Mordfall Charlotte Böhringer

@aberdeen

Ausgedacht wird er sich das bestimmt nicht haben - er wird wohl dahingehend informiert worden sein

@tayo

Wenn es das Konto gab und die Ermittler haben es nicht gefunden, was sagt das über die Emittler aus?

@aberdeen
Sorry what? Den Ermittlern wird unterstellt, Kenntnis vom Konto gehabt zu haben und diese Info unterschlagen zu haben.

Was sagt das jetzt aus?

@Interested
Nicht den Ermittlern; der Kammer.

Entweder sie haben es unterschlagen oder sie haben das Konto nicht entdeckt.

Welche Möglichkeiten gäbe es noch?

aberdeen schrieb:Na, komm schon; Du brauchst das anscheinend: erleuchte mich??

Ja....nach der Golf-Aktion fand ich´s grad befriedigend, den Ball direkt zurück spielen zu können.

Es kann nicht aus dem Protokoll sein, weil am Landgericht lediglich ein formelles Verlaufsprotokoll geführt wird. Da würde allenfalls stehen, dass die Kontoauszüge als Beweismittel eingebracht wurden, aber nicht, was auf den Auszügen drauf steht.

Brießmann wird, wie meistens Anwälte, die Info von...tata....seinem Mandanten haben. Wie gut, dass Bence ein durch und durch glaubwürdiges Kerlchen ist.
(Ja, ich weiß, dass personenbezogene Konzepte zur Aussagebeurteilung Mist sind, aber der Volksmund sagt nicht umsonst "Wer einmal lügt dem glaubt man nicht" und weiß dabei doch, dass er auch die Wahrheit sprechen kann....)

@aberdeen
Und da pennt der Witting? So einen Verteidiger braucht ja wohl kaum einer - kein Wunder, wenn er angeblich pro bono weitermacht - aus reiner Nächstenliebe.

aberdeen schrieb:Wenn es das Konto gab und die Ermittler haben es nicht gefunden, was sagt das über die Emittler aus?

An so ne Info ist gar nicht soo einfach ranzukommen. Bankgeheimnis. Da musst Du erstmal darlegen können, warum die Kontobewegungen/-stand n Bezug zur Tat haben.

@LivingElvis

Hast Du das Urteil nicht gelesen? Ich beziehe mich jetzt auf die Stelle, an der der Kripo-Beamter sehr dezidiert die Kontobewegungen von B. T. der jüngsten Vergangenheit referiert. Da gab es offenbar Zugriff auf das Konto.

Und nach meiner Auffassung besteht im Strafprozess für Bankangestellte auch kein Zeugnisverweigerungsrecht - jedenfalls nicht nach § 53 StPO.

Ich gehe auch nicht davon aus, dass RA Brießmann unmittelbaren Kontakt zu B. T. hatte, sondern, wie gesagt, einfach Akteneinsicht.

Und wenn es kein Protokoll gibt, dann haben die Richter die "Pisselsbeträge" in der Ausage des Kripobeamten und die Details gut mitgeschrieben.

@aberdeen
Das Konto wurde überprüft aufgrund der Aussagen von Bence, seines Studiums, der entwendeten Parkautomatenbeträge - es wurde bis Anfang 2004 zurückverfolgt - bezogen auf seinen Lebenswandel, den Einkünften aus der Parkgarage und zur Dokumentation, dass mit diesen Pisselsbeträgen keine Rücklagen möglich waren und hatte somit Bezug zur Tat!

Hier ist aber von 2 Konten die Rede!

aberdeen schrieb:Und wenn es kein Protokoll gibt, dann haben die Richter die "Pisselsbeträge" in der Ausage des Kripobeamten und die Details gut mitgeschrieben.

und wo wird´s wiedergegeben? Wenn, dann im Urteil.

Aber gut, wenn´s in der Akte drinsteht, dann kann er´s auch daher haben. Realistischer ist einfach die Angabe von Bence.

aberdeen schrieb:Und nach meiner Auffassung besteht im Strafprozess für Bankangestellte auch kein Zeugnisverweigerungsrecht - jedenfalls nicht nach § 53 StPO.

Es geht da mehr um die Durchsuchung und Sicherstellung von Dokumenten (auch elektronischen). Der Bankheini weiß in aller Regel nicht aus dem Kopf, wer wie viel Kohle auf dem Konto hat und wann er wo was hin überwiesen hat.

@Interested
Hätlst Du es für so unwahrscheinlich, dass Bence zu besonderen Anlässen, Geurtstag, Weihnachten, Namenstag etc. Geldgeschenke von seiner Tante erhalten hat?

Die in der Urteilsbegründung genannten Kontobewegungen müssen nicht zwangsläufig vom 16.000 Euro Konto abgebucht worden sein

@aberdeen

Nochmal zu dem "Lauern" im Zwischenflur:
Dort oben im 4. Stock war kein Publikumsverkehr, nur Dauerparker. Will jemand parken, kommt er mit dem Auto gefahren, und das hört man. Will jemand mit seinem Auto rausfahren, kommt er vermutlich nicht über die Treppe (da 4. Stock), sondern mit dem Aufzug und begibt sich dann zu seinem Auto.
Vor der Wohnungstür von C.B. dürften also seltenst Leute entlanggelaufen sein.
Außerdem war es VOR der Tat, wo Bence die Aktion jederzeit mit einer simplen Erklärung hätte abbrechen können. In einem Parkhaus mit Tankstelle und Autoservice ist ein Mann mit Handschuhen und Werkzeug doch nichts Ungewöhnliches.
Das Risiko, gesehen zu werden, bestand erst NACH der Tat.

@tayo
Ja, ich meine auch - es ist die Rede von einem 2. Konto^^

@meermin
Hat der eigentlich auch Eltern, die für ihr Kind aufkommen können? Immer die Tante, die Tante, die Tante...

Die meisten Menschen haben wohl mehr als ein Konto, oder? Man hat meist ein Konto von dem die laufenden Kosten beglichen werden und auf dem das Gehalt eingeht und dann noch ein oder auch mehrere Spar- bzw. Anlagekonten, ganz einfach weil dort höhere Zinsen gezahlt werden (wurden 2006).

Warum sollte das bei Bence anders gewesen sein?

Genauso wird es wohl mit dem Konto gewesen sein - dieses ominöse 16.000 Euro-Konto war zum Zeitpunkt der Hauptverhandlung und Revision nicht bekannt.

meermin schrieb:Warum sollte das bei Bence anders gewesen sein?

Es ist bei seinen regelmäßigen Einkünften ungewöhnlich. Nicht unmöglich, aber ungewöhnlich.

Vielleicht war auch die Tante ansonsten extrem spendierfreudig. Ist ja nicht auszuschließen, aber wenn Bence so ein sparsamer Typ war, der die Kohle schnell zur Bank brachte, damit sie Zinsen bringt, dann fragt man sich schon, warum der mit so viel Geld in der Tasche rumläuft. Und warum er das Geld aus den Automaten unterschlagen musste. Wirklich um den Geschäftsführer eins reinzudrücken, mit dem er dann Mitleid hatte?

Sicher ist vieles denkbar, aber wenn man sich das wirklich mal vergegenwärtigt, was Bence gemacht haben will, dann ergibt sich ein extrem holpriges Bild.

@Interested

Hab's leider erst nach meinem Post gelesen - bzgl. 2. Konto

@LivingElvis
Ich finds eigentlich logisch, denn auf ein Spar- bzw. Anlagekonto wird Geld verwaltet, das länger dort liegenbleiben soll.

Kein Mensch zahlt heute 2.000 Euro auf ein Anlagekonto ein und hebt sie nächste Woche wieder ab.

Wenn man kurzfristig Geld z. B. geschenkt bekommt von dem man weiss, dass mas es zeitnah für eine Anschaffung ausgeben will, dann zahlt man es allerhöchstens auf sein laufendes Konto ein oder behält es gleich in der Brieftasche.

Als ich mein Fahrrad z.B. gekauft habe ,habe ich auch bar bezahlt und 5 % Skonto erhalten.

Ich habe mir heute die Doku nochmals angesehen und bin immer noch der Meinung, dass es aufgrund der örtlichen Gegebenheiten durchaus denkbar ist, sogar sehr wahrscheinlich, dass B.T. über einen gewissen Zeitraum die Eingangstüre beobachtet haben könnte.

Ich stimme muscaria zu, dass man auffahrende Fahrzeuge, Geräusche des Aufzuges sowie Öffnen der Tür zum Treppenhaus sehr gut einordnen und sich entsprechend verhalten kann - vor allen Dingen im 4. Obergeschoss der Dauerparker.

B.T. konnte sich m.E. über einen längeren Zeitraum unbeobachtet vor der Wohnungstür aufhalten, alle wichtigen Geräusche in der Parkgarage wahrnehmen und dann entsprechend handeln.

@tayo
Und was hätte er gemacht wenn ein Fahrzeug aufs 4. Parkdeck gefahren wäre und zu befürchten gewesen wäre, dass jemand den Treppenaufgang hätte benutzen wollen um nach unten zu gelangen?

Aber im Prinzip hast Du recht, wer immer Frau Böhrigner getötet hat, er konnte Schutz in dem Treppenhaus finden und sich dort verstecken.

Befanden sich im 4. Stock noch weitere Fahrzeuge von Mitarbeitern des Parkhauses?

"Verpflichtung der Kreditinstitute, die ihnen aus der Geschäftsverbindung mit einem Kunden bekanntgewordenen Tatsachen ohne dessen Einwilligung nicht zu offenbaren. Es ist gesetzlich nicht geregelt, sondern gründet sich auf die unter einem besonderen Vertrauensaspekt stehenden vertraglichen Beziehungen des Kunden zur Bank und ist durch das in Art. 2 Abs. 1 GG verankerte allgemeine Persönlichkeitsrecht (Schutz der Geheimsphäre) auch verfassungsrechtlich abgesichert. Die im Kreditgewerbe üblichen Bankauskünfte sind zulässig, wenn das Einverständnis des Kunden vorliegt odr vorausgesetzt werden kann. Letzteres wird häufig der Fall sein, weil die Auskunftserteilung dem Kundeninteresse im Zweifel eher dienlich als die Auskunftsverwjigerung ist. Bei ungünstigen Auskünften kann die Feststellung des mutmaßlichen Kundenwillens jedoch schwierig sein. Das Bankgeheimnis berechtigt zur Zeugnisverweigerung im Zivilprozeß nach § 383Nr. 6, 384 Nr. 3 ZPO, nicht aber im Strafverfahren."

http://www.wirtschaftslexikon24.com/d/bankgeheimnis/bankgeheimnis.htm

Es gibt überhaupt kein Bankgeheimnis im Strafverfahren. Das geht aber auch schon aus den §§53-55 StPO bzw. 161a StPO hervor.

Für die Information, wer wie viele Konto besitzt, reicht übrigens eine einfache Schufa-Auskunft.

@LivingElvis

LivingElvis schrieb:Vielleicht war auch die Tante ansonsten extrem spendierfreudig. Ist ja nicht auszuschließen, aber wenn Bence so ein sparsamer Typ war, der die Kohle schnell zur Bank brachte, damit sie Zinsen bringt, dann fragt man sich schon, warum der mit so viel Geld in der Tasche rumläuft.

Laut Zeugenaussagen hatte B. T. stets größere Mengen Bargeld bei sich und lehnte elektronische Zahlungen grundsätzlich ab.

Auch unter diesem Aspekt ist in diesem Fall das Mitführen größere Bargeldbestände überhaupt nicht ungewöhnlich.