Der Fall Tanja Mühlinghaus

@ Smilla

ich befürchte:

- T hat die Briefe nicht selbst eingeworfen, sondern der Einwurfort soll das lokale Verschwinden covern

- die Aufgabe der Briefe war aus heutiger Sicht klar: Zeit gewinnen, durch den Bezug zwischen den Briefen (welche evtl. sofort nacheinander geschrieben wurden) Glaubwürdigkeit erhöhen, um den Verschwindezeitpunkt oder Mordzeitpunkt zu covern.

Ich habe das Gefühl, der Täter hat sich verraten, weiss nur noch nicht, wodurch....

Mich würde interessieren, ob die Familie(n) überprüft wurden, bei denen sie Babysitting gemacht hat. Warum hat sie das extra erwähnt ? Spätestens, wenn von da eine Anfrage gekommen wäre, ob sie dann und dann kommen könnte, hätten die Eltern sie sowieso entschuldigt.

@seli

jau, Guten Morgen, die muessten leider DNA-gerastert werden, so behutsam wie möglich.

@Smilla

dein Hinweis mit der Anrede war (für mich) sehr hilfreich, er liefert nämlich einen möglichen Einstieg in die Mechanik des Briefes.

Guten Morgen,
Selbst wenn sie DNA haben ( was ich stark bezweifle ), wird ihnen die nichts nützen, solange sie kein Vergleichsmaterial haben.
Bei Jugendlichen im pubertären Alter werden Nachforschungen meist sehr lax gehalten, da erst einmal davon ausgegangen wird, daß sie weggelaufen sind. Richtige Verhöre im Umfeld finden da kaum statt.

@seli

DNA-Quelle von der Briefmarke, VGLM aus der Zielgruppe?

@seli

-§ 211 verjährt nicht, und -wenn ich mich nicht ganz täusche- dann ist die Indizienkette hier in diesem ganz konkreten Fall NUR SO zu schliessen.

Entweder die Anklage auf 211 läuft- oder nicht.

Möglich, daß an eine DNA auf der Briefmarke damals schon gedacht wurde, aber ob man damals schon soweit war ?? Möglich auch, daß der Täter ( daß es einen gibt, bin ich überzeugt ) nicht daran gedacht hat und die Briefmarke selbst befeuchtet hat, aber unmöglich, von einer Person DNA zu fordern, wenn es keine konkreten Verdachtsmomente gibt.

Hallo Seli, ich fasse mich kurz, Du scheinst dich ja auszukennen. ;-)

-DNA auf Marke wurde gesichert
-den konkreten Verdacht gibt es, aber: Unschuldsvermutung...

Wenn es einen konkreten Verdacht gibt, dann gibt es auch Indizien, was eine DNA Abnahme ermöglicht.
Zudem kann man daraus schließen, daß der Täter aus dem näheren Umfeld von Tanja kommt.

ich schreib das jetzt mal, dann kann ich besser schlafen:

Neben den grösstenteils abgeklärten Rahmenbedingungen halte ich die beiden Briefe für entscheidend wichtig, viele andere TN hier haben dazu bereits viele Details zusammengetragen, ich sehe als eindeutiges Merkmal die fast schon perfektionistische Gesamtmechanik der Briefe, auf den Ebenen Format, Kommunikationsabsicht, Gliederung, Historie, Verschleierung, Emotionalität, Details (das ginge schon ins Täterwissen)

Hier könnten sich eventuell sogar die beiden Täter verraten haben.

Warum denkst Du, daß es 2 Täter gibt ?

Kurzversion:
Der hier vorliegende Fall ist (wie ja leider bekannt) "normalanalytisch" schwer zu lösen, da viele (man nennt das so) Puffer integriert wurden. Der wichtigste Puffer für den Täter ist juristisch das felsenfeste Alibi. Daher zwingt der Täter eine zweite Person in eine Abhängigkeit. (win-win)

Jetzt hab ich das verstanden, im juristischen Sinn ist eine solche Person ja (leider) kein Täter, als Mitwisser,oder Helfer gehen solche Leute ja auch straffrei aus.
Für mich war diese Tat auf jeden Fall geplant, niemand kann aus dem Augenblick heraus einen Menschen über längere Zeit versteckt halten.

Nope, beiden Tätern ist die direkte Tatbeteiligung nachzuweisen, wenn es gut läuft.

Dieser Fall sollte noch einmal komplett neu aufgerollt werden und das möglichst, bevor niemand mehr zur Rechenschaft gezogen werden kann, weil inzwischen verstorben..............wie das in letzter Zeit häufig der Fall ist.

@DE_Zwo

Kannst du noch mal erklären, wie du das mit den Puffern und zwei Tätern meinst ? Was für eine Abhängigkeit meinst du?
Meiner Ansicht nach braucht hier noch keiner ein felsenfestes Alibi, weil es:

a.) keine Leiche gibt
b.) keinen konkreten Verschwindezeitpunkt gibt

Was das familiäre Umfeld betrifft:
Hätte es da etwas gegeben, was über normale pubertäre Konflikte hinausgeht, wären die Gespräche mit dem Jugendamt der beste Zeitpunkt gewesen um es zu offenbaren. Auch hat Tanja nie darauf bestanden, aus der Familie genommen zu werden (das hätte sie ohne Angabe von Gründen jederzeit machen können, das Jugendamt darf das nicht ablehnen. Sie käme dann eben erst mal in ein Heim, nicht in betreutes Wohnen. Dazu muss sie weder drohen noch verschwinden.)

Von familiären Konflikten können viele Leute im weiteren Umfeld gewusst haben, auch vom Hasen und Babysitten usw.

Interessant fände ich noch, ob Tanja öfter von der Mutter von der Schule abgeholt wurde oder ob es einen speziellen Grund gab, das gerade an diesem Tag zu tun.

@Burgunder

Die Bewertung des Familienkonflikts ergibt sich meinerseits weniger aus den Medieninfos, als vielmehr der Trauerkorrespondenz Ihrer Frau Mutter. (siehe oben) Signifikant.

Weiterhin: Das Jugendamt hatte Ihr offiziell mitgeteilt nicht im "betreuten Wohnen" aufgenommen zu werden. (Das ist die "ultima Ratio" des Amts, um junge Menschen aufzufangen, bevor sie abrutschen.) Aber sie wollte nicht raus?

Meines Erachtens ist der Täter so zwanghaft methodisch vorgegangen, dass man die Spur zurücklesen kann.

@Burgunder

es ist zu differenzieren zwischen den Instrumenten der Heimunterbringung (längerfristige Betreuung) und denen der Krisenintervention sowie Überbrückung. Zweiteres ist "betreutes Wohnen".

@Burgunder

Achso, zum Thema "Puffer": Unterbrechungen oder Verzerrungen einer Logik, um die Analyse zu erschweren.