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Mordfall Charlotte Böhringer

28.473 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, München, 2006 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Charlotte Böhringer

Mordfall Charlotte Böhringer

09.07.2013 um 08:37
Zitat von avatar455avatar455 schrieb:Am Donnerstag ist ein Treffen der BI in einem Biergarten. Ob es da wohl zumindest Freibier gibt?
Das wäre dann aber auch das einzige, was die BI frei bekommt...

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09.07.2013 um 08:38
@KonradTönz1
Wo du sicherlich richtig liegst ;)


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09.07.2013 um 23:51
@aberdeen schrieb:
Zitat von aberdeenaberdeen schrieb:Wiederum auf B. T. Seite: leider kann auch B. T. seine Versionen nie wirklich belegen; keine Aussage vom Kioskbesitzer, dass er dort wirklich die Zeitungen gekauft hat usw. usf.
Gegen BTs Version spricht, dass an dem fraglichen Kiosk ebenfalls NICHT die Stadtteilausgabe zu haben war, welche C. Böhringer geliefert bekam.


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Mordfall Charlotte Böhringer

10.07.2013 um 14:51
Im ProBence-Forum ging es ja hoch her, bevor die Beiträge dann zu Facebook verschoben wurden. Wird dort noch genauso heftig weiterdiskutiert?
Auf der Seite https://www.facebook.com/BI.ProBence konnte man viele Kommentare nach der Phoenix-Ausstrahlung lesen, wo die Leute angeblich so "fassungslos" waren. Ich selbst kann das nicht nachvollziehen. Schon beim allerersten Ansehen der Doku fiel mir unangenehm auf, dass Freunde und vor allem der Anwalt vieles als Tatsache hinstellten ("Er kann es nicht gewesen sein"), um diese Aussage in der nächsten Sekunde durch die kleine Ergänzung "nach meiner persönlichen Auffassung" wieder zu relativieren.
Vielleicht kann jemand mal hier berichten, was sich in Facebook so tut.


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Mordfall Charlotte Böhringer

10.07.2013 um 17:32
Genau das ist mir auch aufgefallen @muscaria, nämlich dass der Anwalt jede seiner Aussagen mit "nach meiner Ansicht", "meiner Meinung nach" usw. relativiert. Das spricht dafür, dass er genau weiß, dass bei objektiver Betrachtung eigentlich ganz andere, für Bence nachteilige Schlussfolgerungen gezogen werden müssten. Daher vermute ich, dass Bences Rechtsanwalt selbst nicht an Bences Unschuld glaubt.

Abgesehen davon ist die Doku wirklich schlecht gemacht. Der Umstand, dass Bence die letzten Jahre vor dem Mord in einer einzigen großen Lüge verbracht hat, wird gerade mal mit einem Halbsatz erwähnt. Gerade so, als ob dieser Fall auch ohne diese Lügengeschichte umfassend betrachtet werden könnte, was natürlich nicht der Fall ist.

Bences Freundeskreis und insbesondere seine Verlobte tun mir einfach nur leid, weil sie sich trotz der erwiesenen Lügen und dem damit verbundenen Vetrauensbruch noch immer nicht von diesem Lügner und vermutlichen Mörder lösen konnten.


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10.07.2013 um 18:02
@muscaria
Auf fb tut sich nicht mehr viel, die Zahl der "Likes" für die Seite liegt immer noch knapp unter 700.

Fragen an die BI werden von denen weiterhin nicht beantwortet.Auf die Frage wie man denn den Wasserverbrauch, der ja für das Alibi nötig wäre,messen KÖNNTE schreiben sie " sie müssten sich da erst erkundigen " Das ist schon ein Brüller finde ich.....ERST anprangern DANN erkundigen.

So lange bleibt den Leuten so ein seichtes Filmchen nicht in Erinnerung, denke ich mal. Die Seite wird wohl einschlafen...


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Mordfall Charlotte Böhringer

10.07.2013 um 19:12
Zitat von avatar455avatar455 schrieb:Fragen an die BI werden von denen weiterhin nicht beantwortet.
Bences Freund sagt in dem Brisant-Bericht, das Hauptanliegen der BI sei es, "die Masse der Ungereimtheiten zu bündeln". Die ungeklärten Fragen der kritischen Bürger meint er damit offensichtlich aber nicht.

Wenn z.B. immer wieder gesagt wird, die Tante hätte vom Abbruch des Studiums gewusst, dann wäre doch jetzt die Chance, dies etwas genauer mitzuteilen. Was hat Bence ihr genau gesagt, und wann war das? Wie hat sie darauf reagiert? Es war ja zu lesen, dass Frau Böhringer noch Anfang Mai den Geschäftsführer bat, er solle Bence nach dem Stand seiner juristischen Ausbildung befragen und ihr dann berichten. Wann also soll seine Beichte denn stattgefunden haben? Eigentlich dürfte der Steuerberater erst danach die Info bekommen haben, anders ergibt es ja keinen Sinn. Leider hat man den Eindruck, so genau wolle man das dann doch lieber nicht hinterfragen. Genauso wie bei dem Wasserverbrauch.


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Mordfall Charlotte Böhringer

10.07.2013 um 20:48
@Aggie
Zitat von AggieAggie schrieb:Gegen BTs Version spricht, dass an dem fraglichen Kiosk ebenfalls NICHT die Stadtteilausgabe zu haben war, welche C. Böhringer geliefert bekam.
Natürlich. Aber der "finale" Beweis ist es auch nicht. Eben nur ein belastendes Indiz.

@all

Na ja, genau so, wie ich die Sicherheit der BI, sagen wir befremdlich, finde, wundere ich mich aber auch über die Sicherheit, mit denen andere von einer Schuld ausgehen. Richtig viel beweisen konnte der Staatsanwalt halt auch nicht. Da greift dann eben die freie Beweiswürdigung durch das Gericht, das sich irgendwann entscheidet, wem es glaubt und wem nicht. So kann sich der Zeuge, ich glaube es war der GeFü W., der ausgesagt hat, er habe sich noch Anfang Mai nach dem Stand des Studiums erkundigen sollen, auch schlicht und ergreifend im Zeitraum vertan haben. Das Zeugen sich hochdramatisch irren, kommt vor - und zwar dauernd. Unser Gedächtnis ist eben durch priming Effekte etc. hochgradig fehleranfällig usw. und wie ein bekannter Jurist sagte: als Zeuge ist der Mensch eine Fehlkonstruktion.

Sehr "lustig" lesen sich auch die Ausführungen der Sachverständigen, die zum Thema Spuren von B. T. auf den Zeitungen ausgesagt haben. Es ging darum, zu untersuchen, ob sich Fingerabdrücke und/oder DNS-Spuren des Parkgaragenmitarbeiters auf den Zeitungen befunden haben, die bei B. T. in der Wohnung gefunden wurden. Beide Sachverständige haben nichts gefunden, erklären aber wortreich, woran das liegen kann und dass dies nicht heiße, dass der Gegenstand nicht vom Parkgaragenmitarbeiter berührt worden sei. Ich denke aber schon, dass das Nichtauffinden dieser Spuren entlastend gewerden werden sollte, weil sonst der Angeschuldigte ja überhaupt keine realistische Chance mehr hat, aus einer "Indizienkette", die letztlich immer auf angenommenen Wahrscheinlichkeiten beruht, herauszukommen. Das Gericht soll aber den Täter finden, nicht den wahrscheinlichen Täter. Sonst könnten die ja jetzt auch jeden x-beliebigen Schraubenschlüssel nehmen, der sich bei B. T. befindet und zur Tatwaffe erklären. Aus dem Umstand, dass da keine DNS von Ch. B. dran ist, lässt sich ja offensichtlich nicht schließen, dass sie damit nicht berührt worden ist????

@konrad Toölz
Noch einmal zu den Handschuhen: der Sachverständige hat explizit ausgeführt, dass es sich nach Spurenlage auch um "Haushaltshandschuhe" gehandelt haben könnte. Eine andere Handschuhspur wiese jedoch auf Textilhandschuhe hin. Ersteres ist mir natürlich lieber, weil es besser zu meiner "Mord-nach-Spülenreparaturtheorie" passt, aber ein richtig "toller" Beweis, ist das auch nicht. Und so lesen sich die Einlassungen von mehreren Sachverständigen: schwammig.


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Mordfall Charlotte Böhringer

10.07.2013 um 20:55
@muscaria
Der Steuerberater hat im Strafverfahren und später im Zivilverfahren dann noch expliziter ausgesagt, Ch. B. habe ihn darüber informiert, dass B. T. sein Studium abgebrochen habe. Glaubt man dieser Aussage, dann hat sich die Konstruktion der Staatsanwaltschaft damit einfach mal erledigt.
B. T. hat hierzu auch ausgesagt, seine Tante habe sich wie erwartet aufgeregt, sich aber dann doch wieder beruhigt. Ein Verhaltensmuster von Ch. B. - sich schnell aufregen und dann wieder beruhigen - das von ihr ja bekannt war. Enterbt worden sind B. T. und M. T - wie ich jetzt in einem alten Zeitungsartikel gefunden habe - auch schon mehrfach. Dreht und wendet es, wie ihr wollt: aber die Version vom Gericht ist genau so ein Schrott wie die von B. T.


Das B. T. schweigt, ist aus seiner Sicht prozeßtatktisch sicher richtig und darf natürlich nicht zu seinen Ungunsten ausgelegt werden, sondern ist sein gutes Recht.


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Mordfall Charlotte Böhringer

10.07.2013 um 21:50
Die Diskussion über den Zeitpunkt zu dem die Tante über den Studienabbruch erfahren haben soll, brandet hier in regelmäßigen Abständen immer mal wieder auf. Das mag durchaus interessant sein, ist aber für ein Wiederaufnahmeverfahren komplett irrelevant, weil das vermutete Motiv überhaupt nicht davon abhängt ob und wann die Tante von einem Studienabbruch erfahren hat (siehe Urteil).
Die Enterbung hing wie ein Damoklesschwert über Bence, hinzu kamen verschärfenden Faktoren wie die Geschäftsführerkonkurrenz im Parkhaus sowie der akute Streit, der zu Benzes Rauswurf kurz vor der Tat geführt hat. Letzteres ist mit Sicherheit wesentlich wichtiger als die Studienfrage, weil es im unmittelbaren zeitlichen Vorfeld der Tat stattgefunden hat.

Also: Mit der Studienabbruchfrage kann man zwar evtl. den Anschein von Widersprüchen in der Öffentlichkeit erwecken, für eine Wiederaufnahme wird es jedoch keine Rolle spielen, da es das Urteil nicht in Frage stellt.


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10.07.2013 um 21:57
Zitat von aberdeenaberdeen schrieb:Das Zeugen sich hochdramatisch irren, kommt vor - und zwar dauernd.
Zitat von aberdeenaberdeen schrieb:B. T. hat hierzu auch ausgesagt, seine Tante habe
Interessante Gegenüberstellung. Den Zeugen unterstellst du, dass sie sich irren, die Aussagen eines notorischen Lügners hingegen lässt du gelten.


Er hat der Tante also gebeichtet, dass er sein bestandenes 1. Staatsexamen gefeiert hat, obwohl er gar nicht dazu angetreten ist? Und sie hat nicht mal mit ihrer eigenen Schwester, Bences Mutter, darüber gesprochen?

Das Traurigste an diesem Fall ist, was Charlotte Böhringer posthum alles in den Mund gelegt wird. Wenn es passt, wird sie als herrschsüchtig und böse geschildert. Es wird sogar behauptet, sie habe ihren Geschäftsführer des Diebstahls beschuldigen wollen, um ihn auf diesem Weg loszuwerden. Dann aber, wenn es der Sache dienlich ist, wird sie als milde und großherzig beschrieben, nachdem sie erfahren hat, dass ihr Neffe ihr all die Jahre etwas vorgelogen hat. Sie kann das alles ja nicht mehr richtigstellen. Pfui Teufel, kann man da nur sagen.


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Mordfall Charlotte Böhringer

10.07.2013 um 22:25
@muscaria
Ich unterstelle erst einmal gar nichts, sondern stelle - genau wie Du - fest, dass man sich entscheidet, welche Aussage man für glaubwürdig hält und welche nicht. Aus welchen Gründen auch immer.

Auch ich finde es sehr bedauerlich, dass über das wirkliche Verhältnis zwischen B. T. und Ch. B. wenig objektives zu erfahren ist. Jedenfalls nicht für mich. Das halte ich aber tatsächlich in diesem Fall für wesentlich. Das gleiche gilt für die Beurteilung der Frage, ob Ch. B. ihrer Schwester etwas erzählt hätte oder nicht. Bestimmt (hoffentlich) hat jeder jemanden in seiner Familie, auf dessen Diskretion über peinliche oder sogar beschämende Sachverhalte er sich verlassen könnte, wenn man darum bittet. Da muss man ja jetzt auch nicht so tun, als käme so ewas nicht vor.

Eine facettenreiche Persönlichkeit wie von Dir beschrieben ist doch nichts ehrenrühriges, sondern eher sehr realistisch-menschlich? Im gesamten Urteil ist meines Wissens übriges nichts darüber zu lesen, dass B. T. sich negativ über seine Tante geäußert hätte. Im Gegenteil beschreibt er zwar, dass es auch schon Auseinandersetzungen gegeben habe, aber eben auch, dass man sich wieder versöhnt hätte und an einer Stelle heißt es, dass Verhältnis sei "freundschaftlich-kollegial" gewesen (Was mich im Zusammenhang mit der Tante doch irritiert hat, aber muss ich noch mal nachlesen).


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Mordfall Charlotte Böhringer

10.07.2013 um 22:32
Zitat von aberdeenaberdeen schrieb:nd an einer Stelle heißt es, dass Verhältnis sei "freundschaftlich-kollegial" gewesen
Dem entgegen steht die Tatsache dass Bence seine Tante bestohlen hat, sowie die Eskalation kurz vor der Tat im Zusammenhang mit der Reifenaktion, die dazu geführt hat dass er quasi Hausverbot hatte.
Ich weiß nicht was du unter Freundschaft und Kollegialität verstehst, für mich gehört das gegenseitige Bestehlen oder Rauswerfen jedenfalls nicht dazu.
Die Diebstähle sind übrigens Aktenkundig, für den Fall dass du dagegen jetzt die lächerliche Version Bences ins Felde führen möchtest.


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Mordfall Charlotte Böhringer

10.07.2013 um 22:35
@konrad Toölz
Hmmmm. Wenn glaskar wäre, dass Ch. B. von der unrühmlichen Beendigung des Studiums gewusst und ihm verziehen hätte, fällt das angenommene Mordmotiv weg, da B. T. ja - durch mehrere Zeugenaussagen belegt - schon häufiger mal enterbt worden war. Bliebe die Konkurrenz des neuen Geschäftsführers. Hier phantasiert das Gericht meiner Meinung nach ganz schön rum, dass der GeFü-Posten quasi der Lebenstraum des B. T. gewesen sei. Es ist doch wohl klar, dass B. T. in jedem Fall durch das Erbe versorgt gewesen wäre, egal ob er nun Geschäftsfüher der Parkgarage geworden wäre oder nicht. Dazu hat sich Ch. B. doch viel zu rührend um ihre Familie gekümmert.

Fassen wir zusammen:

a) es spricht einiges dafür, dass B. T. bedeutend geerbt hätte. Wahrscheinlich wäre er, wie so einige andere auch, im Laufe des im Normalfall längeren Lebens von Ch. B., das sie in jedem Fall verdient gehabt hätte, noch mehrfach enterbt worden; aber im Endeffekt spricht doch einiges dafür, dass Ch. B. ihn schon bedacht hätte.

b) einiges spricht dafür, dass B. T. eben gerade ganz andere Ziele im Leben wichtig waren, als GeFü der Parkgarage zu werden. Möglicherweise hat er sich hier auch ein Stück weit seinem verstorbenen Onkel verpflichtet gefühlt, den er ja wohl sehr gemocht hat. So attraktiv war der GeFü-Posten also nicht, dass aus einem zunächst auch nur angenommenen Wegfall dieses Postens ein Mordmotiv gefolgert werden könnte.

c) stellt das Gericht in seinen Urteil selbst fest, dass ein Geständnis von B. T. seiner Tante gegenüber der naheliegende Ausweg für B. T. aus seiner - aus Sicht des Gerichts - verfahrenen Situation gewesen wäre.

Ich glaube schon, dass das Urteil hierdurch sehr angreifbar würde.


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10.07.2013 um 22:40
Zitat von KonradTönz1KonradTönz1 schrieb:Ich weiß nicht was du unter Freundschaft und Kollegialität verstehst, für mich gehört das gegenseitige Bestehlen oder Rauswerfen jedenfalls nicht dazu.
@KonradTönz1
Es geht doch gar nicht darum, was ich darunter verstehe, sondern die beiden. Über die Sache mit dem Diebstahl habe ich, ehrlich gesagt auch länger nachgedacht. Wie das wohl für Ch. B. rüber gekommen ist? Nach all dem, was sie für ihren Neffen getan hat? Diese Räuberpistole mit der fingierten Intrige gegen den GeFü glaube ich keine Sekunde. Und aus der Sicht von B. T.? So nach dem Motto, das habe ich mir doch verdient, nach all dem, was ich für die getan habe??? Derartige Streitigkeiten sollen wohl aber auch schon in der Vergangenheit vorgekommen sein. An einer Stelle - ich glaube es war in einem Stern-Artikel - war auch von handgreiflichen Auseinandersetzungen, auch mit dem Bruder von B. T., die Rede. So what? Im Rheinland würden wir dazu sagen: Pack schlägt sich, Pack verträgt sich.


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Mordfall Charlotte Böhringer

10.07.2013 um 22:42
Du verkennst die existentiell verheerende Situation in der Sich Bence vor der Tat befand: Er stand vor dem gesellschaftlichen und beruflichen Ruin. Nicht nur hatte er aufgrund des abgebrochenen Studiums keine Aussicht mehr auf einen guten Posten. Auch Alternativen standen ihm keine offen, mit dem Schauspielstudium ist es ja auch nichts geworden. Da er sich kurz vor der Tat auch noch vollkommen mit der Tante zerstritten hatte, war sogar der mickrige Studentenjob im Parkhaus in Gefahr. Er stand vor dem Ruin und musste handeln!

Du übersiehst bewusst oder unbewusst wesentliche Faktoren und mir ist nicht genau klar warum. Jedenfalls braucht man das Fass nicht mehr aufzumachen wenn es um eine Wiederaufnahme geht, denn diese Themen werden da keine Relevanz haben. Das einzige wobei das helfen kann ist, dass Bence sich als unschuldig Inhaftierter gerieren kann, was sicher seinem Selbstbild hilft und verhindert, dass er von seiner Familie und den üppigen finanziellen Resourcen abgekappt wird.


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Mordfall Charlotte Böhringer

10.07.2013 um 22:53
@KonradTönz1
Ich bin überrascht, dass Du so 1:1 die Konstruktion des Gerichts übernimmst? Gesellschaftlicher und beruflicher Ruin? Wäre B. T. denn der erste Mensch, der aus so einer Situation wieder herauskommt, ohne jemanden umzubringen?

Gerade die Sache mit dem 1.000 €-Job kann man auch anders herum sehen: so etwas in der Art hätte er in jedem wieder gefunden. Eine Verlobte und Freunde, auf die er sich verlassen konnte, hatte er auch. Gänzlich erfolglos war er in seinem Studium ja auch nicht, denn bewiesener Maßen war er ja scheinfrei. Bestimmt wäre ein Wechsel auf Betriebs-Wirt oder so etwas sogar unter Anerkennung einiger Leistungen möglich gewesen. Eine Ausbildung allemal.

Ich denke, seine Tante hätte B. T. schon aus eigenem Interesse nicht geoutet, sondern eher gedeckt, damit es keinen "Skandal" gibt. Sagt man das in München nicht so?

Was schätzt Du, wie hoch die Basisrate für solche Konstellationen in Deutschland ist? Ich kann Dir jedenfalls versichern, dass ich in sehr häufig mit derartigen Situationen zu tun habe.

Aber: damit es auch kein Missverständnis gibt, ich tendiere ja auch nicht unbedingt zur Unschuld, sondern zu einer Affekttat.

Es ist übrigens aus meiner Sicht vergebliche Mühe hier mehr erreichen zu wollen als das Gericht. Das Gericht spricht selbst nur von Indizien und einem Indizienring. Beweisen konnten die - nach eigener Aussage - selbst nicht viel.


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Mordfall Charlotte Böhringer

10.07.2013 um 23:02
@muscaria
@konrad Toölz

Was folgert ihr eigentlich aus der Tatsache, dass die Tante die Sache mit den Parkautomaten offenkundig wusste und B. T. nicht gleich gezeigt hatte, wo der Zimmermann das Loch gelassen hatte?

Wusste die Verlobte eigentlich von den Diebstählen, da B. T. ja nach Angaben des Gerichts 1.000 € von ihrem Konto genommen hatte, um sie Ch. B. zurückzuzahlen?


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Mordfall Charlotte Böhringer

10.07.2013 um 23:05
Zitat von aberdeenaberdeen schrieb:Wäre B. T. denn der erste Mensch, der aus so einer Situation wieder herauskommt, ohne jemanden umzubringen?
Klassischer Fehlschluss in Kombination mit einem falschen Verständnis von Wahrscheinlichkeit:

Wenn 1000 Menschen in einer ähnlichen Situation keinen Mord begehen, kannst du nicht davon ausgehen dass auch der 1001ste in einer solchen Situation keinen Mord begangen hat. Viele Menschen hätten einen Grund jemanden umzubringen, tun das aber trotzdem nicht - es passieren nur ganz wenige Morde. Hier ist aber nun mal jemand umgebracht worden, der Fall ist daher per se schonmal schwer mit Fällen zu vergleichen in denen niemand umgebracht wurde. Und es gibt nunmal jemanden mit einem Motiv. Und du begehst gleich den nächsten Fehler, wenn du das Motiv isoliert betrachtest. Hier gibt es nämlich nicht nur Motiv, sondern ein fehlendes Alibi sowie mehrere Indizien - und langsam hängt mir diese immergleich Leiher zum Halse raus. ich bin froh, dass vor Gericht in Zusammenhängen gedacht wird.


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Mordfall Charlotte Böhringer

10.07.2013 um 23:14
Die Argumentation , dass viele Leute mit ähnlichen Ärgernissen keinen Mord begehen könnte man mit jemandem vergleichen der eine seltene Form von Krebs hat, aber davon überzeugt ist keinen Krebs zu haben, weil Millionen anderer mit ähnlichen Voraussetzungen diesen Krebs nicht haben.


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