Mordfall Charlotte Böhringer

Seit Oktober 2012 ist mittlerweile genug Zeit vergangen, ich hoffe, dass das LG Augsburg demnächst einen Beschluss fassen wird.

@CleoWinter
Ich wollte mal das Urteil lesen, finde es aber nicht mehr. Was war das nochmal mit dem Überraschungsbesuch in Augsburg?

Giselle-Sophie schrieb:Ich wollte mal das Urteil lesen, finde es aber nicht mehr

http://www.probence.de/die-verfahren/hauptverfahren/dokumente/

Ich fands sehr interessant mal sowas zu lesen.

@Giselle-Sophie
@KonradTönz1 war schneller. :) Hast du es jetzt lesen können? Fand es sehr spannend und alles viel krasser als gedacht.

Er ist da angeblich zu irgendeinem Kumpel gecruist, der da als Anwalt arbeitet. Aber als er dort war, hat er gemerkt, dass er keine Zeit mehr hatte ihn zu besuchen und ist sofort wieder zurück nach München zur Parkgarage.

Die Urteilsbeschreibung ist in der Tat vernichtend. Was mich wundert ist, dass der Tatablauf beschrieben wird als sei er auf Kamera aufgenommen worden - in Wirklichkeit beruht er doch aber nur auf Hypothesen, die von bestimmten Gutachten gestützt werden. Ich hätte daher erwartet, dass da mal das ein oder andere "das Gericht sieht es als gesichert an" oder "mit großer Wahrscheinlichkeit ..." oder "Die Beweisaufnahme legt den Schluss nahe" vorkommt. Irgendwas, was den Eindruck der absoluten Sicherheit (die es ja hier nicht gibt) abschwächt.
Ist das so üblich dass der Tatablauf in Urteilsbegründungen so dargestellt wird, auch wenn es gewissen Unsicherheiten gibt?

Heute Morgen gab es ein Radiointerview mit dem Anwalt Bences und einem Freund.
http://www.radiogong.de/news/muenchen-news/buergerinitiative-probence

Weiß nicht ob ich mir das überhaupt durchlesen soll :-D der Informationgehalt ist in der Regel gering...

Aber Danke für den Link!

Nicht lesen sondern hören. Aber was den Informationsgehalt betrifft, da hast du recht :)

@muscaria
Thanks a lot!

@KonradTönz1
@CleoWinter
@muscaria
Danke, danke, jetzt hat es funktioniert.

Das Interview besteht aus 7 Teilen. Leider seh unkomfortabel, weil der Player bei mir nicht weiterspringt.
Sehr wichtig, dass der Anwalt wenigstens unentgeltlich arbeitet.
Die Dokumente der Urteilsbegründung will ich mir demnächst durchlesen.

BT hat aber nicht Vollzeit in der Garage gearbeitet?! ca. 1000 EUR sind doch sehr wenig,
aber warum musste er KV bezahlen? War er privat versichert?
300 EUR reichen doch nicht zum Leben, (geschweige denn zum Alkohol kaufen um auf über 1,7 Promille zu kommen und von der Polizei erwischt zu werden ;))

LIncoln_rhyME schrieb:Sehr wichtig, dass der Anwalt wenigstens unentgeltlich arbeitet.

Glaubst du das wirklich? Geld sollte ja reichlich vorhanden sein, insofern könnte das auch einfach eine dreiste Propagandalüge sein.
Hier soll eine klassische Empörungskampagne hochgezogen werden und darauf springen in der Regel auch viele an. Das läuft nach dem Prinzip: Wenn so viele andere da schon mitmachen, dann muss das ja richtig sein. Dazu muss man erstmal eine kritische Masse erreichen - da stehen sie glaub ich kurz davor - und dann läuft das von fast alleine.

@KonradTönz1
Liest du das wirklich so als ob ich es Ernst meine? Natürlich glaube ich nicht, dass der Anwalt unentgeltlich arbeitet, weil sein Sinn für Gerechtigkeit ihn treibt.....

Oops - Ironie übersehen :-D

1000 Euro netto ist in der Tat wenig für einen "Lieblingsneffen" . Er hat ja allerdings überwiegend "einfache" Tätigkeiten ausgeführt, dafür dürfte es ein durchaus angemessener Lohn gewesen sein. Privat versichert war er sicher nicht, dazu muss man ein bestimmtes Mindesteinkommen vorweisen können.

Was mir beim Lesen des Urteils noch aufgefallen ist:

Es wurden ja insgesamt 3 Diebstähle von Bence festgestellt. Bence hat das sogar eingeräumt, das aber damit erklärt dass er die Diebstähle im Auftrag seiner Tante fingiert habe, um einen Kündigungsgrund für einen Mitarbeiter zu schaffen.

Dumm nur, dass immer direkt im Anschluss an die Diebstähle auffällige Einzahlungen auf seinem Konto verbucht wurden und dass es einmal, als der Diebstahl vom Mitarbeiter entdeckt wurde auch auffällige Abbuchungen gab. Bence hat auch schonmal besser gelogen :-D

KonradTönz1 schrieb:Bence hat das sogar eingeräumt, das aber damit erklärt dass er die Diebstähle im Auftrag seiner Tante fingiert habe, um einen Kündigungsgrund für einen Mitarbeiter zu schaffen.

Ich muss mir das Urteil noch zu Gemüte führen. Der Fall ist spannend. Ich kenne den Verurteilten nicht, jedoch was von seiner Persönlichkeit bekannt gegeben wird (Weißwürste auf eine Juraprüfung), kann ich leider nicht einordnen, sondern es schwirrt mir weiterhin als "unverständlich" im Kopf herum. Dazu gehört das Zitat von @KonradTönz1 ebenfalls. Ob wahr oder gelogen, schlecht war's allemal, nämlich entweder: gelogen zur Gesichtswahrung oder: es war ein verwerfliches und unmoralisches Verhalten, nicht nur die Anordnung der Tante, nicht im Geringsten weniger schlimm wäre die Ausführung des Neffen zu werten.

KonradTönz1 schrieb:1000 Euro netto ist in der Tat wenig für einen "Lieblingsneffen" . Er hat ja allerdings überwiegend "einfache" Tätigkeiten ausgeführt, dafür dürfte es ein durchaus angemessener Lohn gewesen sein. Privat versichert war er sicher nicht, dazu muss man ein bestimmtes Mindesteinkommen vorweisen können.

Ooops und ich habe übersehen, dass du deinen Beitrag editiert hast.
Wieso musste er dann die KV zahlen? Bei 1000 netto dürfte die doch vom Gehalt abgezogen werden.
Ansonsten könnte er sich als Student KV versichern, ich meine ich hatte damals 60 oder 80 EUR mtl. bezahlt.
Ich verstehe das trotzdem nicht, vielleicht hat das steuerliche Hintergründe und er hat hier und da mal noch nen Tausender zugesteckt bekommen.

Vielleicht hat ihn die Tante auch als freien Mitarbeiter geführt, dann hätte er sich als Selbstständiger privat versichern können.

Giselle-Sophie schrieb: Ob wahr oder gelogen, schlecht war's allemal

Dass die Diebstähle Teil des Kündingungsplots waren, ist ziemlich sicher gelogen. Denn seine Tante wird ihm kaum aufgetragen haben die Diebstähle zu fingieren und danach das im Auftrag geklaute Geld auf sein eigenes Konto einzuzahlen.
Unabhängig davon - und das ist meine starke Vermutung - kann es diesen Plot dennoch gegeben haben. Denn erstens ist das sicher nicht unüblich einen quasi unkündbaren Mitarbeiter auf eine solche Weise loszuwerden - und zweitens fällt eine Lüge leichter, wenn sie auf wahren Aspekten beruht. Und drittens würde es mich bei der Tante und dem Neffen nicht wundern, wenn sie sowas versuchen würden.