Der tragische Tod von Tanja Gräff

@meermin

meermin schrieb:Es lag eine alte beschlagene Flasche herum, aber nichts was auf die Anwesenheit von Chillern hinweisen würde, keine Kippen, keine Folie, kein Leergut etc, nichts von Alledem was man beispielsweise morgens an Orten wie dem Palastgarten oder der Mariensäule vorfindet. Es gibt an der Stelle keine Mülleimer und da man wahrscheinlich nicht davon ausgehen kann, dass die Besucher ihren Müll vollständig einsammeln und mit nach Hause nehmen, müssten sich normalerweise Reste von Müll finden lassen, wenn sich tatsächlich regelmässig Chiller dort aufhalten sollten.

Der Felsenpfad über Trier ist ein Panoramaweg par Excellence der Stadt Trier. Er ist außerdem eingebunden in den ca. 350 km langen Moselsteig. Damit hat er sowohl regional, als auch überregional herausragende touristische Bedeutung.

Und du hast das Problem gut herausgearbeitet. In unserer Stadt haben wir das selbe Problem. Unser Bergpark wurde unlängst zum Weltkulturerbe ernannt. Seitdem haben wir eine "TASK-Force" der Stadtreiniger die an warmen Wochenenden, oder nach Feiertagen, in Regimentsstärke um 6 Uhr in der Früh ausrückt, um bis zum Eintreffen der ersten Besucher den Park an neuralgischen Treffpunkten vom Müll zu befreien.

Gäbe es entlang des Felsenpfades nennenswerte Freiluftpartys, wäre das in der Tat an den Hinterlassenschaften ablesbar. Deshalb müsste die Polizei, eigentlich nur bei den Müllwerkern nachfragen, an welchen Punkten am Felsenpfad sie häufig größere Mengen Müll abholen muss. Man kann den Touristen nicht den Blick auf dutzende geleerte Six-Packs, zerdepperte Wodka-Flaschen und anderen Müll darbieten.

Wobei ich mir jetzt auch vorstellen kann, das die Trierer Müllwerker, am Felsenpfad nur auf Zuruf aktiv werden.
Wenn Bürger größere Vermüllungen an die zuständigen Stellen bei der Stadt Trier melden.

Man sollte diesen unsäglichen Begriff "Chillplateau", "chillen" im Sinne aller Foristen hier komplett unterlassen. "Chillen" ist Slang und jeder versteht was komplett anderes darunter.
Ich wette die verrückten russischen Kids würden auch was von chillen erzählen, wenn sie auf 400m hohen Bauruinen, Schornsteinen oder Baukränen ihre Videos machen.
Für mich findet chillen z.b. in einer Strandbar auf einer luxuriösen und bequemen Liege statt, falls die Temperatur unter 24 Grad fällt, stehen Decken und Heizlüfter bereit und eine Bedienung bringt mir sündhaft teure Cocktails.

Also kein chillen, was jedoch den Aufenthalt von Leuten hinter dem Zaun nicht ausschließt, aus welchen Gründen sie auch immer dort sind.
Oft brauchen Menschen nicht ein mal einen spezifischen Grund für ihr Handeln, es reicht die simple Tatsache aus, dass sie es können.

@DEFacTo

DEFacTo schrieb:unweit der absturzstelle ein richtiges chilplateau, mit "beweisfotos"

http://midlifecrisis.blog.volksfreund.de/files/dsc07032.jpg

http://midlifecrisis.blog.volksfreund.de/files/dsc07030.jpg

http://midlaufcrisis.blog.volksfreund.de/files/2014/03/03-DSC05714.jpg

das ist der springende punkt. weiter vorne ist es richtig schön, der blick auf die stadt und dahinter liegende landschaft hinreißend. es gibt platz für mehrere leute, unterschiedliche gruppen.

von dort aus hätte man blick auf den sonnenaufgang.

und dann soll tanja bewusst extra zum schlechteren punkt gelaufen sein, um dort in waghalsiger kletterei in den fels hinein, ein bisschen schönen ausblick zu erhaschen?

@vielefragen

vielefragen schrieb:und dann soll tanja bewusst extra zum schlechteren punkt gelaufen sein, um dort in waghalsiger kletterei in den fels hinein, ein bisschen schönen ausblick zu erhaschen?

Streich das kleine Wort "bewusst" und ändere den Satz zu: "auf der Suche nach dem schönen Punkt mit Blick auf die Stadt und der dahinter liegenden Landschaft, wo Platz ist für mehrere Leute und unterschiedliche Gruppen"

und schon hast Du einen Grund, warum TG ggf. dort gewesen sein könnte. Sie könnte sich geirrt haben.

Gibt es irgendwo eigentlich ein Foto/Video, wie man zu diesem Punkt gelangt?
Wie offensichtlich ist der Weg dorthin?

@EDGARallanPOE

EDGARallanPOE schrieb:Wobei ich mir jetzt auch vorstellen kann, das die Trierer Müllwerker, am Felsenpfad nur auf Zuruf aktiv werden.
Wenn Bürger größere Vermüllungen an die zuständigen Stellen bei der Stadt Trier melden.

Dass der Müll am Felsenpfad regelmässig von städtischen Müllentsorgern eingesammelt wird schliesse ich aus, da eben noch Uralt Müll herumlag, die besagte Flasche und etwas weiter weg am Rande des Felsenpfades auch alte Papierfetzen und vor allem das an solchen Orten stets anzufindene Toilettenpapier.

Wenn der Felsenpfad in den Arbeitsbereich städtischer Müllentsorger fallen würde, dann hätten diese Hinterlassenschaften doch wohll auch entsorgt werden müssen. Wenn Müllentsorgung, dann doch wohl entlang des gesamten Felsenpfades.

Ich gehe daher davon aus, dass für die Männer der Müllabfuhr und Strassenreinigung an der Schranke zum Falschen Biewertal Schluss ist. Vielleicht wird die Strecke bis zum Sportplatz im Wald in Biewer ab und zu abgefahren, vielleicht gibt es Mülltonnen entlang des Joggerpfades. Darauf müsste man beim nächsten Besuch dort oben einmal achten.

@stanmarsh
@vielefragen
Meine Schätzung ist, dass dieser schönere Platz vorne beim Weißhaus ist. Da gibt es mehr oder minder gute Wege (wenn auch mit Tor etc.), über die man sich in Richtung Felsen bewegen kann. Das passt zum Ausblick. Da das Weißhaus damals noch bewirtschaftet wurde, kann dort sehr viel oder sehr wenig los gewesen sein. Ich kann mir vorstellen, dass man dort nicht alleine war. Zudem läuft man zum Weißhaus einen Schlenker, wenn man von unten kommt. Die Absturzstelle ist direkter erreichbar, wenn auch unwesentlich. Fazit: Schönerer Ausblick, aber eben nicht alleine. Und wer nicht nachts gesehen werden will, z. B. weil allseits bekannt oder Alleinsein zum Konzept gehört, könnte eher die geheimeren Orte bevorzugen.

Ein Gedanke geht mir noch durch den Kopf: Falls es tatsächlich neben dem Felsenpfad Orte geben sollte, an die Menschen sich zurückziehen wenn sie alleine und ungestört sein wollen, dann hätte die rein theoretische Möglichkeit bestanden, dass solche Orte auch die Menschen angezogen hätte, die ihre Befriedigung daraus ziehen andere heimlich zu beobachten.

Das Tun auf den mutmasslichen Chillplateaus wäre beispielsweise mit entsprechener Ausrüstung von der anderen Moselseite aus beobachtbar gewesen. Der Blick ist eben nicht nur in eine Richtung frei.

Und ein Spanner hätte auf eine alleine auf dem Plateau sitzende Frau auch von der anderen Seite aus aufmerksam werden können.

Daher wäre eventuell angebracht von Seiten der ermittelnden Behörde auch die Vorkommnisse auf der anderen Moselseite genau zu untersuchen.

@Bandini
die wesentlichen unterschiede zwischen dem schönen platz über west pallien, und dem absturzort sind,
der todesort ist mit auto erreichbar. und es stehen unmittelbar dort keine häuser mehr. man hat nur rechts das haus 74 im blickwinkel.

@stanmarsh

stanmarsh schrieb:Man sollte diesen unsäglichen Begriff "Chillplateau", "chillen" im Sinne aller Foristen hier komplett unterlassen. "Chillen" ist Slang und jeder versteht was komplett anderes darunter

Wenn wir schon am "Ausmisten" sind, möchte ich anregen, den Gedankengang "Sonnenaufgang" gleich mit über Bord zu werfen.

Nach einer ruhig durchschlafenen Nacht, mit frühem Aufstehen kann ein Sonnenaufgang etwas herrliches sein.

Hat man aber, selbst ohne Alkohol, die ganze Nacht in relativer Dunkelheit, oder unter flackernder Discobeleuchtung gefeiert und ist seit fast 20 Stunden auf den Beinen, ist der Sonnenaufgang mit seinem grellen Licht schon weniger angenehm. In Verbindung mit Alkohol wird es dann schon fast unerträglich.

@EDGARallanPOE
der überzeugung bin ich auch.

wer in der realität nach durchwachter nacht ohnehin wegen des fehlenden schlafes schon fröstelt, und es hat nach einem heißen tag nachts nur 16 bis 18 grad, also ist noch temperaturbedingtes frösteln angesagt, soll sich in voller konzentration in das taunasse gelände setzen gewollt haben?

dann noch auf der schattigsten, in der sicht eingeschränktesten seite?

das scheint mir ein konstrukt vom computer aus zu sein.

der letzte beweis, überall auf dem plateau, besonders rund ums fh gelände, war mehr blick auf den sonnenaufgang als am absturzpunkt.

@Bandini

Wo der Platz ist wissen wir doch, ich frage mich wie der Weg dorthin aussieht. Ist er sofort erkennbar oder muss man ggf. auch durchs Unterholz?

@vielefragen

vielefragen schrieb:das scheint mir ein konstrukt vom computer aus zu sein.

Das kann man auch umkehren: Nach durchzechter Nacht, lautem Wummern, nervigen Typen und angeblichen Freunden, die sich trotz anderer Vereinbarung ohne Ankündigung in die Stadt verziehen könnte so ein ruhiger Sonnenaufgang in der Natur als schön erhofft werden, um auf den ersten Bus zu warten.

Dass es in Wirklichkeit nass, kalt, steil, wurzelig, sau gefährlich ist und man das richtige Platau im Wald sofort findet scheint mir ein Konstrukt am Computer zu sein

Außerdem suggeriert meiner Meinung nach das Wort "Chillen" eine gänzlich unzutreffende Beschreibung der tatsächlichen Geschehnisse, wenn sich Heranwachsende an solchen Plätzen treffen.

Von der Mehrzahl der Anwesenden wird Alkohol konsumiert was zu einem langsamen aber stetigen Anstieg des Geräuschpegels der "Veranstaltung" führt.

Wir müssten deshalb hinterfragen ob wegen der Nähe zum Haus Nr.74 dieses von den Bewohnern überhaupt toleriert wird. Oder ob man nicht ab 11 Uhr Abends, die Polizei nach oben schickt, um gegen Lärmbelästigung einzuschreiten.

Die können dann auch gleich die 60 Euronen, wegen des unbefugten Befahrens der Waldwege kassieren, weil man nicht nur zu faul war den Proviant hochzuschleppen, sondern nach dem Ausladen das Auto nicht wieder zurückgefahren hat, um in den Genuss der Musikanlage des Autos zu kommen.

@stanmarsh
ich habe schon hunderte sonnenaufgänge in der natur erlebt. du auch?

ich kenne also die bedingungen. du auch?

ich kenne die taufeuchte am morgen. du auch?

@meermin

meermin schrieb:Das Tun auf den mutmasslichen Chillplateaus wäre beispielsweise mit entsprechener Ausrüstung von der anderen Moselseite aus beobachtbar gewesen. Der Blick ist eben nicht nur in eine Richtung frei.

Spanner, morgens früh mit 1000mm Zoomobjektiven auf der anderen Moselseite, die den Unfall/Mord/Totschlag beobachtet haben, sich aber nicht als Zeugen gemeldet haben, die man aber nach 8 Jahren noch irgendwie ermitteln kann und dann zur Aussage bewegt?

Da kommt meine Phantasie irgendwie nicht mit oder ich habe das komplett falsch verstanden.

@vielefragen

Ja, ich auch. Ich bin im mittleren Alter, vollkommen unalkoholisiert seit vielen Jahren, mittlerweile nur noch wenig romantisch veranlagt und sitze am PC und diskutiere einen Kriminalfall.

Das hat rein gar nichts mit den "schlauen" Ideen zu tun, die ich (und 99% meiner damaligen Altersgenossen, die ebenfalls solche Parties bis zum Sonnenaufgang mitgenommen haben) Anfang zwanzig und ziemlich betüttelt so hatten. Im nassen, kalten Gras einen Sonnenaufgang bewundern wäre da noch eine der schlaueren Ideen gewesen.

@vielefragen
@EDGARallanPOE

Also ich hab in meinen wilden Jahren (lang lang ist's her) schon so manche durchgemachte/durchzechte Nacht hinter mir gehabt. Einen Sonnenaufgang hat man sich dennoch nicht entgehen lassen und hat ihn in Gemeinschaft genossen.

Natürlich lässt sich meine Erfahrung nicht 1 zu 1 auf TG übertragen, aber mMn. eure Erfahrung auch nicht. Wer von euch war in jener tragischen Nacht vor Ort?

Und weil hier immer auf der Taunässe herumgeritten wird. Taubildung ist von spezifischen Bedingungen abhängig (Temperatur, Luftfeuchtigkeit). Hab mich auf Wiki eingelesen. Ob diese Bedingungen genau in dieser Nacht/ an diesem Morgen mit haargenau diesen Temperaturen, Luftfeuchtigkeiten auch gegeben waren, müsste man erst mal feststellen. Dazu bräuchte man jemanden der genau um die selbe Uhrzeit vor Ort (Absturzstelle) war und bestätigen kann, dass es wirklich nass, kalt, rutschig war.

@stanmarsh
Also, ich war mehrmals dort und ich habe dieses Plateau nie gesehen, kann mir aber vorstellen, wie man dort hin kommt. Insofern würde ich sagen, eventuell muss man ein Tor oder eine niedrige Mauer überwinden oder durchs Unterholz, eventuell auf einem Trampelpfad. Das muss aber jemand bewerten, der sich da wirklich gut auskennt.

Und ich gebe Dir vollkommen Recht: Ideen, die man mit Anfang 20 hat, hat man danach nie wieder. Häufig in Kombination mit "wie konnte ich damals nur so wahnsinnig sein?"

@Carietta
sonnenaufgänge ja.
aber dann extra von der sonnigen seite weg, eine durch eine felsausbuchtung sichteingeschränkte stelle suchen, weil man da kalten schatten hat und fast nichts sieht, ein plätzle im fels anklettern, um so nur ein klein wenig sonne zu finden, die man sich selbst nahm, weil man extra von der sonnenseite wegging?

klingt das nicht hirnrissig für das projekt "sonnenaufgang genießen"?

das mag ja alles stimmen mit den merkwürdigen entscheidungen die man so in jungen jahren im angeheiterten zustand trifft - dennoch ist mir der bruch zu groß zu einer der letzten (möglichen) sichtungen am bauzaun mit der aussage "ich will nur noch nach hause" + dem nervenden typen

ich kann mir beim besten willen nicht vorstellen warum man dann als tg plötzlich auf die idee kommt alleine in den wald zu laufen - rest ist bekannt

das normalste der welt wäre gewesen ein taxi zu nehmen und zu hause das geld dafür schnell holen nach ankunft dafür hätte sie auch nicht ihre eltern wecken müssen sondern einfach die haustür aufschließen

wenn man die möglichen szenarien nimmt mit dem nervenden typen und tanjas willensbekundung (zuvor wollte sie ja noch in die stadt - war dann meiner meinung nach ob der folgenden nach hause entscheidung noch genervter als sowieso schon) leuchtet es mir einfach nicht ein warum sie dann dort alleine hingehen sollte

dieses szenario braucht für mich ein starkes motiv dahin zu gehen - ein sonnenaufgang und oder chillen reicht mir da nicht - wenn man den verlauf des abends mit all seinen für tanja negativen wendungen zusammenrechnet