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Peggy Knobloch

98.146 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vermisst, Leiche, DNA ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Peggy Knobloch

Peggy Knobloch

05.04.2014 um 12:39
@Mao1974

Eben. Wer Gerechtigkeit und Wahrheit fordert, sich aber auf Rechtsstaatlichkeit beruft, darf sich nun auch nicht über alles wundern.

Nein. Es sagt zunächst nichts aus. Aber ich sehe wie @Blondi23 keinen Grund, es nicht zu tun.

Was hätte es denn schaden können?

Man hätte ihm nicht glauben können, dass er mit Peggys Verschwinden nichts zu tun hat?

Man hätte es ihm glauben können, evtl. hätte er es belegen können, dann wäre Ulvis Geständnis ohne Verbringung der Leiche nur die Hälfte bis gar nichts mehr wert gewesen, man hätte weiterermitteln müssen.

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Peggy Knobloch

05.04.2014 um 12:47
@Mao1974
@jerry142

ja, ich weiss was Ihr sagen wollt.
Zumal Ulvi´s Vater gar nichts passiert wäre, wäre denn raus gekommen, dass er etwas mit dem Beseitigen der Leiche zu tun hatte.

Nehmen wir an, er hätte ausgesagt... ein einziger Satz, der vielleicht total unüberlegt da her gesagt worden wäre, zu dem Keinem von uns was "böses" eingefallen wäre, hätte seinen Sohn schwer belasten können.

In den meisten Fällen, um nicht zu sagen zu 90% der Fälle, kriegen die nahen Angehörigen eine Maulsperre.
Erdal spricht die Sprache nicht wirklich gut, versucht IMMER (bewusst oder unbewusst) den Hintern seines Sohnes zu retten... usw. das wäre richtig gefährlich geworden.

Natürlich könnte es auch ein Volltreffer werden und die Justiz würde aufgrund seiner Aussage eher an die Unschuld des Sohnes als an die Schuld glauben... aber diese Version kommt so gut wie gar nicht vor. So war es besser.
Ich bin gespannt, welche Rolle er im WA "spielen" wird. Ich denke nicht, dass er aussagen wird.

Die Frage wäre auch, wie glaubwürdig wäre Erdal K. gewesen?


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Peggy Knobloch

05.04.2014 um 12:57
@Heike75

Hm, also ich weiss nicht...
Erstens hätte es eh nichts verschlimmern können, zweitens ist die Justiz darauf angewiesen, daß Leute (auch Angehörige) die Wahrheit sagen.
Wo kommen wir denn sonst hin?

Seit wann kriegen 90 % der Angehörigen eine "Maulsperre"? Ich bezweifle doch sehr, daß das so stimmt, wie Du es hier schilderst.
"Erdal" lebte seit mindestens 25 Jahren in Deutschland (Ulvis Alter zugrundegelegt), betrieb eine Gaststätte und war mit einer Deutschen verheiratet, mit der er Kinder hatte. Ich denke nicht, daß die Sprache ein Problem gewesen wäre, im Zweifel gibt es Dolmetscher...


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Peggy Knobloch

05.04.2014 um 13:12
Ich darf mich nach langer Zeit mal wieder melden, hatte zwar keine "Maulsperre", so
doch einen "Maulkorb" verpasst bekommen und bitte daher meinen ausufernden Beitrag
schon im Voraus zu entschuldigen.
So schreiben Jung und Lemmer, dass Eckstein telefonisch mit Kröber „diskutiert“ habe, zu welchem Fazit das Gutachten diesmal kommen solle. Es war im ersten Prozessdurchgang relevant gewesen, weil es dazu gedient hatte, das Geständnis von Ulvi K. als Beweismittel vor Gericht zuzulassen. Das sollte, so scheint es, nicht noch einmal passieren, weshalb Eckstein laut Jung und Lemmer dem Psychiater nahegelegt habe, wie folgt zu urteilen: „Kröber soll zu dem Ergebnis kommen, dass Ulvi in seinem Geständnis keineswegs Tatsachen präsentiert habe, sondern eine mehr oder weniger frei erfundene Geschichte. Es geht also um das Gegenteil dessen, was Kröber im ersten Gutachten festgestellt hat. Kröber so heißt es, soll das vom Richter gewünschte Ergebnis schon zugesagt haben“, schreiben die Autoren. ...
Die Quellen, die ihnen von dem Telefonat zwischen Richter und Psychiater erzählten und damit schwere Vorwürfe gegen die Justiz erhoben, wollten die Autoren auf der Pressekonferenz am Mittwoch nicht nennen. Sie erklärten aber, dass sie nach wie vor daran glaubten, dass eine Absprache stattgefunden habe.
Wenn das alles unwahr ist, ist es - wie @jaska so schön sagte - eine Verleumdung und die
gehört angezeigt und strafmaßnahmlich verfolgt und sowohl Richter als auch betroffener
Psychiater sitzen da an der Quelle. Und von wegen "Billige PR"? Das kann teuer werden!
Übrigens: Bei unbewiesenen Behauptungen sollte man grundsätzlich vorsichtig sein!

Die mitleidigen Bemerkungen einiger User
Rödel sah sehr alt und müde, fast verzagt aus...
Gestern sah er (Euler) ziemlich erschöpft aus fand ich, dachte noch so für mich: Na, jetzt kurz bevor es losgeht wirkt er müde und abgekämpft..
... und muss auch sagen, dass der Ra und GR wirklich sehr fertig aussahen. Ob es vielleicht doch nicht so läuft, wie sie es sich erhofft hatten?
Ich fand ja die Jung sah in der buchvorstellung völlig fertig aus... Haben die alle gemeinsam durch gefeiert? :)
sind sehr teilnehmend und sorgenvoll was den Verlauf des WAV angeht;
Ich bin ehrlich sehr beeindruckt!
Da wir gerade über Lemmer und Jung s Werke reden, bin bei amazons blick ins Buch gerade über was gestolpert: in der Nacht von 7. auf den 8. Mai, "im mittelfränkischen heroldsberg klingeln gegen 3uhr morgens zwei Polizeibeamte ms aus dem Bett. Peggys leibl Vater öffnet das Fenster zur Straße, die Beamten rufen vom Bürgersteig herauf ob er wisse so Peggy ist [...] - also hat der gute Mann das nicht erst aus der Zeitung erfahren.
"Die Beamten rufen vom Bürgersteig herauf ..." - ist das übliche Praxis oder nur in Franken so,
wenn man eine Person sucht? Aber gut so, dann weiß die Nachbarschaft wenigstens auch
gleich Bescheid und kann bei der Suche helfen.


"Soweit ich weiß werden ohnehin alle relevanten Personen die Aussage verweigern ..."

Welche "relevanten Personen" verweigern denn da die Aussage?


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Peggy Knobloch

05.04.2014 um 13:12
@Mao1974
Zitat von Mao1974Mao1974 schrieb:Erstens hätte es eh nichts verschlimmern können
Das weiss man ja vor dem Urteil nicht.
Zitat von Mao1974Mao1974 schrieb:zweitens ist die Justiz darauf angewiesen, daß Leute (auch Angehörige) die Wahrheit sagen. Wo kommen wir denn sonst hin?
Die Aussagen mögen in der Tat wichtig sein... dann hätte man die Möglichkeit der Aussageverweigerung / Zeugnisverweigerung für Angehörige / Zeugen nie "erfunden".

Unzählige Male kam es zu den sogenannten "Dammbruchargumenten" (auch Lawinenprinzip genannt)... deshalb beharrren viele Anwälte darauf, dass nahe Angehörige der Beschuldigten den Mund halten.


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Peggy Knobloch

05.04.2014 um 13:22
@Heike75

Naja, es ist doch in diesem Fall aber so, daß der Vater direkt der Leichenverbringung beschuldigt wurde, da sagt man doch schon deshalb aus (mMn), um den Verdacht von sich zu weisen. Zudem geht es um den geistig behinderten Sohn und um dessen Tagesablauf.
Nö, das versteh ich nicht und ich kann da Deiner Argumentation auch nicht folgen, sorry.


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Peggy Knobloch

05.04.2014 um 13:27
@Heike75
@Mao1974
Tatsache ist doch, dass Ulvis Eltern und die Schwester aussagen wollten.
Und dass Ulvis Mutter zuerst vor Gericht befragt wurde. Diese Befragung lief, nun ja "suboptimal" und dauerte viel länger als geplant. Deshalb konnte Ulvis Vater an diesem Tag nicht mehr befragt werden. Zum nächsten Verhandlungstag, bei dem die Befragung der Mutter fortgesetzt und die Befragung des Vaters stattfinden sollte wurde dann die Entscheidung bekannt, dass die Familie geschlossen auf (weitere) Aussagen verzichtete.

Da kann man jetzt spekulieren, ob sie einfach den Befragungen nicht gewachsen waren, ob die Inhalte so unpräzise waren, dass man damit Ulvi eher geschadet hätte oder ob man sich selbst in ein schlechtes Licht gerückt hätte.


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Peggy Knobloch

05.04.2014 um 13:30
@jaska
Zitat von jaskajaska schrieb:Und dass Ulvis Mutter zuerst vor Gericht befragt wurde. Diese Befragung lief, nun ja "suboptimal"
Kannst Du da ein bisschen ins Detail gehen?
Das wäre für mich eine Gelegenheit zu erklären, warum man besser nicht aussagen sollte.


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Peggy Knobloch

05.04.2014 um 13:35
Offenbar weiß nur
Redjune am 03.04.2014 um 11:59
Soweit ich weiß werden ohnehin alle relevanten Personen die Aussage verweigern, das Gutachten bleibt wie es ist und der Zeuge Hoffmann war nie Urteils relevant...
und inzwischen weiß ich auch, dass Ulvis Vater ein relevanter Zeugnisverweigerer sein könnte -
aber wer sind die anderen (offenbar bekannten) nicht aussagewilligen Personen?


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Peggy Knobloch

05.04.2014 um 13:38
@Mao1974
ich erfinde mal eine Situation.
Also entweder sagt man aus oder mal lässt es. Eine Frage beantworten, die andere nicht, geht nicht.
Also: Der Vater sagt, dass er mit dem Verschwinden der Leiche nichts zu tun hat...
Der StA. fragt ihn, ob er sich vorstellen könne, dass Ulvi die Peggy missbraucht hat. Darauf antwortet Erdal mit "nein".
Dann sagt der StA. dass gegen Ulvi wegen Missbrauch ermittelt wurde und das Verfahren am 10.04. eingestellt wurde... Die Ermittlungen haben klar gezeigt, dass Ulvi Kinder missbraucht hat... und fragt, warum es ausgerechnet bei Peggy nicht so gewesen sein soll. WAS kann Erdal darauf noch antworten?

Das ist eine frei erfunden Situation.


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Peggy Knobloch

05.04.2014 um 13:40
@Heike75
Gerne, ist aber nur eine kleine Auswahl, da musst Du selbst nochmal suchen, wenn Dich noch mehr interessiert.




Zum Aussagetag der Mutter:

http://www.mainwelle.fm/news/peggy-prozess-am-mittlerweile-elften-verhandlungstag-werden-heute-die-eltern-des-angeklagten
http://www.mainwelle.fm/news/peggy-prozess-am-mittlerweile-elften-verhandlungstag-werden-heute-die-eltern-des-angeklagten-0
http://www.rp-online.de/panorama/deutschland/peggy-prozess-mutter-kann-angeklagtem-kein-alibi-geben-1.2071169



Und hier noch ein Ausschnitt aus der Frankenpost, der Artikel ist nicht online:

Frankenpost, 15. Januar 2004
Doch die Frau gibt sich kämpferisch: "Ich will schon mein Zeug sagen. Ich weiß, wie sich der Tag abgespielt hat."
Es geht um den 7. Mai 2001, den Tag an dem die kleine Peggy spurlos verschwand. Um 12.30 Uhr habe sie ihren Sohn geweckt, erzählt Elsa K. Dann habe sie ihr Mann, der 57-jährige Erdal K., vom Wohnhaus in der Kirchgasse zur "Schlossklause" gefahren, wo sie das Mittagessen vorbereitet habe. Ihr Mann habe derweil die Tochter aus Issigau abgeholt, weil man – wie jeden Montag – gemeinsam die Gaststätte putzen wollte.
"So um eins rum" sei dann auch Ulvi K. in der "Schlossklause" eingetroffen. In der dortigen Küche habe man zu Mittag gegessen; es gab aufgewärmten Hasenbraten vom Tag zuvor. Viel Zeit zum Essen habe man sich wegen der Arbeit nicht gelassen: "Ich hab‘ schon angetrieben", sagt Elsa K., "15 Minuten, sowas," habe der gemeinsame Mittagstisch gedauert. "Ungefähr so gegen halb zwei" sei Ulvi K. dann gegangen, weil er mit einem Bekannten ausgemacht hatte, er werde ihm an diesem Nachmittag beim Holzaufschlichten helfen. Somit hätte der geistig behinderte Gaststättenhelfer ein Alibi, denn er hätte unmöglich um 13.14 Uhr Peggy Knobloch auf dem Heimweg von der Schule abfangen, um die halbe Burgmauer herum verfolgen und schließlich ermorden können. Doch auf Nachfrage des Gerichts räumt Elsa K. ein, ihre Zeitangaben seien nur "so auf zehn, fünfzehn Minuten" genau. Außerdem habe die Kripo festgestellt, dass die Uhr in der Gaststättenküche einige Minuten vor gehe. "Oder nach?", überlegt Elsa K., "das weiß ich jetzt nicht mehr genau."
Jedenfalls habe ihr Sohn noch eine Terrine mit Essen zu einem Nachbarn bringen müssen, sei dann, soweit sie wisse, zum Holzaufschlichten gegangen und "so etwa dreiviertel vier, vier rum" entsprechend verdreckt wieder gekommen. Gemeinsam sei man dann zu Ulvis Halbschwester nach Issigau zum Kaffeetrinken gefahren.
Elsa K. fasst zusammen: "Ich war von Anfang an überzeugt, dass er mit Peggys Verschwinden nichts zu tun hat. Erstens, weil ich weiß, wie der Tag abgelaufen ist. Zweitens, weil er ja dazu gar nicht fähig wäre."
Ausführlich hatte die Mutter zuvor den Werdegang ihres Sohnes geschildert. Etwa die schwere eiternde Hirnhautentzündung im Alter von drei Jahren, nach der Ulvi K. "nicht mehr so war wie vorher". Körperlich ungelenk sei er geworden. Und geistig langsam – bis heute. Drei Jahre später habe der Junge einen Autounfall in der Türkei, bei dem seine Schwester getötet wurde, schwer verletzt überlebt, unter dem Verlust der Schwester aber sehr gelitten.
Detailliert schildert Elsa K. den Weg ihres Sohnes durch Sonderschulen und Behindertenwerkstätten bis hin zur Hilfstätigkeit in der "Schlossklause" des TSV, wo er "schon mal eine Zeche zusammenzählen konnte". Besondere therapeutische Förderung habe der Junge zu diesem Zeitpunkt nicht mehr erfahren. Erst später – "nachdem dieser Vorfall war" – habe Elsa K. ihren Sohn wieder in eine Therapie geschickt.
Der Vorfall: Im Frühsommer 2000 soll sich Ulvi K. an einem damals sieben Jahre alten Jungen aus Lichtenberg sexuell vergriffen haben. Nachdem die Mutter des Kindes bei Elsa K. vorstellig geworden war, hatte sich der Angeklagte selbst angezeigt. Das Verfahren war damals jedoch eingestellt worden. Elsa K. schickte ihren Sohn dennoch in eine Therapie beim Diakonischen Werk: "Ulvi, hab‘ ich damals gesagt, wenn du irgendwas mit Kindern hast, wenn dir das gefällt, dann müssen wir dir helfen. Da kommst du sonst in Teufels Küche. Da kriegst du mit der Polizei zu tun."
Nur von diesem einen Vorfall will Elsa K. bis dahin gehört haben. Andere sexuelle Übergriffe seien ihr nicht bekannt geworden. Auf Nachfrage des Gerichts räumt sie dann aber ein, mit dem kleinen Sohn ihrer Tochter sei "auch mal was gewesen". Aber dass Ulvi K. den Jungen aufgefordert hatte, sich vor ihm auszuziehen, das habe man in der Familie nicht so ernst genommen. Dass sie schon damals, vermutlich 1996, ein Gutachten wegen mutmaßlicher pädophiler Neigungen ihres Sohnes in Auftrag gegeben hatte, wie ihr der Nebenklage-Vertreter Udo Freier vorhielt, daran konnte sich die Gastwirtin nicht mehr erinnern.
Nach dem Vorfall mit dem Buben im Jahr 2000 habe sie ihrem Sohn verboten, sich mit Kindern abzugeben. Ihr Mann habe das auch kontrolliert: "Er hat Stichproben gemacht." Von weiteren Übergriffen – Ulvi K. steht in Hof auch wegen sexuellen Missbrauchs von elf Lichtenberger Kindern in 26 Fällen vor Gericht – habe sie nichts mitbekommen. Dennoch habe sie versucht, für ihren Sohn einen stationären Therapieplatz in Bayreuth zu erhalten, der ihr für September 2001 auch zugesagt gewesen sei.
Und noch aus der Süddeutschen, vom 15. Januar 2004 (kann Jeder nach Registrierung im dortigen Onlinearchiv 4 Wochen lang kostenlos anschauen):
Die 66-jährige Gastwirtin Elsa K. schilderte den Ablauf des Tages, an dem Peggy verschwunden war. „Da hab’ ich, meiner Meinung nach, weil’s immer so war, den Ulvi um halb ein Uhr geweckt.” Der 26-jährige, nach einer in der Kindheit erlittenen Hirnhautentzündung geistig zurückgebliebene Ulvi wohnte in einer eigenen Wohnung im Haus der Eltern. „Ich habe ihn gebeten, ins Gasthaus zu kommen, damit wir miteinander essen.” Ulvis Eltern betreiben in Lichtenberg die Vereinsgaststätte des örtlichen Sportvereins. „So gegen eins” habe sich die Tochter, die mit den Eltern gemeinsam die Gaststätte putzte, nach Ulvis Verbleib erkundigt. Man habe dann nach Ulvis Ankunft gemeinsam gegessen, „der Ulvi hat gemeckert, weil's schon wieder Hasenbraten gab”. Dann habe sie Essen für einen Nachbarn in eine Suppenterrine gefüllt und Ulvi damit losgeschickt.

Ulvi, das habe sie gewusst, sei an diesem Tag mit einem Bekannten verabredet gewesen, um diesem beim Holz aufschichten zu helfen. „Wie lang hat das Essen gedauert?”, fragt der Vorsitzende Richter. „Lang war’s nicht”, antwortet Frau K. . „Um wie viel Uhr ist er weggegangen?” „Meiner Meinung nach so um halb zwei rum.” Der Staatsanwalt konfrontiert Frau K. mit verschiedenen Vernehmungsprotokollen, in denen ihre Zeitangaben zwischen 13.20 Uhr und 13.40 Uhr schwanken. „Ich hab immer gesagt, so um den Dreh rum”, antwortet sie. Es kommt hinzu, dass nach Angaben von Frau K. die Küchenuhr in der Gaststätte, nach der sie sich gerichtet habe, eine Viertelstunde vorgegangen sei. Oder vielleicht nachgegangen? Sie weiß es nicht genau.

Das Feilschen um Minuten kommt nicht von ungefähr, denn das Zeitfenster, das Ulvi K., falls er die Tat begangen hat, für die Tötung von Peggy Knobloch zur Verfügung stand, ist sehr eng. Peggy wurde am 7. Mai 2001 von mehreren Zeugen ziemlich genau um 13.15 Uhr auf dem Heimweg von der Schule gesehen. Bis jetzt gilt das als der letzte gesicherte Zeitpunkt, zu dem Peggy lebend gesehen wurde. Um 13.45 aber soll Ulvi K., das hat ein Zeuge berichtet, wie verabredet zum Holz aufschichten erschienen sein. Es bleibt also höchstens eine halbe Stunde, in der Ulvi, seinem später widerrufenen Geständnis zufolge, Peggy über eine längere Wegstrecke verfolgt und anschließend erwürgt haben könnte.
Zur plötzlichen Aussageverweigerung:
http://www.spiegel.de/panorama/prozess-im-mordfall-peggy-familie-des-angeklagten-schweigt-a-284656.html
http://www.mainpost.de/regional/franken/Aussage-verweigert;art1727,2520330
http://www.welt.de/print-welt/article290586/Peggy-Prozess-Familie-des-Angeklagten-verweigert-Aussage.html
http://www.nordbayern.de/nuernberger-nachrichten/region-bayern/vater-schweigt-1.706385?searched=true
http://www.merkur-online.de/lokales/regionen/eltern-ulvi-verweigern-aussage-200417.html


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Peggy Knobloch

05.04.2014 um 13:43
@Heike75

Vielleicht die Wahrheit?
Es ging ja hauptsächlich um den Tattag, da hätte er doch wohl eindeutige Aussagen machen können, oder?
Es hätte niemand erwartet, daß er zu sämtlichen Missbrauchsvorwürfen Stellung nimmt.


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Peggy Knobloch

05.04.2014 um 13:49
@Mao1974
wenn er aber aussagt, dann darf er doch auch befragt werden. Er darf zwar die Aussage verweigern, aber er darf nicht lügen.
Wenn er also ausgesagt hätte, weiss doch Keiner, welche "weiteren Fragen" auf ihn zugekommen wären.


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Peggy Knobloch

05.04.2014 um 13:51
@jaska
Zitat von jaskajaska schrieb: Gerne, ist aber nur eine kleine Auswahl, da musst Du selbst nochmal suchen, wenn Dich noch mehr interessiert.
Danke!
Oh je, da habe ich noch Nachholbedarf... ich wolle anhand ihres Beispiels @Mao1974 erklären, warum man besser den Mund halten sollte.


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Peggy Knobloch

05.04.2014 um 13:54
@Heike75

Die Crux ist doch aber, dass er erst aussagen wollte. Wenn er zumindest dargestellt hätte dass er für eine Leichenverbringung wegen bombensicherem Alibi garnicht in der Lage gewesen wäre, so hätte das mMn schon geholfen.
So schaut es halt ein wenig blöd aus. Und die Wahrheit kann man doch in jedem Fall sagen wenn man nichts zu verbergen hat?


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Peggy Knobloch

05.04.2014 um 13:55
@Heike75
Ein Grund, besser nicht auszusagen, dürften Dinge wie diese hier gewesen sein:


Radio Mainwelle, 13. April 2004
http://www.mainwelle.fm/news/peggy-prozess-nach-gut-vier-wochen-pause-ist-die-verhandlung-gestern-am-hofer-landgericht-7801
...
Ein heute 16-jähriger, der ebenfalls von dem wegen Mord angeklagten Ulvi K. sexuell missbraucht worden war, war als Zeuge geladen. Das Gericht sah sich am Vormittag ein Videoband mit der Vernehmung des heute sechzehnjährigen Lichtenbergers an, der seit seinem neunten Lebensjahr von Ulvi K. belästigt, begrapscht und mißbraucht wurde. Der Junge schilderte zahlreiche sexuelle Übergriffe durch den geistig zurückgebliebenen Angeklagten. Einmal habe Ulvis Vater seinen Sohn sogar dabei erwischt, wie er sich an ihm verging. Daraufhin habe er Ulvi eine geklatscht, so der Junge, der dem Ermittlungsrichter nur sehr zögerlich von den Vorfällen erzählen wollte.
...



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Peggy Knobloch

05.04.2014 um 13:57
@Heike75

Sorry, ich verstehs nicht. Warum sollte ein Unschuldiger lügen?
Vielleicht drückt er sich ungünstig aus, verschweigt gar etwas, aber lügen, weshalb?
Nach dieser Logik dürfte ja vorsichtshalber niemand aussagen, "besser den Mund halten", dann könnte die Justiz komplett einpacken.


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Peggy Knobloch

05.04.2014 um 13:58
@Frau.N.Zimmer
Zitat von Frau.N.ZimmerFrau.N.Zimmer schrieb:Die Crux ist doch aber, dass er erst aussagen wollte. Wenn er zumindest dargestellt hätte dass er für eine Leichenverbringung wegen bombensicherem Alibi garnicht in der Lage gewesen wäre, so hätte das mMn schon geholfen.
Damit wäre doch die Sache aber nicht beendet gewesen. Die Staatsanwaltschaft hätte ihn doch befragen können.
"Ok, zu der "Leichenbeseitigungsgeschichte" sage ich aus... aber dann lasst mich in Ruhe"
Das geht nicht.

@jaska
danke. Da hätte Erdal entweder die Wahrheit sagen müssen oder lügen.
Um erst gar nicht in die Situation zu kommen, heisst es "Klappe halten".


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Peggy Knobloch

05.04.2014 um 14:03
@Mao1974
Zitat von Mao1974Mao1974 schrieb: Sorry, ich verstehs nicht. Warum sollte ein Unschuldiger lügen?
Vielleicht drückt er sich ungünstig aus, verschweigt gar etwas, aber lügen, weshalb?
Nach dieser Logik dürfte ja vorsichtshalber niemand aussagen, "besser den Mund halten", dann könnte die Justiz komplett einpacken.
Du verstehst mich nicht.

Es gibt zwei Möglichkeiten:
Entweder Erdal sagt aus oder er lässt es. Sagen wir, er entscheidet sich dafür, auszusagen....

Setzt er sich nun hin und sagt, dass er mit dem Verschwindenlassen der Leiche nichts zu tun hatte, ist erstmal alles ok.

Doch dabei bleibt es doch nicht. Man hätte ihm doch weitere Fragen stellen können... und diese Fragen hätten ihn in Schwierigkeiten bringen können (nicht ihn - seinen Sohn).
Er kann aber nicht hingehen und sagen "ok, ich sag nur "halb" aus... Das mit dem Wegschaffen der Leiche stimmt nicht"... und nun sage ich nichts mehr..." das geht nicht.

Deshalb entscheiden: Er kann die Leichenwegschaffsache aus der Welt schaffen, muss dann aber rede und Antwort sehen... was bringt Ulvi mehr?


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Peggy Knobloch

05.04.2014 um 14:08
@Heike75
Ich verstehe das schon. Dann muss er sich aber nicht wundern wenn man ihm das so auslegt er hätte Angst gehabt sich zu verplappern. Und da kommt dann die Frage Warum?

Dagegen wird von SK die ja ausgesagt hat beständig gefordert sie solle endlich reden, zwar nicht von Herrn Kulac direkt aber von den Unterstützern


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