Der Fall Tanja Mühlinghaus

Was ich auch noch interessant finde, ist die Chronologie der Entstehung des Filmbeitrages, der gestern Abend ausgestrahlt wurde.

Aus den Beiträgen von @mulle1965 kennen wir ja den genauen Tag, an welchem in der JVA das Interview aufgezeichnet wurde.


Am 30.Juli 2016 hatte sie geschrieben:

Übrigens, wir werden heute vom WDR in die JVA begleitet.

Die weiteren Geschehnisse, wo dann das Treffen mit Tanja angebahnt werden sollte, fanden ja laut Filmbeitrag erst ein 3/4 Jahr später statt. Also ca. im März 2017.

Deshalb müsste man doch eigentlich vermuten, dass der Filmbeitrag ursprünglich einem ganz anderen Drehbuch folgen sollte. Denn als man den Drehtag in der JVA plante, waren die Ereignisse im März 2017 bestimmt noch nicht absehbar.

@EDGARallanPOE der März 2017 dürfte der Entlassungsmonat von P.O. gewesen sein, daher die Verspätung. Vielleicht hatte er sich eine frühere Entlassung erhofft. Man könnte daraus auch schließen, dass die Behörden keinerlei Bedeutung in seinen Aussagen gesehen haben. Ich glaube auch nicht, dass sich polizeilich irgendwas in dem Fall tut.

grizzlyhai schrieb:der März 2017 dürfte der Entlassungsmonat von P.O. gewesen sein, daher die Verspätung.

Ich verstehe was du meinst...

Aber selbst wenn sich bei dem Treffen in der JVA aufgrund des Gespräches, die Geschehnisse im März 2017 grob abgezeichnet hätten......Man fuhr ja bereits mit Kamerateam in die JVA. Also muss doch im Vorfeld schon irgendeine Idee seitens des Regisseurs, bezüglich des Filmbeitrages bestanden haben.

@EDGARallanPOE das ist richtig. Wer weiß, was da wie zusammengeschnitten wurde. Es wurde ja spekuliert, dass sich Tanja und P.O. durchaus über'n Weg gelaufen sein könnten. Vielleicht ein Gespräch, mehr aber auch nicht. P.O. hat wohl auch mal behauptet, Frau und Kind seien bei einem Verkehrsunfall gestorben. Demnach müsste er ja mehrere Kinder haben.

Deshalb müsste man doch eigentlich vermuten, dass der Filmbeitrag ursprünglich einem ganz anderen Drehbuch folgen sollte. Denn als man den Drehtag in der JVA plante, waren die Ereignisse im März 2017 bestimmt noch nicht absehbar

@EDGARallanPOE Möglich wäre aber auch, dass man den Beitrag ursprünglich in einem anderen Themenblock unterbringen wollte und sich aufgrund der jüngsten Ereignisse dann dieses Thema anbot. Wobei ich es auch nicht für unmöglich halte, dass das Team es schon absehbar fand, dass der Mann vermutlich nicht die Wahrheit sagen wird.

Auch wenn die Doku Tanjas Schicksal leider nicht klären konnte, finde ich es wichtig das diese ausgestrahlt wurde. Falls Tanja lebt, dann wird sie wahrscheinlich auch manchmal ihren Namen im Internet eingeben. Vielleicht sieht sie dann irgendwann die Doku und sieht auch wie dieser Patrick O. ihre Mutter hintergangen hat.
Ich würde es der Mutter wirklich wünschen, wenn sie sich dann einen Ruck geben würde und ihrer Mutter ein Lebenszeichen gibt.
Auch weiß sie nach der Doku, dass ihre Mutter sie noch immer wie damals vermisst und sucht.
Vielleicht ist das hier jetzt Wunschdenken von mir, aber man sollte nie aufgeben.

Sehr interessant in diesem Zusammenhang ist die komplexe Abhängigkeit der Eltern, von den Geschehnissen der nächsten Jahre-,Jahrzehnte.

Hätte P. etwas mehr Koordination und Geschick gezeigt, hätte er die Frau ausnehmen können.

Besonders an dem Fall des Vaters, der die 2. IS-Spinner als Kinder hatte, zeigt sich welche Summen da rausholbar sind. Die  Syrer hatten den schon ordentlich abgeschröpft.

Auch in diesem Zusammenhang total erschreckend für die Eltern, wie schnell Kinder, die mit der mangelhaften Idee des Geldverdienens indoktriniert, von einer anderen Gesellschaftsform in Monaten völlig umgedreht wurden.

Wenn man vorher gesehen hat, wie Frauen in Fernpartnerschaften dazu gebracht werden, an Telefonkontakte Geld zu überweisen.

Die einzige Abhängigkeit die allen Gesellschaftsschichten gleich vorhanden ist, ist heute, die Abhängigkeit von den kleinen Kinderzahlen, in den Familien.

Früher gab es das so wahrscheinlich nicht. Menschliche Gefühle in Spenden, Versicherungen, Familienbeziehungen ist die lohnendste Form für Menschen ohne Ausbildung.

Das seht ihr an P. dem Drücker. Das ganze wirft ein hartes Bild in die Welt, aber OK......die Gewinner des Systems, haben genau das, so gewollt.

Pfuh.. Auch eben angeschaut.
Man bedauert nach dem Ansehen sogar, dass man dem Märchenerzähler nochmals eine Bühne geboten hat - zumindest geht es mir so.

Er wirkt auf mich zwar unsympathisch und selbstgefällig, teils total unglaubwürdig (z.B. bei der Frage nach dem Alter auf dem angeblich gefälschten Ausweis von Tanja) - aber nicht annähernd so irre wie er anscheinend sein muss um so eine Geschichte zu erfinden und bis heute durchzuziehen.

Ein kleiner Teil von mir freut sich boshafter Weise darüber, dass PO öffentlich im Fernsehen als Lügner gebrandmarkt wird.
Da er der Familie Tanjas bisher jeglichen handfesten Beweis schuldig geblieben ist, stock-photos als Bilder der Tochter auf FB ausgibt (Google-Bildersuche) etc. muss man davon ausgehen, dass PO sich alles aus den Fingern lutscht.
Die Alternative dazu wäre eine Tanja, die ebenfalls bewusst mit der Hoffnung der Mutter spielt. Das ist Blödsinn wie ich finde.
- Warum sollte Tanja anonym bleiben wollen, aber PO bis ins TV vorschicken? Die Gefahr, dass jemand PO als Teil des neuen Umfelds von Tanja - und dadurch ihre neue Identität - erkennt wäre viel zu groß..

Arme Familie. Als wäre das Verschwinden allein nicht bereits schlimm genug.
Es ist noch zusätzlich sinnlos grausam.

poursoi schrieb:Wobei ich es auch nicht für unmöglich halte, dass das Team es schon absehbar fand, dass der Mann vermutlich nicht die Wahrheit sagen wird.

Ich kann mir auch vorstellen dass da Reporter im Vorfeld ein wenig selbst nachgeforscht haben. Es sollte nicht allzu schwierig sein, POs Aussagen zu veri- oder falsifizieren, wenn man die Ressourcen hat. Zumindest würde ich mir das vom von dem TV-Format erwarten in dieser Situation.
Es muss nachvollziehbar sein, was PO in seiner angeblichen Zeit bei der Drückerkolonne tatsächlich getan hat. - Hätte es diesbezüglich Hinweise auf seine Glaubwürdig gegeben, wäre dies imho Gegenstand der Sendung gewesen.
Schade dass so eine Fantasie an einen derart kaputten Geist verschwendet ist.

Bannach-Tarski schrieb:Hätte P. etwas mehr Koordination und Geschick gezeigt, hätte er die Frau ausnehmen können.

Ich denke nicht das das seine Intention war, denn er hat es ja gar nicht erst versucht. Mein persönlicher Eindruck ist das Patrick O. Aufmerksamkeit möchte. Finanzielle Interessen stehen bei ihm in Bezug auf Tanja M. nicht im Vordergrund, bzw. sind gar nicht vorhanden. Ich glaube auch nicht das er eine sadistische Freude daraus gewinnt, Tanjas Familie Hoffnungen zu machen und diese Hoffnung dann wieder zu zerstören. Vielmehr benutzt er Tanjas Familie um durch sie Aufmerksamkeit auf sich zu lenken und nimmt dadurch billigend in Kauf das er sie enttäuscht und ihnen Schmerz zufügt.

jeder verschwendete gedanke an dieses kranke hirn ist zu viel

Dwarf schrieb:Ich glaube auch nicht das er eine sadistische Freude daraus gewinnt, Tanjas Familie Hoffnungen zu machen und diese Hoffnung dann wieder zu zerstören. Vielmehr benutzt er Tanjas Familie um durch sie Aufmerksamkeit auf sich zu lenken und nimmt dadurch billigend in Kauf das er sie enttäuscht und ihnen Schmerz zufügt.

Hab mir die Aufnahme auch angesehen.......Ob ihm diese Aufmerksamkeit ausgereicht hat ?

Von was lebt PO denn nun seit seiner Haftentlassung ?

Mir kam es so vor , als dass er drauf wartete , bis Tanjas Mutter ihm als Schwiegersohn und Vater eines Enkelkindes (?? ) mit deren Beschreibung er sich schmückt , mit dem Vorschlag um die Ecke kommt , ihn bei sich aufzunehmen , dann würde "Tanja" es vielleicht eher schaffen , sich bei ihrer Familie zu melden , was vermutlich nicht eintreffen wird , so wenig wie die letzten Jahre....

Es muss nicht immer Bargeld sein . So ein Familienanschluss wäre doch auch was wert in seiner Situation ....

Es gibt das Münchhausen-Stellvertreter-Syndrom in verschiedensten Ausprägungen und das hier ist für mich eine davon. Der Typ will das selbst gern, dass das wahr ist, weil er selbst gern der Mann sein möchte, als der er in dieser Geschichte in Erscheinung tritt. Manche opfern für diese Geschichten die Gesundheit der eigenen Kinder, andere eben den Seelenfrieden einer verzweifelten Mutter.

Ich bin hier im Thread eigentlich nur stille Mitleserin.

Die Doku habe ich mir auch angesehen. Ich kann Po einfach nicht verstehen. Warum macht man so etwas? Mit der Hoffung der Familie zu spielen ist wirklich unterste Schublade. Ich habe die ganze Story,welche er damals hier im Forum preisgab gelesen.  Ich kann einfach nicht verstehen,wie man sich so etwas ausdenken kann. Ich kann mir gut vorstellen,dass er seine Storys selber glaubt.

Der Familie von Tanja wünsche ich,dass endlich Klarheit in den Fall kommt und Sie erfahren was mit Tanja passiert ist.

Comtesse schrieb:Es gibt das Münchhausen-Stellvertreter-Syndrom in verschiedensten Ausprägungen und das hier ist für mich eine davon.

Aufgrund des Umfangs der ganzen Geschichte und des langen Zeitraumes, der sich inzwischen über Jahre hinzieht, sollte man auch diese Möglichkeit in Betracht ziehen.

Comtesse schrieb:Es gibt das Münchhausen-Stellvertreter-Syndrom in verschiedensten Ausprägungen und das hier ist für mich eine davon.

Dir ist da ein kleiner Fehler unterlaufen.

Die psychische Störung, welche du meinst nennt sich Pseudologia Phantastica.

Das Münchhausen-Syndrom ist eine Unterart dieser Störung. Da sie sich aber auf das Erfinden von Krankheiten bezieht, ist sie in unserem Kontext nicht anwendbar.

EDGARallanPOE schrieb:Das Münchhausen-Syndrom ist eine Unterart dieser Störung. Da sie sich aber auf das Erfinden von Krankheiten bezieht, ist sie in unserem Kontext nicht anwendbar.

Und das nicht mal auf das Erfinden eigener Krankheiten, sondern auf die von Angehörigen, vorzugsweise der eigenen Kinder.

@EDGARallanPOE
Danke für die Aufklärung, ja, dann ist es genau umgekehrt. Ich wusste nicht, dass es Pseudologia Phantastica gibt, ich kenne nur das Münchhausen-Stellvertreter-Syndrom und dachte mir nur selbst, es ist irgendwie ähnlich von der Psycholigie, die dahintersteckt. Ebenso der Fall mit der Lehrerin, die sich jahrelang als Stalkingopfer inszeniert hat, um Aufmerksamkeit und Mitleid zu erregen. Im Grunde alles innerlich ganz arme Menschen, die geliebt und beachtet werden wollen in einem (übersteigert krankhaften) Maß, das ihnen das normale Leben nicht bieten kann. Das wird wohl seine Wurzeln schon in der Kindheit so eines Menschen haben, um so zu werden.

Warum nicht mal einen Privatdetektiv auf ihn ansetzen? Dann lässt sich ja herausfinden ob es da wirklich Kontakt gibt.

Was ich nicht verstehe (sorry, falls das schon gefragt / angemerkt wurde), ist, dass die Polizei da nichts machen kann. Das ist immerhin ein offizieller Vermisstenfall, die Person war damals noch minderjährig und es geht darum, eine Straftat auszuschließen. Wieso können sie den Mann nicht befragen (ggf. auch beobachten) und seine persönlichen Verhältnisse in Erfahrung bringen? Kann doch so schwer nicht sein!?

VanGogh schrieb:Was ich nicht verstehe (sorry, falls das schon gefragt / angemerkt wurde), ist, dass die Polizei da nichts machen kann. Das ist immerhin ein offizieller Vermisstenfall, die Person war damals noch minderjährig und es geht darum, eine Straftat auszuschließen. Wieso können sie den nicht Mann befragen (ggf. auch beobachten) und seine persönlichen Verhältnisse in Erfahrung bringen? Kann doch so schwer nicht sein!?

Moment mal. Sollte seine Geschichte stimmen, was soll die Polizei dann machen? TM ist erwachsen und hat damit ein Anrecht auf selbstbestimmtes Aufenthaltsrecht. In dieser Hinsicht braucht die Polizei nichts zu tun. Erweist es sich wirklich als reine Fantasie, was wir ja nicht 100%ig wissen,bleibt es weiter ein Vermistnfall und die Polizei ermittelt wie üblich