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Mordfall Charlotte Böhringer

28.468 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, München, 2006 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Charlotte Böhringer

Mordfall Charlotte Böhringer

21.04.2018 um 15:09
Zitat von emzemz schrieb:Käme ich in eine solche Zwickmühle, würde ich auf jeden Fall darauf achten, dass ich nicht in Verdacht gerate und mit offenen Karten spielen.
So würde wohl jeder reagieren. Diskretion und Loyalität haben da Grenzen. Petzen ist eine Sache. Die Dinge laufen lassen, mit der wahrscheinlichen Gefahr, selbst in Verdacht zu geraten, eine ganz andere...

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Mordfall Charlotte Böhringer

21.04.2018 um 16:32
@2r2n

Einige der Punkte wiegen sehr schwer, und hier vor allem die Frage, wieso man nicht auch andere Gegenstaende in der Wohnung auch Bences DNS untersucht hat. Die Spurensicherung ist so vorgegangen, als wuerde es sich um einen fremden Taeter handeln. Nun war der Verdaechtige aber sehr oft in dieser Wohnung, und da braucht man andere Methoden. Das ist ein ziemlicher Fehler.

Polizisten sind darauf abgerichtet, nach DNS Spuren zu suchen, die nur vom Taeter kommen koennen, und da sind DNS Spuren an der Leiche in Kombination mit Blut am besten. Hier gibt es also einen blutigen Handabdruck auf dem Sakko des Opfers, mit einem geriffelten Muster, und DNS von Bence in diesem Bereich. Das waere normalerweise ein sehr gutes Indiz. Nun muss man aber in diesem Fall auch die Gegenprobe antreten und pruefen, ob seine DNS auch sonst irgendwo an dem Sakko war, wo sie nicht beim Mord hingekommen sein koennte, oder ob sich seine DNS auf ihren anderen Jacken befindet. Er haette ihr nur einmal die Hand auf den Ruecken legen muessen, oder die Jacke am Garderobenhaken angefasst haben, und schon haette man wahrscheinlich gut anhaftende DNS.

Es wurde allerdings geprueft, ob seine DNS durch die Atemluft auf das Sakko gekommen sein koennte, als er ihren Puls pruefte. Das geht ueber das uebliche hinaus, und es wurde auch ein Gutachter in England dafuer bestellt. Das muss man den Ermittlungsbehoerden zugute halten.

Aber ansonsten wurde anscheinend sehr einseitig ermittelt. Ich gehe davon aus, dass diese Kritikpunkte zutreffen, ansonsten haette man das so nicht veroeffentlicht.

Es ist generell falsch, sich so frueh auf einen Verdaechtigen festzulegen, wenn man eigentlich nichts richtiges in der Hand hat. Und es gibt nicht umsonst eben gewisse festgelegte Vorgehensweisen. Und dazu gehoert eben herauszufinden, was das Opfer in den letzten Tagen getan hat, Telephondaten, Mailbox und eben auch die gute alte umfassende Spurensicherung, die natuerlich auch den Aschenbecher einschliesst.

Wenn Schmuck gestohen wird, dann werden normalerweise Goldhaendler und Pfandleiher kontaktiert, das ist Standard.

Es wurde ein Fall gegen eine Person konstruiert, aber eben nicht die Gegenprobe angestellt, ob jemand anders ebenso ein Motiv haben koennte. Klar, Bence hatte ein sehr gutes Motiv, es wurden aber schon Menschen wegen sehr viel weniger ermordet. Dafuer braucht es kein Parkhaus. Hass, Neid, Enttaeuschung und auch Raubmord wegen geringen Geldwerten hat es durchaus schon gegeben. Es wurde eben nicht ausreichend ermittelt, wer sonst noch einen Grund gehabt haben koennte, wer kein Alibi hatte, und wer ihre Gewohnheiten kannte.


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21.04.2018 um 16:39
Zitat von AnnaKomneneAnnaKomnene schrieb:Das ist ein ziemlicher Fehler.
Fragt sich nur von wem. Die Polizei konnte zum Zeitpunkt ihrer Ermittlungen nicht wissen, dass das Gericht hieraus ein besonders wichtiges Indiz gegen den Angeklagten machen wird. Die sind eben, wie Du ja auch schreibst, zunächst von einem fremden Täter ausgegangen.
Zitat von AnnaKomneneAnnaKomnene schrieb:Es ist generell falsch, sich so frueh auf einen Verdaechtigen festzulegen, wenn man eigentlich nichts richtiges in der Hand hat. Und es gibt nicht umsonst eben gewisse festgelegte Vorgehensweisen.
Das finde ich hier auch bemerkenswert. Auf der anderen Seite: zieht man das Aussageverhalten von BT in Betracht, weiß ich nicht, ob man den nach der zweiten Vernehmung nicht einfach schon festnehmen musste?


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21.04.2018 um 16:42
Zitat von AnnaKomneneAnnaKomnene schrieb:Einige der Punkte wiegen sehr schwer, und hier vor allem die Frage, wieso man nicht auch andere Gegenstaende in der Wohnung auch Bences DNS untersucht hat. Die Spurensicherung ist so vorgegangen, als wuerde es sich um einen fremden Taeter handeln. Nun war der Verdaechtige aber sehr oft in dieser Wohnung, und da braucht man andere Methoden. Das ist ein ziemlicher Fehler.
Woher willst Du wissen, was alles für Gegenstände in der Wohnung auf Spuren untersucht wurden? Hattest Du Einsicht in die Ermittlungsakten?
Tatsache ist, dass auch andere Gegenstände untersucht wurden wie beispielsweise die Tastatur des Computers im Büro, weil man dort eine DNA vom stellvertretenden Geschäftsführer gefunden hat. Tatsache ist auch, dass man viele andere Kleider auf DNA Spuren abgesucht hat, weil man dort DNA von anderen Personen gefunden hat. Aber aus den veröffentlichten Akten kann man nicht wissen, was die Ermittlungsbehörden alles untersucht haben.

Abgesehen davon, dass der Witting im Zivilprozess noch eine Reihe von Gegenständen und Kleider in der Wohnung auf DNA überprüft hat und bei keiner DNA, die gefunden wurde, konnte Bence als Spurengebern eingeschlossen werden. Er konnte nur nicht ausgeschlossen werden, aber Millionen andere Personen können offenbar auch nicht ausgeschlossen werden.


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21.04.2018 um 16:43
Zitat von Mark_SmithMark_Smith schrieb:Abgesehen davon, dass der Witting im Zivilprozess noch eine Reihe von Gegenständen und Kleider in der Wohnung auf DNA überprüft hat und bei keiner DNA, die gefunden wurde, konnte Bence als Spurengebern eingeschlossen werden. Er konnte nicht ausgeschlossen werden, aber Millionen andere Personen können offenbar auch nicht ausgeschlossen werden.
Ja, ein echtes Eigentor.


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21.04.2018 um 16:45
Zitat von AnnaKomneneAnnaKomnene schrieb:Aber ansonsten wurde anscheinend sehr einseitig ermittelt. Ich gehe davon aus, dass diese Kritikpunkte zutreffen, ansonsten haette man das so nicht veroeffentlicht.
Wie gesagt: Das kannst Du überhaupt nicht wissen: Und ProBence und Terry Swartzberg veröffentlichen noch viel, wo es meistens nur die halbe Wahrheit ist oder sonst alles zugunsten von Bence auslegen oder zuungunsten vom Gericht. Objektive und neutrale Informationsgeber sind das m.E. sicherlich nicht.


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21.04.2018 um 16:47
Ich kann mich hier nur noch selbst zitieren, weil sich an allen Umständen nach wie vor nichts geändert hat. Dennoch, wird es immer und immer wieder Zweifler geben. ;)
Zitat von InterestedInterested schrieb am 25.02.2016: Ich erinnere hier gerne noch mal an Verlobte, besten Freund und sogar Bruder und Eltern, die mit ihren Aussagen mehr Schaden anrichteten, als eine mögliche Unschuld zu untermauern. Und ich möchte jetzt nicht wieder mit Badewasser, Händigkeit, Geld, Studienlüge, Abholen durch besten Freund nach 'Staatsexamen', Arbeit bei Justiz-und Staatswesen, Referendar, Augsburgfahrt, Parkautomaten-Diebstähle, Geldgeschenke, Radkaufvorhaben, Streit, Rauswurf, Zeitungen, Weißwurstessen, Alibi durch Verlobte, Fingerabdrücke, Fasern usw. anfangen...

Hier in dem speziellen Fall, geht es nicht um das Alibi an sich! Es fing an, mit falschen Alibis, mit Zeitungen, die dort nicht sein sollten, mit Geld, was 'vergessen' wurde, mit einem Streit, der vorangegangen war, mit jahrelangen Lügen im kompl. Umfeld, mit einer Fahrt nach Augsburg, die am Zielort abgebrochen wurde, mit einem Rad, das gedampfstrahlert wurde und und und.

Ich rede nicht von einem Geständnis - ich rede davon, dass er die Möglichkeit gehabt hätte, sich vor Gericht zu äußern - hat er aber nicht, weil er die Vorwürfe hätte nicht widerlegen können. Weil er von Anfang an gelogen hat, auch bei der Zeugenbefragung, wo er angab, für das Justizwesen tätig zu sein, sich nicht erinnern konnte, ob er mit dem Rad oder dem Auto zur Parkgarage fuhr, das Geld verheimlicht hat, welches in seinem Portemonnaie lag, seine Spuren am Tatort mit der Auffindung erklärte, den GF in Verruf brachte und als möglichen Täter präsentierte, sein gesamtes Nachtatverhalten - einfach alles spricht gegen ihn und er konnte nicht eine Sache davon entkräften. Es hätte aber in seinem Interesse sein müssen, hier zu kooperieren - eben um nicht lebenslänglich zu bekommen, mit besonderer Schwere der Schuld. Das falsche Alibi, dass seine Verlobte ihm gab, die unterschiedlichen Zeitangaben beider, wielange sie zuhause waren usw. Es ist ja nicht leichtfertig entschieden worden, der Prozess dauerte nicht umsonst so lange, als dass man hier davon sprechen kann, man hätte sich von Anfang an, einzig auf Bence konzentriert.

Hier dauernd das Urteil anzuzweifeln, bringt den Fall auch nicht erneut ins Rollen. Scheinbar gab es über Jahre keinen Umstand, der Eure Zweifel und Kritik am Urteil für richtig befand...Einer allein hätte das Ruder rumreißen können, der heißt Bence und schweigt - kann jeder für sich auslegen, warum das so ist, warum jemand 'unschuldig' das auf sich nimmt, wenn es das Strafmaß hätte beeinflussen können. Diese Verteidigertaktik ist nicht aufgegangen, hat dem damals Angeklagten nicht nur ein 'einfaches' Lebenslänglich gebracht, sondern die besondere Schwere der Schuld. Und ja, es war Heimtücke, weil Charlotte nicht damit rechnen konnte. Hier wird von Spuren eines Fremden referiert, die sich aber nirgendwo anders fanden...Nicht an relevanten Stellen in Bezug zur Tat^^ Wenigstens an der Leiche, irgendwo in der Küche, im Wohnzimmer, im Schlafzimmer - irgendwo hätten diese Spuren doch auftauchen müssen - taten sie nicht, weil sie keinen Bezug zur Tat haben. Stattdessen fand man massenhaft Spuren von Bence, die mit seinem täglichen Umgang der Tante erklärt werden sollen...Auch andere, z.B. der Bruder...hatten täglich mit der Tante zu tun....Warum waren denn seine Spuren nicht in Tatort-Nähe? Warum denn nicht vom GF, den man hier höchst spekulativ und mit einer Sicherheit als Täter präsentieren wollte?



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21.04.2018 um 16:52
Und noch ein Zitat:
Zitat von InterestedInterested schrieb am 21.07.2013:Handschuhe, Mordwaffe = Alltagsgegenstände...Kann man im Auto haben...
Tatzeitpunkt = Kennen der Gewohnheiten

Selbst ein Gesehenwerden, würde nicht besonders auffällig erscheinen, wollte man halt kurz sein Auto holen oder was auch immer.

Die Wegnahme der Zeitungen war nicht geplant. Zwar hat er die Putzfrau bedacht, aber eben nicht die Zeitungen - daher bestand Handlungsbedarf, die hätten ja nicht ewig da hängen können, ohne dass man Nachsehen würde. Als eben genau das bekannt wurde, die Zeitungen hängen noch an der Tür, da nahm er sie weg und fuhr erst nach Hause und dann nach Augsburg. Die hatte er vermutlich gar nicht eingeplant.

Anfangs gab er ja an, als er in die Parkgarage kam, wären die Zeitungen weg gewesen, später schilderte er es anders....DAS Auffällige an der Version ist eben, er kam ja mit dem Rad und wie sollte er da schon gewußt haben, dass die Zeitungen ne Rolle spielen würden...oder fährt man auch mit dem Rad ins 4. Parkdeck?

Darum revidierte er seine Aussage auch und machte dann die Entdeckung als er von Augsburg kam...bis dahin übrigens, konnte er ja aufgrund der Tatsache seit geraumer Zeit nicht anwesend gewesen zu sein - gar nicht wissen, wann und ob die Zeitungen 'eigentlich' entfernt wurden!!! Schließlich hätte sich ja ne einfache Erklärung dafür in der Zwischenzeit ergeben haben können oder gar die Polizei wäre schon vor Ort gewesen...Somit lenkte er erneut ein Augenmerk auf etwas, was nicht unbedingt eine soooo große Rolle gespielt hätte
.



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21.04.2018 um 17:05
Zitat von InterestedInterested schrieb am 21.07.2013:Anfangs gab er ja an, als er in die Parkgarage kam, wären die Zeitungen weg gewesen, später schilderte er es anders....DAS Auffällige an der Version ist eben, er kam ja mit dem Rad und wie sollte er da schon gewußt haben, dass die Zeitungen ne Rolle spielen würden...oder fährt man auch mit dem Rad ins 4. Parkdeck?
Das konnte er deshalb wissen, weil die Putzfrau unten im Tankstellen-Shop davon erzählte, dass die Zeitungen weg sind und er dabei war.
Auch den Rest finde ich jetzt nicht unbedingt so nachvollziehbar, was Du schreibst. Aber muss das mal dann in Ruhe studieren.


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21.04.2018 um 17:17
@Mark_Smith

Ich glaube einfach mal den Kritikpunkten auf dieser Webseite. Wichtige Spuren wurden erst sehr spaet gesichert, oder gar nicht, und das geschah ganz offensichtlich, weil man bereits einen Verdaechtigen im Blick hatte, der ein Motiv und die Kenntnis ihrer Gewohnheiten hatte. Ob er Gelegenheit gehabt haette, sei dahingestellt, ich halte das Zeitfenster fuer sehr eng.

Hier wird irgendwie viel auf emotionaler Ebene argumentiert und zu viel ins Nachtatverhalten interpretiert. Wenn man sich eine Liste macht mit allem, was fuer und gegen Bence spricht, dann kommt folgendes heraus:

Auf der einen Seite

- DNS an Handschutzspur am Sakko, mit Blut
- Motiv
- unklare Angaben ueber die Herkuft der Geldscheine in seinem Besitz
- Kenntnis ihrer Gewohnheiten
- DNS auf dem Testament

Auf der anderen Seite

- Spur/Spur Treffer zum Fall UH
- unerklaerbarer Fussabdruck
- enges Zeitfenster
- wahrscheinlich andere Leute, die auch ein Motiv haetten (die gibt es naemlich fast immer)
- sicherlich andere Menschen, die ihre Gewohnheiten kannten

Das kannst Du jetzt wie bei einer Gleichung kuerzen, und es bleibt nicht viel uebrig, ausser den Geldscheinen. Die DNS kann auch anders erklaert werden.

Die Aussage, dass sonst niemand ein Motiv hatte, wie sie am Anfang des Urteils steht, kann ich so nicht unterschreiben. CB haette durch ihre Geschaeftsinteressen sehr wohl Feinde haben koennen, und es haette in ihrem Privatleben durchaus auch Feinde gegeben haben koennen. Wenn man irgendwo bei einer beliebigen Person den Spaten ansetzt und tief genug im Privat- wie auch Geschaeftsleben graebt, dann findet man irgendwann ein Motiv, sei es ein Konkurrent, ein Neider, eine zerbrochene Beziehung, oder jemand, der ein Auge auf sie geworfen haben koennte, was dann nicht erwidert wurde. Und aus solchen Gruenden wurden auch schon Menschen ermordet.

Bence hatte sicherlich Fehler, aber die haben die meisten Menschen, und auch hier wirst Du, wenn Du bei einer beliebigen Person suchst, immer etwas finden. Das ist nichts aussergewoehnliches.


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21.04.2018 um 17:34
@AnnaKomnene

Ich würde hier mal mit einem schönen Aphorismus antworten:

„Es mag zwar hilfreich sein, etwas zu wissen, schlimm wird es erst, wenn man es auch noch glaubt – besser wird es wieder, wenn man weiss, dass man es nur glaubt; völlig inakzeptabel wird es, wenn man glaubt, nichts zu wissen, dies aber dafür ganz genau.“ :-)

Ich würde die Liste ein bisschen anders setzen:

- DNA auf Testament
- DNA auf Geldbeutel
- DNA auf Sakko
- Fingerabdruck auf Duchsichtsmappe
- Verschwundene Zeitungen
- Bargeld, das nicht erklärt werden kann
- Motive und hier extrem viele und starke
- Legere Kleidung am Auffindetag der Leiche
- Augsburgfahrt
- Und: zumindest für mich sehr wichtig: Lügereien in den Zeugeneinvernahmen und sonstigen Aussagen und zwar mehrfach und vielfach.
- Und: Im Wiederaufnahmeantrag, wo er nun die Beweislast hat, kommt quasi nur heisse Luft: Er hätte nun viele Sachen gerade stellen können oder genauer erklären können, aber das macht er nicht.


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21.04.2018 um 18:34
Zitat von AnnaKomneneAnnaKomnene schrieb:Wenn man sich eine Liste macht mit allem, was fuer und gegen Bence spricht, dann kommt folgendes heraus:
Eine sehr gewagte Aussage für jemanden, der selbst sagt, nur "den Film 37 Grad und dann auch noch verschiedene Presseberichte" zu kennen.

Warum war er denn am Tag nach dem Mord überhaupt in der Parkgarage? Schließlich hatte die Tante ihm doch Hausverbot erteilt.
Fall du es nicht weißt: Bence begründet das mit seinem angeblichen Besuch am Sonntag um die Mittagsstunde, wo er sich mit ihr versöhnt haben will, obwohl sie in dieser Zeit nachweislich ständig telefonierte. Von dem Aufenthalt konnte er ja auch kein einziges Detail angeben.
Hast du eine Meinung dazu?


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21.04.2018 um 18:47
Zitat von AnnaKomneneAnnaKomnene schrieb:Wenn man sich eine Liste macht mit allem, was fuer und gegen Bence spricht, dann kommt folgendes heraus:
Deine Liste ist aber etwas dünn du. Mir scheint es auch so, dass du dir nicht alle zur Verfügung stehenden Infos einverleibt hast.

@Interested

Woraus schließt du, dass er die Sache mit den Zeitungen zunächst vergessen hat und diese nicht die ganze Zeit auf seinem Mordplan hatte? Würde mich interessieren.

Ich finde es auch interessant, dass er, vermutlich aus dem Impuls heraus, das "Tatfahrzeug" aus dem Spiel zu lassen, zunächst angab, mit dem Auto in die Parkgarage gekommen zu sein.
Dies bereits kurz nach dem Auffinden der Leiche.

Also nach so kurzer Zeit und auch vor dem Hintergrund seiner Augsburgfahrt musste er doch noch wissen, wie er in die Parkgarage gekommen ist.
Aber auch aufgrund des schrecklichen Erlebnisses, dem Auffinden der Tante am Abend ist doch dieser Tag besonders ins Gedächtnis gebrannt.
Nur eine kleine von vielen Auffälligkeiten und Lügen, die @AnnaKomnene offenbar bisher verborgen blieben.


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21.04.2018 um 18:49
@muscaria

In der Zwischenzeit habe ich den groessten Teil des Urteils gelesen (bin aber noch nicht ganz durch, da hast Du recht). Da sollte eigentlich alles drinstehen, was gegen ihn spricht.

Fuer ihn spricht uebrigens auch, dass er Linkshaender ist, das habe ich oben vergessen.

Wie Bence und seine Tante sich denn nun verkracht und versoehnt haben, das ist eine komplizierte Geschichte, und ich wuerde nicht so viel darauf geben. Ich lese lieber die Ausfuehrungen zu den harten, belastbaren Spuren, als irgendetwas in sein Verhalten hineinzuinterpretieren.

Und diese waeren die DNS am Handschutzabdruck, der Fussabdruck, der Spur/Spur Treffer, die Blutspritzer am Tatort.

Ganz besonders interessiere ich mich gerade fuer die Handschuhe. Es waren entweder gestrickte Handschuhe oder Haushaltshandschuhe mit "Profil", also Riffeln oder aehnlichem. Der Taeter hatte also nicht einmal Nitril Einweghandschuhe oder aehnliches. Davon kann man leicht mehrere einstecken und sie gegebenenfalls wechseln. Wie passt das hier hinein?

Bences DNS an anderen Gegenstaenden wundert mich nicht.


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21.04.2018 um 18:56
Zitat von AnnaKomneneAnnaKomnene schrieb:Fuer ihn spricht uebrigens auch, dass er Linkshaender ist, das habe ich oben vergessen.
Nein, ganz und gar nicht.


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21.04.2018 um 18:56
Zitat von AnnaKomneneAnnaKomnene schrieb:Fuer ihn spricht uebrigens auch, dass er Linkshaender ist, das habe ich oben vergessen.
Aber eben auch nur bei den letzten 4-5 Schlägen! Wobei auch hier noch viele Vorbehalten anzubringen sind:
Zitat von AnnaKomneneAnnaKomnene schrieb:Und diese waeren die DNS am Handschutzabdruck, der Fussabdruck, der Spur/Spur Treffer, die Blutspritzer am Tatort.
Fussabdrücke gab es in der 5. Etage zuhauf, die nicht zugeordnet werden konnten.
Und ein Fussabdruck konnte im Flur nicht zugeordnet werden, aber dieser war nicht in Blut wie die anderen und war nur feststellbar, wenn man ihn extra mit Mitteln kenntlich machte: soll heissen: der kann bereits sehr, sehr alt sein.
Zitat von AnnaKomneneAnnaKomnene schrieb:Bences DNS an anderen Gegenstaenden wundert mich nicht.
Nein, sie verwundern nicht: aber was verwunderlich ist, dass sie quasi nur an Gegenständen zu finden sind, die mit der Tat in Verbindung gebracht werden und sonst keine!
Verwunderlich ist auch, dass von andern Menschen, insbesondere diejenigen, die auch Büromaterial der CB gebracht haben, keine DNA zu finden sind. Ist alles ein bisschen auffällig, was man eben einbeziehen müsste, wenn man DNA bewertet.


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21.04.2018 um 19:34
Zitat von Mark_SmithMark_Smith schrieb:aber was verwunderlich ist, dass sie quasi nur an Gegenständen zu finden sind, die mit der Tat in Verbindung gebracht werden und sonst keine!Verwunderlich ist auch, dass von andern Menschen, insbesondere diejenigen, die auch Büromaterial der CB gebracht haben, keine DNA zu finden sind.
Ich bin bisschen raus aus dem Fall aber das ist schon verwunderlich. Vielleicht wurde vorher gereinigt, kann das sein?


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21.04.2018 um 19:55
Zitat von Mark_SmithMark_Smith schrieb:- Und: Im Wiederaufnahmeantrag, wo er nun die Beweislast hat, kommt quasi nur heisse Luft: Er hätte nun viele Sachen gerade stellen können oder genauer erklären können, aber das macht er nicht.
Nein, ja..der Versuch ist schon erkennbar - aber bestenfalls wird die Luft an dieser Stelle etwas kühler. Warum die denn Wiederaufnahmeantrag so eingereicht haben, ist mir ein Rätsel. Ich bin kein Jurist, aber das wird sofort beim Lesen klar, dass das nichts werden kann.
Zitat von Mark_SmithMark_Smith schrieb:Ich würde die Liste ein bisschen anders setzen:
Die Liste kann man sicher noch verlängern, aber gehaltvoller wird die dadurch auch nicht. Außerdem wird so suggeriert, als hätten alle Punkte den gleichen Belastungsgrad und das behauptet noch nicht mal das Schwurgericht. Mindestens zwei Punkte müsste man von den Liste auch sofort streichen: die DNA auf dem Sakko und die Zeitungen. Die DNA-Spur am Sakko, weil sie in einer Weise gesichert wurde, die den Schluss des Schwurgerichts nicht zulässt. Die Zeitungen, weil nicht bewiesen ist, dass sie aus der Parkgarage stammen.
Zitat von muscariamuscaria schrieb:obwohl sie in dieser Zeit nachweislich ständig telefonierte. Von dem Aufenthalt konnte er ja auch kein einziges Detail angeben.
Hast du eine Meinung dazu?
Nein, das stimmt so einfach nicht. Aber ab einem bestimmten Zeitpunkt wurde den Ausführungen der Verteidigung nahezu keinerlei Glauben mehr geschenkt und dann wird's schwer. Die Verteidigung wiederum versäumt es an bestimmten Stellen dazu auch, "den Nagel einzuschlagen" und dann wird es natürlich doppelt schwer Das Handy von BT war nachweislich am Muttertag in der Nähe der Parkgarage eingeloggt. Der Zeitpunkt lässt sich problemlos mit den Telefonaten von CB und auch deren Aussage, niemand habe sie besucht, in Einklang bringen. Es lässt sich weiterhin belegen, dass BT seine Tante regelmäßig am Muttertag aufsuchte. Seine eigene Mutter hielt sich überdies bei seinen Großeltern in Ungarn auf. Soweit so gut. Dazu sagt die Kammer - in diesem Fall das LG Augsburg als Wiederaufnahmeinstanz - dann: a) aus dem Aufenthaltsort des Handys lässt sich nicht auf den Aufenthaltsort des Besitzers schließen und b) der Streubereich des Funkmastes ist gar nicht überprüft worden. Schachmatt. Ähnliches auch, aber nicht nur, was die Zeitungswegnahme angeht. BT kann anhand seiner Verbindungsdaten nachweisen, dass sich zumindest sein Handy so spät noch in seiner Wohnung befunden hat, dass eine rechtzeitige Zeitungswegnahme zumindest unwahrscheinlich erscheint. Dazu sagt die Kammer dann das gleiche. Die Verteidigung belegt überdies, dass es die klare Anweisung von CB an ihre Angestellten gegeben hat, alle Türen zu kontrollieren. Das glaubt die Kammer nicht usw. usf.

Juristisch mag das nicht zu beanstanden sein, weil die Kammern in ihrer Beweiswürdigung frei sind. Klar ist aber auch, dass es für einen Angeklagten unter diesen Umständen nahezu unmöglich ist, aus der Sache noch mal rauszukommen, selbst wenn er unschuldig ist.


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21.04.2018 um 19:58
Zitat von Mark_SmithMark_Smith schrieb:Verwunderlich ist auch, dass von andern Menschen, insbesondere diejenigen, die auch Büromaterial der CB gebracht haben, keine DNA zu finden sind. Ist alles ein bisschen auffällig, was man eben einbeziehen müsste, wenn man DNA bewertet.
Ja, das wundert mich auch. Denn von BT und MT müsste da doch beispielsweise "tonnenweise" DNA zu finden sein. Die waren doch sehr häufig bei ihrer Tante.
Zitat von SiegessicherSiegessicher schrieb:Vielleicht wurde vorher gereinigt, kann das sein?
Eher unwahrscheinlich und wenn, wäre das ein Entlastungsgrund für BT, denn dazu hätte er mit Sicherheit nicht die Zeit gehabt.


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21.04.2018 um 20:02
Zitat von abberlineFabberlineF schrieb:Eher unwahrscheinlich und wenn, wäre das ein Entlastungsgrund für BT, denn dazu hätte er mit Sicherheit nicht die Zeit gehabt.
nein, ich meinte das eher ganz profan ...vorher gereinigt durch die Putzfrau.


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