Wo ist Katrin Konert?

Ich denke auch, dass der BodenfeldeMörder eher nicht in Frage kommt wegen des Autos. Selbst, wenn mit einem solchen herumgefahren wäre, hätte er es von Irgendwem geliehen haben müssen.
Menschen, die mit dem Typen in Kontakt standen, werden (hofft man zumindest) doch im Nachhinein über mehrere Taten, die er begangen theoretisch haben könnte, nachgedacht haben.
Und das Datum, an dem Katrin verschwand, ist ja ein sehr einprägsames Datum. Da weiß man manchmal schon noch Jahre später, was man gemacht hat.

Japp. Mir kommt das einfach zu unwahrscheinlich vor. Das junge Alter, die Tatsache, dass er ein Auto gehabt haben muss, dazu das Wetter... Dann muss er noch irgendeinen Grund gehabt haben, von Uelzen 45km nach Bergen an der Dumme zu kommen (mal ehrlich, wer leiht einem Jugendlichen, der keinen Führerschein hat und vielleicht sowieso ein wenig komisch drauf ist, bei dem Wetter sein Auto?). Und DANN muss er immer noch irgendwie an Katrin gekommen sein, sie dazu gebracht haben, mitzukommen, dann musste er sie verstecken und zwar so, dass sie unauffindbar bleibt... Das kommt mir wirklich alles unwahrscheinlich vor. Gut, möglich ist alles, aber das Szenario hat für mich irgendwie zu viele Fragezeichen.

Vielleicht denke ich zu normal, aber selbst, wenn ich mich bei dem Hundewetter entschließen würde, jemandem etwas anzutun, würde ich nicht 45km durch die Pampa fahren, wenn ich doch überlegen muss, dass bei den Witterungsverhältnissen wahrscheinlich wenige Leute auf der Straße sein werden. Ich denke, da wäre er auch in Uelzen oder in der direkten Umgebung fündig geworden. Ich wohne ja nicht in der Gegend, aber hier ist es auch so, dass wenn ich zwei Dörfer weiter fahre, mich niemand mehr (er)kennen würde - und ich nehme jetzt mal an, dass der Bodenfelde-Mörder auch nicht bekannt wie ein bunter Hund gewesen sein wird, zumal er wohl mit 15, 16 noch nicht so viel auf dem Kerbholz gehabt haben wird.

Sagt mal, wisst ihr eigentlich, ob die Frau auch überprüft worden ist, die das schwarze Berliner Auto gesehen haben will, das bei Katrin angehalten hat? Hier wurde ja schon diskutiert, dass es ein bisschen komisch ist, dass sie da viele Details gesehen haben will, obwohl sie ortsfremd war, schwierige Straßenverhältnisse herrschten und eigentlich keinen Grund gehabt hat, so genau zu gucken. Mir ist irgendwie gerade der Gedanke gekommen, dass sie ja was mit dem Verschwinden zu tun haben könnte. Wäre ja "schlau", sich dann einfach als Zeugin auszugeben.

Ein guter Gedanke, den Du da hast. ich hoffe mal, dass die Zeugin und evtl. deren Anhang auch überprüft wurde.
Ich weiß es aber nicht sicher. Eigentlich sollte es selbstverständlich sein.

War die besagte Dame nicht schon etwas älter? Vielleicht hat man sie auch deshalb dann doch nicht überprüft.

Ich halte das für ziemlich weit hergeholt, dass diese Zeugin was mit dem Verschwinden von Katrin K. zu tun haben soll. Die Frau hat sich von selbst gemeldet. Die Frau ist für die Behörden greifbar, denn sie hat sich nicht anonym gemeldet. Die Personalien der Frau liegen den Behörden vor.
Die Frau äußert sich sogar persönlich in der XY Sendung.
Und die Frau wirkt wirklich absolut nicht so, als würde sie ein junges Mädchen wegfangen...
Ja ok, der 100%ige Beweis fehlt in meinen Argumenten. Den kann ich nicht bringen. Trotzdem glaube ich absolut nicht, dass so eine Frau hier eine Tat verübt haben soll.

Kriminalbeamte sind zwar von Natur aus skeptisch, aber sie sind in der Regel nicht paranoid. Sie werden kaum eine harmlose Zeugin verdächtigen und dann deren Telefon abhören, sie beschatten und die NSA beauftragen, ihre Gedanken zu lesen.

Man sollte die Kirche auch mal im Dorf lassen.

Also unabhängig von meiner Theorie würde ich nicht unterschreiben, dass Kriminaler per se nicht paranoid sind ;) ich kenn da so einige aus meinem persönlichen Umfeld und die kommen teilweise auf Ideen, die mit einem "normalen" Verstand nicht zu erklären sind. Da fragt man dann auch besser gar nicht weiter :D

@ravyn

ravyn schrieb:Hier wurde ja schon diskutiert, dass es ein bisschen komisch ist, dass sie da viele Details gesehen haben will, obwohl sie ortsfremd war, schwierige Straßenverhältnisse herrschten und eigentlich keinen Grund gehabt hat, so genau zu gucken. Mir ist irgendwie gerade der Gedanke gekommen, dass sie ja was mit dem Verschwinden zu tun haben könnte. Wäre ja "schlau", sich dann einfach als Zeugin auszugeben.

Ich hatte schon zig Seiten zuvor meine Zweifel an der Zeugenaussage geäußert. Ich sehe diese Aussage aus den von Dir aufgezählten Gründen auch weiterhin sehr kritisch.
Aber ich kann keine Hinweise dafür erkennen, dass diese Frau an der Tat beteiligt gewesen sein könnte und zur Irreführung der Polizei beitragen wollte.
Ich halte sie lediglich für jene Art von Zeugen, die sich später an immer mehr Details zu erinnern glauben, je öfter sie über das Ereignis nachdenken.

@Seefahrer

Seefahrer schrieb:... Ich halte sie lediglich für jene Art von Zeugen, die sich später an immer mehr Details zu erinnern glauben, je öfter sie über das Ereignis nachdenken.

Woran machst Du das fest? Sie ist doch nur einmal als Zeugin in Erscheinung getreten. Sie hatte allerdings Unsicherheit darin gehend geäußert, ob es Katrin K. gewesen ist, die sie dort sah.
Bisschen kann ich verstehen, was Du meinst. Wobei ich schon denke, dass es Katrin war, die sie gesehen hat. Meine leisen Zweifel sind da bzgl. des Autokennzeichens. Einfach deshalb: wie schnell passiert es, dass man zwar einen Buchstaben erkennt, aber vielleicht doch die Position des Buchstaben im Gehirn unbewusst verändert wird oder die Kombination der Buchstaben.
Weil man vielleicht 10min später ein anderes Nummernschild im Gehirn gespeichert hat... und sich die Erinnerungen vermischen.

In allmystery kommt ja aller paar Wochen in nahezu jedem Thread der Vorschlag, dass Zeugen sich einer Hypnose mal aussetzen sollten. Da es anscheinend jedoch kaum Erfolge diesbgzl. zu geben scheint, denn sonst wären viele Fälle längst gelöst, glaube ich, dass man sich damit was vormacht.

Bei dieser Zeugin muss ich allerdings gestehen, dass ich häufig denke: naja, schaden würde es wohl nicht, das mal zu probieren. Verlieren kann man ja nix. Warum ich das bei der Zeugin denke? Weil sie, außer der Betroffenheit von Katrins Verschwinden gehört zu haben, ja doch recht "außen" ist.
Somit ist wohl keine überemotionale Reaktion bei ihr zu erwarten. Wahrscheinlich eher ein: kann nichts erkennen.
... naja, das sind die Strohhalmgedanken, die man hier so hat... dran glauben tue ich auch nicht wirklich.

Meint Ihr, ob die anonyme Anruferin, die sich vor ca. 1 Jahr gemeldet hat, nochmal in Erscheinung getreten ist?

Es ist halt insgesamt schwierig, weil sie allein war. Niemand kann verifizieren, was sie gesehen haben will. Theoretisch muss sie nicht mal vor Ort gewesen sein. Dass sie was mit dem Verschwinden zu tun haben könnte war ja auch eher ein spontaner Gedanke. Da würde ich vielleicht auch mal eine Hypnose vorschlagen, einfach um sicher zu gehen. Vielleicht könnte sie sich dann auch an das ganze Kennzeichen erinnern, man speichert ja unterbewusst mehr als man weiß.

@Sillyrama

Sillyrama schrieb:Woran machst Du das fest? Sie ist doch nur einmal als Zeugin in Erscheinung getreten.

Wie ich darauf komme?
Bei Zeitzeugenaussagen im Bereich der Geschichtswissenschaften kann man dieses Phänomen, auch als Erinnerungsverfälschung oder Erinnerungsfälschung bezeichnet, häufiger beobachten. Außerdem kann auch nicht ausgeschlossen werden, dass versucht wird, Erinnerungslücken zu füllen.

Der Begriff Erinnerungsverfälschung oder Erinnerungsfälschung bezeichnet in der Gedächtnisforschung das unabsichtliche Verfälschen eigener Gedächtnisinhalte. Es unterscheidet sich von der bewussten Falschaussage (Lüge) dadurch, dass der Betreffende selbst seine Aussage für richtig hält. Eine besondere Form der Erinnerungsfälschung sind Pseudoerinnerungen. Hiermit bezeichnet man laut Oskar Berndt Scholz und Johann Endres "erfolgreich eingeredete, aber nicht erlebte Ereignisse". [...] Auch im Fall einer lückenhaften, vagen Erinnerung ist sich der Erinnernde dieser Unvollständigkeit und Unvollkommenheit bewusst.

Wikipedia: Erinnerungsverfälschung

Ich versuche mal, mich in die damalige Situation hineinzuversetzen. Es ist dunkel, die Straßenverhältnisse sind schlecht (wenn auch nicht extrem), dennoch muss sich die Zeugin auf die Straße konzentrieren; gleichzeitig versucht sie sich zu orientieren, weil sie von ihrem Weg abgekommen ist.
Irgendwann sieht sie dann in einer Ortschaft in einer wenig beleuchteten Haltestellenbucht einen Pkw stehen. Wenn wir davon ausgehen, dass dies aus einer Entfernung von ca. 50 m geschieht, bedeutet das, dass sie bei einer angenommenen Geschwindigkeit von 30 km/h gerade mal sechs Sekunden Zeit hat bis zum Passieren des unbekannten Pkw.
Was kann sie denn in diesem kurzen Zeitraum unter den gegebenen Umständen eigentlich wirklich beobachtet haben? Vor allem auch unter dem Aspekt, dass sie zu diesem Zeitpunkt noch überhaupt nicht wissen konnte, dass ihre Beobachtungen mal von Relevanz sein könnten.
M.M.n. kann sie eigentlich nur den Pkw gesehen haben und vielleicht auch, dass auf der ihr abgewandten Beifahrerseite eine Person stand, die (wahrscheinlich gebückt) mit dem oder den Insassen sprach.
Ich glaube schon nicht, dass man in einer solchen Situation wirklich erkennen kann, ob es sich bei dieser Person um einen Mann oder eine Frau handelt; später eine konkrete Person wiederzuerkennen halte ich für unmöglich. Ähnlich sehe ich die Erinnerung an das Kfz-Kennzeichen. Warum sollte sich die Zeugin in dieser Situation ausgerechnet dieses Kennzeichen oder Teile davon gemerkt haben. Es bestand doch überhaupt kein Anlass dazu.

Um hier nicht missverstanden zu werden, ich glaube nicht, dass die Zeugin lügt, also bewusst und vorsätzlich die Unwahrheit sagt. Im Gegenteil, ich gehe davon aus, dass sie daran glaubt was sie sagt.

@Seefahrer
Danke für Deine Ausführungen.
Hm. Naja letztlich verändert es auch nicht so wirklich viel, ob die Zeugenaussage stimmt oder nicht.
Ich würde davon ausgehen, dass Katrin an der Haltestelle wirklich stand. (Sie wurde ja auch von anderen Zeugen gesehen.) Einzig bzgl. Nummernschild ist es halt bedenklich, wenn die Zeugin sich geirrt hat. Aber die Ermittler haben ja in mehrere Richtungen gedacht, und ein irrtümlicher Aussageninhalt wird ja einkalkuliert.

Ehrlich gesagt kann ich mir nicht vorstellen, dass die Aussage so stimmt. Dunkle Limousine aus Berlin grenzt den Kreis der Verdächtigen ja schon ein bisschen ein und hätte man Mantrailer-Hunde eingesetzt, hätte man da wohl recht schnell rausgefunden welches Auto es war - gesetz dem Fall, es wurde nicht weggeschafft. Apropos Mantrailer-Hunde: Die können ja sogar die Spur eines Menschen verfolgen, wenn der im Auto gefahren ist (kam auch mal bei XY). Gabs sowas damals noch nicht? Ich nehm mal an, dass diese Methode doch eigentlich perfekt für den Fall Konert gewesen wäre

ravyn schrieb:hrlich gesagt kann ich mir nicht vorstellen, dass die Aussage so stimmt. Dunkle Limousine aus Berlin grenzt den Kreis der Verdächtigen ja schon ein bisschen ein und hätte man Mantrailer-Hunde eingesetzt, hätte man da wohl recht schnell rausgefunden welches Auto es war

Das verstehe ich jetzt nicht. Dunkle Limousinen mit Berliner Kennzeichen gibt und gab es damals ja wohl einige tausende. Und wenn Kathrin in eine Berliner Limousine eingestiegen sein soll und weg fuhr, wie soll man da mit Mantrailern weiterkommen?

http://www.presseportal.de/polizeipresse/pm/59488/2945759/pol-lg-blitzeis-das-warten-auf-katrin-dokumentarverfilmung-der-vermisstensache-katrin-konert-bei (Archiv-Version vom 12.02.2015)

wäre es mgl, dass die Dokumentation auf youtube gestellt werden könnte für Diejenigen, die kein NDR empfangen? Ich hab allerdings keine Ahnung, wie die rechtl Situation hier ist. Allerdings werden ja ne Menge ähnl. Sendungen auf Youtube gestellt.

@Sillyrama
Die Öffentlichen bieten gewöhnlich an, dass die Sendungen eine Woche lang auf ihrer Mediathek angesehen werden können. Vlt. wär das eine Alternative, v.a. gibt das definitiv kein rechtliches Problem.

@hallo-ho
Danke für die Antwort. Ja, ich weiß. Aber nicht alles landet in der Mediathek. Eher die eigens produzierten. Aber Du hast schon recht, bei Dokumentationen hat man gute Chancen. Naja, ich werde ja sehen.

@Sillyrama
Der Einwand ist schon richtig; da muss man einfach abwarten, ob diese Doku in die Mediathek kommt.

Sillyrama schrieb:Eher die eigens produzierten.

Das hat in erster Linie damit zu tun, ob viel fremdlizenziertes Archivmaterial verwendet wurde, das sehe ich hier eher nicht und wäre bzgl einer Onlinestellung daher optimistisch.