Der tragische Tod von Tanja Gräff

meermin schrieb:Wie ging man damit um, wie belastend war es?

Kann man so pauschal nicht sagen, kommt auf die jeweilige Person und den Zusammenhang an. Kennen wir ja beides nicht. Und wenn es so eine Person überhaupt gab.

Wenn ich an ein Szenario denke, wie stanmarsh es entwirft (

stanmarsh schrieb:Auch eine Leihgabe einer ansonsten Unbeteiligten Person wäre denkbar (die im "Rausch" der Party ggf. sogar vergessen wurde)

), kann man, denk ich, ganz gut damit leben bzw. tritt dann wohl eher die Befürchtung in den Vordergrund, dass man der Mitwisser-/täterschaft bezichtigt wird. Wenn man sich nach so einer Party überhaupt noch an irgendwas erinnern kann. Solche Leute soll es ja auch geben.

Wer sich allgemein die Frage stellt "Wie kann man mit sowas leben?!": Schaut euch die Threads hier an. Die wimmeln von Tötungsdelikten, wo die Täter nicht gerade den Eindruck erweckt haben, am Boden zerknirscht zu sein. Wenn, dann höchstens wegen der Strafe, die sie bekommen haben.

@meermin

Warum erwähnt Hr. Kaes in seinem Artikel

http://www.general-anzeiger-bonn.de/news/panorama/Fall-Tanja-Gr%C3%A4ff-Mutter-%C3%A4u%C3%9Fert-Vorw%C3%BCrfe-gegen-Ermittler-article1634428.html (Archiv-Version vom 16.06.2016)

so beiläufig den Begriff "Satanismus"?

@hallo-ho

hallo-ho schrieb:Wer sich allgemein die Frage stellt "Wie kann man mit sowas leben?!": Schaut euch die Threads hier an. Die wimmeln von Tötungsdelikten, wo die Täter nicht gerade den Eindruck erweckt haben, am Boden zerknirscht zu sein. Wenn, dann höchstens wegen der Strafe, die sie bekommen haben.

So ganz allgemein war die Fragestellung von meiner Seite aus nicht, auch wenn man es so verstehen kann.

Meine Frage hätte daher lauten müssen: Wie wäre jemand, dessen Absicht es gewesen wäre, dass Tanja unmittelbar am nächsten Tag gefunden werden sollte, damit umgegangen, dass sie verschwunden blieb?

Das Verschwundenbleiben führte zu zahlreichen Konsequenzen, erwähnt sei das Leiden der Eltern, die aufwendigen Sucharbeiten der Polizei, der Hype in der Bevölkerung.

Diese Konsequenzen waren es vielleicht, die es aus Sicht von Mitwissern und Dritten Personen später unmöglich machten zur Polizei zugehen. (aus deren Sicht und Gefühlslage)

weiß hier jemand wie es - im falle einer fremdeinwirkung - mit verjährung bestellt wäre?

in frage käme ja:

- mord (verjährt nie)
- totschlag
- fahrlässige tötung
- tötung durch unterlassen
- unterlassene hilfeleistung

Hab ich was vergessen?

@Vorsichtfalle

So weit mir (als Laie) bekannt: Totschlag max. 20 Jahre, fahrlässige Tötung 5 Jahre. (hängt wohl mit dem maximalen Strafmaß zusammen)

Zusätzlich zu den Verjährungsfristen kommt noch die Nachweisbarkeit. Einen Mord wird man ziemlich sicher niemandem mehr nachweisen können, dafür fehlt es an Spuren. Ebenso Totschlag, denn der Täter könnte ja ein Unfallgeschehen angeben.

Wenn der Täter nicht selbst gesteht oder es ziemlich glaubwürdige direkte Zeugen gibt, dann wird es wohl kaum zu einer Verurteilung kommen.

@ maddin 1977

maddin1977 schrieb:Hat man ja, nur war dort leider nichts zu finden.

Hat man eben nicht, weil man angeblich wegen dem dichten Gestrüpp nicht von unten an den Sockel der Wand herankam.

Mal so nebenher interessiert mich was denn jetzt aus dem Hinweis geworden sein soll. Denn ein mitlerweile gelöschterUser hier in diesem thread hat im Jahr 2013 (glaub ich ) angegeben dass Tanjas Leiche beim roten felsen gefunden wurde. Andere User haben dann nach dem wahren Fund von Tanjas Überresten diesen posting der Polizei gemeldet.
Weiß zufälligerweise einer welche Seite das war würde gerne persönlich nochmal screenshot en und das dem Familenanwalt zusenden damit er da mal ein paar Antworten bei der Polizei rausholt bzw. Das man da mal einer Spur nachgehen kann ?

@ Planetzero

Es wurde seitens der Ermittler deutlich gesagt, dass auch der Bereich unter dem Felsen abgesucht wurde.
Man kam zwar nicht an alle Stellen ran, hat diese aber mit einer Wärmebildkamera (was in diesem Fall eher sinnlos wäre) abgesucht.

"hat man eben nicht" hört sich schon fast an, als hätte man dort gar nicht geschaut, was einfach falsch ist. (Sommer 2007, dann im Winter 2008 und schließlich 2011)

Aber selbst wenn, wie wir heute wissen, hätte man dort auch nichts finden können ;-)

maddin1977 schrieb:
Hat man ja, nur war dort leider nichts zu finden.

DAS ist einfach falsch. Wenn man an den Sockel nicht ran kam, kann dort logischerweise nicht gesucht worden sein.
Natürlich hätte man dort etwas finden können, sie wurde doch letztendlich dort gefunden. 2007 hing sie vllt. noch im Baum, aber spätestens 2008 nicht mehr und bei den Temperaturen in 2007 bezweifle ich, dass sie lange in den Bäumen verblieb.

@suicidesquad
Um sie auf dem Boden zu finden, suchten sie zu früh. Sie suchten auch die Wände ab, da war es zu spät. Sie mussten tausende Quadratmeter (vermutlich eher Millionen) absuchen und nichts weiß in die Richtung der Felsen. Es ist nicht begründbar, dass sie das mehrfach tun. Es war nicht annehmbar, dass sich die Leiche im Zeitverlauf bewegte.

danke Bandini,

einer der die Sachlage versteht.

im nachhinein sind immer ALLE schlauer

@Bandini meines wissen wurde um den roten felsen gesucht, etwa am 2 tag nach dem verschwinden.
Aber die Fundstelle wurde nicht abgesucht weil es wohl so verwildert war, und der damalige einzige Zugang war über den Garten eines Wohnhauses. Die Ermittler gingen aber nicht bis nach ganz hinten sondern nur so weit wie sie sehen konnten. Und später durch das abroden wurde das ganze erst zugänglich ergo die Überreste ersichtlich

@SinopeElektron

es ändert trotzdem nichts an dem Endergebnis. Hätten sie am zweiten Tag jeden Quadratzentimeter abgegrast, hätten sie nichts gefunden und würden dort auch nicht weiter suchen.

@Drosselpart

Der letzte Absatz des Kaes-Artikels scheint einen gewissen nicht als solchen formulierten Verdacht zum Ausdruck zu bringen, indem bewußt Dinge erwähnt werden, die dem Leser in dieser Zusammenstellung eine bestimmte Richtung nahelegen.

Im übrigen ist der Aufsatz offenkundig von Zweifeln gegenüber der Ermittlungsarbeit erfüllt, für die auch Begründungen angeführt werden. Nur: Zu überprüfen ist das für uns nicht. Es gibt nur zwei Möglichkeiten:

1) Kaes hat recht.
Dann kämpft man gegen Windmühlenflügel und muß sich nicht wundern, daß die Ermittlungen nichts zu Tage fördern.

2) Kaes hat nicht recht.
Dann gibt die Ermittlungslage eben beim besten Willen nicht mehr her, es wird/ist ein cold case, egal wie oft man die seit langem bekannten Fakten und denkbaren Szenarien noch im Kreis bewegt.

Ich fühle eine klare Präferenz für eine dieser beiden Alternativen. Aber das ist eben ein (Bauch-)Gefühl. Bei Lichte besehen, nicht mehr.

@maddin1977
Das kann man jetzt im Nachhinein nicht sicher sagen, da wohl davon ausgegangen werden kann dass sie möglicherweise noch bis zum 3 tag gelebt haben könnte.
Die frage stellt sich mir nur wieso man sich da so sicher war dass da nichts sein kann? Eigentlich ist im Falle eines Sturzes jeder cm2 mögliche aufprallstelle egal wie verwildert es ist und besonders bei bewachsenen Gebieten schaut man doch auch mal hoch in die Bäume ?

Es gab doch überhaupt keine Anzeichen, dass TG sich dort aufgehalten hat...
Warum hätte man also genau dort akribischer suchen müssen als an anderen Stellen?
Sie hätte sonst wo sein können.

Einfache Frage : warum hat niemand eine genaue Suche an besagter stelle gefordert, bevor man die Leiche fand?
Auch hier im Forum nicht.

Teilweise sprach man von einer Entführung.

Schau dir einfach das gesamte Gelände an, wo man denn überall hätte suchen können...

@SinopeElektron
Woher kommt die Info, dass sie drei Tage überlebt haben könnte? Mir zwei zertrümmerten Wirbelabschnitten? Als medizinischer Laie glaube ich das nicht.

@Bandini in der aktuellen doku von (ARD? ) im YouTube erwähnte es die Mutter die das wohl aus der Forensik in Homburg kommen soll ? Bin mir da nicht ganz sicher

@SinopeElektron

Also es gab die Presse-Konferenz, wo genau die Verletzungen aufgeführt wurden. Natürlich wurde da nicht 100%ig ausgeschlossen, dass Tanja weitergelebt haben könnte, aber die Worte des Gutachters waren sehr eindeutig, zumal lebensgefährliche Verletzungen an zwei Stellen existierten, wo mit hoher Wahrscheinlichkeit Schlagadern mit betroffen waren u.a. die das Gehirn versorgten.

Außerdem vergisst Du, dass Tanja zumindest ein paar Wochen wenn nicht gar Monate im Baum hing, bis die Verwesung soweit fortgeschritten war, bis Teile heruntervielen.

Hätte man in den ersten Wochen unten gesucht, man hätte definitiv nichts gefunden. Der Dummy, der sich in dem bewussten Baum ebenfalls hängen blieb, war nach Urban von unten nicht zu sehen, trotz Rückschnitt der Bäume und obgleich der Dummy weiß war.

@SCMP77
Schau dir die Doku an , Darin wird auch erklärt warum der Gutachter bzw der Mediziner nur zum Teil richtig auftrat. Es konnten viele Aspekte die er angab nicht 100% so stehen gelassen werden wobei er ja auch ein Gutachten über den Sturz erstellte wozu eigentlich ein anderer Fallgutachter dazu berechtigt gewesen wäre.
Ich schaue sie mir bei Gelegenheit nochmal an später und ergänze die dazu aufgeführten Punkte nochmal genauer