Wo ist Katrin Konert?

Dwarf schrieb:Sie gab ja an, dass sie ein sehr schlechtes Bauchgefühl dabei hatte, als sie das Mädchen in das Auto einstiegen sah.

Ich habe in Erinnerung, dass sie nur ein Mädchen an einem Auto stehen, aber nicht einsteigen sah.

nonameboy schrieb:Aber kann man nicht eigentlich davon ausgehen, das die Polizei nicht wirklich an diese Zeugin glaubt?

Die Spur mit dem BMW ist nur eine Spur unter vielen. Sie wurde aber in die Öffentlichkeit getragen, weil man den BMW-Fahrer oder die Tramperin ermitteln wollte um die Spur auszuschließen. Das gleiche gilt für den Anruf aus Nürnberg. Auch wenn diese beiden Spuren am meisten in den Medien präsent waren, heißt das nicht, daß es für die Polizei die wichtigsten Spuren sind.

nonameboy schrieb:Aber kann man nicht eigentlich davon ausgehen, das die Polizei nicht wirklich an diese Zeugin glaubt? Sie sagte aus, das der Wagen Berliner Kennzeichen trug. Die Polizei ist sich aber sehr sicher, das der Täter aus dem Wendtland kommt und Ortskenntnisse besitzt. Deshalb auch die 18 Schilder damals. Außerdem wurde ja ausgesagt, das man sich sicher sei, das der Täter in den Akten steckt.

Die Polizei weiß nicht wer der Täter ist und/oder was mit Katrin passiert ist, sie vermutet nur etwas. Das ist ein großer Unterschied.

Die besagte Zeugin ist eine Zeugin unter vielen. Warum sollte ihr die Polizei nicht glauben? Und wenn das der Fall wäre, dann hätten sie diese Zeugin und ihre Aussage doch nie öffentlich erwähnt.

Und gerade der Umstand, dass eine zweite Zeugin (die Anruferin, die bei Katrins Schwester anrief) auch von einem schwarzen BWM sprach bestätigt doch die 1. Zeugenaussage nochmals.

Robin76 schrieb:Ich habe in Erinnerung, dass sie nur ein Mädchen an einem Auto stehen, aber nicht einsteigen sah.

Du hast du recht, die Zeugin hat das Mädchen nicht einsteigen sehen. Sorry, mein Fehler.

Dwarf schrieb:Und gerade der Umstand, dass eine zweite Zeugin (die Anruferin, die bei Katrins Schwester anrief) auch von einem schwarzen BWM sprach bestätigt doch die 1. Zeugenaussage nochmals.

Als der Anruf aus Nürnberg getätigt wurde, war die Sache mit dem schwarzen BMW schon längst über die Medien bekannt geworden. Das kann die Anruferin einfach aufgegriffen haben, egal ob sie den Anruf getätigt hat weil sie psychisch gestört ist, oder ob sie die Aufmerksamkeit absichtlich auf eine falsche Fährte lenken wollte.

Schaumberger schrieb:Als der Anruf aus Nürnberg getätigt wurde, war die Sache mit dem schwarzen BMW schon längst über die Medien bekannt geworden. Das kann die Anruferin einfach aufgegriffen haben, egal ob sie den Anruf getätigt hat weil sie psychisch gestört ist, oder ob sie die Aufmerksamkeit absichtlich auf eine falsche Fährte lenken wollte.

Gut, das ist richtig. Aber wenn man so argumentiert dann kann man nun eigentlich jede Zeugenaussage anzweifeln, die bereits der Öffentlichkeit bekannte Infos enthält.

Ich persönlich denke das an dieser Geschichte mit dem schwarzen BMW schon etwas dran sein könnte. Die Anruferin hat ja scheinbar auch von der gleichen Telefonzelle und mit der gleichen Telefonkarte aus versucht das BKA in Berlin zu erreichen.

Soweit ich das jetzt überblicke, gibt es die eine Spur mit schwarzen BMW und einem glaublichen Berliner Kennzeichen und die Andeutung einer Spur mit dem schwarzen BMW mit Hamburger Kennzeichen. In allen Fällen vmtl. mit Ortsbezug (also beispielsweise Verwandtenbesuch über Silvester). Was aber, wenn Katrin gar nicht mit einem Wagen verschwand ? Was, wenn sie vor Ort in ein Haus gebeten wurde („wärm Dich auf, dann bringen wir Dich nach Hause“). Was, wenn sie zurück zu ihrem Freund lief ?

Kann man das ausschließen ?

Dwarf schrieb:Die Zeugin ist nicht die vorletzte Person die Katrin gesehen haben will, sondern die letzte Person die Katrin gesehen haben will.

Dwarf schrieb:Zwanzig Minuten später beobachtet eine Zeugin Folgendes: Ein Auto hält an der Bushaltestelle. Der Fahrer spricht mit einem jungen Mädchen, das aussieht wie Katrin Konert. Die Zeugin glaubt, dass es sich um einen schwarzen BMW mit Berliner Kennzeichen handele. Die Polizei hält es für möglich, dass Katrin in dieses Auto gestiegen ist.

Und da endet auch der Artikel. Habe jetzt die Quelle nicht gleich auf Lager. Aber die Zeugin gibt an am anhaltenden BMW vorbei gefahren zu sein. Dem muss wohl so sein, da die Zeugin zum weiteren Geschehen keine angaben machen kann.

Dwarf schrieb:Die Polizei hält es für möglich, dass Katrin in dieses Auto gestiegen ist.

Wie auch immer, aber demnach wäre der BMW Fahrer der Letzt gewesen welcher Katrin gesehen hat.

Also so falsch war mein Beitrag nicht. Und zum wirr war da habe ich mich wohl zu ungenau ausgedrückt. Ich kann mir vorstellen, dass die Zeugin sich irrte. Zum ersten hat sie sich verfahren. Zum zweiten will sie den Halsschmuck von Katrin erkannt haben. Zum dritten erkannt sie den Fahrzeugtyp wie das Kennzeichen nicht. Zum vierten melde sie sich:

Schaumberger schrieb:Im Polizeibereicht steht: "in den Abendstunden". Die Zeugin meldete sich auch erst anderthalb Jahre nach dieser Beobachtung, also im Sommer 2002. Sie wird das sicher nicht mehr genau gewußt haben.  

Für belegt halte ich diese Aussage der Zeugin keinen Falls. Noch was zu den Zeitangaben.

Dwarf schrieb:Gegen 19.20 Uhr fragt ein Bekannter sie dort, ob er sie mitnehmen könne. Doch Katrin lehnt dankend ab, denn sie kennt den Fahrstil ihres Bekannten. Diese Begegnung ist das letzte sichere Lebenszeichen von ihr.

Dwarf schrieb:Zwanzig Minuten später beobachtet eine Zeugin Folgendes:

Rechnerisch wären wir da bei 19:40 Uhr. Die Elter von Katrin sollen 19:45 Uhr in Bergen eingetroffen sein. Erstaunlich, dass sie da den BMW nicht gesehen haben. Aber ganz sicher müsste der BMW ihnen noch in Bergen entgegen gekommen sein. Falls dieser nach Gross Gaddau gefahren ist.

Darum erachte ich das auch als wesentlicher.

Dwarf schrieb:Gegen 19.20 Uhr fragt ein Bekannter sie dort, ob er sie mitnehmen könne.

Dwarf schrieb:Diese Begegnung ist das letzte sichere Lebenszeichen von ihr.

Alles was danach folgte kann als Spekulation angesehen werden.

schluesselbund schrieb:Falls dieser nach Gross Gaddau gefahren ist.

Wieso sollte er nach Groß-Gaddau gefahren sein? Meinst Du der BMW-Fahrer hat sie tatsächlich nach Hause gebracht?
Dann wäre sie zu dem Zeitpunkt zu Hause gewesen, als ihre Eltern und Schwester in Bergen nach ihr gesucht haben. Das würde doch heissen, dass sie direkt vor ihrem Haus von jemandem abgefangen und verschleppt wurde, oder nicht?

seneca22 schrieb:Was, wenn sie vor Ort in ein Haus gebeten wurde („wärm Dich auf, dann bringen wir Dich nach Hause“). Was, wenn sie zurück zu ihrem Freund lief ?

Kann man das ausschließen ?

Hm, vermutlich schon. Denn dann hätte sie sehr wahrscheinlich die Suche/Rufe der Eltern mitbekommem

Hammurapi schrieb:sind die Eltern von Katrin aus einem triftigen Grund (möglicherweise weil Katrin telefonisch nicht erreichbar und zu der von der Schwester übermittelten Zeit nicht zu Hause war) nach Bergen aufgebrochen,. um in den Straßen rufend nach ihr zu suchen

Gehen wir weiter von diesem Zeitplan aus

schluesselbund schrieb:Rechnerisch wären wir da bei 19:40 Uhr. Die Elter von Katrin sollen 19:45 Uhr in Bergen eingetroffen sein

kann sie kaum zurück gelaufen sein. Wie gesagt, hätte sie dann vermutlich die Rufe der Eltern gehört. Immer vorausgesetzt, die Informationen, die wir zur Verfügung haben, sind richtig

Betrifft: Mitfahrgelegenheit am Neujahrsabend. Da war doch nicht so viel los.

Rick_Blaine schrieb:Hier aber gilt, was ich schon vor Monaten einmal geschrieben habe, und was auch von der Schwester oben bestätigt wurde: es war an jenem Abend eh nicht viel los. Noch dazu, dass es bei Gross Gaddau eben um ein winziges einsames Kaff geht.

Die Wahrscheinlichkeit, dass ausgerechnet an dem Abend ein komplett Fremder diese Strecke gefahren ist, ist nicht sonderlich gross. Ich würde mal sagen, wenn überhaupt ein Auto zu dieser Zeit dort vorbeigekommen ist, dann hat der Fahrer in ihrem Dorf oder einem der Nachbardörfer gewohnt und wollte nach Hause - und man kannte sich eventuell sogar, zumindest vom Sehen.

Ich greife jetzt nochmal diesen Gedanken auf und ergänze mal, weil ich als junge Frau auch so meine Erfahrungen in Sachen trampen gemacht habe:
- je weniger Autos irgendwo fahren und je verlassener die Gegend, desto eher wird angehalten. Meine Tramperfahrungen beziehen sich allerdings eher auf Griechenland. Kann sein, dass das eine Mentalitätssache ist. In ländlichen Gegenden, wo am Tag gerade mal 3 Autos vorbeikommen, hat damals nahezu JEDES Auto angehalten, v.a. außerhalb von Ortschafen.
- UND jetzt kommt noch ne Erfahrung, die ich als trampende junge Frau gemacht habe: ich konnte die Autofahrer meistens überreden, dass sie dahin fahren, wohin ich wollte, wenn es einigermaßen in der Richtung lag, dh kleine Umwege waren kein Problem. Und davon bin ich sogar ein wenig grundsätzlich ausgegangen.

Aber ich will jetzt Katrin nix zuschieben, nur weil ich die und die Erfahrungen mal gemacht habe. Es sind nur Gedanken.

War denn die ganze Familie bei der Suchaktion unterwegs? Zumindest die beiden Jungs waren doch zu dem Zeitpunkt noch sehr klein, die wurden sicher nicht alleine zu Hause zurückgelassen. Irgendjemand hätte dann etwas mitbekommen, wenn sich direkt vor dem Haus der Konerts eine Entführung abgespielt hätte. Da hält ein Auto an, da wird eine Autotür geschlossen, wenigstens das hätte jemand gehört, könnte ich mir vorstellen - gerade, wenn man sehnsüchtig darauf wartet und sich ein unheimliches Gefühl breitmacht, weil die Schwester immer noch nicht wie versprochen zu Hause eingetroffen ist. Da würde man doch auf jedes Geräusch doppelt Acht geben. Zumal in Groß Gaddau sicherlich zu der Uhrzeit nicht viel auf den Straßen losgewesen sein dürfte.

Kann mir jemand sagen, ob das mit dem Bus als gesichert gilt? Also, dass an diesem Abend keiner mehr gefahren ist? Irgendwo meine ich mal gelesen zu haben, dass angeblich doch noch ein Bus in Bergen gehalten hat, Katrin an der Haltestelle aber niemand mehr gesehen hätte. Wo kommt denn diese Information her?

Und um noch mal auf die drei Nürnberger Anrufe zurückzukommen: Ist irgendetwas über die stillgelegte Nummer aus dem UK bekannt? Den Anruf in Berlin finde ich ja schon sehr mysteriös, aber warum zusätzlich noch eine Nummer im Ausland, die zu dem Zeitpunkt ja schon gar nicht mehr existierte? Da wäre es doch interessant zu erfahren, wem dieser Anschluss mal gehört hat, um darüber eventuell noch eine Verbindung herzustellen...

Noch eine Ergänzung zu Euren Gedanken: hier wird ja oft gefragt, warum sie einerseits angeblich bei dem einen jungen Mann abgelehnt haben kann, auf Grund dessen Fahrstil mitzufahren und es andererseits heißt, wieso steigt sie dann bei einem völlig Fremden ein. (wenn es denn so war).

Ich habe das schon desöfteren im Thread geschrieben, aber es widerholt sich ja alles hier.

Es gibt auch noch den Faktor Zeit: Nehmen wir an, Katrin stand an der Bushaltestelle. Dann kommt der Typ da vorbei und sie lehnt ab. Vielleicht stand sie daraufhin 10-20min (keine Ahnung, aber ein sehr großes Zeitfenster gibt es ja anscheinend nicht, wenn man die Zeitangaben anschaut), aber vielleicht stand sie da dann frierend, hatte meint, dass es bald eine andere Möglichkeit gäbe und ist durch die Kälte "mürbe" geworden und hat irgendwann gedacht, "wenn ich jetzt nicht einsteige, komme ich total zu spät. Es wird riesigen Ärger geben" und hat dann die nächste Gelegenheit, die sich bot, ohne zu zögern genommen.

schluesselbund schrieb:Rechnerisch wären wir da bei 19:40 Uhr. Die Elter von Katrin sollen 19:45 Uhr in Bergen eingetroffen sein. Erstaunlich, dass sie da den BMW nicht gesehen haben. Aber ganz sicher müsste der BMW ihnen noch in Bergen entgegen gekommen sein. Falls dieser nach Gross Gaddau gefahren ist.

Ich denke auf die Sekunde genau sind die gesamten Zeitangaben nicht anzusehen. Weder die von Eltern, noch die von der Zeugin oder des Zeugens. Ein paar Minuten Zeitabweichung kann man sicher in seine Überlegungen mit einbeziehen.

schluesselbund schrieb:Wie auch immer, aber demnach wäre der BMW Fahrer der Letzt gewesen welcher Katrin gesehen hat.

Richtig, aber wir sprachen ja gerade von Zeugen. Und ich würde sagen, dass wenn es diesen BMW Fahrer wirklich gab und wenn Katrin in dieses Fahrzeug einstieg, dann ist der Fahrer kein Zeuge sondern der Täter.

schluesselbund schrieb:Aber ganz sicher müsste der BMW ihnen noch in Bergen entgegen gekommen sein. Falls dieser nach Gross Gaddau gefahren ist.

Das ist gut möglich, daß ein BMW oder auch das Fahrzeug in dem Katrin entführt wurde ihnen entgegen kam. Aber die Familie merkt sich doch nicht jedes Auto, daß ihnen entgegen kommt, erst recht nicht bei der Aufregung, die damals geherrscht haben muß.

cromm schrieb:Wieso sollte er nach Groß-Gaddau gefahren sein?

Das ist nicht ausgeschloßen. Die Tat kann auch erst bei Groß Gaddau passiert sein. Es wurde ja auch alle Waldstücke von Bergen bis Groß Gaddau abgesucht. In einem Waldstück in der Nähe von Groß Gaddau, soll ja der Hund eines Spaziergängers einen menschlichen Knochen gefunden haben, den er danach wieder in den Wald geschleppt hat.

cromm schrieb:Dann wäre sie zu dem Zeitpunkt zu Hause gewesen, als ihre Eltern und Schwester in Bergen nach ihr gesucht haben.

Dem ist nicht so. Schau dir bezüglich Zeitangaben nochmals einen Beitrag von 22:28 an. Kurz um 19:40 war die Zeugensichtung von Katrin in Bergen Dumme. Um 19:45 waren die Eltern von Katrin in Bergen Dumme.

Sollte Katrin in diesen "BMW" zugestiegen sein, so muss wohl davon ausgegangen werden, dass Katrin den Fahrer fragte ob er Richtung Gross Gaddau fährt. Warum sollte sie zusteigen wenn die Fahrt nicht in dies Richtung geht?

schluesselbund schrieb:dass Katrin den Fahrer fragte ob er Richtung Gross Gaddau fährt.

Es stellt sich allerdings hier die Frage, ob ein Ortfremder überhaupt Groß Gaddau kennt, geschweige denn den Weg dort hin. Dieser Ort hat nur ein paar wenige Einwohner.

Schaumberger schrieb:In einem Waldstück in der Nähe von Groß Gaddau, soll ja der Hund eines Spaziergängers einen menschlichen Knochen gefunden haben, den er danach wieder in den Wald geschleppt hat.

??? Wann war das? Hast Du die Quelle noch? Woher ist die Geschichte?

Schaumberger schrieb:Es stellt sich allerdings hier die Frage, ob ein Ortfremder überhaupt Groß Gaddau kennt, geschweige denn den Weg dort hin. Dieser Ort hat nur ein paar wenige Einwohner.

Das stimmt zwar, aber er muss den Ort ja gar nicht kennen. Als er bei der Bushaltestelle angehalten hat, kann er Katrin gefragt haben in welche Richtung sie möchte. Sie kann darauf geantwortet haben, dass sie in Richtung Groß Gaddau möchte. Darauf braucht er dann nur zu antworten, da muss ich auch lang.

Sillyrama schrieb:??? Wann war das? Hast Du die Quelle noch? Woher ist die Geschichte?

Das war im April 2003. Kam in der Doku "Spurlos Verschwunden" ab Minute 14:20

https://www.youtube.com/watch?v=R5ThVSFi468

@Schaumberger: Danke für die sehr genaue Angabe! Ich habe die Dokus auch gesehen, aber manchmal vergisst man doch solche Details.