Peggy Knobloch

Mal ein paar Fragen an die Insider:
- wann konkret erreichte der Hinweis über den Vatertagsausflugs-Ausrutscher von Manuel S. die Ermittler?
- wann wurde ein Ermittlungsverfahren gegen ihn eröffnet?
- welche Ermittlungsverfahren liefen parallel zu dem von Manuel S.?
- waren die anderen Vatertagsausflügler auch überprüft worden?
- gab es hier auch Ermittlungsverfahren?
- welche Hinweise waren so konkret, um einen Tatverdacht gegen Manuel S. zu begründen, wenn doch die anderen Teilnehmer des Ausflugs ähnliche "Geschichten" erzählten?

Das erste Ermittlungsverfahren gegen MS wurde offenbar im September 2001 etöffnet, und zwar, nachdem ihn UK der Verbringerschaft beschuldigt hatte.

Beitrag von jaska (Seite 4.473)

Ich war ja nie ein Freund der These, dass Ermittlungen gegen Manuel S. bloß wegen seiner Story vom Vatertagsbesäufnis eingeleitet wurden. Dagegen spricht bereits der lange Zeitraum zwischen dem Vatertag und dem September als Beginn der Ermittlungen.

Dagegen spricht auch, dass mE sonst gegen keinen der Vatertagsausflugsteilnehmer ermittelt wurde. Sofern die Polizei überhaupt etwas von dem erfahren hat, was auf dem Ausflug geredet wurde - was ich bereits bezweifeln möchte -, wird sie dies als Gerede betrunkener Männer behandelt haben, dem keine gesteigerte Bedeutung zukommt. Vatertagsgelalle halt. Kennt man ja, was Suffköppe da alles reden.

Nein, der Anlass für die Ermittlungen gegen MS waren die Angaben des UK.

@Andante
Das ist eben die Frage. Was war der Anlass für die Ermittlungen? Ich habe im Kopf, dass Manuel S. die Spur Nr. 1053 war. Demnach scheidet für mich auch ein früher Ermittlungsbeginn noch im Mai 2001 aus. Vielleicht kamen ja auch beide Spuren zusammen im September, also der Ausflug und die Aussage Ulvi K.s im Krankenhaus und das reichte dann für den Anfangsverdacht.


Krass wie wenig Informationen zu Manuel S. Vorliegen, obwohl schon ein Jahr seit den Durchsuchungsmaßnahmen vergangen sind.
Wenn sein Rechtsanwalt nun schon öffentlich mit Allmystery kommuniziert wäre eine gewisse Transparenz durchaus erwünscht.
Nicht transparent zu sein weckt jedenfalls Skepsis und bei Ulvi K. ist das gründlich schief gegangen...
Aber ich wette, dass diese Transparenz nicht wirklich mit aller Konsequenz gewünscht ist. Man wird sich auf den bequemen Standpunkt zurückziehen, man dürfe ja nicht wie man wollen würde. Damit ist dann wieder klargestellt, dass man selbst ja nur Opfer ist und die da oben ein beliebiges Bauernopfer suchen und diesem gar keinen fairen Spielraum für die Verteidigung lassen.
Aber ich lasse mich da gerne eines besseren belehren...

Wie dem auch sei. Aus den "Aktivitäten" in letzter Zeit schließe ich, dass die Ermittlungsbehörden nach wie vor an dem Fall (und auch an dieser Spur) arbeiten. Sonst wäre das Umfeld nicht so nervös.

Ich hoffe so sehr, dass dieses Verbrechen aufgeklärt wird und die arme Mutter endlich ihr Kind beisetzen darf.

@EclipseFirst

Ja was denkst du denn? :) Natürlich sind die Ermittler nach wie vor an dem Fall dran. Gut, sie arbeiten jetzt nicht mit Hochdruck, aber bis Totschlag verjährt, haben sie ja noch ein bisschen Zeit. Die setzen doch nicht die Palynologin Prof. Martina Weber von der Universität Wien auf den Fall an, wohl erstmalig in Deutschland, um dann den Fall im Sande verlaufen zu lassen. Nie im Leben.

Ermittler sind wie Zecken, wenn die mal an einem Fall dran sind, die lassen nicht mehr los. Ich denke da immer an den Fall der Lolita Brieger Wikipedia: Lolita Brieger Mord war dem Täter nicht nachzuweisen, er musste aufgrund der Verjährung freigesprochen werden, aber das Verbrechen war aufgeklärt.

Schaut euch das Video an, Parallelen in diesen beiden Fällen bestärken mich in dem Wissen, dass die Ermittler alles tun, was möglich ist.
Auch Peggys Mutter wird ihr Kind beerdigen können.

Markus Lanz - Der Fall Lolita Brieger 09/02/2016

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@emz
Danke für deinen Beitrag - ich wünsche mir auch, dass diese feigen Lügen und Winkelzüge hoffentlich bald ein Ende haben mögen.. und Peggys Familie endlich Ruhe finden kann.

Hallo zusammen, wo hat Manuel S. genau gewohnt?
. Ich war vor ein paar Monaten durch Zufall in Lichtenberg! Und ja, das ist ein Dorf, wo jeder was vom anderen mitbekommt! Die Strasse, Marktplatz, Bäcker etc. ist alles in einem Radius von vielleicht 100- 250 Meter!
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Ich muss dazu noch sagen, dass ich den Fall Peggy schon länger kenne etc. Aber das Lichtenberg, der Ort an dem Peggy verschwand, so dicht ist, hätte ich nie gedacht! Das ist quasi eine Strasse! Mehr nicht! Und ja, es gab bestimmt Zeugen! Schon alleine mich haben 10 Menschen aus Fenster etc. angeglotzt, was ich hier zu suchen hab.

Vielleicht kann ich Herrn Meringer etwas weiterhelfen. Es ging um eine Erklärung des Psychotherapeuten Dr. Christian Lüdke zur Motivation von Frauen, die ihre tatverdächtigen Ehemänner nach außen hin verteidigen. Meringer monierte, Dr. Lüdke habe nie im Leben auch nur ein Wort mit Frau S. gesprochen, was aber unerheblich ist, da es um eine allgemeine Einschätzung ging. Heute Vormittag lief auf zdf-info Serienkiller - Mörderische Triebe, eine Sendung die in der Mediathek abzurufen ist und eine Gelegenheit böte, diesen bislang unbekannten Psychotherapeuten in mehreren Einspielungen näher kennenzulernen.

emz schrieb:Vielleicht kann ich Herrn Meringer etwas weiterhelfen.

Herr Meringer verteidigt einen Mandanten. Ich würde daher nicht zwingend davon ausgehen, dass die derart geäußerte "Rüge" auch der eigenen Überzeugung entspricht.

Ich finde es zumindest recht amüsant, wie er gerade das "neue" Web 2.0 für sich entdeckt ;-).

@emz

Zum Fall Lolita Brieger gab es vor ein paar Tagen eine Doku. Dabei ging es auch um das Nachtatverhalten von Tätern. Es hieß ein Teil würde das Opfer im Nachhinein diskreditieren um sich , vor sich selbst zu rechtfertigen.
So soll es beim Täter bei Lolita gewesen sein. Bei Peggy ist das ja auch zu beobachten. Scheinbar schwappt dieses Schlechtmachen des Opfers auf das Täterumfeld über. So kommt es mir jedenfalls vor.

@Frau.N.Zimmer

Da fasse ich die Punkte, die mir sowohl im Fall Peggy als auch im Fall Lolita auffallen kurz zusammen:

- Familie ist von außerhalb zugezogen
- auf die Familie wird "heruntergesehen"
- dem Opfer wird Prostitution unterstellt
- die Vermisste soll im Ausland leben
- sie hat den Kontakt selbst abgebrochen
- Täterumfeld zeigt keinerlei Empathie

im Fall Lolita:

Man kann nicht einfach Fakten abarbeiten - es geht darum Emotionen zu wecken - da draußen ist jemand, der mehr weiß..

man hoffte dass die jüngere Generation Fragen stellte - 'Was war denn mit dem Mädchen?'

der Tag wird auch im Fall von Peggy kommen.. da werden Kinder ihre Väter fragen: 'wie war das mit Peggy - hast du ihr weh getan und warum hast du sie im Wald verbuddelt..'

wer weiß wie deren Weg ohne Antworten verläuft - welche Entscheidungen sie treffen werden..

emz schrieb:- Familie ist von außerhalb zugezogen
- auf die Familie wird "heruntergesehen"
- dem Opfer wird Prostitution unterstellt
- die Vermisste soll im Ausland leben
- sie hat den Kontakt selbst abgebrochen
- Täterumfeld zeigt keinerlei Empathie

Du hast Recht! Es gibt noch viel mehr Gemeinsamkeiten. :( Erschreckend, wenn man das so geballt liest.

FadingScreams schrieb:wer weiß wie deren Weg ohne Antworten verläuft - welche Entscheidungen sie treffen werden..

Wie auch immer. Sie werden schwer an diesem Päckchen tragen. So nem Opa vertraut man doch auch kein Enkelkind an..

emz schrieb:Meringer monierte, Dr. Lüdke habe nie im Leben auch nur ein Wort mit Frau S. gesprochen...

Da habe ich fast ein Deja vu:

...außerdem sei er in einem zehnstündigen Verhör unter Druck gesetzt worden. …
(…)
Sein Anwalt schilderte BILD die Verhörsituation so: „Um 10.50 Uhr an diesem Morgen sagte er: 'Ich überle­ge die ganze Zeit, ob ich euch sage, dass ich sie ver­schafft habe, bloß dass ich meine Ruhe habe.“ Anwaltli­cher Beistand sei ihm ver­wehrt worden

https://www.bild.de/regional/nuernberg/nuernberg-news/bayreuth-ermittler-sicher-peggy-kurz-nach-verschwinden-ermordet-59166482.bild.html

Da hat ja das Landgericht was anderes gesehen und gehört auf dem Videoband!

Nach umfassender Auswertung der gefertigten Videoaufzeichnung der Beschuldigtenvernehmung vom 12. September 2018 liegen nach Überzeugung der Kammer keine Anhaltspunkte dafür vor, dass unzulässiger Druck durch die vernehmenden Polizeibeamten auf den Beschuldigten ausgeübt wurde. Auch eine Übermüdungs- oder Überforderungssituation des Beschuldigten hat zu keinem Zeitpunkt bestanden.

Zudem ist der Beschuldigte nicht über die Schwere des ihm gemachten Tatvorwurfs im Unklaren gewesen. Vielmehr ergaben sich keine Zweifel dahingehend, dass dem Beschuldigten während der gesamten Vernehmung bewusst gewesen ist, dass gegen ihn wegen des Verdachts des Mordes zum Nachteil von Peggy K. ermittelt wird.

Schließlich ist dem Beschuldigten das Recht auf Hinzuziehung eines Verteidigers zu keinem Zeitpunkt der Beschuldigtenvernehmung verwehrt worden.

https://www.justiz.bayern.de/gerichte-und-behoerden/landgericht/bayreuth/presse/2019/2.php

Dr. Thomas Lüdkes Vita kann man entnehmen, daß er weiß worüber er spricht:
https://www.vox.de/cms/der-experte-bei-hilf-mir-doch-1285174.html

zudem war er wissenschaftlicher Mitarbeiter und Dozent am Lehrstuhl für Klinische Psychologie und Psychotherapie der Universität zu Köln.

ob der Meringer wohl den Fall Lolita kennt? Dass da ein Mensch seine Liebe erwürgt oder gar mit einem Draht erdrosselt.. obwohl das Mädchen auch noch schwanger mit seinem Kind war.. sich einen Freund anvertraut, der ihm behilflich ist, die Leiche auf einer ehemaligen Müllkippe zu entsorgen und BEIDE in den darauffolgenden 29 Jahren einfach ihr Leben leben und Familien gründen, als wäre nichts gewesen..

dabei hat Lolitas Mutter immer gewusst wer ihre Tochte umgebracht hat.. Ihr täglich eine Kerze ins Fenster gestellt - mit Blick auf die ehemalige Müllkippe die 29 Jahre lang ihr Grab war..

Hoffentlich steht diesmal der Totschläger noch rechtzeitig vor Gericht und muss sein Urteil annehmen..

FadingScreams schrieb:ob der Meringer wohl den Fall Lolita kennt?

Kann ich mir nicht vorstellen, Meringer kennt derartige Fälle mit Sicherheit nicht, sonst wäre er mit Aussagen, wie:

https://www.tvo.de/fall-peggy-ermittler-aeussern-sich-zur-vernehmung-von-manuel-s-im-september-353813/

So wie ich ihn kennengelernt habe und ich kenne ihn ja glaub ich schon besser, wie Ermittler oder sonst irgendwas.
Er war ja in den letzten 3 Monaten sehr oft bei mir in der Kanzlei, wir hatten sehr viel miteinander gesprochen.

Ich traue dieser Person, die Zeit seines Lebens noch nie strafrechtlich in Erscheinung getreten ist, bei der es nicht den geringsten Bezug gibt, dass er irgendwie pädophil sein könnte, auf kleine Mädchen stehen könnte, oder gewalttätig wäre, dem trau ich einfach nicht zu, dass er mit der Sache irgendwas zu tun hat.

Das ist meine feste Überzeugung und da steh ich auch dahinter.

doch vorsichtiger.

kätzchen4 schrieb:doch vorsichtiger.

Oder ist das nicht einfach nur "lautes" Anwaltsmarketing in eigener Sache?

kätzchen4 schrieb:Ich traue dieser Person, die Zeit seines Lebens noch nie strafrechtlich in Erscheinung getreten ist, bei der es nicht den geringsten Bezug gibt, dass er irgendwie pädophil sein könnte

nicht pädophil? ... na sicher ganz normal orientiert.. erste sexuelle Erfahrungen mit UK.. im Bordell hat es nach eigenen Angaben auch nicht geklappt.. aber sonst alles ok..

@AnNevis
Natürlich, das Klappern gehört doch zum Handwerk.
Und das "Mit-dem-Finger-auf-andere-Zeigen" spricht doch Bände. Es gibt offenbar nichts, was man an den vorliegenden Ermittlungsergebnissen erschüttern kann. Da muss dann halt ein Feindbild her: das sind die Behörden, die das Leben von Unschuldigen leichtfertig ruinieren, und da ist Holger E., der als straffälliger Pädophiler ja einen guten Sündenbock hergibt.
Witzig ist, dass die Unschuldsvermutung, die man hier für Manuel S. fordert (trotz Tatverdacht), so gar nicht für Holger E. gilt, der nun einmal im Fall Peggy kein Tatverdächtiger mehr ist und das aus guten Gründen.
Insofern: das ist einfach inkonsequentes Säbelrasseln...

@FadingScreams
Das alles erlaubt tatsächlich nicht den Rückschluss einer pädophilen Neigung.