Wo ist Katrin Konert?

Hallo Jerry,

natürlich kannte sie da noch nicht alles. Das ist klar. Aber was mir auffällt, ist doch, dass bei manchen Vermisstenfällen gleich Stunden später Suchaktionen stattfinden, während bei anderen doch Tage gewartet wird. Das mag zwar immer vom Einzelfall abhängen, aber wenn man die letzte SMS von Katrin an die Schwester mal nimmt, dann hätten doch am gleichen Abend noch alle Alarmglocken schrillen müssen. Das verstehe ich hier wirklich nicht so ganz. Der Vater ist doch selbst offenbar Wachmann gewesen. Der hat bestimmt der Polizei noch am Abend die Hölle heiß gemacht. Der heutige Kommissar Rusche ist ein guter Freund der Familie geworden, vielleicht auch aus schlechtem Gewissen, weil er nicht zeitig reagiert hat. Was mir hier auch auffällt, dass sich tröpfchenweise über die Jahre immer wieder Menschen gemeldet haben, die Katrin in der Türkei, Kalifornien oder eben in Berlin gesehen haben wollen. Ordnet man noch den anonymen Anruf der Nürnberger Telefonzelle als Lebenszeichen von Katrin ein, so ist nicht davon auszugehen, dass sie tot ist.

@crabbitrabbit

Ich verfolge zwei andere Theorien, vermute,

a) dass sie entweder freiwillig mit einem älteren neuen und ebenfalls unbekanntem Lebensgefährten einfach abgehauen ist, sich vielleicht zeitweise in Berlin im Unterschlupf hielt, dann mit diesem Mann nach England gegangen ist. Derjenige muss einen eigenen Lebensunterhalt haben, hat sie mit seinem beruflichen Wechsel in England vielleicht als seine Tochter ausgegeben ( gefälschte Papiere oder so etwas, das geht). Und einmal dort haben sie sich sicher gefühlt. Nur als plötzlich die Spuren nach England führten, mussten sie sich etwas einfallen lassen. Vielleicht wollten sie Katrin eine neue Identität beschaffen, das hast du ja selbst schon einmal angedeutet. Da spielte nur diese anonyme Anruferin nicht mit und wollte alles verraten. Vielleicht hat sie ihre Informationen sogar direkt von Katrin bekommen.

b) dass sie von einem solchen Mann verschleppt worden ist, in Berlin oder Umkreis versteckt gehalten wurde und mit dem Mann nach England gezwungen wurde, wo sie vielleicht bis heute versteckt gehalten wird. Auch davon könnte die anonyme Anruferin gewusst haben.

Beide Szenarien erfordern unterdessen einen hohen logistischen Aufwand, und ich möchte mir nicht die Psyche dieses Mannes vorstellen, der in einer solchen ständigen Spannung leben muss.

Was mich wirklich wundert, und das hat Matula ja auch schon hier angesprochen, dass sich unter der Facebook-Seite von Katrin ein von der Polizei Verdächtigter im Jahre 2011 gemeldet hat und von einem Treffen mit der Familie Konert sprach. Was soll das bitte bringen? Das frage ich mich auch. Gerade weil die Seite einen engen Bezug zur Familie Konert aufweist, ist diese Veröffentlichung doch sehr komisch.

@porcupinetree

Ich gehe davon aus, dass gemäß der Polizeidienstverordnung 389 ein normales Verfahren angelaufen ist.

Da ich die Akte nicht kenne, kann ich darüber nur spekulieren, was in diesem Fall unmittelbar nach Eingang der Vermisstenanzeige (wann?) getan wurde.. Anfrage bei anderen Dienststellen, Krankenhäusern, dem bekannten Freundes- und Bekanntenkreis?

Selbst wenn man sofort von einer Straftat ausgegangen ist, musste man doch zunächst mal klären, wo man mit der Ermittlungsarbeit beginnt.

Und zu manchen Facebook-Einträgen auf der Seite fällt mir auch nicht mehr ein. Außer: Was will diese Person damit sagen? Oder wollte sie etwas damit sagen? Oder war es lediglich eine verunglückte Formulierung?

Aber ich zitiere mal:
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Ich glaube wenn sie noch lebt was ich wirklich hoffe das sie wahrscheinlich nicht gefunden werden will,man weiß ja nicht was wirklich alles noch war mit ihrer familie oder freunden was keiner weiß

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Meine Aufmerksamkeit fiel auf das "noch"..."was wirklich alles noch war"

Hier halt das Problem, dass man nicht alle persönlichen Hintergründe kennt.

Das ist in der Tat alles spekulativ, aber gerade deshalb habe ich mit solchen Kommentaren immer Schwierigkeiten, weil's ja auch die Familie trifft. Die haben ohnehin schon die Hölle zu durchleiden.Dass so ein Kommentar direkt unter dem Aufruf der Schwester erfolgt, ist sicher nicht zufällig, sondern eine echte Provokation. Da kann man sich als Familie vermutlich nicht gegen wehren. Es wird bei unerklärlichen Vermisstenfällen fast immer etwas in der Familie vermutet. Hier wissen wir nur, dass sie einen älteren Freund hatte, von dem die Eltern nichts wussten. Da ich im Jugendbereich arbeite, weiß ich, dass die Hälfte von den Dingen, die Teenies so machen, an den Eltern vorbeilaufen. Natürlich spricht das jetzt auch nicht für das absolute Vertrauen Katrins zu den Eltern, aber ich würde das nicht überbewerten. Jerry, du scheinst ja das Innenleben der Polizei ein wenig zu kennen. Ein Freund von mir, der auch Polizeibeamter ist, sagt, dass der Fall Konert allein deshalb so ungewöhnlich ist, weil die Sonderkommissionen in solchen Fällen mit den Jahren eher abgebaut wird. Dass sie wieder aufgebaut wurde, ist in der 2. xy-Sendung "Wo ist mein Kind?" öffentlich gemacht worden. Er wertet das dahingehend hin, dass sich neue Hinweise seit der XY-Sendung ergeben haben müssen. Er meint, dass eine wieder auf sieben Köpfe ausgebaute Sonderkommision nur dann erklärbar ist, wenn es eine sehr breite Spurenlage gibt oder die wiederaufgenommenen Ermittlungen eine finale Persepktive verheißen. Anders ist der Aufwand seiner Meinung nach nicht erklärbar. Und er geht im Gegensatz zu mir von einer erheblichen Straftat aus, hinter der womöglich die organisierte Kriminalität steckt. Wie würdest du das bewerten?

Ich halte es für einen letzten Versuch, den Fall nochmal aufzurollen und zum Abschluss zu bringen.
Das wurde auch so irgendwo mal gesagt. Die Aufstockung erfolgte ja gemäß Deiner Aussage bereits vor der Veröffentlichung der Sendung.

Auf die Schnelle dazu nur gefunden:

"Es ist der herausragendste Vermisstenfall in unserer Region", begründet der Sprecher der Polizeiinspektion, Kai Richter, die Bemühungen. (Hamburger Abendblatt).


Waren das nach der Sendung nicht etwa 40 neue Hinweise, von denen etwa die Hälfte einigermaßen konkret war?

Danach wird der Vorgang wahrscheinlich abgelegt.

Ich bin da leider sehr pessimistisch.

Wahrscheinlich hast du recht. Vielleicht muss man einfach irgendwann die Hoffnung aufgeben. Ich wüsste nicht, wie ich als Betroffener reagieren würde. Ich kannte den Fall überhaupt nicht, bevor ich die XY-Sendung 2011 gesehen habe. Der Fall hat mich ganz besonders betroffen gemacht. Danach habe ich einfach ins Blaue recherchiert, habe Artikel gesammelt, dachte hier und da auch eine Spur gefunden zu haben, aber man ist eben aufgeschmissen, weil man so viele Hintergründe nicht kennt. Die Polizei weiß wahrscheinlich viel mehr als sie offen zugibt, aber das scheint auch nicht zu helfen. Der Regisseur Michael Heuer will nächstes Jahr wieder eine Dokumentation zum Fall bringen, wahrscheinlich im Mai. Das Ganze wird sogar mit 49 000 Euro gefördert, aber mir scheint, dass da auch nichts Neues bei rumkommen wird.

http://www.nordmedia.de/produktionsspiegel/detail/kein_lebenszeichen__kein_leichenfund.838.html

Die Hoffnung aufgeben...schreibt und sagt sich manchmal so leicht.
Auch wenn man es als Betroffener besser wissen oder schon im Hinterkopf haben sollte.

Ich glaube nicht, dass da Hoffnungen aufgegeben werden, allenfalls, dass man mit derzeitigen Erkenntnissen einfach nicht weiterkommt.

Die Polizei wird sicherlich einiges mehr in den Akten haben. Einiges wird wahrscheinlich einfach aus taktischen Gründen nicht veröffentlicht. Ob aber auch absichtlich Fehlinformationen herausgegeben werden? Keine Ahnung. Aber da hätte man auch einfach Stillschweigen bewahren können.

Das Problem liegt meines Erachtens darin, dass nichts Greifbares vorliegt. Man kann einiges nicht einfach ausschließen.

Die Ermittlungen, die durchgeführt worden sind, stützten nicht den Verdacht gegen mögliche Täter, entlasteten diese aber auch nicht vollends.

Was mich an der Theorie, dass Katrin noch leben könnte, wundert, ist der Umstand, dass es kein Lebenszeichen Richtung Familie gibt. Wenn sie damals freiwillig weg ist, hätte sie ja nunmehr jetzt, da erwachsen, durchaus die eine oder andere Sinneswandlung haben können.

Sollte die Polizei Erkenntnisse haben, dass Katrin noch lebt und sich freiwillig von der Familie distanziert hatte und hat, wäre der Vermisstenfall als solcher eigentlich auch erledigt.

Trotzdem das Foto von Katrin, wie sie heute aktuell aussehen könnte. Aber sie wurde ja nicht als Kleinkind entführt, das sich an die Herkunft nicht mehr erinnern könnte.

Bleibt eigentlich nur, dass man die Hoffnung und/oder Erkenntnisse dahingehend hat, dass sie noch leben könnte oder aber zumindest später noch lebte, aber nicht aus eigenen Stücken zurück kann.
Das halte ich für ein unwahrscheinliches Szenario.
Vielleicht trifft eher zu, was hier schon mal angedeutet wurde: Zunächst freiwillig weg. Und nachher war es für eine Rückkehr zu spät.

@Katinka1971



Weil ich, wenn ich etwas "spontan und schnell" durchgoogle, einfach keine Lust habe.


Ich habe auch noch ein Leben nebenbei, und wenn ich abends/nachts die Beine hochlege, ein bisschen durchs Internet forste, aber gleichzeitig zwei Kinder mit Grippe oben liegen habe, die ab und an quengeln, kann ich es einfach nicht über mich bringen, auf alles und jeden zu kommentieren. Das kannst du ja dannübernehmen.
Ich bin hier, in diesem Forum, in dem ich auch gerne einen aktiven Part übernehme, man kann nur auf einer Hochzeit tanzen.






Zurück zum Thema.

Die Anruferin lässt mich nicht los.
Mal ehrlich... sollte es sich hier um eine "Spinnerin" handeln, käme sie mit ihrem "lustigen Streich" ziemlich spät, man würde sowas vielleicht nach ein paar Monaten erwarten, aber nach einer so langen Zeit?!
Außerdem wäre "für einmal ins Telefon lachen" einfach der Aufwand zu hoch, man muss die Nummern vor den Anrufen schließlich auch noch heraussuchen etc, und man würde sicherlich nur die Familie anrufen, und nicht beim LKA (oder war es das BKA??)...
Ich frage mich nur, ob der Anruf nach England wichtig war, oder eben nicht (eventuelle Durchgabe der beiden Telefonnummern durch einen Bekannten), konnte man eigentlich sagen, wie lange der Anruf ging, ich habe es leider nicht im Kopf... und was mich auch noch stört: wie kann beim BKA/LKA "keiner erreichbar sein", was ist das denn???? Das stört mich total an dem zweiten Anruf!!

Und noch etwas: es ist gar nicht 100% sicher, dass die Frau einen osteuropäischen Akzent hatte, wenn sie nur 3 Worte gesagt hat, sagt euch mal die 3 Worte laut mit allen möglichen Akzenten vor, kann meiner Ansicht nach alles drin sein, von Holland bis Italien!

@crabbitrabbit

Sie hat ja in England niemanden erreicht, von daher kann sie von dort auch nicht die Telefonnummern bekommen haben. Sie muss die Nummern allesamt vorher gehabt haben, das heißt, sie hat sich lange vorher mit den Anrufen beschäftigt. Sie hat also Wissen gehabt und sich durchgerungen anzurufen. Wenn mit diesen Anrufen für sie selbst keine Gefahr verbunden gewesen wäre, hätte sie diese Anrufe sicher noch einmal zu einem späteren Zeitpunkt getätigt. Sie war sich aber sehr bewusst darüber, dass der Anruf von der Polizei in die Öffentlichkeit getragen werden würde. Ab diesem Zeitpunkt war es auch für sie unmöglich und gefährlich, die Aussagen noch einmal zu wiederholen. Wenn es diese Anrufe wirklich gegeben hat, so spricht einiges dafür, dass hinter der Geschichte von Katrins Verschwinden doch ein krimineller Hintergrund zu vermuten ist. Und nimmt man ihren Wortlaut ernst, so hat Katrin zumindest noch im Oktober 2006 gelebt. Es spricht auch einiges dafür, dass die Anruferin sich bewusst war, von demjenigen verdächtigt zu werden, der Katrins Verschwinden zu verantworten hat. Wenn man sich dann vorstellt, wie die Anruferin zum "Täter" in Verbindung stehen könnte, gibt es eigentlich nur zwei plausible Varianten:

a) Entweder war sie eine Kollegin Katrins im Rotlichtmilieu, konnte selber fliehen, kannte Katrins Geschichte und wollte helfen.

b) Sie ist selbst vom "Täter" angesprochen worden, sollte womöglich gegen Geld ihre Identität hergeben, sodass Katrin ein neues Leben mit neuer Identität anfangen konnte.

Verschleppungen laufen geheim ab, und es ist davon auszugehen, dass der "Täter" jede Öffentlichkeit vermieden hat, Katrin irgendwo versteckt lebte oder versteckt gehalten wurde. Wenn Katrin freiwillig gegangen ist, spräche Variante b auch dafür, dass beide (Lebensgefährte und Katrin) planten, dass sie eine neue Identität bekommt, um möglicherweise von England wieder zurück nach Deutschland kommen zu können.

Mmmhhh... in UK gibt es eine Karin Gronert (ein sehr ähnlicher Name - Zufall?)
http://www.192.com/atoz/people/gronert/karin/

@matula73

Über Google und Facebook ist allerdings leicht herauszufinden, dass sie a) deutlich älter ist (192 gibt Alterspanne 35-38 an und auch das Facebook-Foto lässt auf eine Dame Mitte 30 und nicht Mitte 20 schließen).

b) hat sie jedenfalls bei Facebook einen vollständigen (polnischen) "Lebenslauf", einen Ehemann etc.

http://www.facebook.com/kgronert

Ich glaube nicht, dass sie etwas miteinander zu tun habne.

I.Ü. nachdem sich hier alle auf die "England-Spur" stürzen:

1. Wer weiß, ob die erste Nummer, die von der Telefonzelle angerufen wurde, tatsächlich etwas mit KAtrin zu tun hatte.

2. Auch 2001 ist eine Minderjährige ohne Ausweis sicher nicht legal und offiziell nach England gekommen. Gerade die UK sind sehr penibel, was minderjährige Reisende betrifft - egal ob an Flughäfen, Fährterminals oder dem Eurostar. D.h., wenn, dann nur versteckt und illegal

@orakel09

Dass die Anrufe in einem Zusammenhang mit Katrin stehen, steht für mich außer Frage. Wie Katrin bei der England-Theorie ins Land gekommen sein könnte, lässt sich nur damit denken, dass entweder eine Reisepass für sie gefälscht wurde oder sie versteckt und illegal ins Land kam. Ich habe noch einmal auf der Facebook-Seite von Katrin recherchiert. Der dort abgebildete Mann mit der Frau, die angeblich Katrin Konert sein soll (Narbe auf der Stirn), kommt tatsächlich aus Berlin und hat seit 2004 in England gelebt.

http://www.192.com/atoz/people/fritsch/falk/

Interessanterweise ist mit demselben Nachnamen für Leeds eine Jessica Fritsch eingetragen.

http://www.192.com/atoz/people/fritsch/jessica/

Da könnte das Alter schon eher hinkommen.

Wie viele Fälle gibt es, in denen in den letzten 25 oder mehr Jahren eine Deutsche ins "Rotlichmilieu" verschleppt wurde? Dazu noch möglicherweise ins Ausland? 2? 1? Keinen?

Diese Spur ist es m. M. n. nicht wert, dass man sie verfolgt. Könnte es nicht auch sein, dass die Anruferin ein Auto beschrieben hat, dass in einen Unfall mit Katrin verwickelt war? Wäre es möglich, dass sich Katrin irgendwann nach sinnlosem Warten auf den Weg nach Hause gemacht hat (zu Fuß) und dann (es war ja bekanntermaßen SEHR glatt) von einem Auto erfasst wurde, dessen FAhrer aus welchen Gründen auch immer den Körper hat so verschwinden lassen, dass er bis heute nicht aufgetaucht ist?

Hat der Fahrer vielleicht Mitfahrer gehabt oder hat sich später jem. anvertraut? Vielleicht hatte die Anruferin Kenntnis von etwas, konnte oder wollte aber nicht MEHR sagen.

Für einen Unfall könnte man durchaus heranziehen, dass es dunkel war, Katrin Konert zudem dunkel gekleidet war sowie die widrigen Witterungsbedingungen.

Die Idee, dass sie das Warten leid war, kam auch schon auf.

Es stellt sich natürlich die Frage, wohin sie gegangen ist.
Direkt nach Hause?
Zu einer anderen Bushaltestelle, von der sie sich mehr Erfolg versprach?
Zu Bekannten?

Die Gegend zwischen Bergen und Groß Gaddau wurde durchkämmt. Es haben sich keine Spuren gefunden.

Im Falle eines Unfalles eine Leiche verschwinden zu lassen, halte ich schon für sehr bemerkenswert. Ich glaube, in so einem Falle würde man eher verschwinden, bevor man gesehen wird. Eine tote Person mit dem eigenen Auto zu verbringen, wo es ohnehin schon Schäden davongetragen hat, die eventuell verräterisch wären?
Aber warum nicht.

Man könnte es natürlich auch weiterspinnen.

Katrin Konert wurde angefahren. Man hat versucht ihr zu helfen, sie evtl. in ein Krankenhaus zu verbringen. Doch plötzlich hatte man eine Leiche im Auto.

Genau! Und der Unfallverursacher hat dann Panik bekommen...

2. Der Unfall könnte auch "spurlos" verlaufen sein. Ein Geländewagen mit hoher Stoßstange kann einen Menschen innerlich schwer verletzten, ohne dass es zu Absplitterungen am Auto oder Blutungen am Menschen kommen muss. Außerdem glaube ich nicht, dass man danach kurz nach dem Verschwinden auf der ganzen Strecke gesucht hat.

3. Die Entfernung Bergen-Gr. Gaddau beträgt 14 km und ist bei Kälte sicher nicht angenehm, aber durchaus zu Fuß zu überwinden.

Hallo axolotl,

natürlich ist zunächst einmal auch ein Unfall denkbar. Aber wie erklärst du dir dann den Ausdruck der anonymen Anruferin ..."weiß wo deine Schwester ist..." sechs Jahre später? Das macht doch mit dieser Theorie wenig Sinn. Außerdem glaube ich nicht, dass Katrin zunächst Mitfahrgelegenheiten abgelehnt hat, um dann einen 14 km Fußweg bei dem Wetter zu beginnen. Der Gedanke ist absurd. Kein Mensch würde auf diese Idee kommen, auch kein 15-jähriges Mädchen. Es war Blitzeis. Und schließlich hätte der Unfallfahrer auch dann das Verkehrsopfer in der Dunkelheit auflesen müssen, das Handy sowie alle weiteren Spuren beseitigen müssen. Wieviel Aufwand ist das für einen Verkehrsunfall mit Todesfolge? Da wäre doch die einfache Unfallflucht mit anschließender Spurenbeseitigung am Auto einfacher und naheliegender.

Zu Verschleppungen in Deutschland:

Du kannst dir sicher vorstellen, dass man dir deine Fragen zu Verschleppungen nicht beantworten kann, weil es sich hier um Delikte handelt, die nur schwer aufklärbar sind. So ist wenige Monate vor Katrins Verschwinden eine Sandra Wißmann am hellichten Tag in Berlin verschwunden. Auch hier gab es trotz recht zügiger Suchaktionen keine weitere Spur. Wenn sie verschleppt wurde, haben wir darüber natürlich auch keine Statistik. Eine Statistik kann immer nur am Ende oder mit der Aufklärung dieses Verbrechens erstellt werden. Deine Frage müsste heißen: Wieviele Verschleppungen stecken prozentual hinter Vermisstenfällen? Da viele noch nicht aufgeklärt wurden, ist die Statistik offen.

Zur England-Theorie noch einmal:

Diese Theorie korrespondiert meines Erachtens auch mit den aktuellen Ermittlungen der Polizei, die unter dem Aging-Foto einen englischsprachigen Fahndungsaufruf getextet hat. Im Übrigen habe ich mal zum Fall Regina Fischer quergelesen und mir ist eingefallen, dass ja im Zusammenhang mit Katrins Verschwinden, dem Englandbezug ebenso ein Soldat der britischen Armee in Frage kommen könnte. Wann immer man etwas nicht aufklären kann, sind's die Briten. Nein, im Ernst, das wäre durchaus auch denkbar.

hallo porcupinetree,

zum Anruf: Die Anruferin hat meines Wissens an keiner Stelle gesagt, sie wisse wo die Schwester sei. Sondern nur im Zusammenhang mit der Schwester auf dieses Auto hingewiesen, was die Unfalltheorie keinesfalls relativert. Zudem ist nicht klar, ob der Anruf tatsächlich relevant für die Aufklärung ist.

zur Verschleppung: Es ging mir hierbei vor allem in eine solche, in ein irgendwie geartetes Rotlichtmilieu. Dies halte ich für mehr als unwahscheinlich, weil es sehr viel einfacher ist, vor allem im osteuropäischen Ausland Mädchen "zu diesem Zweck" zu entführen, was ja auch gemacht wird.

Zur England-Theorie: Diese Idee mit dem britischen Soldaten halte ich auch im Fall von Regina Fischer für mehr als unwahrscheinlich, wenn auch nicht für ausgeschlossen, da die ortlichen Begebenheiten diese Möglichkeit eröffnen. Das Wendland hat aber KEINEN wie auch immer gearteten öffentlichen Bezug zu England. Ich wohne sowohl am angrenzenden Landkreis Lüchow-Dannenberg wie auch Celle bzw. Soltau-Fallingbostel und kenne mich hier "ein wenig" aus... Unwahrscheinlich auch, dass sich an einem Neujahrstag ein britischer Soldat in diese verschlafene Gegend um Bergen-Dumme verirrt und dann noch "die Gelgegenheit nutzt" ein Mädchen "verschwinden zu lassen".

Ich finde es legitim und wichtig, in ALLE Richtungen zu denken, aber genauso wichtig ist es, von den sehr unwahrscheinlichen Thesen auf die eher wahrscheinlichen zurückzukommen.

Zum Thema Verschleppung habe ich bislang keine Statistik gefunden.

Sofern von Verschleppung die Rede ist, handelt es sich zumeist um die Verbringung des nicht sorgeberechtigten Elternteils.

Zu der Frage, ob es überhaupt Fälle gibt, dass Kinder oder Jugendliche außerhalb eines persönlichen Rahmens entführt und (länger) am Leben bleiben: Ja.

Hier sind derzeit aber nur die Fälle Natascha Kampusch und Chloé Rodriguez namentlich bekannt.

Zu letzterem Fall mal ein Link zur rp-online:

http://www.rp-online.de/panorama/ausland/im-kofferraum-sang-sie-sich-mut-an-1.3073021

Sofern man sich vorstellen mag, dass aus ähnlichen Motiven eine Entführung erfolgt sein könnte, müsste man sich mal diese Täter anschauen. Also zum Vergleich.

Und Gedankenspiele zum Stockholm-Syndrom seien dann auch mal erlaubt.

Kennt jemand mehr Fälle in diese Richtung?

Jeder Denkansatz ist willkommen, Axolotl. Ich persönlich schließe aus oben genannten Gründen die Unfalltheorie aus. Habe mir auch noch einmal die Filmbeiträge angeschaut: "...rufe an wegen deiner Schwester, die verschwunden ist. BMW schwarz Hamburg.." Eine Schwester, die verschwunden ist, muss nicht tot sein. Der Wortlaut umfasst meines Erachtens zumindest die Bedeutung: Weiß was über deine Schwester, die verschwunden ist. Es ist dahingehend sogar plausibel, dass die Anruferin etwas über den Verbleibeort Katrin wusste, aber sprachlich und vermutlich auch zeitlich be- bzw. verhindert war, weiteres zu erzählen.

@jerry

Stockholm-Syndrom ist ein interessanter Ansatz, aber eben nur im Rahmen einer Straftat. Im Übrigen würde mich mal interessieren, was demjenigen strafrechtlich heute noch blühen würde, der ein minderjähirges Mädchen wie Katrin im Jahre 2001 gegen den Willen der Eltern aber nicht gegen den Willen Katrins mitgenommen hat. Spätestens mit Beginn des Jahres 2011 würde doch hier eine Verjährung greifen, oder?

Ok, weg von Unfall und von Entführung gehe ich noch mal in Richtung der wahrscheinlichsten Variante: Katrin ist einem Mord oder Totschlag zum Opfer gefallen. Der Täter ist im nahen Umfeld zu suchen. Begründung: Gehen wir mal davon aus, dass die Polizei jem. verdächtigt, dem sie aber nichts beweisen kann, zumal es keine Leiche gibt. Was meint ihr, warum die Polizei (ich glaube zum 18. Geburtstag Katrins) 18 Schilder auf dem Weg von Bergen nach Gr. Gaddau aufgestellt hat? Weil ein ehemaliger britischer Soldat das im fernen England mitbekommt? Weil irgendein Berliner zum Jahrestag diese Strecke noch mal fahren wird? Oder doch eher, weil der Täter diese Strecke vermutlich fahren wird? Vielleicht regelmäßig? Weil er hier viell. (noch) wohnt?

Ergänzung: auf den Schildern war ein Foto von Katrin.