Georgine Krüger - Tatverdächtiger vor Gericht

Ich füge mal wieder ein paar Sachen an, die doch einer Richtigstellung bedürfen.

Kleinerose15 schrieb:Vielleicht Lebt GK so wie Natascha Kampusch sie war ja auch von heute auf morgen spurlos verschwunden und die Polizei hat nichts gefunden.

Selbst beim Fall Natascha Kampusch wurde das zur Verschleppung benutzte weiße Fahrzeug durch Zeugen wahrgenommen, alleinig die Zusammenhänge wurden durch die ermittlenden Beamten nicht erkannt.

Kleinerose15 schrieb:Na und es gibt auch genügend Frauen die Entführt werden und als Geisel gehalten werden.

Soweit ich weiß, reden wir hier von Fällen, welche im Zusammenhang mit GK stehen. Also, zu deinen Gunsten, mal alles was zwischen 0 - 18 Jahren alt ist. Du suchst hier einen Bezug zu Natascha Kampusch bzw. ein ähnliches Motiv des Täters. Da kann ich dir sagen, dass du dich bei der Suche nach ählichen Fällen hier in Deutschland schwer tun wirst. Selbst im deutschsprachigen Ausland gab es nur den Kampusch-Fall. Der zweite Fall, der oberflächlich Ähnlichkeiten aufwies, war auch in Österreich und hieß Fritzl. Da war es aber die eigene Tochter. Also nein, es werden zum Glück NICHT genügend Frauen entführt und als Geisel gehalten.

Kopernicus schrieb:Also nein, es werden zum Glück NICHT genügend Frauen entführt und als Geisel gehalten.

Als Geiseln schon. Da gibt es viele Fälle.
Nur ein Entführen und im Verborgenen festhalten (ohne Forderung) kommt selten vor.
Ich würde schon sagen, dass der Fall Frauke Liebs in die Kategorie gehört.

frauZimt schrieb:Als Geiseln schon. Da gibt es viele Fälle.

Achtung, ich bezog mich auf ein Alter von 0 - 21, da schränkt sich die Opferzahl doch imens ein. Ergänzend dazu, Frauen entführt und als Geisel hat zu 90% immer einen familären Bezug.

Kopernicus schrieb: Ergänzend dazu, Frauen entführt und als Geisel hat zu 90% immer einen familären Bezug.

@Kopernicus

Die Statistik hilft hier nicht weiter, weil Georgines Fall zu den 10% gehört.

Die meisten Fälle werden schnell aufgeklärt, gerade weil ein Familiärer- oder Beziehungsbezug da ist.
Interessant sind die Fälle ohne diesen Bezug, die nicht geklärt werden können.
Im Fall Georgine wurde die Familie und Beziehungen der Familie erfolglos abgeklopft.
Das ist ja das Erste und Naheliegendste.

Mir fällt ein Fall ein, aus Rostock.
Das kann schon wieder 4 oder 5 Jahre her sein. Damals wurde eine 17jährige von einem Mann in seiner Wohnung festgehalten.
Es gab eine große Suchaktion,- aber man wusste nicht wo suchen, weil zwischen Opfer und Täter keine Beziehung bestand.
Damals haben sich die Freude des Mädches sehr ins Zeug gelegt, viele Plakate aufgehängt usw.
Niemand wusste, wo sie ist.
Das Mädchen konnte glücklicherweise nach einer Woche nackt aus der Wohnung fliehen.
Ich hab das jetzt gerade nicht nachgegoogelt. Hab es so in Erinnerung behalten.

Ausschließen kann man nicht, dass G. so etwas geschehen ist. Nur wäre sie auch dann inzwischen schon lange tot.

Und die Frage ist ja auch: Wie konnte sie am hellichten Tag verschwinden?
Welchen Trick hat der Entführer angewendet? In welche Falle ist sie getappt?

@Kleinerose15
Nein es ist NICHT egal, welche Hintergründe eine Tat hat und Du kannst die politische Situation in Kolumbien wohl kaum mit dem Fall Georgine vergleichen.

Einen selbstbewussten Teenie quasi in dessen Strasse am hellichten Tag zu entführen, dürfte schwer sein. Zum Nachbarn mal kurz während die Oma daheim wartet, glaub ich nicht so wirklich. Dann eher jemand mit Auto...kurz was klären etc...denn sonst hätte wohl sie der wartenden Oma mit dem Essen Bescheid gesagt, dass sie mal weiter weg muss. Wie lange dauerte es, bis die Oma anrief? Zehn Minuten oder sowas?

frauZimt schrieb:Mir fällt ein Fall ein, aus Rostock.
Das kann schon wieder 4 oder 5 Jahre her sein. Damals wurde eine 17jährige von einem Mann in seiner Wohnung festgehalten.

Ganz bekannt ist o.g. Fall Natascha Kampusch, klar.
Und auch der folgende Fall der damals 14jährigen Stephanie, die von ihrem Entführer Mario M. auf dem Schulweg entführt und wochenlang gequält wurde.
Er hat ihr zuvor 8 wochenlang aufgelauert und sie beobachtet.

https://rp-online.de/panorama/deutschland/sexualtaeter-mario-m-filmte-heimlich-kinder_aid-17258351

abberline schrieb:Einen selbstbewussten Teenie quasi in dessen Strasse am hellichten Tag zu entführen

Diese Entführungen, wenn es denn eine gewesen ist, muss man sich ja nicht wie ein Kidnapping in einer noblen, ruhigen Villengegend vorstellen. Die Perleberger bzw. Rathenower Straße sind zwei sehr befahrene und belebte Straßen in einem der ärmeren Bezirke, da achtet kein Mensch drauf, wer da wann zu wem und ob überhaupt in ein Auto steigt. Schon gar nicht am helllichten Tag. Das hat auch nichts mit Unachtsamkeit zu tun. Wenn sich Hunderte von Leuten in Autos, zu Fuß, per Bus oder sonstwie gleichzeitig auf der Straße befinden, nimmt man einfach nicht mehr wahr, was jeder einzelne macht. (Ist ja eigentlich selbstverständlich, aber weil sich hier immer so gewundert wird, dass keiner Georgine beim Ins-Auto-Steigen gesehen hat, musste ich das jetzt mal schreiben.)
Und sie hat den Mann oder die Männer ja vielleicht gekannt und ist erst mal nichts ahnend freiwillig eingestiegen.

@Tritonus
Richtig. Es ist halt völlig alltäglich, das dort jemand in ein Auto einsteigt.
Das nimmt gar keiner bewußt war.
Andererseits schließt die belebte Strasse ein gewaltsames Entführen wohl eher aus.

Das meinte ich, es dürfte schwer sein, dort einfach jemand klassisch zu entführen, die Frage ist halt, ob Georgine jemand ist, die direkt Bescheid sagt, damit die Oma nicht warten muss, oder ob sie auch spontan mit jemand irgendwohin gefahren wäre, obwohl wer wartet. Immerhin kam der Anruf der Oma ja schon kurz nachdem Georgine zu spät war, was eher auf normalerweise Zuverlässigkeit schliessen lässt. Was wiederum heissen könnte, dass es jemand war, der ihr sagte, dass man irgendwo gleich
in der Nähe etwas besprechen, tun etc würde. Wie weit war die Castingagentur weg?

Rotkäppchen schrieb:Ganz bekannt ist o.g. Fall Natascha Kampusch, klar.

Ich finde, dass der Fall G. mit dem Fall N.K. keine Ähnlichkeiten haben kann.

Der Täter Prikopil wollte sich eine Partnerin heranziehen.
Ein Kind ist allein vollkommen lebensunfähig. Es ist abhängig, muss versorgt werden.
Ein Kind wird schnell herausfinden, dass es durch wohlfeiles Verhalten den Entführer mild stimmen kann und sich (wenn möglich) anpassen. Ein Kind einsperren und beliebig füttern- oder nicht-um es gefügig zu machen
Ich schüttel mich. Das ist unvorstellbar grausam.

Und besonders perfide sind Psychospielchen:
Deine Mutter hat dich nicht mehr lieb. Deine Mutter hat dich längst vergessen.

Wie soll ein Kind das nicht glauben?

Da ist ein Teenager schon ein anderes Kaliber.
Nicht unkaputtbar, ganz klar. Auch unterschiedlich selbständig.
Aber mit 14 sind ein Junge oder Mädchen nicht mehr so easy zu unterdrücken.

Ventil schrieb:Ja??

hast du mal Beispiele, bitte?

@Ventil

Der Fall der 3 FRAUEN! aus Amerika die jahrelang festgehalten wurden.

https://www.google.de/amp/s/www.hna.de/welt/entfuehrte-frauen-usa-amanda-berry-gina-dejesus-michele-knight-befreit-zr-2893336.amp.html

Anmerkung: Und es waren teilweise AUCH Teenager! (Als sie entführt wurden.)

xfairyx schrieb:@Ventil

Der Fall der 3 FRAUEN! aus Amerika die jahrelang festgehalten wurden.

https://www.google.de/amp/s/www.hna.de/welt/entfuehrte-frauen-usa-amanda-berry-gina-dejesus-michele-knight-befreit-zr-28...

Anmerkung: Und es waren teilweise AUCH Teenager! (Als sie entführt wurden.)

und es gab in Belgien den Fall Dutroux.

Ich glaube nicht, dass Georgine lange gefangen gehalten wurde. Ich denke, dass sie kurz nach ihrem Verschwinden starb.
Ein Täter, der einen kompletten Plan gehabt hätte, der das Mädchen lange verstecken wollte, hätte es nicht am hellichten Tag zwischen Bushaltestelle und Haustür mitgenommen.
Zu groß das Risiko, gesehen zu werden.

so lange keine Leiche gefunden wurde , können alle Theorien stimmen.
Wobei natürlich leider die Theorie das sie Tod ist (unter welchen umständen auch immer) am wahrscheinlichsten ist.

frauZimt schrieb:Ich glaube nicht, dass Georgine lange gefangen gehalten wurde.

Solange es keine Leiche gibt kann es auch gut sein das sie am Leben ist. Und vielleicht mittlerweile das Stockholm Syndrom entwickelt hat und gar nicht mehr nachhause gehen will.
Ich weiß das ist sehr unwahrscheinlich und die Wahrscheinlichkeit das sie tod ist steht zu 99%.
Aber sicher kann man sich ohne Leiche auch nicht sein.

Ich glaube so langsam,wir denken alle viel zu kompliziert.
Da war alles so wie immer und deshalb gab es auch keine Zeugen.
Das Mädchen wurde wahrscheinlich im eigenen Wohnhaus auf dem Weg nach
oben in eine Wohnung gelotst und überwältigt.
In der gleichen Nacht die Leiche weggebracht und unterm Strich viel Dussel gehabt.

gast99 schrieb:Ich glaube so langsam,wir denken alle viel zu kompliziert.
Da war alles so wie immer und deshalb gab es auch keine Zeugen.
Das Mädchen wurde wahrscheinlich im eigenen Wohnhaus auf dem Weg nach
oben in eine Wohnung gelotst und überwältigt.
In der gleichen Nacht die Leiche weggebracht und unterm Strich viel Dussel gehabt.

Das mit dem "zu kompliziert denken", könnte durchaus sein.

Aber die Belegschaft in Mietshäusern ist überschaubar. Ich habe in einigen Wohnungen in Berlin gewohnt.
Vielleicht sind es schätzungsweise zwei oder drei Wohnungen, die in dem Fall in Frage kämen, - von den Bewohnern her gesehen.
Und das sollten die Ermittler herausgefunden und untersucht haben.
Jedenfalls gehe ich davon aus, dass man die Menschen im Haus befragt hat und sich einen Überblick verschafft hat,
wer in welcher Wohnung gewesen ist/gewesen sein könnte.

Ich meine man hat sich auf Georgines Haus konzentriert, aber je weiter weg von ihrem Haus, wurden die Ermittlungsergebnisse unschärfer.
Wenn sich die Tat in der Art ereignet hat, dann denke ich in einem anderen Haus in der Straße.

gast99 schrieb:Das Mädchen wurde wahrscheinlich im eigenen Wohnhaus auf dem Weg nach
oben in eine Wohnung gelotst und überwältigt.

Ein Hinweis dazu, dieses Mehrparteienhaus wurde komplett durchsucht, inklusive Keller und alle Bewohner durchleuchtet, davon kannst du ausgehen. Bei einer Vermisstensuche ist das Wohnobjekt der Person immer der Startpunkt entsprechender Absuchen. Erst danach weitet man das Raster nach außen aus. Das Wohnanwesen von GK wurde somit mit hoher Wahrscheinlichkeit also bereits vor der eigentlichen großen Suchaktion komplett abgesucht.

Mal angenommen GKs Handy hätte sich noch ins Wlan des Wohnhauses eingeloogt,aber das
Mädchen wäre nicht oben in der Wohnung angekommen,dann hätte man etwas in der
Hand gehabt,um jede einzelne Wohnung intensiv abzusuchen.Das ist logisch.
Aber in dem Fall war die letzte Zeugensichtung beim Verlassen des Busses und deshalb bin ich
mir nicht so sicher,ob die Befragung der Mieter sich nicht auf ein Gespräch zwischen Tür
und Angel begrenzt hat.
Es gibt zwar dieses "Gefahr im Verzug",aber wo soll man da örtlich ansetzten?
Wenn sich hier jemand mit dem Thema genauer auskennt,dann bitte um Infos.

Ich gehe mal davon aus, das keine Hausdurchsuchungen in der Nachbarschaft stattgefunden haben.
Für einen Durchsuchungsbeschluß braucht man einen (dringenden ? ) Tatverdacht.

Soweit ich weis wurden nur Keller und Dachböden abgesucht.

Ich habe gestern über den Anrufer nachgedacht und dabei kam mir folgende Idee:

Was ist, wenn der Hinweisgeber tatsächlich überhaupt gar nichts mit dem Verschwinden von G.K. zu tun hat, sondern seine Quelle zum Beispiel ein Forum im Darknet ist?

Solche Dinge wären nicht neu. Gab es in den USA schon öfters. Man denke auch an den 4chan-Mörder, der Hinweise von Fundorten seiner Opfer (zumeist Frauen) so verbreitet hat.

Der Anrufer macht einen jungen Eindruck. Fast schon zu jung.
Mich würde es interessieren, was die Handydaten des Anrufers sagen. Aus welcher Funkzelle er angerufen hat usw.
Scheinbar war das Handy des Anrufers nirgends registriert (weder IMEI noch Nummer scheinen der Polizei bekannt). Also gehe ich davon aus, dass der Anrufer sich mit der Materie auszukennen scheint.