Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

@HerculePoirot,

dein Engagement in Ehren und ich weis das sicher gut zu schätzen, dennoch bewegen wir uns jetzt mal in der Stunde, nämlich am 7.6 1997
genau zwischen 14 und 15 Uhr und wir bedenken auch nicht dass die Langendonks um 14.30  Uhr in Siegsdorf telefoniert haben.

Wir denken so meine ich , zu kompliziert.

Die langen Haare, kennst du jeden Zeitgenossen in deiner Umgebung, mal die Straße rauf oder runter oder auch mal aus
der Zeitung, das weiß kein Mensch, selbst wenn er schon Jahre dort lebt, ist Zufall oder Überlieferung.

Ich lebe jetzt seit 7 Jahren in einem Ort, kenne da den ein oder anderen, wenn da jetzt einer käme und meinte ich müsste alle, die da leben kennen, würde ich ihm sagen du hast ja nicht mehr alle Tassen im Schrank... nur mal als Beispiel

HerculePoirot schrieb:Da ist eine relativ große Lücke zu erkennen, wahrscheinlich bedingt durch das Herausnehmen des Films aus dem Fotoapparat.

Du musst aber auch bedenken, dass uns
a) nicht alle Fotos gezeigt wurden und
b) sich die Lücke auch so erklären kann, dass sie die Strecke zwischen Walchensee und Chiemsee an einem einzigen Tag abgefahren sind. Das hab ich oben ja schon geschrieben, dass sie es auf diesem Stück aus unerfindlichen Gründen recht eilig hatten.

heideblume schrieb:es kann schon verschiedene Gründe haben, an den Tatort zurückzukehren

Es kann auch MEHRERE dieser Gründe zugleich gegeben haben. Der allein ausreichende Grund ist m.E., dass dort sein Fahrzeug herumstand. Irgendwie muss er ja an diesen abseitigen Ort hingekommen sein (wenn er nicht mit den Langendonks dort hinfuhr, was ich persönlich für ziemlich unwahrscheinlich halte). Wahrscheinlich hatte er es deswegen auch so eilig zurückzukommen. Auto am Tatort - nix gut!

krimifan. schrieb:Was macht man an abwegigen Plätzen und das meine ich im Wortsinn und was hat das kontaktfreudige Paar ggf. veranlasst just an diesem Ort zu verweilen?

Ich verstehe nicht, warum du auf diese Erklärung so fixiert bist und auch das "kontaktfreudig" so kompromisslos deutest (wofür es übrigens schon diverse Verwarnungen gehagelt hat).

Ich schließe diese Möglichkeit übrigens nicht komplett aus. Aber man müsste doch zumindest mal erklären, wie sich dieser Kontakt angebahnt haben könnte und warum man dazu bis nach Litzlwalchen fahren musste. Stille Orte gab es auch rund um Marquartstein oder Siegsdorf.

krimifan. schrieb:Im Grunde war das ganze ja im kleinsten getaktet, da bleibt nicht viel Zeit.

Du sagst es selbst. Wie sollte sich das also angebahnt haben? Dass der Täter die Langendonks von sich aus angesprochen hat, ob sie - gegen Geld - Lust auf einen flotten Dreier haben, ein älteres, seriös wirkendes Ehepaar in dieser ländlichen Gegend? Unmöglich!
Höchstens könnte die Initiative von den Langendonks ausgegangen sein, aber wie dann genau?
Und warum sollte sich eigentlich Herr Langendonk auf so was eingelassen haben? Für einen Stricher war der Typ zu alt.
Ja, und warum fuhren sie dafür bis nach Litzlwalchen?

Für diese Fragen müsste man schon einigermaßen vernünftige Vorschläge finden, bevor man diese Variante weiterdiskutiert.

@Menedemos,

ich schließe hier nichts aus. Wenn du für dich hier Grenzen ziehst und diese auch artikulierst dann ist das doch ok, für mich bleibt da hingegen alles offen.

Keiner will doch Harry und Truus Langendonk etwas andichten, das waren wie ihre drei Töchter sagen sicher nette und intelligente Menschen.

Jedoch haben Menschen auch Gedanken und Gefühle die einzigartig sind darum reden wir ja auch von dem Individuum Mensch.

Sollten die Kinder hier mitlesen ist mir das auch nicht angenehm, jedoch können und dürfen wir im Zuge der Wahrheitsfindung eben die Kontaktfreudigkeit nicht wegdiskutieren, in welchem Sinne man sie auch interpretieren möchte.

@schluesselbund
Zu dem Taximord bei Salzburg: Ich glaube nicht, dass das derselbe Täter war. Nachdem dieser Mord aufgeklärt werden konnte, wird die Polizei ja aktiv geworden sein und versucht haben, weitere ungelöste Verbrechen aufzuklären. Es wird wohl Fotos von diesem Täter geben und wenn man da Übereinstimmungen mit unseren Phantombildern erkannt hätte, wäre man dieser Spur nachgegangen. Vielleicht hat man ja auch den beiden Nürnberger Taxifahrern diese Fotos gezeigt. Aber es scheint, es hätte da keine Übereinstimmungen gegeben.
Der Mörder von Salzburg war auch VIEL leichtsinniger als unserer, er ließ sich mit dem Taxi fast nach Hause fahren und ermordete dann den Fahrer.

@krimifan.
Sex zu haben ist ja auch nicht verboten. Nur, wie gesagt, ich sehe noch kein Szenario, wie sich dergleichen angebahnt haben könnte.
Klar, man fragt sich schon, was sie so lange an diesem seltsamen Waldrand machten. Aber ansonsten sehe ich wenig Hinweise darauf.

@Menedemos

Gibt es Foto vom Taximörder? Mir ist nur der Fall aus XY bekannt. Und da gab es nur ein unbrauchbares Phantombild. Dazu eine Wage Personenbeschreibung. Ein DNA Profil dürfte vorhanden sein. Vom Mörder der Langendonks schwer vermutlich nicht.

Klar der Fall Taximord ist nur bedingt vergleichbar, wenn überhaupt. Was erst mal auffällt ist die Personenbeschreibung. Dann auch im niergend's draussen. Und letztlich war die Beute auch nicht der Redewehrt.

Ich habe mal versucht, wie es eigentlich mit Infos aus Pressearchiven aussieht. Ist sehr schwierig, oft reichen sie nicht lange genug zurück. Andere sind kostenpflichtig, ohne dass man weiß, ob man überhaupt fündig wird. Noch andere geben das Archiv nur für Abonnenten frei.

Vielleicht kommt einer von euch da noch mal weiter, z. B. hier:

https://www.nachrichten.at/archiv/#/Suche=1/

http://www.recherchetipps.de/Archive/body_archive.html

Wikipedia: Wikipedia:Nachschlagewerke im Internet/Zeitungen

> http://www.spiegel.de/video/mord-an-ehepaar-langendonk-spiegel-tv-ueber-profiler-video-1732705.html

Oben im Link ein neueres VIDEO – leider viel zu kurz!! :(
Falls erhältlich, bitte das VOX-TV Video teilen.

Der Bericht auf e-110
> http://www.e110.de/mit-dem-taxi-zum-tatort-zurueck/ (Archiv-Version vom 07.06.2017)

schluesselbund schrieb:Gibt es Foto vom Taximörder? Mir ist nur der Fall aus XY bekannt. Und da gab es nur ein unbrauchbares Phantombild. Dazu eine Wage Personenbeschreibung.

Ein veröffentlichtes Foto gibt es meines Wissens nicht. Überhaupt scheint der Täter nicht derjenige zu sein, den man damals gesucht hat. Ich weiß nicht, ich hab das nicht ganz kapiert.

@all

Haltet ihr das eigentlich auch für so unmöglich wie ich, dass der spätere Täter den Langendonks spontan Sex angeboten hat?

Seltsam – im VIDEO sagen sie daß die Langendonks zuerst mit einem Messer angegriffen wurden und erst dann erschossen!
> http://www.spiegel.de/video/mord-an-ehepaar-langendonk-spiegel-tv-ueber-profiler-video-1732705.html

Was stimmt wirklich?

@RAIDHO
Das sind doch alles schon bekannte Links. Ich denke, es bringt nichts, Altbekanntes immer neu zu posten.

@Menedemos
Man hat niemanden konkret gesucht im Taximord, aber unter anderem auch einen 22-jährigen Tennegauer (woanders: Salzburger) unter die Lupe genommen. Später wurde nach jemandem (ob bekannt oder nicht?) gefahndet, der diverse PKW-Einbrüche und einen PKW-Diebstahl begangen hat. Alles war nachher der im Jahr 2000 tot aufgefundene Tennegauer. Hat also schon einiges auf dem Kerbholz.

Menedemos schrieb:Haltet ihr das eigentlich auch für so unmöglich wie ich, dass der spätere Täter den Langendonks spontan Sex angeboten hat?

JA! :D Entspricht so gar nicht der Lebenserfahrung.

Außerdem sind's hier 6 Schüsse und nicht 8 und die L.s seien seit "mehreren Wochen" auf der Alpenstraße unterwegs.

Ok, das Posten hat doch gelohnt. ;)

Menedemos schrieb:Haltet ihr das eigentlich auch für so unmöglich wie ich, dass der spätere Täter den Langendonks spontan Sex angeboten hat?

Ich halte es für unwahrscheinlich. Vielleicht wurde doch was anderes angeboten....
....kann vieles sein, das könnte von Hilfe bis zu Ratschläge/Tipps gewesen sein.

heideblume schrieb:Ok, das Posten hat doch gelohnt.

Siehste. Ich hatte das Datum übersehen.

@RAIDHO
@heideblume
Man darf in so einem Trailer nicht alles so wörtlich nehmen. Wie soll man z.B. an verkohlten Leichen feststellen, ob sie zuerst mit dem Messer verletzt wurden?
Und im ganzen VOX-Bericht war von mindestens 7 Schüssen die Rede. Müssen ja nicht alle getroffen haben.

Menedemos schrieb:Wie soll man z.B. an verkohlten Leichen feststellen, ob sie zuerst mit dem Messer verletzt wurden?

Nun ja, aber nachher hat man sich ja festgelegt. Zuerst geschossen und dann die Kehlen durchgeschnitten. Ich vermute schon, dass man auch bei verkohlten Leichen so etwas noch feststellen kann. Oder meinst du, das ist nur eine logische Schlussfolgerung, weil man Leute mit durchgeschnittener Kehle nicht mehr erschießen muss ...

heideblume schrieb:Oder meinst du, das ist nur eine logische Schlussfolgerung, weil man Leute mit durchgeschnittener Kehle nicht mehr erschießen muss ...

Ja, das würde ich durchaus so sagen. Vor allem muss man ihnen nicht mehr in die Hand schießen.

Hm.

Kann es eigentlich nicht sein, dass der Täter einfach nur ein Wohnmobil stehlen wollte, das scheinbar verlassen am Waldrand stand? Er sah die L.s nicht hinter dem Wohnwagen oder sie waren gerade im Wald. Beim Aufbrechen oder Einsteigen wird er von den L.s überrascht. Er richtet ein Blutbad an und muss deshalb seine Pläne ändern, denn bei Mord ermittelt die Polizei doch ganz anders als bei Diebstahl. Da will er nichts riskieren. Also fährt er die Leichen weg.

Allerdings fällt es mir bei einem solchen Szenario schwer, einen Grund für die Rückkehr des Täters zu finden. Aber vielleicht hat er gemerkt, dass er seinen Ausweis dort verloren hat?

Menedemos schrieb:Und im ganzen VOX-Bericht war von mindestens 7 Schüssen die Rede. Müssen ja nicht alle getroffen haben.

Den VOX-Bericht konnte ich nicht sehen da er nirgendwo mehr gespeichert ist.
Ich verstehe es so: Die Langendonks wurden mit 6 Schüssen getötet, die anderen gingen wohl daneben.
Bei Minute 00:50 im kurzen Video sieht man ja die Nummer 8.
> http://www.spiegel.de/video/mord-an-ehepaar-langendonk-spiegel-tv-ueber-profiler-video-1732705.html

Die Pistole Tokarew TT33 7,62 mm hat maximal 8 Schüsse im Magazin. Folglich hatte er alle losgeballert!
Auf Waffenforen findet man viele Infos+Details zur Tokarew TT33 - scheinbar ist ihr Abzug eher hart zum drücken,
das könnte bei schwächeren Personen oder ungeübten Schützen dazu führen dass sie ihr Ziel verfehlen.
Es gibt auch Videos auf Youtube wo die Waffe im Einsatz gezeigt wird. Ich habe gelesen dass sie ein Rumänisches
Produkt ist. Ich bin überhaupt kein Waffenfreak, also Laie. Scheinbar wird sie noch heute oft gefunden, mit Hilfe
von Metalldetektoren in Wäldern usw.

Ich wundere mich schon warum die Kripo nicht näher af die Waffe eingehen will. Selbst bei den neuesten
Meldungen wie auf e-110.de steht u.a. nur dass die Waffe bis anhin nicht gefunden wurde.

@RAIDHO
Ich habe die Sendung damals ja mitprotolliert und alles, was mir an Infos neu erschienen ist, hier reingeschrieben zum Nachlesen:

Beitrag von Menedemos (Seite 146)

Es gab auch von den anderen keine Proteste, dass ich was Wichtiges vergessen hätte.

Ich finde den e110 Bericht ganz erfrischend, vorallem werden auch die User, die unermüdlich für die Aufklärung in diesem Fall kämpfen miterwähnt.

Interessant und neu, Zitat:
Die Ermittler vermuten, dass der Täter das Paar womöglich ausrauben wollte – die Holländer hatten eine größere Reisekasse mit Bargeld in verschiedenen Währungen dabei. Dann sei die Situation vielleicht eskaliert.
...
«Wahrscheinlich hat der Täter die gesamte Beute ausgegeben oder verloren», sagt Stampfl. Warum der Mann mit dem Taxi fuhr und nicht den Zug nahm, erklären sich die Ermittler mit einem «Zeitproblem». Der nächste Zug wäre erst am Morgen gegangen. «Er wollte wohl im Schutz der Dunkelheit zurückkommen.»



Die letzten Seiten wurde intensiv über die Fotos diskutiert, spekuliert und recherchiert. Mr ging es teilweise zu sehr ins Detail, da mir auch die Ortskenntnis fehlt und ich habe mich deshalb etwas ausgeklingt.
Der eingestellte Spiegel TV Bericht (zuerst auf VOX) mit den Worten von Alexander Horn Min. 1.35 bringt es aber auf den Punkt: bitte diesen Punkt auch berücksichtigen, solche Aspekte kamen zuletzt komplett unter, es muss nicht för jedes Detail eine komplette Erklärung geben imo

@Menedemos

Danke für diese Zusammenfassung, die kannte ich bisher auch nicht.

Manches scheint mir aber auch bei dem Profiler Spekulation zu sein, nicht anders als bei uns. Vorher will er z. B. wissen, wann die Einstiegshilfe in den Wald geworfen wurde?

Da heißt es jetzt auch wieder "zuerst zugestochen". Bisschen komisch, wenn man eine Pistole dabei hat, oder? Außerdem ist zustechen Nahkampf, schießen nicht unbedingt. Wenn man so nah ist, um zustechen zu können, müsste man schnell auf die Pistole wechseln, würde dann ja aber unweigerlich treffen, so nahe, wie man ist. Oder stach er, die L.s flüchteten und er schoss hinterher? Ist mir alles nicht so recht plausibel.

Äußerst merkwürdig finde ich auch, dass die Leichen zwei Stunden auf dem Weg herumgelegen haben sollen, bevor der Täter sie in den Wagen lud. Das ist doch völlig unnötig riskant! Es könnte doch jemand vorbeikommen. Oder war der Täter womöglich selbst abgehauen, überlegte es sich dann anders, kam zurück und packte die Leichen in den Wagen, um sie woanders hinzubringen? Aber woher will man überhaupt wissen, wann die Leichen verladen wurden?

Warum da 3 Stunden lang, von 15.00 - 18.00 Uhr, ständig Leute am Wohnmobil auf und ab gingen, wie der Zeuge beobachtet haben will, ist mir völlig unerklärlich. Andererseits soll der Kaffeetisch aufgebaut worden sein auf der flugplatzabgewandten Seite. Passt irgendwie nicht zu einem gemütlichen Kaffeetrinken.

Dass der Taxifahrer dagegen eine Landkarte vom Chiemgau kaufen musste, finde ich nicht so merkwürdig. Entweder kannte sich der Täter wirklich nur in unmittelbarer Nähe des Tatortes aus oder aber er tat so, um sich zu tarnen. Erst am Ende nach dem Aussteigen hat er sich dann doch verraten.