Der tragische Tod von Tanja Gräff

@meermin
Vielen Dank für die Auskunft.
Nur noch mal zum Verständnis. Waren die Parkplätze hinter dem FH-Gelände und vor der Mensa während des ganzen Abends zugänglich?

@ED_long

ED_long schrieb:Nur noch mal zum Verständnis. Waren die Parkplätze hinter dem FH-Gelände und vor der Mensa während des ganzen Abends zugänglich?

In dem Zeitraum iun dem Eintritt genommen wurde war die Durchfahrt zu den hinteren Parkplätzen nur für Personen mit einer besonderen Genehmigung erlaubt. Es gab Durchfahrsperren an den Zufahrten.

Die Parkplätze selber standen natürlich zur Verfügung, aber eben nur für Personen mit besonderer Befugnis. Einige wenige Fahrzeuge dürften aber bereits auf den Parkplätzen gestanden haben bevor die Durchfahrsperren errichtet wurden.

@meermin
ok, soweit verstanden. Weiß man noch grob bis zu welcher Uhrzeit Eintritt genommen wurde bzw. ab wann die Parkplätze wieder öffentlich gemacht wurden?

@ED_long
das müsstest Du hier mal in die Runde fragen. Klar ist auf jeden Fall. dass die Zufahrt bereits wieder geöffnet war als die Zeugen am Drachenhaus und am Stuckradweg ihre Beobachtung machten.

Es hätte demnach die Möglichkeit bestanden , dass der dunkelblaue Peugeot, der vom Zeugen BZH gesehen wurde erst nach Öffen des Durchlasses am Ende des Festes auf das hintere Gelände gefahren wäre.

@GanovenEde
@Scipper
@latte3
ich denke ,man kann trotzdem eine Überlegung anstellen.

Wenn der Täter ggf die L 143 als Strasse aus Trier benutz hat und einen Abstecher nach Hockweiler durchdührte ,bieten sich Waldstücke um die Strassen K7 , K49 und K 10 durchaus an.

Ich könnte mit gut vorstellen ,dass man frühmorgens nicht kilometerweise in den Wald reinfährt sondern versucht ein Versteck nahe der Landstraßen oder davon abzweigender Waldwege zu finden . Ich denke auch nicht ,dass die Sichtung am Silbersee bedeutet ,dass der Täter die Leiche mitgenommen hat ,das wäre viel zu riskant. Entweder wollte er ausschließen ,dass er etwas verloren hat oder wollte nachbessern ( ggf Bedeckung mit Zweigen und Reisig). Vielleicht hat er die Aktion auch wegen der Spaziergänger abgebrochen . Jedenfalls halte ich diese Gegend immer noch für hochinteressant.

@Luminarah

Falls der Täter mobil war (und ich denke, davon kann man definitiv ausgehen) hat es bezüglich der Diskrepanz von Tatort zu Auffindeort durchaus schon Entfernungen von 100 km und mehr gegeben. Muss nicht, kann aber. Ich habe mal gehört, dass Leichenentsorgungen meistens in der "Wohlfühlzone" des Täters stattfinden. Also an Orten wo er sich besonders gut auskennt.

@Scipper
du scheinst hier irgendwie das Zepter in der Hand zu haben. Weißt du zufällig wie lange die Kassen besetzt waren bzw. wann die Parkplätze wieder für die Öffentlichkeit wieder zugänglich waren.

Ich stelle hier jetzt einfach mal ein paar Thesen/Behauptungen auf:

1.
Der Peugeotfahrer hat sich als Organisationshelfer der FH, Band-Roadie, Bierstandhelfer, Essensbudenhelfer etc am Fest irgendwie beteiligt und hatte eine solche Ausnahmegenehmigung für den Parkplatz. Das könnte auch die späte Uhrzeit erklären wo dieser Typ das erste mal auf der Bildfläche erschienen ist, weil er vorher als Helfer unterwegs war und zu dieser späten Stunde noch fahrtauglich gewesen zu sein scheint. Wenn dem so wäre, dürfte das den möglichen Personenkreis enorm eingrenzen.

2.
Der Peugeotfahrer war vorher schon auf dem Fest und hat dann noch gezielt sein Auto geholt, weil er Tanja (oder jemanden anderen und es wurde zufällig Tanja) "mitnehmen" wollte. Erscheint mir aber irgendwie eher abwägig vom Fest nochmal in die Stadt zu laufen oder zu fahren um sein Auto zu holen. Er hätte ja genauso gut nur einmal, am Ende der Feier, mit dem Shuttlebus in die Stadt fahren können.

3.
Der Peugeotfahrer kam erst relativ spät auf das Fest. Er war an diesem Abend unterwegs um jemanden "aufzureißen" und war vorher ohne Erfolg in einer Disco. Er wusste von dem Fest und probierte hier sein Glück. Entweder lernte er Tanja zufällig kennen oder er ist gezielt dort hin um Tanja zu sehen bzw. um bei Tanja zu landen.

Wie seht ihr das?

@ED_long

zu 1) Das ist zwar möglich aber ich würde vermuten wollen, dass der diesbezügliche Personenkreis relativ leicht zu identifizieren gewesen sein müsste und demzufolge bestimmt von der Polizei schon intensiv durchleuchtet wurde.

zu 2) Sehe ich genauso. Auch möglich, aber sehr unwahrscheinlich.

zu 3) Das kann gut sein.

GanovenEde schrieb:ich denke, davon kann man definitiv ausgehen) hat es bezüglich der Diskrepanz von Tatort zu Auffindeort durchaus schon Entfernungen von 100 km

Ich habe nur versucht ,die Sichtung am Silbersee mit einzubauen bezüglich eines möglichen Ablageortes. Ich denke auch ,dass dieser Peugotfahrer nicht das erste Mal in Trier war ,vielleicht kennt er diese Gegend gut.

Ich würde meine Gedankengänge zu den Bekannten tatsachen nochmal zusammenfassen wollen:

1. Der Täter dürfte alleine auf das Fest gekommen sein, da zumindest niemandem auffiel, dass er auch alleine (mit Tanja?) das Fest wieder verlassen hat.

2. Entweder der Täter und Tanja kannten sich sehr gut und behielten das für sich, oder sie lernten sich an dem abend auf dem Fest kennen. Denn mit einem Fremden mitzugehen, dafür gab es keine Veranlassung.

3. Vorausgesetzt, die Zeitangaben sind einigermaßen zutreffend, ist es wohl so, dass sie gegen ca. 04:00 Uhr zum letzten mal von einem Freund gesehen wurde (hier auch zum ersten mal mit dem dem Freund fremden Unbekannten). Um ca. die gleiche Zeit (bzw. kurz darauf) wurde ihr Handy abgeschaltet.

4. Nachdem sie eine Stunde lang nicht verortet werden können, tauchen beide am Drachenhaus wieder auf (in der Nähe des mutmaßlichen Peugeot-Parkplatzes), begeben sich in Richtung Bauzaun. Hier trennen sich ihre Wege zumindest vorübergehend.

5. Die außenstehenden Zeugen (Bauarbeiter + Drachenhaus) sagen aus, dass sie den Eindruck eines Beziehungsstreites hatten, bzw. die beiden sich kannten.

All das zusammengeschraubt, ergibt für mich WAHRSCHEINLICH folgendes Bild:

Die Beiden liefen sich im Laufe des abends über den Weg (geplant oder ungeplant) die Stimmung schien von Anfang an nicht ganz unbelastet. Möglicherweise beschlossen beide, irgendwann kurz nach 4 sich gemeinsam zum KfZ des Unbekannten zu begeben. Man könnte sich dort beispielsweise unterhalten/diskutiert haben. Das würde auch die heruntergelassene Beifahrerscheibe des Peugeot (Aussage Bauarbeiter) erklären, da diese aufgrund angelaufener Scheiben zu Belüftungszwecken hinuntergelassen war. Außerdem wäre das eine schlüssige Erklärung für das Ausschalten des Handys. man wollte seine Ruhe. Die Diskussion im Peugeot nehm nicht den gewünschten Verlauf. Tanja verließ das KfZ und begab sich richtung Shuttle-Parkplätze um alleine die Heimfahrt anzutreten. Der Peugeotfahrer folgte ihr zu Fuß um sie zu beschwichtigen/umzustimmen (Zeugenaussagen Drachenhaus/Bauzaun). Da dies erfolglos verlief, begab er sich zurück zum Parkplatz und holte sein Kfz (zweite Beobachtung Bauarbeiter).

In der Folge könnte es dem Peugeotfahrer gelungen sein, nachdem er sie eingeholt hatte, sie zu überreden, sich von Ihm nach hause/zu Freunden zum weiter-chillen oder sonstwohin fahren zu lassen. Eine Entführung halte ich für unwahrscheinlich, da - soweit ich das verstanden habe - im Umfeld der FH noch viel zu viele Menschen unterwegs waren, die wohl was bemerkt haben müssten.

Tanja müsste den Mann halbwegs (wie gut und intensiv kann man nur spekulieren) gekannt haben und sie dürfte keine Angst vor ihm gehabt haben. Da bin ich mir sicher.

@Nightshot

ein Gefühl sagt mir aber das sie nicht mehr lebt und einige Kilometer weg ist von dieser FH Trier und man sie dieses Jahr finden wird. (alles ohne Gewähr)

Genau!
Dasselbe Gefühl habe ich komischerweise auch.
Wäre schön, wenn man sie bald fände. Wenigstens Gewissheit für die armen Eltern.

meermin schrieb:Verstehe nicht wie man so ein Arsch sein kann und anderen Menschen verschwinden lassen ohne Rücksicht auf Angehörige, Freunde... von Liebe noch nie was gehört?? Den Angehörigen viel Kraft.

Das lässt mir auch keine Ruhe, warum so was sein muss.
Aber Wut bringt einen auch nicht weiter. Das Wesentliche ist jetzt, dass die Tanja endlich gefunden wird.

GanovenEde schrieb:Tanja verließ das KfZ und begab sich richtung Shuttle-Parkplätze um alleine die Heimfahrt anzutreten

Soweit bin ich auch bei dir. Da der nächste Shuttle-Bus vielleicht etwas auf sich warten ließ, oder weil der letzte gerade erst weggefahren ist und Tanja keine Lust hat alleine auf den Bus zu warten macht sie sich zu Fuß auf den Weg in die Stadt. Erst mal in die Stadt und dann irgendwie nach Hause.

Dann passiert, wie du sagst folgendes:

GanovenEde schrieb:In der Folge könnte es dem Peugeotfahrer gelungen sein, nachdem er sie eingeholt hatte, sie zu überreden, sich von Ihm nach hause/zu Freunden zum weiter-chillen oder sonstwohin fahren zu lassen.

Auch da bin ich wieder bei dir. Entweder er hat Tanja gezielt abgepasst oder er hat sie zufällig auf ihrem Weg in die Stadt wieder gesehen. Er macht auf Friede, Freude, Eierkuchen und meint sie könne doch nicht alleine durch die Gegend laufen etc. Da er weiß, dass sie "einfach nur nach Hause" möchte, wie es laut Zeugenaussage des Bauzaunhelfers widergegeben wurde, bietet er ihr an sie nach Hause zu fahren. Tanja, einfach nur noch müde und geschafft von der Party, der langen Nacht, vom Streit, willigt ein.

Sie steigt ein, der Fahrer fährt zumindest am Anfang auch noch den richtigen Weg, damit sie keinen Verdacht schöpft. Doch dann irgendwann biegt er "falsch" ab und landet im Wald. Ich nehme an er vergewaltigt sie (warum sonst sollte er Tanja sonst verschwinden lassen) und verscharrt sie dann.


Wenn man mal über den Tellerrand hinausschaut,

könnte der Peugeotfahrer auch einfach die Schnauze voll gehabt haben von diesem Abend. Er setzt sich in sein Auto, fährt auf die Autobahn und ist kurze Zeit später bei sich zu Hause in Luxemburg. Er bekommt von dem ganzen Fall nichts mit, weil er gleich danach in den Urlaub fliegt oder zu einem Auslandssemester aufbricht. Er hat schlicht und einfach nichts mit dem Fall zu tun.

Dann könnte das nachfolgende Szenario dennoch genauso passiert sein, nur eben mit einer, ermittlungstechnisch, vollends unbekannten Person. Also ich meine, eine vertrauenserweckende Person (Mann im Anzug, Älterer Herr, Bekannter, Freund) in einem Auto fragt sie wo sie hinwill. Sie will einfach nur nach Hause etc. Und der nachfolgende Ausgang ist der gleiche.

Trotzdem würden beide Szenarien darauf hinauslaufen, dass Tanja nahe eines abgelegenen, aber befestigtem Weg zurückgelassen wurde.

@GanovenEde
sehr schlüssiger Ablauf. Ich meine persönlich auch ,dass es so oder zumindest so ähnlich war.

Die Frage ist nur ,was bei einer relativ neuen Bekanntschaft dann eine Stunde im KFZ zu klären war. Ich denke auch eher ,dass man sich mit einer Zufallsbekanntschaft nicht gleich in das Fahrzeug zurückzieht. Tanja war ja doch angeblich verliebt . Da macht das nicht so richtig Sinn. Der Punkt erscheint noch nicht ganz stimmig.

Mehr Sinn würde es geben ,wenn sie diesen Peugotfahrer zumindest flüchtig kannte . Dann wäre einerseits ihre Passivität bei dem "Anranzer" erklärbar und auch ggf ,dass sie sich im Auto ein wenig "ausheulte" im übertragenen Sinn ,wie Sch... der Abend verlaufen ist usw...

Etwas ,was bei manchen Typen dann auch leicht in den falschen Hals kommt...

Das Handy kann z. b. auch gut keinen Saft mehr gehabt haben oder wurde ausgeschaltet ,weil nur noch wenig Akku vorhanden war und Tabja kam nicht mehr dazu ,es noch mal anzuschalten.

ED_long schrieb:auch einfach die Schnauze voll gehabt haben von diesem Abend. Er

Ich denke aber ,dass man diese Silberseesichtung auch mit einbauen sollte und eine höhere Wahrscheinlichkeit dafür spricht , das der Peugotfahrer mit Tanjas Verschwinden zu tun hat .

Sonst steht man sowieso vor dem absoluten Nichts.

@ED_long
@Luminarah

Also, wenn ich mir die Zeugenaussagen anschaue und die Orte/Zeitpunkte, bin ich mir relativ sicher, dass der Ablauf so war.

Der Punkt mit dem Parkplatz ist aber genau der, der meinen Glauben bestärkt (jaja, ich weiß, zum glauben ist die Kirche da), dass man sich eben doch "besser" kannte -> zumindest nicht erst an dem Abend dort kennenlernte.

Wäre es ne Zufallsbekanntschaft des abends gewesen, wäre sie garantiert nicht mit dem zusammen zum Auto gegangen. Das ergäbe keinen Sinn. Überhaupt keinen. Zumal (so wies auf den Karten aussieht) dieser Parkplatz ja auch etwas abgelegen und im Wald befindlich ist. Da geht eine Frau mit Sicherheit nicht mit einem relativ Fremden hin, den sie loswerden will.

Also mein Bauchgefühl, gestützt durch die von mir angeführten Indizien, sagt mir, die kannten sich besser.

Weiß jemand auf welchem Weg das Auto auf dem Weg vom/zum Silbersee gesichtet wurde und könnte das mal mit einem markierten Bild hier einstellen?

@ED_long

Nachtrag: Wo er sie dann einholte bzw. antraf, ob an einer der Shuttlebushaltestellen oder auf dem Weg in die Stadt, ist eigentlich gar nicht so wichtig. Aber ich denke es war irgendwo in dem Dunstkreis zwischen FH-Gelände und Hauptstraße ("Bitburger" heißt die glaub ich).


Und was dann danach geschah.... dazu gibt es nix, woraus man irgendeine Theorie ableiten könnte. keine zeugen, kein nix. Da kann dann alles mögliche geschehen sein. Kennen tun wir nur das Ergebnis. Eine verschwundene Tanja Gräff.

@GanovenEde
ja ich wollte das Szenario nur noch etwas ausführlicher darstellen, damit man sich besser reindenken kann.

@Luminarah
@ED_long

Was die Silberseegeschichte angeht, hier schrieb mal irgendwer, dass die Verbindung zwischen der Region Trier und Luxemburg wohl recht eng ist. Und demzufolge ist ein KfZ mit Luxemburgischen Kennzeichen dort wohl auch bei weitem nicht so außergewöhnlich wie bei uns im Rest der Republik.

Ich denke, das relativiert die Silbersee-Beobachtung vielleicht auch ein wenig.