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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

17.021 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Ungeklärt, Feuer ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

23.09.2018 um 19:12
Tief in Italien wurde ein Waffen Versteck entdeckt, u.a. mit einer tt33.
Hier gibt's zwar keinen Italien Bezug, aber wer weiss....
https://www.lagazzettadelmezzogiorno.it/video/gdm-tv/1060047/bari-arsenale-d-armi-sepolto-nel-terreno-sequestrate-6-pistole-e-100-munizioni.html

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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

24.09.2018 um 02:03
Nun, die Tokarev war ja keine seltene Pistole. Der Fundort in Bari, das ist fast am südlichen Ende des italienischen "Stiefels," ist nun schon sehr weit vom Chiemgau entfernt. Einen Zusammenhang sehe ich da nicht.

So sonderlich professionell wie die Zeitung schreibt, scheint mir das Lager aber auch nicht. 6 Pistolen verschiedener Hersteller und Kaliber mit 100 Schuss Munition und alles in sehr gutem Zustand. Die Zeitung vermutet organisierte Kriminalität, was in Süditalien wohl ein naheliegender Schluss ist. Allerdings erscheint mir die Sammlung dafür recht zusammengewürfelt.

Egal was, mit unserem Fall hat das vermutlich nicht viel zu tun.


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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

25.09.2018 um 19:51
Zitat von NoellaNoella schrieb:Weil eben das Motiv etwas ganz Lapidares sein könnte.
Demnach wäre ein Foto auf der Kamera, das es evtl. gegeben hat oder auch nicht, genau so ein "lapidares" oder aber auch "brisantes" Motiv. Das hat doch bestimmt schon vorher jemand in Betracht gezogen oder?


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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

29.09.2018 um 23:47
Ich denke, es ist mal wieder an der Zeit, ein Tatszenario zur Diskussion zu stellen. Zur Veranschaulichung versuche ich es mit einem fiktiven Dialog. Ausgangspunkt ist, dass Truus und Harry einen, wenn auch nicht idealen, aber ruhigen Platz gefunden haben, um ihren Schokoladenkuchen und den frisch aufgebrühten Kaffee zu geniessen. Setzt Euch einen Moment mit an den aufgebauten Campingtisch, riecht den Kaffeeduft, lehnt Euch zurück und lauscht den Gesprächen, wobei ich das Niederländische übersetzt habe.

Harry: Herrlich diese Ruhe hier, mal kein Trubel.
Truus: naja, schön find ich es hier eigentlich nicht, lass uns bald aufbrechen und einen Campinplatz suchen.
Harry: Ach, Truus, du immer mit deiner Hektik, entspann dich. Noch ein Stück Kuchen?
Truus: Ne. Du schau mal, da kommt ein Typ daher, der sieht ja mächtig sauer aus.
Harry: Ach was, der will bestimmt nur ...
Alois: Joa woas is dös da? i glaub i sieh .net recht. Seids ihr da nei gfahrn um zu campen, i glaub i spinn. Ihr macht's die ganze Wiesn hin.
Harry: guten Tag, wir bleiben nicht lang, wir wollen ...
Alois: hoit dei Goschn Du Saukrippl, du elendiger. Schleich di sofort, sonst schiess i dir a fotzn dass des zwölfe Leitn nimmer hörst
Harry: wie Bitte?
Alois: jetzt siegi des erst: Käsköpf seids au no. I glaub i häng. Ihr verschwinds jetzt und zwar pronto, sonst vergiss i mi.
Truus: Entschuldigung, wir wussten nicht, dass das verboten ist, wir packen sofort zusammen ...
Harry: nichts da. Wir dürfen hier genauso sein. Wir bleiben ...
Alois: Du host es .net anders gwollt. Jetz gib i dir eine

Tatsächlich versucht der Alois auf Harry loszugehen. Es gelingt ihm jedoch nicht. Harry weiss sich zu wehren. Im Gegenteil: es ist Harry der Alois, eine Ohrfeige verpasst und ihm sogar noch den Arm umdreht. Gelernt ist gelernt. Alois ist noch wütender und in seiner Ehre verletzt. Er verzieht sich, wie Harry befohlen hat. Jedoch nicht ohne zurückzurufen: "I komm wieder, drauf koanst die verlassen, du Krippl du misrabliger".

Harry nimmt sichtlich stolz auf sich wieder am Tisch platz und gönnt sich ein extra Stück Kuchen mit Schlagsahne.Truus Bitte sofort aufzubrechen, weist er zurück.

Tief gekränkt kommt Alois zu seinem Hof zurück. Er erinnert sich an einen alten Seesack auf dem Heuboden. Vor vielen Jahren hat er einmal aus einer Laune heraus in einem Jugoslawienurlaub von einem dubiosen Kerl eine alte Pistole mit Munition erworben. Ein paar mal hat er damit in der Scheune auf Dosen geschossen. Gehen tut sie. Und er ist sauer. Richtig sauer. Er weiss, dass das sein Problem ist. Aber jetzt hält ihn nichts mehr. Er packt die Pistole ein. Und dazu noch ein Messer. Sicher ist sicher. Die werden sich wundern. Tun sie auch. Aber nicht lange. Alois startet durch, wie im Film, nein im Rausch, er schiesst, er schneidet, alles geht schnell ... .

Erst jetzt denkt er nach. Es ist wirklich passiert. Er muss weg, die Holländer müssen weg, der Camper muss weg. Schnell. Und weit weg. Er fährt solange der Sprit reicht. Soweit war er im Leben noch nie von seinem Hof weg. Dumm nur, dass er kaum Geld hat, tja eigentlich auch nie hatte und er muss ja auch zurück. Er muss die Kühe am morgen versorgen, so wie immer. Manchmal hat er das Gefühl, dass seine Kühe und sein Hund die einzigen sind, die ihn verstehen. Er bedient sich an den Geldbeuteln der Holländer. Wohl ist ihm dabei nicht. Er ist kein Dieb. Er fackelt das Ding ab. Das erste mal in seinem Leben fährt er nun Taxi. Das ist er seinen Tieren schuldig, er muss am morgen zurück sein ...


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30.09.2018 um 01:48
Tatsächlich halte ich es für durchaus möglich, dass sich die ganze Tat eskaliert hat. Dass es erst eine Auseinandersetzung gab, und der Täter dann zur aus seiner Sicht ultima ratio greifen musste: seinen Waffen.

Bei Deinem Szenario erinnere ich mich an jenen berühmten Fall im Salzkammergut, wo ein solcher Spinner nachts auf Camper geschossen hat, weil sie "seine Gegend" verschandelten. Der Fall ist aber geklärt worden.

Wenn ich das Szenario für mich weiterentwickle, dann allerdings etwas anders. Dann sehe ich die Langendonks dort campen, in ihren Liegestühlen vor dem Camper schlafen und den Täter im Camper nach Wertsachen suchen. Da erwacht einer oder beide der Langendonks, es kommt zur Auseinandersetzung im Wohnmobil...

Nur: das erklärt immer noch nicht die Anwesenheit der Langendonks im Hölzl noch die irrationalen Fahrten nach Nürnberg und zurück und am Ende auch nicht die Anwesenheit des Täters.

Zurück zu Deinem Szenario des "Verteidigers der Ruhe und Unversehrheit des Hölzls:" das Problem hier ist, im Gegensatz zum Salzkammergut-Fall, dass offensichtlich niemand in der Nachbarschaft einen solchen Täter kennt. Denn wer so besitzergreifend das Hölzl verteidigt, kann eigentlich nur aus der Gegend sein. Dabei ist das Hölzl, wie wir wissen, nicht sonderlich sehenswert etc. Der Salzkammergut-Täter hat damals in gewisser Weise auch ein Statement abgeben wollen gegen das wilde Campen. Und er war vorher schon in Erscheinung getreten.

Das Verhalten unseres Täters passt irgendwie nicht zu einem solchen Platzhirschen.


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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

30.09.2018 um 19:15
@Rick_Blaine
@mattschwarz
Schöne Geschichte, aber wenig plausibel. Die Hypothese, dass der Bauer von nebenan Amok gelaufen ist, hatten wir ja auch schon des öfteren. Aber wie @Rick_Blaine schon sagt, der wäre ja dann identifiziert worden. Außerdem war der Täter ein Profi und kein Bauer, der zum ersten Mal im Leben eine Straftat begeht (ja, ich weiß, das glaubt nicht jeder).
Gleichwohl schließe ich eine Eskalation in irgendeiner Form nicht vollkommen aus, aber der Wiesenbesitzer war es nicht.
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:die irrationalen Fahrten nach Nürnberg
Sorry, aber von der Schiene bist du nicht mehr abzubringen, oder? Nun ja, es kann ja nicht schaden, wenn unterschiedliche Hypothesen weiterverfolgt werden, das ist ja ein eherner Grundsatz sauberer Ermittlungsarbeit.

Ich bin trotzdem anderer Meinung. Ganz unabhängig von dieser Bemerkung ist mir vorhin noch ein Grund eingefallen, warum der Täter bis Nürnberg fuhr. Da wundern sich ja einige, sagen, "warum ist er denn nicht bloß 20 km gefahren..." Einige mögliche Antworten wurden hier ja schon gegeben, hier kommt eine neue:

Ede begeht den Mord, ungeplant. Ihm fällt ein, dass andere Leute aus der Unterwelt, wenn die davon hören, sofort denken könnten: "Das sieht doch ganz nach der Handschrift von Ede aus!" Eventuell wusste sogar jemand davon, dass Ede zu der Zeit in der Gegend war, vielleicht sogar wieso.
Das wäre verheerend! Ede würde erpressbar werden, und überhaupt. Der kleinste Hinweis an die Polizei und die Kacke wäre am dampfen. Das muss mit aller Macht verhindert werden!

Und da bleibt eben gar nichts anderes übrig, als die Karre und die Leichen so weit wegzufahren wie möglich.


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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

30.09.2018 um 21:19
Zitat von MenedemosMenedemos schrieb:Außerdem war der Täter ein Profi und kein Bauer, der zum ersten Mal im Leben eine Straftat begeht (ja, ich weiß, das glaubt nicht jeder).
Dem kann ich nur 100 % Zusprechen. Der Täter wusste zu jeder zeit was er machte. Da sieht alles nach wohl besonnen aus. Das beweist nur schon, dass man ihn nicht identifizieren konnte. Selbst lies er kein Spur zurück welche ihm zugeordnet werden konnte.

Was aus meiner Sicht überhaupt nicht zum Täterprofil passt sind die Kehlenschnitte.
Zitat von MenedemosMenedemos schrieb:Ede begeht den Mord, ungeplant. Ihm fällt ein, dass andere Leute aus der Unterwelt, wenn die davon hören, sofort denken könnten: "Das sieht doch ganz nach der Handschrift von Ede aus!" Eventuell wusste sogar jemand davon, dass Ede zu der Zeit in der Gegend war, vielleicht sogar wieso.
Den Gedanken finde ich gar nicht so abwegig. Der Täter wollte auch, dass in seinem Umfeld kein Verdacht aufkommt.
Zitat von MenedemosMenedemos schrieb:Und da bleibt eben gar nichts anderes übrig, als die Karre und die Leichen so weit wegzufahren wie möglich.
Da habe ich etwas eine andere Vorstellung. Ob nun der Täter 20 oder 400 Km. weit weg fährt spielt in dem fall keine Rolle. Sofern er wieder mit dem Taxi an den Tatort zurückkehrt. Anbei will ich gar nicht absprechen, dass ein weites Verbringen des Campers die Ermittlungen erschwert hätte.

Eine Verbindung Tatort Verbringort ergibt sich nicht. Was quasi nahe legt, dass der Verbringort mit der Tat bzw Tatmitiv eine Verbindung ergibt. Irgend etwas wollte der Täter damit anzeigen.


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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

30.09.2018 um 21:34
@Menedemos
Und weil Edes Plan so gut aufging, dass es sogar ein Phantombild gibt, sind die von ihm befürchteten Konsequenzen dennoch nicht eingetreten?
Nicht unmöglich, aber doch unwahrscheinlich.

Da sehe ich der den in Raubmord ausgearteten Diebstahl wie @Rick_Blaine


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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

30.09.2018 um 22:46
@Kodama auch ich schließe mich hier @Rick_Blaine an


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30.09.2018 um 23:53
Zitat von MenedemosMenedemos schrieb:Ede begeht den Mord, ungeplant. Ihm fällt ein, dass andere Leute aus der Unterwelt, wenn die davon hören, sofort denken könnten: "Das sieht doch ganz nach der Handschrift von Ede aus!" Eventuell wusste sogar jemand davon, dass Ede zu der Zeit in der Gegend war, vielleicht sogar wieso.
Das wäre verheerend! Ede würde erpressbar werden, und überhaupt. Der kleinste Hinweis an die Polizei und die Kacke wäre am dampfen. Das muss mit aller Macht verhindert werden!
Na ja, mal abgesehen davon, dass die "Handschrift" am Hölzl ja noch nichts Besonderes gewesen ist - er überfällt halt zwei nichtsahnende Camper - würde ja in einem solchen Fall auch die Polizei die "Handschrift" erkennen. Ich bin sicher, man hat sich auch angeschaut, wer in der Gegend kürzlich aus der Haft entlassen wurde und wo generell in der Vergangenheit vergleichbare Taten geschahen - ich hatte ja z.B. den Fall aus Österreich erwähnt.

Nein, das alles ist sicherlich überprüft worden und man kam damit zu keinem Ergebnis.

An sich ist die Frage berechtigt: hat dieser Täter zuvor schon Straftaten begangen? Ich nehme das schon an. Allerdings wohl noch nicht auf dieser Ebene. Weder der MO noch die Tatwaffe haben bei der Polizei irgendwelche "deja vue" Ergebnisse ausgelöst. Ich vermute eher, dass er sich mit Kleinkriminalität beschäftigt hat.

Auch die Waffe ist nun wahrlich keine "Profiwaffe." Sie ist alt. Sie scheint auch am Tatort schon nicht ganz zuverlässig funktioniert zu haben. Er hat sie irgendwoher, das ist klar, aber es ist sicherlich keine "Profiausstattung." Unser Mann ist kein reisender "Sicario," kein Berufsmörder, da bin ich sicher. Wenn er ein wenig Grips hat, hat er die Waffe nach der Tat auch längst entsorgt.


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Cass ehemaliges Mitglied

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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

01.10.2018 um 02:14
Zitat von KodamaKodama schrieb:Da sehe ich der den in Raubmord ausgearteten Diebstahl
Nur, dass rein gar nichts auf einen Diebstahl/Raubmord hindeutet:

- Nichts Nenneswertes zum Rauben da. Die L. waren schlichte Leute, die das auch so nach außen ausstrahlten. Und wir bewegen uns hier in Deutschland und nicht in irgendeiner Favela, wo Menschen für kleine Scheine ins Gras beißen müssen.

- Nichts Nennenswertes wurde tatsächlich geraubt! Und nicht nur das: Der Räuber gibt das Geld auch noch für eine Taxifahrt aus!

- Und wenn man sich schon so schlichte Leute raussucht, warum verfolgt man diese
dann, um sie am hellichten Tag vor potentiellen Zeugen auszurauben?
Es ist doch naheliegend, dass die Leute auch irgendwo übernachten bzw. ihren Camper auch mal allein lassen. Dafür begeht man einen Doppelmord? Come on!

Die Polizei kam wohl damit raus, weil man über das Naheliegende nicht sprechen kann:
Alles sieht nach einer Art "Beziehungstat" aus. Aber nicht nach einer Beziehungstat eines Menschen, der mit den L. freundschaftlich oder enger verkehrte.

Der(österr.) Täter, womöglich mit Erfahrung im Töten, verbringt das Auto samt Leichen nach Franken. Und zündet es dort an.
Einen Doppelmord und einen Transport über 200 Km begeht unter solchen Bedingungen
niemand einfach so spontan.
Vielleicht mussten im Fahrzeug potentielle Spuren (die auf den Hintergrund der Tat hätten schließen lassen) beseitigt werden.
Für mich kann auch eine Rolle spielen, dass sich etwas im Camper befand, das nach Nordbayern gebracht werden sollte.


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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

01.10.2018 um 02:37
Zitat von CassCass schrieb:Nur, dass rein gar nichts auf einen Diebstahl/Raubmord hindeutet:

- Nichts Nenneswertes zum Rauben da. Die L. waren schlichte Leute, die das auch so nach außen ausstrahlten. Und wir bewegen uns hier in Deutschland und nicht in irgendeiner Favela, wo Menschen für kleine Scheine ins Gras beißen müssen.
Na ja, das kann man wohl nicht so sagen. Erstens ist es nicht von aussen sichtbar, ob jemand in seinem WoMo Wertsachen mitführt, und zweitens geht wohl auch die Polizei von der Möglichkeit dieses Szenarios aus:
Die Ermittler vermuten, dass der Täter das Paar womöglich ausrauben wollte - die Holländer hatten eine größere Reisekasse mit Bargeld in verschiedenen Währungen dabei. Dann sei die Situation vielleicht eskaliert.
https://www.focus.de/regional/bayern/kriminalitaet-mysterioeser-mord-an-hollaendern-taeter-weiter-auf-flucht_id_7214400.html

Ich denke, die Möglichkeit besteht auf jeden Fall: dass wir es hier mit einem evtl. eskalierten Diebstahl oder Raub zu tun haben.

Allerdings erklärt das immer noch nicht die Anwesenheit der Opfer im Hölzl. Wie ich es auch drehe und wende, da bleibt immer alles stecken: wie kommen die beiden dorthin, obwohl alle anderen Indizien darauf hinweisen, dass sie genau in die Gegenrichtung reisen wollten. Warum sind sie an jenem Tag erst in Siegsdorf und dann in Litzlwalchen gewesen?


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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

01.10.2018 um 03:00
Ich habe mich neulich bei Camper umgehört. Diese vertraten die Ansicht bezüglich eines Überfalls an abgelegenen Orten als äusserst unwahrscheinlich. Da gebe es viel exponierter Orte und die wären dann nicht wenig ferquentiert. Von daher glaube ich nie und nimmer an einen Raubmord.

Es ist ja nicht nur das. Der Täter schneitet den Opfern auch noch die Kehle durch. Anbei fährt nachher 270 Km. nach Altenfurt. Und mit dem Taxi wieder zurück ins Hölzl. Das sprich doch nicht für einen Raubmord. Zumal der Täter noch ein Teil der Beute wegwirft. Weiter nicht nur das, ergibt sie gleich wieder aus.

Selbstverständlich kann der Österreicherfall überhaupt nicht mit dem Fall Langendonk verglichen werden. Scheint mir doch etwas zu einfach gedacht.

Aber am meisten hat mir der Atem gestockt bei solchen Gedanken:
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Na ja, mal abgesehen davon, dass die "Handschrift" am Hölzl ja noch nichts Besonderes gewesen ist
Kannst du mir ein Fall benennen bei welchem ein Räuber eine Schusswaffe einsetzt, einen Doppelmord begeht, und den Opfern mit einem Messer die Kehle durchtrennt.
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:er überfällt halt zwei nichtsahnende Camper -
Da verwundert mich dann die Schlussfolgerung auch nicht mehr:
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Ich vermute eher, dass er sich mit Kleinkriminalität beschäftigt hat.
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:" Unser Mann ist kein reisender "Sicario," kein Berufsmörder, da bin ich sicher.
Einen solchen Täter wär schon lange hinter Schloss und Riegel. Da bin ich mir sicher. Unser Täter der spielt in einer ganz andern Liga.


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01.10.2018 um 03:57
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Zurück zu Deinem Szenario des "Verteidigers der Ruhe und Unversehrheit des Hölzls:" das Problem hier ist, im Gegensatz zum Salzkammergut-Fall, dass offensichtlich niemand in der Nachbarschaft einen solchen Täter kennt.
Oder niemand ihn wiedererkennen möchte. Oder kann. Abgesehen davon, dass Phantombilder und das tatsächliche Aussehen eines später gefassten Täters nicht immer Ähnlichkeit miteinander haben - wie oft hört man hinterher im Fernsehen von Nachbarn, Freunden, Verwandten eines Täters, dass man ihm so eine Tat nie getraut habe und auch nie gedacht habe, dass er der Gesuchte sein könnte, weil man nie im Leben an ihn gedacht hätte?


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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

01.10.2018 um 04:30
Zitat von NoellaNoella schrieb:Oder niemand ihn wiedererkennen möchte. Oder kann. Abgesehen davon, dass Phantombilder und das tatsächliche Aussehen eines später gefassten Täters nicht immer Ähnlichkeit miteinander haben - wie oft hört man hinterher im Fernsehen von Nachbarn, Freunden, Verwandten eines Täters, dass man ihm so eine Tat nie getraut habe und auch nie gedacht habe, dass er der Gesuchte sein könnte, weil man nie im Leben an ihn gedacht hätte?
Generell stimmt das durchaus. Aber das "Verteidiger und Rächer aller umgeknickten Grashalme-" Szenario legt doch nahe, dass ein Täter, der so extrem vorgeht und bewaffnet ist, schon vorher bei den Nachbarn als etwas extrem aufgefallen ist.

Man darf ja nie vergessen, wie es um den Tatort herum aussieht: Litzlwalchen hat 144 Einwohner! Da kennt jeder jede und Fuchs und Hase sagen sich gute Nacht. Das winzige Örtchen gegenüber dem Hölzl, Biebing, hat 224.

Dort gibt es mehr Kühe als Menschen. Wenn sich da einer als Ortsscheriff aufspielt, dürfte das nicht unbekannt sein. Wenn überhaupt wäre denkbar, dass man den Täter kennt, aber nicht nennen will. Das allerdings ist auch eher unwahrscheinlich, denn mehr als 20 Jahre dichthalten, das gelingt nicht vielen Menschen, die "etwas Wichtiges wissen."

Und die Vorstellung, dass wir es hier mit einem Profikiller der Firma Mafia&Murder GmbH zu tun haben erscheint mir auch nicht so realistisch. Die wissen wahrscheinlich gar nicht, dass es ein Litzlwalchen gibt.

https://www.deutschland123.de/litzlwalchen-einwohner-statistik


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01.10.2018 um 09:10
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Na ja, das kann man wohl nicht so sagen. Erstens ist es nicht von aussen sichtbar, ob jemand in seinem WoMo Wertsachen mitführt, und zweitens geht wohl auch die Polizei von der Möglichkeit dieses Szenarios aus:
Es gibt im weiteren Umkreis vom Tatort auch Orte, wo sich wirklich wohlhabende Menschen
aufhalten, die dort Urlaub machen: Tegernsee, Salzburg, Zell am See usw. usw.
Und so ein Camper-Gangster wäre doch auch woanders aufgefallen.
Da passt doch nichts zusammen.

Die Polizei?
Was sollen die sagen? Die tappen ja im Dunkeln. Oder sie haben nicht genügend Indizien, um in eine andere Richtung Fragen zu stellen.
Mit "war wahrscheinlich ein Raubüberfall" tut man niemandem weh.

Ich gehe davon aus, dass der Täter nach der Tat wieder über die österreichische Grenze verschwand. Es muss sich ja nicht mal um einen österr. Staatsbürger handeln.
Auf dem Balkan kann man gut untertauchen.

Der Täter kam über die Grenze, verrichtete sein Werk, und verschwand wieder.
Vielleicht war die Begegnung mit den L. anders gedacht, aber die Option, das Paar hinzurichten,
stand wohl schon im Raum. Der Mörder war vorbereitet. Natürlich war das nicht eine Figur aus
einem James Bond-Film.


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01.10.2018 um 19:08
Zitat von CassCass schrieb:Die Polizei? Was sollen die sagen? Die tappen ja im Dunkeln. Oder sie haben nicht genügend Indizien, um in eine andere Richtung Fragen zu stellen.Mit "war wahrscheinlich ein Raubüberfall" tut man niemandem weh.
Du benennst es richtig. Die Indizien was im Chiemgau wirklich geschah scheinen nicht viel herzugeben. Selbst aus dem Telefonanruf ergeben sich offensichtlich keine weiterführenden Erkenntnisse zu den Ereignissen. Um so erstaunlicher scheint das Verhalten der Langendonk. Machen in Marquartstein kehrt, und fahren ins Hölzl.


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01.10.2018 um 22:48
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb:Um so erstaunlicher scheint das Verhalten der Langendonk. Machen in Marquartstein kehrt, und fahren ins Hölzl.
Ein Camper dient der Mobilität. Warum soll ich als Urlauber meinen Samstag unter blauem bayrischem Himmel ausgerechnet im Niemandsland verbringen? Da gibt es weiß Gott andere Ideen.

Die haben dort auf jemanden gewartet. Das ist doch klar.
Vielleicht bekamen sie vorher einen Anruf auf ein Telefonhäuschen. Oder sie hatten eine Nummer,
über die sie den Treffpunkt erfuhren.


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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

01.10.2018 um 23:04
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Ich vermute eher, dass er sich mit Kleinkriminalität beschäftigt hat.

Auch die Waffe ist nun wahrlich keine "Profiwaffe." Sie ist alt. Sie scheint auch am Tatort schon nicht ganz zuverlässig funktioniert zu haben. Er hat sie irgendwoher, das ist klar, aber es ist sicherlich keine "Profiausstattung." Unser Mann ist kein reisender "Sicario," kein Berufsmörder, da bin ich sicher.
Richtig. Unser Mann spielt nicht Champions League und auch nicht Bundesliga. Ich verorte ihn eher in der Kreisklasse. Dennoch hat er es geschafft sich durchzumogeln, Hut ab. Vergessen wir nicht, der Aufwand steht hier ausser Verhältnis zum Ertrag. Aus ökonomischer Sicht der reinste Wahnsinn. Ein Draufzahlgeschäft ohne gleichen nebst einem immensen Entdeckungsrisiko mit der Aussicht auf lebenslange Haft bei Gewinnmöglichkeit einer bescheidene Urlaubskasse im Erfolgsfall. Hier halte ich einen Fall der Beschaffungskriminalität für wahrscheinlich. Vielleicht brauchte der Mann einfach dringend Nachschub und glaubte in Nürnberg einen geeigneten Dealer aufsuchen zu können. Die Bewaffnung des Täters darf dann doch als eher bodenständig angesehen werden. Sein Outfit lässt auch nicht auf höhere Weihen im Crimebusiness schliessen. Für mich flickschustert der Mann rum. Er improvisiert mehr herum, als einem Masterplan zu folgen. Er will ein Ding drehen, was ihm völlig misslingt. Er vermasselt es und dreht durch. Dann kommt er auf die Idee nach Nürnberg zu gurken, stellt dann aber fest, dass er im Chiemgau einen weiteren Fehler begangen hat, den er ausputzen muss.

Im übrigen muss der Mann nach seiner Odyssee an sich völlig in den Seilen gehangen haben. Mir fällt hier das Stichwort Amphitamin ein.


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01.10.2018 um 23:24
@mattschwarz
Dass Amphetamin, Kokain oder ähnliche Stimulanzien beteiligt sein könnten, ist nicht unmöglich, aber dennoch spekulativ.
Allerdings wäre der Schweißgeruch ein weiteres Indiz, auf diesen Substanzen schwitzt man mitunter heftig.
Wenn auch nicht immer.

Konsumenten solcher Stoffe leiden nicht selten und erheblichen psychischen Krankheiten.
Falls deine These zutrifft würde ich es für möglich halten, dass es gar kein, zumindest für uns rational begreifbares Tatmotiv gibt.
Dann könnte es auch einfach der Junkie gewesen sein, der wegen des gelben Nummernschildern dachte dort wären Drogen zu holen.

Problem ist nur, Junkies verreisen selten, und wenn dann nur dort hin, wo sie sich versorgt wissen.
Ein Alkoholiker reist auch nicht einfach so nach Saudi-Arabien.
Ergo müsste die Person irgendwie aus der Gegend kommen. Wo ihn, trotz hoher Belohnung, niemand erkannt haben will. In einer Szene, wo man für 100 € teilweise seine Mutter verraten würde.
Zumal ich nicht an so wahnsinnig viele Junkies in der Gegend glaube. Ein paar mags dort geben, aber im Normalfall ziehen die doch zügig in die Bahnhofsgegend einer Großstadt.


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