seine Tante gekillt. Die Tat immer geleugnet und 17 Jahre Haft abgesessen. Der läuft wohl in einem Modus, den normal sterbliche nicht nachvollziehen können. Wenn man es dennoch versucht aus seiner Sicht zu sehen, hat er gar keine anderen Möglichkeiten, es muss genau alles so beibehalten werden, bis hin zum Verhalten, das Freunde und Verwandte von ihm kennen. Ich denke aber, so wie er strukturiert ist, stehen die Chancen nicht schlecht, dass er es sich mit denen über kurz oder lange -nun in Freiheit- auch auf irgendeine Weise verscherzt.


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17.09.2023 um 12:34
Zitat von Ray.Ray. schrieb:Jetzt hat er aber nicht darüber gesprochen sondern über Probleme im Strafvollzug und wird noch immer kritisiert. Warum? Vor allem mit der Aussage von seinem Opfer ist keine Rede...
Wieso muss er denn überhaupt öffentlich etwas sagen.
Er kann doch einfach seine Klappe halten und versuchen, sich ein neues Leben aufzubauen.

Wer die Öffentlichkeit sucht, um rumzulamentieren, wie schrecklich es im Knast war, der muss es eben auch ertragen, dass die Öffentlichkeit darauf reagiert, und zwar oft eben nicht mit Mitleid für das arme unschuldige Würstchen BT, das alle Knast-Schikanen heroisch überstanden hat, das jeden Tag daran gearbeitet hat, seinen Körper - trotz der miesen Kost, die die Mitgefangenen nur noch "fressen" - zu stählen und seinen Geist - trotz der reizarmen Umgebung und der Primitivheit der Mitgefangenen, die intellektuell so gar nicht sein Niveau hatten - fit und rege zu halten.
Sondern eben mit Häme, Unverständnis und Abneigung für dieses selbstgerechte Gefasel eines verurteilten Mörders.

Er denkt tatsächlich, er würde Sympathiepunkte bei irgendjemanden sammeln, in dem er sich als dynamisch-agiler Intellektueller gibt. Tatsächlich kommt er aber doch nur als aufbeblasener Worthülsendrescher rüber, der sich in Selbstmitleid und Selbstgerechtigkeit suhlt.
Er ist nicht das Opfer eines "der größten Justizskandale in der Geschichte der BRD" , sondern ein Blender, ein Dieb und Lügner, der wegen dem brutalen Mord an seiner eigenen Tante zu lebenslanger Haft mit besonderer Schwere der Schuld verurteilt wurde.
Wenn er also die Öffentlichkeit sucht, muss er ertragen, dass die Leute genau das in ihm sehen und ihm seine Version einfach nicht abkaufen.


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17.09.2023 um 15:17
@cododerdritte
Das Menschen einen Lügner, Dieb und Mörder in ihm sehen ist ja ok. Was trauriges Schicksal ist, ist die Tatsache das man bei solchen Interviews wie den mit pollux aber nicht genauer hinhört und nachfragt.
Was ist den ein wichtiger Part von der Justiz? Nämlich weitere Straftaten zu verhindern und genau deswegen muss man schauen was im System verkehrt läuft. Da sitzen zwei die unmengen davon zu berichten haben und niemand hört zu...
Sehr verschenktes Potenzial. Klar muss man vielleicht bei jemanden wie bt auch vorsichtig walten lassen aber das was er da berichtet, berichtet ein pollux... Berichte ich und jeder andere der mal da rein geraten ist ebenfalls. Es ist kein Einzelfall und es begünstigt rückfällig Täter und damit neue Opfer.


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17.09.2023 um 22:13
Zitat von Ray.Ray. schrieb:Berichte ich und jeder andere der mal da rein geraten ist ebenfalls.
Meiner Meinung nach hätte ein solches Konzept, ein offenes und ehrliches Gespräch über die Probleme in Justizvollzugsanstalten, sehr viel größeres Potenzial, wenn darüber nicht ausgerechnet angebliche Justizopfer reden würden, denen es nur um Selbstdarstellung geht. Das ist bei BT so, das ist bei Söring so.

Denen geht es nicht um Verbesserungen, Erfahrungsaustausch oä, sondern rein um die Bühne, die ihnen geboten wird. Sind sie (in ihren Augen) schließlich völlig unschuldig in diese menschenunwürdige Maschinerie geraten. Und dennoch ließen sie sich nicht brechen, hoben sich vom übrigen kriminellen Pöbel ab usw.


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17.09.2023 um 22:58
Zitat von Photographer73Photographer73 schrieb:Denen geht es nicht um Verbesserungen, Erfahrungsaustausch oä, sondern rein um die Bühne, die ihnen geboten wird. Sind sie (in ihren Augen) schließlich völlig unschuldig in diese menschenunwürdige Maschinerie geraten. Und dennoch ließen sie sich nicht brechen, hoben sich vom übrigen kriminellen Pöbel ab usw.
Genauso erlebe ich das auch.

Man erinnere sich doch bloß an das letzte Interview, das BT noch aus dem Knast gegeben hat.
In dem ging es darum, wie er in seiner zelle mit einem Tauchsieder irgendwelche gesunden Mahlzeiten zubereitet, während alle anderen Mitgefangenen "nur noch fressen"; dass er sich nicht zur Gangschlampe haben machen lassen und dass er als unschuldiger da mit richtig "schweren Jung" zusammengesperrt wurde.
Die anderen Inhaftierten waren für ihn einfach nur Bühnenbild und Kulisse, die dazu dienten, das von sich selbst gezeichnete Bild umso mehr strahlen zu lassen: er, das willensstarke Justizopfer, das sich vom System nicht brechen lässt, mit eiserner Disziplin seinen Körper und Geist stählt, und als einsamer, intellektueller Wolf unter lauter tumben Menschen seine Runden auf dem Gefängsnishof dreht....

Glaubst Du im Ernst, dass dieser Mensch während seines gesamten Haftaufentaltes auch nur eine Minute darüber nachgedacht hat, wie es einem seiner Mitgefangenen geht, wie die mit den Bedingungen klarkommen und ob von denen vielleicht der ein oder andere tatsächlich zu Unrecht dort eingebuchtet sitzt? Und im Knast hatte er ja nun wahrlich einiges an Minuten Bedenkzeit zur Verfügung, die er mal an jemand anderen als sich selbst hätte verschwenden können....

Und wieso sollter dieser Mensch jetzt ausgerechnet nach seiner Entlassung Interesse für irgendwelche anderen Menschen aufbringen?

Für mich ist dieses ganze palavern über das üble System nur eine andere Art sich selbst als armes unschuldiges Justizopfer darzustellen. Es geht darum, sein Schicksal maximal tragisch und schlimm darzustellen. Wie sähe es denn aus, wenn er sagen würde, er sei zwar zu unrecht verurteilt und inhaftiert worden, aber so schlecht sei die Zeit im Gefängnis gar nicht gewesen. Man hätte ihn da stets fair behandelt und er hätte zahlreiche Hilfsangebote bekommen, die ihn auf ein späteres Leben in Freiheit vorbereiten sollten. Auch unter den Mitgefangenen hätte einige interessante Mensche kennen gelernt, es hätten sich sogar Freundschaften entwickelt.

Unter den entwürdigen Umständen, die er behauptet und ausmalt, glitzert sein Abziehbild des armen unschulidgen Justizopfers, dass ein grausames Schicksal erdulden muss, doch viel funkelnder!


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22.10.2023 um 20:39
Hallo ich bin neu hier und freue mich auf objektive und respektvolle Diskussionen. Ob Herr Toth unschuldig oder schuldig ist, wird man vielleicht gar nicht mehr rausfinden. Was mich wundert, ist allerdings die Tatsache, dass er die Tat nicht zugegeben hat, was ihm tatsächlich ein paar Jahre JVA erspart hätte.
Wie dem auch sei: Er ist rechtskräftig verurteilt worden. Er hat seine Strafe verbüßt. Nach unserem Gesetz hat er das Recht, sein Leben in Freiheit weiterzuleben. Sollte er wirklich Schuld haben, muss er dies mit sich ausmachen. Ist er tatsächlich unschuldig, habe ich Respekt davor, dass er sich selbst gegenüber nicht eingeknickt ist.


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22.10.2023 um 22:00
Zitat von FloxiFloxi schrieb:Was mich wundert, ist allerdings die Tatsache, dass er die Tat nicht zugegeben hat, was ihm tatsächlich ein paar Jahre JVA erspart hätte.
Ein Geständnis bewirkt nicht unbedingt eine Verkürzung der Haft. Bei Sexualstraftäter ist das normalerweise der Fall, weil Therapien dann überhaupt nur sinnvoll sind. Ohne einen Therapie ist derjenige stark rückfallgefährdet.

Hier liegt der Fall anders. und dass er nicht nach 15 Jahren entlassen wurde, ist durch die festgestellte Schwere der Schuld begründet. Für einen Mord bei festgestellter Schwere der Schuld ist die Länge der Haftdauer im untersten Bereich.

Dass er die Tat nicht zugegeben hat (wenn er es wirklich war), wird eher ein Kälkül zugrunde liegen, denn so wird er durch seine Familie/Bekannte nach der Entlassung aufgefangen. Hätte er den Mord zugegeben, sähe das wahrscheinlich anders aus.

Sprich durch das Leugnen ist in Wirklichkeit die Solzialprognose eher besser. Möglicherweise haben wir hier es mit einem Fall zu tun, wo das Leugnen die Haftdauer verkürzt hat.


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23.10.2023 um 14:14
@Floxi
Das er die Tat nicht später gestanden hat, ist garnicht so selten. In Fällen wie Weimar, Schemmer, Darsow, Brühne und Mundo, um nur ein paar zu nennen, leugnen sie bis heute die Tat.Das kann mehrere Gründe haben, wie hier schon geschrieben wurde , aber auch das man irgendwann es selber glauben will , dass man unschuldig ist.Und wie man sieht, bleiben bei einigen immer die Zweifel, das dieser Mensch unschuldig ist und es wird angezweifelt. Und dann sollte man mal überlegen, was es dem bringt, wenn er später gesteht? Er oder sie ist dann gebrandtmarkt als Mörder und das wollen die wenigsten, dann ist es schon besser man gilt als Justizopfer.. MMn


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23.10.2023 um 19:00
Zitat von quaerere1quaerere1 schrieb:Das er die Tat nicht später gestanden hat, ist garnicht so selten. In Fällen wie Weimar, Schemmer, Darsow, Brühne und Mundo, um nur ein paar zu nennen, leugnen sie bis heute die Tat.
Ok, garnicht so selten dürfte ein Gefühl von dir sein oder?


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23.10.2023 um 22:30
Zitat von FloxiFloxi schrieb:Was mich wundert, ist allerdings die Tatsache, dass er die Tat nicht zugegeben hat, was ihm tatsächlich ein paar Jahre JVA erspart hätte.
Das wäre in der hier vorliegenden Konstellation (Neffe tötet seine Tante) vermutlich nicht ganz so günstig gewesen...es sei denn, man hätte es der Familie und den Freunden gegenüber als "ich war es zwar nicht, gestehe aber wegen der möglichen juristischen Vorteile" verkauft.
Zitat von FloxiFloxi schrieb:Wie dem auch sei: Er ist rechtskräftig verurteilt worden. Er hat seine Strafe verbüßt. Nach unserem Gesetz hat er das Recht, sein Leben in Freiheit weiterzuleben. Sollte er wirklich Schuld haben, muss er dies mit sich ausmachen.
Das sehe ich ganz genauso.


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23.10.2023 um 22:47
Zitat von Cassandra71Cassandra71 schrieb:Das wäre in der hier vorliegenden Konstellation (Neffe tötet seine Tante) vermutlich nicht ganz so günstig gewesen...es sei denn, man hätte es der Familie und den Freunden gegenüber als "ich war es zwar nicht, gestehe aber wegen der möglichen juristischen Vorteile" verkauft.
Das wäre aber ein schwieriges Unterfangen geworden. Die Staatsanwaltschaft begnügt sich gewöhnlich nicht mir einem schlichten

"Ok, ich wars......und jetzt lasst mich gefälligst ein paar Jahre früher laufen"

Es wird vielmehr nach sog. Täterwissen gefragt....." Womit zugeschlagen, wo ist die Tatwaffe, .......... ?"

Letztendlich muss er zuerst derartige Fragen beantworten können und nach seiner Freilassung sagt er dann seinem Umfeld "Ach was, ich wars natürlich nicht......das Täterwissen hat mir Mr. X mitgeteilt und den will ich natürlich nicht verraten weil er gross und stark ist"


Scherz beiseite........ein falsches Geständnis wäre sicherlich nicht einfach gewesen, wenn er es nicht gewesen sein sollte. Bin jedoch davon überzeugt das Bence über sog. Täterwissen verfügt, da er der Täter ist !


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24.10.2023 um 01:07
Zitat von LentoLento schrieb:Hier liegt der Fall anders. und dass er nicht nach 15 Jahren entlassen wurde, ist durch die festgestellte Schwere der Schuld begründet.
Dr. Alexander Stevens hat mal geäussert, dass kaum ein zu lebenslanger Haft Verurteilter, ohne besondere Schwere der Schuld, bereits nach 15 Jahren entlassen wird. Der Durchschnitt liegt bei 17 Jahren. Es scheint eine große Ausnahme zu sein, dass Bence in Bayern, trotz besonderer Schwere der Schuld bereits frei ist.


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24.10.2023 um 08:59
@Shemima

Das ist natürlich richtig. Es gibt auch bei nicht festgestellter Schwere der Schuld keinen Automatismus, aber es gibt zumindest eine theoretische Möglichkeit. Bei der besonderen Schwere wird fallweise eine Mindestzeit nach Verbüßung von 15 Jahren festgesetzt, und das ist dann auch noch nicht bindend.

Laut dem etwas älteren Süddeutschen-Artikel liegen die durchschnittlichen Haftdauern bei 17-19/23-25 Jahre.

https://www.sueddeutsche.de/politik/deutsches-rechtssystem-warum-lebenslang-nicht-ein-leben-lang-ist-1.317460

Und in diese zusätzliche Haftzeit geht eben die Rückfallwahrscheinlichkeit ein und die ist meist nicht so günstig, weil Täter in vielen Fällen sozial entwurzelt sind (bei Sexualstraftätern gibt es dann noch weitere Risiken). Das dürfte bei BT nicht der Fall sein. Hätte er die Tat zugegeben, wäre das jedoch erfolgt. Daher mein obiger Satz, hier wird ein Fall vorliegen, wo das Leugnen die Haftzeit verkürzt haben wird.

Ich persönlich habe ehrlich gesagt nichts dagegen, denn in Wirklichkeit ist in D die Lebenslange nur eine Strafe mit einer unbestimmten Länge und einer Mindestzeit (warum man es immer noch Lebenslang bezeichnet, ist mir ein Rätsel, klingt vielleicht besser). Fallabhängig wird dann der Entlassungszeitpunkt ermittelt und da geht eben in erster Linie – nach Verbüßung der Mindestzeit – die Umstände ein, welche zum Entlassungszeitpunkt existieren. Und ja, manche Täter sitzen dann doch lebenslänglcih, aber nicht wegen der Tat, sondern der ungünstigen Prognose.

Natürlich sollte BT deutlich mehr Zurückhaltung zeigen, man sollte ihn einfach ignorieren.


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Mordfall Charlotte Böhringer

30.10.2023 um 10:54
Zitat von LentoLento schrieb am 24.10.2023:... denn in Wirklichkeit ist in D die Lebenslange nur eine Strafe mit einer unbestimmten Länge und einer Mindestzeit (warum man es immer noch Lebenslang bezeichnet, ist mir ein Rätsel, klingt vielleicht besser).
Du schreibst es doch selbst. Wenn für eine Strafe kein zeitiges Ende vorgegeben ist, dann bleibt logischerweise nur lebenslang

Hier wird das recht schön erklärt:
https://gramm-recht.de/ist-eine-lebenslange-freiheitsstrafe-wirklich-ein-leben-lang/
In Deutschland ist eine lebenslange Haftstrafe tatsächlich lebenslänglich, es gibt keine Möglichkeit einer vorzeitigen Entlassung oder Begnadigung. ...
Allerdings gibt es in Deutschland die Möglichkeit einer Entlassung auf Bewährung nach 15 Jahren, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind, ...



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30.10.2023 um 16:21
Zitat von emzemz schrieb:Du schreibst es doch selbst. Wenn für eine Strafe kein zeitiges Ende vorgegeben ist, dann bleibt logischerweise nur lebenslang
Nein, Ich habe gesagt, dass die Strafe (erstmal) ein unbestimmtes Ende besitzt. Das ist noch lange nicht lebenslang. Die Praxis gibt mir da auch vollkommen recht. "Lebenslang" ist vom Wort her eindeutig und bedeutet bis zum Tod.

Und Deiner Erklärung, da widersprechen sich die beiden Abschnitte auch sehr schön. Der erste Abschnitt gibt die Definition des Wortes "lebenslänglcih" auch vollkommen korrekt wieder. Vollkommen widersprüchlich dazu ist dann der zweite Abschnitt. Das kommt eben schlicht und einfach daher, dass man den Begriff "lebenslänglich" aus historischen Gründen beibehalten hat, in Wirklichkeit ist er schlicht und einfach falsch, andernfalls gäbe es in der Erklärung auch nicht diesen offensichtlichen und durchaus schwerwiegenden Widerspruch.


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