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Mordfall Charlotte Böhringer

28.473 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, München, 2006 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Charlotte Böhringer

Mordfall Charlotte Böhringer

11.09.2013 um 23:08
Zitat von FairieFairie schrieb:Das Ergebnis hätte ihn aber entlastet!
Richtig, aber es bleibt unklar, inwieweit Polygraphenergebnisse valide sind. ich habe mal die These gelesen, dass ein nicht bestandener Polygraphentest zwar keine Schuld beweise, ein bestandener aber so gut wie sicher (jenseits der 90 %) die Unschuld - dies würde BT helfen, denn er hat den Polygraphentest unstreitig bestanden. Ich weiß nicht Recht. Bin kein Experte dafür.

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Mordfall Charlotte Böhringer

11.09.2013 um 23:11
Zitat von meerminmeermin schrieb:Aber ich frage mich was es im Urteil zu suchen hat und warum es dort niedergeschrieben wurde.
ich vermute als Laie: Weil es eben bei der Kammer zum Gesamtbild der Tat/des Vorwurfs mit beigetragen hat. Und also zu erwähnen war. ich lechze da nach LivingElvis, der (die? ;-) ) könnte es uns erklären.


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Mordfall Charlotte Böhringer

11.09.2013 um 23:12
Ich hab darüber auch gelesen, weiß aber nicht mehr, wo. Ich weiß, daß Polygraphen als Bewismittel nicht zugelassen sind, aber ein bestandener Test hat sich zumindest schon günstig auf Urteile ausgewirkt.


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Mordfall Charlotte Böhringer

11.09.2013 um 23:13
@Fairie : soweit ich aus der Erinnerung korrekt zitiere, ging es um einen Zivilprozess, in welchem - wohl zum ersten mal in Deutschland - der Polygraph als Beweism (Indiz?) akzeptiert wurde.


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Mordfall Charlotte Böhringer

11.09.2013 um 23:15
Ich weiß nicht, ob es ein Zivilprozeß war, soweit ich es erinnere, ging es um eine Frau, der man ihr Kind weggenommen hatte.


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Mordfall Charlotte Böhringer

11.09.2013 um 23:31
Ob pfiffi Männlein, Weiblein, oder was lilablassblau ist, könnt ihr per PN diskutieren. Sollte der Thread noch mal derart userbezogen ausarten, wird es eine Weile keine Teilnahme an diesem Thread geben. Bleibt beim Thema und Thema sind sicher nicht User und ihre Foren und wer womöglich welches Geschlecht hat


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Mordfall Charlotte Böhringer

11.09.2013 um 23:49
Ein weiterer Punkt, der mir beim Lesen des Urteils nicht klar wird ist der, ob die Alarmanlage der Böhringer Wohnung ein-oder ausgeschaltet war.

Wie hat diese Alarmanlage funktioniert? Wo wurde sie aktiviert bzw. deaktiviert? Gibt es ein Protokoll der Schliessaktivitäten an der Tür der Böhrigner Wohnung und ein Protokoll der Alarmanlagenaktivitäten?

Wann wurde diese Alarmanlage normalerweise aktiviert und wann wieder deaktiviert? Und wo geschah das und wo konnte man sehen ob die Alarmanlage deaktiviert war oder nicht?

Wer hatte Zugriff auf den Chip, mit dem die Alarmanlage deaktiviert werden konnte? Gab es diesen Chip nur in einer Ausführung?


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Mordfall Charlotte Böhringer

12.09.2013 um 08:30
@meermin
@pfiffi

Zum Verhalten vor Gericht bzw. dessen Erwähnung im Urteil hat @LivingElvis schon mal was geschrieben. Ich find's nicht, aber wenn ich mich recht erinnere war die Aussage, dass so etwas schon in Urteilen steht, aber in diesem Fall wohl ungewöhnlich viel Raum einnimmt.

Was die Polygraphen angeht: die Gerichte sind in Ihrer Beweiswürdigung ja vollkommen frei, so dass es immer mal wieder vorkommt, dass auch in Deutschland Polygraphen vor Gericht eingesetzt werden. Soweit ich jetzt aus dem Kopf weiß, vor allen Dingen vor Familiengerichten.

Professionell angewendet ist das Verfahren schon zuverlässig und liefert Trefferquoten, die deutlich über denen von Laien oder einfachen Verhaltensinterpretationen liegt.

Es gibt aber eine Reihe von Problemen mit dem Verfahren.

1. Die Validität: das Gerät registriert während der Messung unspezifische physiologische Stressmarker, wie z. B. die Hautleitfähigkeit, Herzrate und dergleichen. Das bedeutet, dass man bei einem Ausschlag nur mit Sicherheit sagen kann, dass der Proband unter Stress stand, nicht warum. Eine spezifische, körperliche "Lügenreaktion" gibt es nicht. Es wird beim Polygraphentest nur angenommen, dass diese Stressreaktion durch die Täuschungsabsicht des Probanden entsteht. Es gibt allerdings genug Untersuchungen, die belegen, dass auch unschuldige Probanden unter Stress geraten, z. B. weil sie die Falschbeschuldigung befürchten. Dass schränkt die Verwendbarkeit natürlich ein.

2. Das Ergebnis ist verfälschbar, wobei dann meistens nicht "nicht gelogen" rauskommt, sondern das Ergebnis ist nicht mehr eindeutig interpretierbar.

3. Ethik: Während der Durchführung muss dem Probanden suggeriert werden, dass das Gerät zuverlässig funktioniert. Hierin wird aber z. B. in Deutschland eine nicht zulässige Täuschung gesehen, da der Proband ja angelogen wird. Davon abgesehen stellt das Verfahren einen nach gängiger Rechtssprechung des BGH nicht zulässigen Eingriff in die Willensfreiheit der Probanden ein.

4. Im vorliegenden Fall würde ich das Ergebnis des Tests mit einem "Gähnen" quittieren - wegen des sehr langen zeitlichen Abstands zum Tatgeschehen. Der Proband hatte hier ausreichend Zeit, sich seine Geschichte solange selbst zu suggerieren, dass ich selbst bei einer Lüge keine Streßreaktion mehr erwarten würde. Daher höchstens ein eher schwach entlastendes Indiz.


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Mordfall Charlotte Böhringer

12.09.2013 um 08:33
@meermin

Das mit der Alarmanlage finde ich auch ein interessantes Detail, über das ich aber leider noch nichts genaueres herausfinden konnte.

Soweit ich weiß, war die Alarmanlage abgeschaltet, was durch M. T. bemerkt wurde, der die Anlange dann aktiviert hat. B. T. hat die Alarmanlage während der Auffindesituation ausgeschaltet.
Der Chip befand sich im Büro, so dass jeder, der Zugang zum Büro hatte, vermutlich auch Zugang zum Deaktivierungschip hatte.

Aus meiner Sicht ist die deaktivierte Alarmanlage zusammen mit der Handtasche möglicherweise ein Hinweis darauf, dass Ch. B. die Wohnung, anders als im Urteil dargestellt, nicht unmittelbar verlassen wollte.


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Mordfall Charlotte Böhringer

12.09.2013 um 08:56
Ja, das mit der Alarmanlage wüßte ich mittlerweile auch gerne etwas genauer.
Zum Einen wäre interessant wie sie genau bedient werden musste,
und vor allem wie CB sie 'normalerweise' bedient hat.


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Mordfall Charlotte Böhringer

12.09.2013 um 09:03
@d.b.cooper

Yep! Ich kann es natürlich nicht belegen, aber ich würde mal vermuten, dass die Aktivierung der Alarmanlage zuletzt erfolgt, bevor man das Haus verlässt.
Da sie aber nun mal deaktiviert war, könnte das bedeuteten, dass Ch. B. noch nicht hundertprozentig ausgehfertig war. Oder aber natürlich auch, dass der Täter die Alarmanlage selbst deaktiviert hat. Ich glaube, die Kammer wusste es auch, weshalb sie lieber nicht drauf eingegangen ist ...


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Mordfall Charlotte Böhringer

12.09.2013 um 09:10
Aus den Aussagen von MT geht, so meine ich, hervor, dass diese Anlage nicht von Aussen, also direkt an der Tür, geschaltet wird.
Jetzt ist natürlich die Frage wo sich die Bedienung dafür befindet.
Ist diese direkt neben der Tür, dann wäre das nichtssagend.
Je weiter aber aber diese Bedienung in der Wohnung ist, um so erwähnenswerter wird der Umstand, dass die Alarmanlage nicht scharfgestellt war.

Allerdings geht auch die Verteidigung nicht weiter auf diesen Umstand ein.
Was bedeuten könnte, dass das wirklich ein nicht aussagekräftiges Detail ist.


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12.09.2013 um 09:14
Es sollte natürlich heissen, die Kammer wusste es auch nicht....


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12.09.2013 um 09:35
Ach so, andersrum wäre es fast logischer ;)


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Mordfall Charlotte Böhringer

12.09.2013 um 09:40
Das ist eben die Frage....vielleicht ein "Indizchen"....!


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Mordfall Charlotte Böhringer

12.09.2013 um 09:43
@aberdeen
Zitat von aberdeenaberdeen schrieb:Soweit ich weiß, war die Alarmanlage abgeschaltet, was durch M. T. bemerkt wurde, der die Anlange dann aktiviert hat.
Das bedetutet , die Alarmanlage konnte auch vom Büro der Parkgarage aus aktiviert werden?

Aber warum hat M.T. die Anlage aktiviert? Es wurde doch vermutet, dass Frau Böhringer sich in der Wohnung aufhielt?

Oder wurde die Anlage automatisch jeden Abend aktiviert?


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Mordfall Charlotte Böhringer

12.09.2013 um 10:41
@d.b.cooper
Hihi, so kann es gehen....ich denke aber, dass die Kammer es eher vermieden hat, konkret zu werden, denn die wussten ja gar nicht soooo viel konkretes... Und hätten die behauptet, bt hätte die alarmanlage deaktiviert, hätte die kammer zwei probleme:

1. B. T. hatte keinen Zugang zum Büro mehr um den Deaktivierungschip zu holen @meermin

2. Keine Fingerabdrücke/DNS an der Alarmanlage


Warum M. T. die Anlage aktivier hat, habe ich mich auch gefragt, aber wahrscheinlich ist er davon ausgegangen, dass seine Tante unterwegs ist ... ist ja auch erst mal naheliegend.

Eine ähnlich interessante Auslassung gibt es m. E. im Zusammenhang mit den Geldscheinen:

Die Kammer kann ja noch nicht einmal beweisen, dass sich das Geld jemals im Besitz von Ch. B. befunden hat. Deswegen spart sich das Urteil auch jegliche Aussage darüber, von wo genau B. T. das Geld denn weggenommen haben soll ... aus dem Portemonnaie, Schreibtisch, Safe?

Weiterhin habe ich mich gefragt, warum denn eigentlich sehr akribisch genau die Kleinabhebungen von B. T. im Urteil aufgeführt sind, aber an keiner Stelle die Kontostände von B. T. erwähnt werden, was ja die Frage erhellen würde, ob hier eventuell ein Hinweis auf die Motive für die Diebstähle lag. Das ist m. E. sehr wichtig.

Und das setzt sich fort. Auf einen Punkt hat mich @muscaria aufmerksam gemacht; hier bestand ja Kritik daran, dass B. T. so wenig konkretes über Besuche etc. etc. zu sagen hatte; was ja eine nachvollziehabre Frage ist. Gefragt habe ich mich aber dann, warum die Kammer eigentlich nichts konkretes zur Untermauerung ihres Motivkonstrukts bieten kann. Es ist ja noch nicht einmal klar bewiesen, dass B. T. von den Testamenten wusste. Hat er Freunden/Bekannten viel davon erzählt, dass er die Nachfolge antreten würde? Hat er vielleicht auch schon mal geträumt/geprahlt wie reich er dann sein würde oder etwas in der Art? Hat er überhaupt mit Freunden oder irgendjemand über seine Zukunftspläne gesprochen? Es wundert mich stark, dass dies im Urteil so überhaupt nicht auftaucht, wenn ich hier nicht irre. Da ich mit Sicherheit annehme, dass in dieser Richtung ermittelt worden ist, gehe ich einfach mal davon aus, dass keine Hinweise hierauf gefunden wurden.


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Mordfall Charlotte Böhringer

12.09.2013 um 10:45
auch Hihi,
getreu dem Urteils-Kontext:
Was er nicht erzählt hat, hat auch nicht stattgefunden.
Ergo: er wusste nix von einem Erbe ;)

PS:
Ich habe echt keine Ahnung in wie weit solche Ermittlungen gehen.
Vorstellbar für mich ist, dass man gar nicht erfragt hat, in wie weit BT von Erbe informiert war.
Das was an Aussagen diesbezüglich gewertet wurde waren wohl eher Zeugen der Verteidigung die entkräftet werden mussten.


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12.09.2013 um 10:49
Im Urteil steht bei den Aussagen von BT
S. 23 '...habe er auch am frühen Nachmittag noch mehrmals versucht die Tante zu erreichen. Sein Bruder M sei hinauf zur Wohnung der Tante gegangen und habe überprüft, ob die Alarmanlage eingeschaltet sei. Sie sei ausgeschaltet gewesen. M habe die Anlage aber dann aktiviert.'

S. 29 'Gegen 16 Uhr sei er nach Hause gefahren. Er habe telefonisch von seinem Bruder erfahren, dass sich die Tante immer noch nicht gemeldet hat. Sein Bruder habe in seinem Auftrag festgestellt, dass die Alarmanlage in der Wohnung der Tante deaktiviert gewesen sei. Dies sei für ihn ein Anhaltspunkt gewesen, dass die Tante in der Wohnung gewesen sei. [...] Die Alarmanlage sei nun doch aktiviert gewesen und daher habe er die Tür zunächst nur einen Spalt geöffnet. Sie seien nach unten gegangen, um den Alarmanlagen chip zu holen. Oben habe er dann die anlage deaktiviert und die Tür geöffnet'



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12.09.2013 um 10:51
@maudlin
Im Urteil stehen doch nur Lügen ;) Ist doch nur ein Konstrukt.

Darum reitet man auch erneut auf den Geldscheinen rum...die überhaupt nicht als belastendes Indiz gewertet wurden...Macht wohl Spaß, sich immer wieder zu wiederholen.


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12.09.2013 um 10:52
Zitat von InterestedInterested schrieb:Im Urteil stehen doch nur Lügen
Die von BT? ;)


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Mordfall Charlotte Böhringer

12.09.2013 um 10:53
Hmmm..
Also wird die Anlage doch von Außen gesteuert.
Aber wieso hat BT am Telefon verstanden, dass die Anlage deaktiviert ist. Was MT gesagt hat wissen wir ja aus diesem Text nicht.


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12.09.2013 um 10:53
Der ist auch nur etwas vergesslich...wie so einige hier ;)


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12.09.2013 um 11:08
Zitat von aberdeenaberdeen schrieb:Die Kammer kann ja noch nicht einmal beweisen, dass sich das Geld jemals im Besitz von Ch. B. befunden hat.
Nö, man hat nur Blutpartikel von ihr auf den Geldscheinen gefunden...waren bestimmt NIE in ihrem Besitz....hat sich das Gericht nur ausgedacht ;)
Zitat von aberdeenaberdeen schrieb:Weiterhin habe ich mich gefragt, warum denn eigentlich sehr akribisch genau die Kleinabhebungen von B. T. im Urteil aufgeführt sind,
Weil bei 1000 Euro netto....kein großer Spielraum nach Abzug der Fixkosten besteht, größere Summen abzuheben^^
Zitat von aberdeenaberdeen schrieb:Es ist ja noch nicht einmal klar bewiesen, dass B. T. von den Testamenten wusste.
Einfach nochmal die BI Seite studieren....Die widersprechen sich da auch diesbezüglich...Einmal wußte der arme Junge gar nicht, dass er erben soll, obwohl es ständig Thema war und dann würde er als Täter doch gar nicht in Frage kommen, da er doch mal alles erben würde^^

Ach jaaaaaaa


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Mordfall Charlotte Böhringer

12.09.2013 um 11:16
@d.b.cooper
Ja, genau; ungefähr darauf wollte ich hinaus :-)) Was die Alarmanlage angeht: leider kenn ich mich mit den Dingern überhaupt nicht aus; ich gehe aber mal davon aus, dass man die von außen und innen steuern kann. Du hast aber recht. Hilfreich wäre zu wissen, welche Gewohnheiten Ch. B. diesbezüglich hatte. Kann ja durchaus sein, dass sie Alarmanlage immer erst aktivierte, wenn sie die Wohnung schon verlassen hatte. Dann taugt meine Überlegung nichts. Meine Vorstellung ist, dass sich neben der Wohnungstür eine Steuerungseinheit befindet, so dass man die Alarmanlage bei betreten und verlassen der Wohnung bedienen kann. Dann würde ich den Ablauf

Jacke an - Handtasche nehmen - vor dem Spiegel noch kurz Aussehen kontrollieren - Alarmanlage aktivieren - Wohnung verlassen - annehmen.

@maudlin
Danke für die prompte Lieferung der Urteilspassagen.


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