Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

@Papaya64
Vielen Dank für die hochinteressante Masterarbeit von Frau Sebald.

Wenn das wirklich so stimmt, was in der Masterarbeit steht bezüglich des weißen Ford Sierra mit österreichischem Kennzeichen, und es das Kennzeichen bzw. das Auto so gegeben hat, würde mich mal interessieren, wie man 10 Jahre nach der Tat ein Alibi präsentieren kann, das hieb- und stichfest ist. Welcher normale Mensch kann sich taggenau daran erinnern, was er vor 10 Jahren am Tag X oder Y gemacht hat bzw. dessen Verwandte etc.? Von entsprechenden Beweisen mal abgesehen.
Hypnose nach 10 Jahren und dass sich jemand noch an das genaue Kennzeichen erinnern kann, erscheint mir persönlich mehr als merkwürdig, um nicht gerade zu sagen unglaubwürdig, aber wenn das wirklich so gewesen sein sollte, wie es in der Arbeit steht - und ich gehe jetzt mal von seriösen Quellen seitens Frau Sebald aus - dann wäre es interessant zu wissen, warum bei den polizeilichen Ermittlungen nichts herausgekommen ist.

@LASK
Urlaubszeit! Wenn ich 2 Wochen in Ägypten bin hab ich ein Alibi oder.
Jedes Hirn ist besser als jeder PC, nur sind wir zu dumm auf die meisten dort abgelegten Dateien zuzugreifen. Jede Sekunde Deines Lebens wird abgespeichert. Dein Unterbewusstsein kann das aber und dies kommt in Hypnose zum Tragen. Wenn jemand dafür empfänglich ist dann kann ich ihn Wenn er es zulässt so manipulieren und ihm einreden dass ein Glas Wasser 100kg schwer ist und er kann es in Hypnose nicht aufheben. Aber ich kann niemanden in Hypnose dazu bringen etwas zu tun wozu er normal niemals bereit wäre.

Gut erklärt @Jomiko

Wenn ich zwei Wochen in Ägypten bin könnten sich evtl ein paar Profis auch mal meine Kennzeichen für eine Woche ausleihen und an einen anderen Wagen gleichen Typs schrauben, ohne dass das groß auffallen würde.

@Papaya64
Und unter Hypnose kann er sich auch an den ganzen Tagesablauf erinnern den er an diesem Tag hatte.

Denke ich auch. Ich vermute aber, dass er das nicht so gut konnte und das ein Zeichen für den Hypnotiseur war, dass er nicht optimal war.

Papaya64 schrieb:Wenn ich zwei Wochen in Ägypten bin könnten sich evtl ein paar Profis auch mal meine Kennzeichen für eine Woche ausleihen und an einen anderen Wagen gleichen Typs schrauben, ohne dass das groß auffallen würde.

Klar, die klassische "Doublette" als Leihversion wäre auch möglich.
Das dürfte dann aber tatsächlich in den Profibereich fallen, und da sehe ich unseren Eisenherz-Buben nicht wirklich.

Die Tokarew ohne Schalldämpfer ist sicher nicht das ultimative Profi-Equipment. Viele andere Indizien sprechen aber für mich doch eher für geplantes Vorgehen.

Ist natürlich eine von zahllosen Ungereimtheiten die die Sache erschwert…

Papaya64 schrieb:Die Tokarew ohne Schalldämpfer ist sicher nicht das ultimative Profi-Equipment.

Die kommt mir eher vor als Hinterlassenschaft von Opi die man mal Gassi geführt hat.

SpiderWeb schrieb:Die kommt mir eher vor als Hinterlassenschaft von Opi die man mal Gassi geführt hat.

So ähnlich sehe ich das auch, vielleicht auch Billigerwerb vom Flohmarkt oder Urlaubsmitbringsel.
Wenn die Tat geplant war, ist diese Waffe denkbar ungeeignet. Diese ganzen 7.62 x 25 Schinken sind richtige Krachtüten. Selbst wenn der Bursche da irgendwie einen "Schalldämpfer" draufgeferkelt hätte, wäre die Lärmreduzierung nur sehr gering gewesen.
Die Schüsse sind ja nun auch im Umfeld gehört worden.
Das hätte man bei einer geplanten Tat wesentlich eleganter und leiser erledigen können.

ExilHarzer schrieb:Wenn die Tat geplant war, ist diese Waffe denkbar ungeeignet. Diese ganzen 7.62 x 25 Schinken sind richtige Krachtüten. Selbst wenn der Bursche da irgendwie einen "Schalldämpfer" draufgeferkelt hätte, wäre die Lärmreduzierung nur sehr gering gewesen.
Die Schüsse sind ja nun auch im Umfeld gehört worden.

Nicht unbedingt. Die Tokarews sind zwar hervorragende Silvesterkrachmacher denen ein Schalldämpfer nicht wirklich hilft, aber genau dies könnte der Grund sein, weshalb die Tat eben in diesem Wäldchen durchführt wurde. Da sind nur wenige Einheimische und Touristen zu finden. Wenn das vorgeplant war, könnte das eher abgelegene Litzlwäldchen als "Schalldämpfer" auserkoren gewesen sein. Man hat die Schüsse gehört, aber genau zuordnen konnte man sie nicht.

Höhenburg schrieb:Nicht unbedingt. Die Tokarews sind zwar hervorragende Silvesterkrachmacher denen ein Schalldämpfer nicht wirklich hilft, aber genau dies könnte der Grund sein, weshalb die Tat eben in diesem Wäldchen durchführt wurde. Da sind nur wenige Einheimische und Touristen zu finden. Wenn das vorgeplant war, könnte das eher abgelegene Litzlwäldchen als "Schalldämpfer" auserkoren gewesen sein. Man hat die Schüsse gehört, aber genau zuordnen konnte man sie nicht.

Naja, abgelegen ist das Wäldchen nun nicht. Und es wurde ja nicht im Wald rumgeballert sondern davor auf dem Waldweg. Da kann man von “Schalldämpfer“ nicht sprechen mMn.

Retsiemfoh schrieb:Naja, abgelegen ist das Wäldchen nun nicht. Und es wurde ja nicht im Wald rumgeballert sondern davor auf dem Waldweg. Da kann man von “Schalldämpfer“ nicht sprechen mMn.

Es stimmt, daß dieses Wäldchen nicht abgelegen von im Sinne "da kommt keiner hin" ist, aber ein sonderlicher Anzugspunkt stellt es nicht dar. Der Täter mußte nicht ständig darauf achten, daß ja kein Wanderer auftaucht.
Mehr als nur ein dort heimischer Mitdiskutant wundert sich bis heute was die Langendonks gerade dahin verschlagen hat.

Höhenburg schrieb:Es stimmt, daß dieses Wäldchen nicht abgelegen von im Sinne "da kommt keiner hin" ist, aber ein sonderlicher Anzugspunkt stellt es nicht dar. Der Täter mußte nicht ständig darauf achten, daß ja kein Wanderer auftaucht.
Mehr als nur ein dort heimischer Mitdiskutant wundert sich bis heute was die Langendonks gerade dahin verschlagen hat.

Ja,das wurde ja schon seitenweise diskutiert warum die Langendonks ausgerechnet dort auf diesen Weg fuhren.
Denke aber das der Täter sich mit seiner Waffe auskannte das sie lauter ist als andere Waffen. Da hätte man dann doch lieber einen anderen Ort wählen sollen( falls geplant) und nicht grad wo Häuser in Sichtweite sind, und noch ein Modellflugplatz in Nähe. Aber mal eine Frage: Wieso ist denn diese Tokarev so ein “Krachmacher“?

Retsiemfoh schrieb:Ja,das wurde ja schon seitenweise diskutiert warum die Langendonks ausgerechnet dort auf diesen Weg fuhren.
Denke aber das der Täter sich mit seiner Waffe auskannte das sie lauter ist als andere Waffen. Da hätte man dann doch lieber einen anderen Ort wählen sollen( falls geplant) und nicht grad wo Häuser in Sichtweite sind, und noch ein Modellflugplatz in Nähe. Aber mal eine Frage: Wieso ist denn diese Tokarev so ein “Krachmacher“?

Die Patrone hat für das Kaliber eine vergleichsweise große Menge an Treibladung und aufgrund der Waffenkonstruktion und verwendeten Materialien ist der Dämmeffekt geringer als bei vergleichbaren Pistolen.
Waffenknall von Feuerwaffen ist lauter als viele Leute denken, die Wirkung von Schalldämpfern geringer als in vielen Filmen zu sehen (außer speziellen Anfertigungen logischerweise, die im Leben von Otto Normalverbraucher keine Rolle spielen), aber es gibt Waffen, die aufgrund ihrer Konstuktion lauter (oder leiser) sind wie andere.

Höhenburg schrieb:Die Tokarews sind zwar hervorragende Silvesterkrachmacher denen ein Schalldämpfer nicht wirklich hilft, aber genau dies könnte der Grund sein, weshalb die Tat eben in diesem Wäldchen durchführt wurde.

Ich glaube nicht das man die Örtlichkeit nach der vorhandenen Waffe gewählt und ausgesucht hat.

Höhenburg schrieb:Es stimmt, daß dieses Wäldchen nicht abgelegen von im Sinne "da kommt keiner hin" ist, aber ein sonderlicher Anzugspunkt stellt es nicht dar. Der Täter mußte nicht ständig darauf achten, daß ja kein Wanderer auftaucht.
Mehr als nur ein dort heimischer Mitdiskutant wundert sich bis heute was die Langendonks gerade dahin verschlagen hat.

Es mag nach wie vor befremdlich sein das Langendonks ausgerechnet am Litzlwalchener Wäldchen raus gefahren sind.
Es gibt jedoch keine Anhaltspunkte das es im Vorfeld zu einem Konflikt gekommen sein könnte. So muß man von freiem ermessen ausgehen.

Sollte es im Vorfeld doch einen Konflikt gegeben haben (welcher Art auch immer) bei dem man sich uneinig war, könnten Langendonks den Ort 'Litzlwalchener Wäldchen' auch vorläufig erst mal als Zufluchtsort für sich selbst in Erwägung gezogen und gewählt haben ? Vielleicht hatte man ein mulmiges Gefühl und hielt es für besser sich erst mal da hin zu stellen. Einerseits fühlte man sich auch sicher, weil in nicht allzuweiter Entfernung die Modellfliegerfreunde gewesen sind.

Somit würde das ein oder andere Rätsel, wie hinlotsen, Wegbeschreibung, Aufnahme einer anderen Person wegfallen.

SpiderWeb schrieb:Es mag nach wie vor befremdlich sein das Langendonks ausgerechnet am Litzlwalchener Wäldchen raus gefahren sind.
Es gibt jedoch keine Anhaltspunkte das es im Vorfeld zu einem Konflikt gekommen sein könnte. So muß man von freiem ermessen ausgehen.

Meiner Meinung nach gibt es eben noch eine dritte Möglichkeit: ein lange im Vorfeld geplantes Treffen an einem völlig unauffälligen Ort.

Papaya64 schrieb:Meiner Meinung nach gibt es eben noch eine dritte Möglichkeit: ein lange im Vorfeld geplantes Treffen an einem völlig unauffälligen Ort.

Wenn man im Chiemgau völlig unbekannt ist, warum sollte man sich dort auf ein treffen an völlig unauffälligem Ort einlassen ?
Geschäftlich dubiose Angelegenheiten hätte man genauso gut im Cafe am Schloßberg besprechen können wo man essen war.
Und auf der sicheren Seite wäre man auch gewesen. Wer hätte Rückschlüsse ziehen wollen oder können ?
Aber viellleicht hast Du ja recht und Harry Langendonk war ein kleines Schlitzohr. Nur nicht spitzfindig genug den erwählten Waldrand als Gefahr zu erkennen. Und über das Equipment des Täterklientel will ich gar nicht reden !

Papaya64 schrieb:Meiner Meinung nach gibt es eben noch eine dritte Möglichkeit: ein lange im Vorfeld geplantes Treffen an einem völlig unauffälligen Ort.

Ich möchte deinen Gedanken aber nochmal aufgreifen.
Wenn es ein geplantes treffen gegeben hätte, dann aber nicht am Litzlwalchener Wäldchen.
Dann eher in Räumlichkeiten. Eine Adresse die auch zu finden ist und keine komplizierten Wegbeschreibungen beinhaltet.
Das müsste dann aber nach dem tanken gewesen sein mit unmittelbarer Bedrohung. Nur dann würde ich in Erwägung ziehen das das WoMo jemand ganz anderes als die Langendonks ins Hölzl gesteuert hat, und sie von der 1. Minute an im Hölzl unter Bedrängnis standen. Und das dann fast 3 Stunden lang. Bleibt die Frage ob man sich Kuchen und Kaffee eingeworfen hätte ?

Retsiemfoh schrieb:Da hätte man dann doch lieber einen anderen Ort wählen sollen( falls geplant) und nicht grad wo Häuser in Sichtweite sind, und noch ein Modellflugplatz in Nähe.

Warum, hat doch alles geklappt. Die Modellflieger waren zur Tatzeit nicht mehr zugegen, und von den Häusern aus war der Tatort nicht einsehbar.

Höhenburg schrieb:die Wirkung von Schalldämpfern geringer als in vielen Filmen zu sehen (außer speziellen Anfertigungen logischerweise, die im Leben von Otto Normalverbraucher keine Rolle spielen)

Klar, der Durchschnittsmensch hat eher einen Standard-Schalldämpfer zu Hause ... xD

Papaya64 schrieb:Die Arbeit stammt von Martina Sebald, ist öffentlich zugänglich und betitelt
Der Einsatz von Methoden der Erinnerungsunterstützung zur Präzisierung von Zeugenaussagen bei Kapitaldelikten am Beispiel der Hypnose
Quelle: https://docplayer.org/27316802-Elektronische-masterarbeiten.html

Danke fürs Teilen der Masterarbeit.

Interessant, dass der Zeuge den Eisenherz zusammen mit den Langendonks sah.
Demnach war er im direkten Kontakt mit ihnen, und wurde nicht später hinzugerufen zum Aufräumen oder als Schütze.

Schade, dass man nicht mehr über die Szene erfährt. Fuhr der Zeuge kurz vor 18:00 Uhr vorbei, oder schon deutlich früher?
Trug Eisenherz bereits einen Anzug, oder andere Kleidung?
Wirkte die Stimmung angespannt oder locker?