Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

ExilHarzer schrieb:Für mich schließe ich z.B. jeglichen Geigenfanatismus [...] aus.

Also die Geige (Prädikat: wertvoll) ist mindestens so relevant wie der zweite Mann. Nicht zu vergessen die sensationelle Verbindung zu dem getöteten Geigen- und Mammutspezialisten Bernard von Bredow ...

FriedrichA.III schrieb:Also die Geige (Prädikat: wertvoll) ist mindestens so relevant wie der zweite Mann. Nicht zu vergessen die sensationelle Verbindung zu dem getöteten Geigen- und Mammutspezialisten Bernard von Bredow ...

Tja, wie viel Relevanz was hat wissen wir nun auch wieder nicht ?
Jeder hat da seine persönlichen Favoriten und schenkt dem einen mehr Relevanz als dem anderen.

Bei dem Fall Langendonk ist es wie bei Monopoly. Für uns ein WoMopoly...
Je nachdem was man würfelt, gibt es nun mal auch andere Ereigniskarten...

...'Sie sind zum Vorstand der Tätergruppe gewählt worden. Zahlen Sie jedem Mittäter den gleichen Anteil der Beute aus. Rücken sie nun zur Moserbrücke vor, und zünden das Wohnmobil an.'

SpiderWeb schrieb:Bei dem Fall Langendonk ist es wie bei Monopoly. Für uns ein WoMopoly...

Tja und für mich heißt es nun mal nicht: "Aus Geigenverkäufen erhältst Du 500 (in Fremdwährung)."
Von daher schließe ich das Thema Geige mit einem "An der Geige hängt, zur Geige drängt doch alles. Amen." für mich ab.

Und einen zweiten Täter kann ich mir persönlich auch nur schwerlich vorstellen.

ExilHarzer schrieb:Tja und für mich heißt es nun mal nicht: "Aus Geigenverkäufen erhältst Du 500 (in Fremdwährung)."

Die Ereigniskarte können wir gern verbrennen. ;)

SpiderWeb schrieb:...'Sie sind zum Vorstand der Tätergruppe gewählt worden. Zahlen Sie jedem Mittäter den gleichen Anteil der Beute aus. Rücken sie nun zur Moserbrücke vor, und zünden das Wohnmobil an.'

Verlassen Sie das Geigengebiet nach Norden! Mir gefällt das Wort. Man begab sich dann ins Lebkuchengebiet.

Vielleicht wollte man auch einfach weiter in das andere große Geigengebiet Sachsen?

Bei "Speichergeigen" handelt es sich meist um ca. hundert Jahre alte, in Massenfabrikation hergestellte Geigen aus Sachsen.

Quelle: https://www.atelier-gschaider.de/start-deutsch/faq/

Papaya64 schrieb:Vielleicht wollte man auch einfach weiter in das andere große Geigengebiet Sachsen?

Inzwischen denke ich auch das man die Ereigniskarte 'Geigenschnitzereien Live am Litzlwalchener Hölzl' ganz unten in den Stapel der Möglichkeiten legen können.

Des Rätsels Lösung? Verbringung der Schlüsselgeige aus einem berühmten Geigengebiet in das andere? Leider war im Lebkuchengebiet der Sprit alle.

Original anzeigen (0,4 MB)

SpiderWeb schrieb:Inzwischen denke ich auch das man die Ereigniskarte 'Geigenschnitzereien Live am Litzwalchener Hölzl' ganz unten in den Stapel der Möglichkeiten legen können.

Keine Schnitzereien! Dass die Geige aus dem Nichtgeigengebiet Niederlande importiert wurde, ist ohnehin eine erst später kolportierte Variante. Offenbar wurde von Anfang an in den Medien berichtet, die Langendonks hätten bereits im Vorfeld der Reise von Plänen berichtet, im Geigengebiet eine solche erwerben zu wollen.

Aus meiner Sicht war das eine gezielte Information, um bei einem geplanten konspirativen Treffen (offensichtlich am Hölzl) eine solche von ausländischen Kräften entgegen zu nehmen und dann nach Holland zu transportieren zu können. Dort hätte man sie als Souvenir ausgegeben.

Da dies aber gründlich schief lief, sollte der Grazer Geigenbote das Instrument anschließend in ein anderes deutsches Geigengebiet überführen, offensichtlich unter Umfahrung tschechischen Bodens. Zu klären wäre warum, aber offensichtlich wollte man Grenzübertritte vermeiden.

Leider ging dann der Sprit aus und das Instrument (Tarnung für noch zu klärenden Hintergrund) musste im Nichtgeigengebiet Franken zusammen mit seiner codierten Information oder sonstigen Fracht zerstört werden.

SpiderWeb schrieb:'Sie sind zum Vorstand der Tätergruppe gewählt worden. Zahlen Sie jedem Mittäter den gleichen Anteil der Beute aus. Rücken sie nun zur Moserbrücke vor, und zünden das Wohnmobil an.'

Mir würde es besser gefallen, wenn es für den Täter heißen würde:
"Gegen Sie in das Gefängnis. Gehen Sie nicht über Los. Ziehen Sie nicht 4.000 DM ein."

Sherlock_H schrieb:Mir würde es besser gefallen, wenn es für den Täter heißen würde:
"Gegen Sie in das Gefängnis. Gehen Sie nicht über Los. Ziehen Sie nicht 4.000 DM ein."

Mir auch.
Aufgrund der vielen Varianten müssen wir vielleicht noch ein paar Runden würfeln ?
Nach wie vor ist unklar ob es im Vorfeld ein Konflikt gab (das könnte auch erst kurz vor dem Hölzl gewesen sein), oder ob man erst am/ im Wäldchen aufeinander getroffen ist ?

FriedrichA.III schrieb:Ich glaube, durch die im Wortsinne endlose Diskutiererei hier wird die Frage, was der Täter alles gedacht und geplant haben könnte, völlig überbewertet.

Das halte ich durchaus für möglich. Manches wird auch einfach aus der Situation und Gegebenheit heraus entstanden sein.
Ziel war es während der Nachtataktion nicht erwischt zu werden. Ebenso für die Zukunft. Den ein oder anderen Gedankengang/ Überlegungen wie man vorgehen wird, wird man sich da schon gemacht haben.

Ich muss mich hinsichtlich Nichtgeigengebiet Franken korrigieren:

Bubenreuth ist das Zentrum des fränkischen Streich- und Zupfinstrumentenbaus, deren Instrumentenbauer vor der Vertreibung der Deutschen aus der Tschechoslowakei in Schönbach in Böhmen ansässig waren.

Quelle: Wikipedia: Geigenbauer

Von Altenfurt nach Bubenreuth sind es nur etwa 40 Kilometer, so dass man vielleicht ursprünglich glaubte, mit dem vorhandenen Diesel dorthin gelangen zu können. Man scheiterte also ganz knapp vor dem Zielgeigengebiet.



Quelle: Wikipedia: Bubenreuth

Papaya64 schrieb:Von Altenfurt nach Bubenreuth sind es nur etwa 40 Kilometer, so dass man vielleicht ursprünglich glaubte, mit dem vorhandenen Diesel dorthin gelangen zu können.

Hier wirft sich aber wieder die Frage auf ob der Tank in Siegsdorf denn nun annährend voll war, oder nicht ?
Wenn er voll war wäre Bubenreuth überhaupt kein Problem gewesen.

Von der Fahrzeit ausgehend die man bis Nürnberg brauchte (ca. 3 Std. - Ankunft um 23 - 23.30 Uhr) ergibt sich ja wieder ein Zeitfenster bis zum Brand (0.30 Uhr), wo man nicht weiß was der Täter in dieser Zeit gemacht hat (kein voller Tank) ? Das sind 60 - 90 Minuten wo offensichtlich auch da nichts passiert ist. Ähnlich der 2 Stunden von 18 bis 20 Uhr am Hölzl. Mau Mau oder Senioren Romme wird er nicht gespielt haben.
Oder man kam später und ist noch wo anders gewesen (voller Tank - Ankunft gegen 0.30 Uhr) ?

SpiderWeb schrieb:Mau Mau oder Senioren Romme wird er nicht gespielt haben.

Vielleicht hat er versucht mit seinem Messer die Projektile aus den Leichen zu pulen.

ExilHarzer schrieb:Vielleicht hat er versucht mit seinem Messer die Projektile aus den Leichen zu pulen.

Du schreibst das was ich des öfteren auch schon hin und wieder im Kopf hatte.
Das wäre zwar makaber und krank, jedoch nicht undenkbar.

@SpiderWeb
Wenn man es nüchtern betrachtet, Projektile raus, ordentlich Feuer...
Wenn dann noch keine Verletzungen durch das Messer an den Knochen sind und die Leichen stärker verbrannt worden wären?

Was hätte man dann daraus gemacht?
Anfangs ging man ja sogar von dem Nürnberger Parkplatz als Mordort aus.
Wenn die Spuren nun nicht mehr sichtbar gewesen wären?

Suizid? Unfall?

ExilHarzer schrieb:Vielleicht hat er versucht mit seinem Messer die Projektile aus den Leichen zu pulen.

Terna in Bulgarien produzierte renommierte Ostblock-Messer.
https://messerforum.net/threads/landestypische-messer-in-bulgarien.43529/

ExilHarzer schrieb:Wenn man es nüchtern betrachtet, Projektile raus, ordentlich Feuer...
Wenn dann noch keine Verletzungen durch das Messer an den Knochen sind und die Leichen stärker verbrannt worden wären?

Was hätte man dann daraus gemacht?
Anfangs ging man ja sogar von dem Nürnberger Parkplatz als Mordort aus.
Wenn die Spuren nun nicht mehr sichtbar gewesen wären?

Suizid? Unfall?

Entspricht genau dem was sich daraus ergeben hätte. Wobei ich einen vorgetäuschten Unfall vorziehen würde als Möglichkeit.

SpiderWeb schrieb:Wobei ich einen vorgetäuschten Unfall vorziehen würde als Möglichkeit.

Ich auch.
Die Frage ist wie weit die Leichenschau gegangen wäre. Ob partikelfreie Lungen entdeckt worden wären.

Die eventuelle Idee des Täters war gar nicht so schlecht, die Umsetzung ist vermutlich gescheitert.

ExilHarzer schrieb:Ich auch.
Die Frage ist wie weit die Leichenschau gegangen wäre. Ob partikelfreie Lungen entdeckt worden wären.

Die eventuelle Idee des Täters war gar nicht so schlecht, die Umsetzung ist vermutlich gescheitert.

Ist natürlich nicht auszuschließen das man so was doch entdeckt hätte bei einer Untersuchung.
Ich halte so etwas aber durchaus für eine mögliche Zielsetzung des Täters ? Es würde auch das ein oder andere erklären.
Das anbumsen des Hügels (falls kein Vorschaden vertuscht werden sollte), die schmutzigen Fingernägel (Blutunterlaufen) ... Passt zumindest in ein eventuell vorhandenes Zeitfenster.

SpiderWeb schrieb:Es würde auch das ein oder andere erklären.

Ja. Und wenn das der Fall war ist der Täter auch kein Profikrimineller.

Keine Mafia, kein Auftragskiller, kein Geigenhändlerring.