Mordfall Charlotte Böhringer

@LivingElvis
@Interested
@muscaria

Ich hatte mir auch vor einiger Zeit und jetzt nochmal wieder die Fragen der BI zu den Indizien durchgelesen. Und auch mir ging es so, dass ich manche Fragen wirklich unsinnig fand.
Bei mir war der Eindruck, die wollen wohl über die Quantität überzeugen. Nach dem Motto, wo es sooooo viele Ungereimtheiten gibt, da muss ja was dran sein.

Und das das Urteil und die anderen Unterlagen online gestellt wurden, finde ich auch hilfreich.
Sonst hätten wir ja hier gar keine Basis zum Diskutieren ;-)

@maudlin
Na klar doch, die Doku :D

Quantität. Wenn hier 'Normalos' diese Fragen oder Kritiken an den Indizien so leicht entkräften bzw. erklären können, fragt man sich schon, was das soll.

Und dann noch fehlerhaft - macht ja nicht nur einer so eine Seite...haben studiert, ein RA ist mit an board...

•Wie soll Bence mit dieser Aktion die Tat verzögern?

Sorry, aber um die Tat geht es nicht, sondern die Auffindung.

Die meisten Ungereimtheiten werfen sie selbst auf, eben genau durch diese Fragen!

@Interested
Stimmt die Doku hatte ich als unabhängige Darstellung schon fast verdrängt ;-)

Da fällt mir auch wieder ein, was ich in der Doku noch auffällig fand. Der Herr RA, seines Zeichens bester Freund von BT, taucht in der Doku gar nicht auf. Kein Satz und nix. Ich glaube, nur bei den Verhandlungen ist er mal zu sehen.
Ich hab mich immer gefragt, warum der sich so bedeckt hält? Eigentlich sollte so ein Anwalt doch reden können. Vielleicht wollte er sich seinen Ruf nicht versauen...

Jein, die Verhandlung lief ja zu dem Zeitpunkt (der Dreharbeiten) noch. Er war als Zeuge geladen und hat Bence ganz schön belastet mit seinen Aussagen.

Hatte damals ja auch gerade seinen Job verloren...(Du weißt, die Augsburgfahrt )...und überhaupt.

Wieso sagt Frauke in der Doku, als Mate am Auffindetag mehrmals bei Bence angerufen hat, sie hätten zwischenzeitlich mit Niki L. (RA) telefoniert, der würde abends noch rum kommen?! Wozu da schon den Anwalt....und wieso schickt der einen Strafverteidiger zur Zeugenvernehmung^^

@Interested

Interested schrieb:Wieso sagt Frauke in der Doku, als Mate am Auffindetag mehrmals bei Bence angerufen hat, sie hätten zwischenzeitlich mit Niki L. (RA) telefoniert, der würde abends noch rum kommen?!

Das war ein guter Freund, mit dem haben sie sich wahrscheinlich öfters getroffen.

Und soweit ich mich erinnere war gegenüber Frauke schon vor der Zeugenvernehmung angedeutet worden , dass man Bence als Täter nicht auschloss. Es war also völlig richtig einen Anwalt einzuschalten.

Eine andere Frage : Wuden in Bences Auto eigentlich Spuren gefunden? Welche anderen Fahrzeuge wurden überprüft? Wurde das Fahrzeug von Geschäftsführer W. überprüft.bevor er es vekauft hat? Der hat bekanntlich auch kein Alibi .

Stimmt bis Augsburg hat BT es ja nicht geschafft, da musste NL dann abends selber kommen...
War er denn dann da oder war es nur geplant und fiel das Treffen dann wegen der Auffindung von CB aus?

Es tauchen in der Tat immer mehr Ungereimtheiten auf, je länger man sich damit beschäftigt...

meermin schrieb:Und soweit ich mich erinnere war gegenüber Frauke schon vor der Zeugenvernehmung angedeutet worden , dass man Bence als Täter nicht auschloss. Es war also völlig richtig einen Anwalt einzuschalten.

Das hat FS behauptet, ist aber auch durch nichts gesichert.

@meermin
Nee. Er ist zwar ein guter Freund, der beste - aber sie haben IHN angerufen! Zu einem Zeitpunkt, als man noch gar nicht wissen konnte (!) WAS überhaupt los ist, was passiert ist!

maudlin schrieb:Das hat FS behauptet, ist aber auch durch nichts gesichert.

Hat man bei F. einen besonderen Belastungseifer festgestellt, oder warum sind Zweifel an dem Wahrheitsgehalt ihrer Aussage angebracht? Hat sie ihre Aussage nicht im ruhigen Ton vorgebracht und war aufgeregt?

Das ist doch, wenn ich es richtig verstehe interpretiere immer das Kriterium für die Bewertung und Glaubhaftigkeit von Zeugenaussagen von Seiten des Gerichtes gewesen.

Im Urteil findet sich eine Passage die sich mit dem Fahrzeug von Geschäftsführer W. beschäftigt. Warum das Interesse an dessen Fahrzeug? Wurde es zeitnah auf Spuren hin untersucht wie andere Fahrzeuge von Personen, die kein Alibi hatten auch?

Und wo liegt das Problem wenn er das Fahrzeug zu einem späteren Zeitpunkt verkauft hat?

Ich verstehe nicht warum im Urteil darüber geschrieben wird.

meermin schrieb:Hat man bei F. einen besonderen Belastungseifer festgestellt, oder warum sind Zweifel an dem Wahrheitsgehalt ihrer Aussage angebracht? Hat sie ihre Aussage nicht im ruhigen Ton vorgebracht und war aufgeregt?

Ne, sie hat doch wegen dem Alibi gelogen.
Daher wurde ihr im Urteil auch ein Abschnitt gewidmet in dem erklärt wird, dass sie dadurch gezeigt hat alles zu tun um B.T. besser dastehen zu lassen.

Auf welcher Seite steht das mit dem Fahrzeug?

@d.b.cooper
Ach so und deshalb glaubt man ihr gar nichts mehr. Sie könnte sagen was sie wollte, einmal gelogen immer gelogen. Find ich krass so eine Herangehensweise . so denkt man wahrscheinlich auch über Bence, dass alles nur gelogen sein kann und gelogen sein muss, weiler ja hinsichtlich der Diebstähle wohl gelogen hat. die haben es sich ziemlich einfach gemacht .

Dann hinterher haben sie eine Fleissarbeit abgeliefert mit ihrem Konstrukt. Nur leider merkt man zu sehr dass es ein Konstrukt ist und einer Auseinandersetzung mit der Realität nicht standhält.

Alle Personen mit juritischer Ausbildung, denen ich dieses Konstrukt zum Lesen gezeigt habe sind dieser Ansicht, alle.

@meermin
Naja, sie hat wohl auch vor Gericht in den höchsten Tönen von ihm geschwärmt.
Jedenfalls laut Urteil.

@meermin

meermin schrieb:so denkt man wahrscheinlich auch über Bence, dass alles nur gelogen sein kann und gelogen sein muss, weiler ja hinsichtlich der Diebstähle wohl gelogen hat.

Ja, und des Studiums,der Beichte bei der Tante, der Intrige, den Entnahmen aus dem Parkautomaten, den Zeitungen, dem Alibi, der Erkältung, der Fahrt nach Augsburg, dem Geld im Portemonnaie, dem Besuch bei der Tante, der Prüfungsfragen während des 1. Staatsexamens, dem Weißwurstessen....

Ich könnte ewig so weitermachen.

Im Grunde könnrte man überspitzt sage, Bences Heimtücke bzw. die Schwere seiner Tat bestand eingentlich darin, dass er es wagte dass Gericht zu belügen.

Gibt es eine für Lügen? Ich meine kann man sich durch Lügen derart belasten, das man obwohl es keine einzgen Beweis für die einem zur Last gelegte Tat gibt verurteilt wird und zwar noch wegen besonderer Schwere. ?

Klar , das gibt und gab es wenn der Angeklagt ein gelogenes GEständnis abgelegt hat oder hatte.

Aber bei einem Angeklagten, der seine Unschuld beteuert, reicht alleine das Lügen um ihn zu verurteilen, wenn es nur Indizien und keine Fakten gibt , die ihn belasten?

@meermin
Jetzt fahren wir die Polemik aber mal wieder zurück....sonst gehen mir die Taschentücher aus...

meermin schrieb:Alle Personen mit juritischer Ausbildung, denen ich dieses Konstrukt zum Lesen gezeigt habe sind dieser Ansicht, alle.

Einfach so? Was für Berufe haben die denn so?

@Interested
Juristen und angehende Juristen. Ich überlege ob ich das Urteil einmal einem Jura Prof hier an der Uni zukommen lassen sollte.

meermin schrieb:Juristen und angehende Juristen.

Und was im Jurastudium befähigt einen die Tatsachenfeststellung des Gerichtes besser beurteilen zu können, als Nichtjuristen?

@meermin
Und was sagen die wohl so zu Deiner gerade getätigten These?

Im Grunde könnrte man überspitzt sage, Bences Heimtücke bzw. die Schwere seiner Tat bestand eingentlich darin, dass er es wagte dass Gericht zu belügen.

Gibt es eine Höchstgstrafe für Lügen? Ich meine kann man sich durch Lügen derart belasten, das man obwohl es keine einzgen Beweis für die einem zur Last gelegte Tat gibt verurteilt wird und zwar noch wegen besonderer Schwere. ?

Die Höchstrafe die Bence bekommen hat, kennst Du doch....

Drum prüfe, wer sich ewig windet....ob man nicht an den Knast sich bindet :D

meermin schrieb:Juristen und angehende Juristen. Ich überlege ob ich das Urteil einmal einem Jura Prof hier an der Uni zukommen lassen sollte.

Mach doch ruhig mal, wäre interessant - aber Deine Thesen und Deine Meinung auch darlegen! Und bitte berichten.

@Interested
Ich stelle die Frage in den Raum ob Bences s Lügen hinsichtlich der Diebstähle sich auf das Urteil bei dem es um einen Tötungsdelikt geht ausgewirkt haben?

Kann ein Angeklagter sich derart durch Lügen belasten, dass er trotz fehlender Beweise verurteilt wird?

Erleichtert ein lügender Angeklägter dem Gericht sozusagen die Arbeit indem er sich selber ans Messer liefert ?

Frei nach dem Motto, der hat einmal gelogen wegen des Diebstahls also lügt er immer, also müssen wir den gar nicht mehr hören und wenn er etwas sagt dürfen wir das in unserem Sinn korrigieren und interpretieren denn es wird eh wieder eine Lüge sein.

@meermin
Sie hätten ihn ja gehört - er hat aber nix gesagt, außer gebrüllt und Theater gespielt.

Natürlich kann man sich so dumm durch Lügen belasten. Was fragst'n da - sieht man doch.

meermin schrieb:Frei nach dem Motto, der hat einmal gelogen wegen des Diebstahls also lügt er immer, also müssen wir den gar nicht mehr hören und wenn er etwas sagt dürfen wir das in unserem Sinn korrigieren und interpretieren denn es wird eh wieder eine Lüge sein.

Hat ja nix mehr gesagt....

Mir geht es aber gerade darum ob Lügen bei denen es um ganz andere Tatbestände als die Tat, die zur Last gelegt wird selber geht, dem Angeklagten negativ angelastet werden dürfen, vor allem dann wenn es keine Fakten gibt, die ihn ansonsten belasten.

Bei Bence ist das im Urteil der Fall. Es stört mich sehr.