Mordfall Jauch

@Giselle-Sophie - aber dann gäbe es ja eventuell Zeugen, die sie an der Klinge gesehen hätten? Wenn ich nun in die Stadt gehe, dann mache ich das doch irgendwie zielgerichtet. Ich kaufe etwas, oder tanke, oder .... Dabei sehen mit dann Leute und das Auto war ja wirklich ziemlich markant.

Ich denke, wenn du in eine Wohnung kommst, fängst du schon recht zügig an, etwas zu suchen. Vor allem, weil du ja zu der Jahreszeit Licht anknipsen musst und man nicht weiß, ob die lieben Nachbarn nicht noch kurz vorbeikommen und der Bewohnerin ein frohes Fest wünschen. Die fehlenden Einbruchsspuren sind wirklich ein Hindernis.

Es sei denn, der Mörder hat ihr aufgelauert, wollte vielleicht die EC Nummer erpressen, aber dann hätte er ein Tatwerkzeug oder eine Waffe mitgebracht und nicht auf den Kranich zurückgegriffen.

@Giselle-Sophie

Giselle-Sophie schrieb:- Abtransport des Diebesgutes (wenn der Täter von einer längeren Abwesenheit SJ's ausging und er sich erst mal im Häuschen breit machen wollte

Dass es sich ein Einbrecher erstmal gemütlich macht, kann ich nur bei jemandem vorstellen, der irgendwie psychisch krank ist und die Situation nicht wirklich einschätzen kann. Jeder normale Einbrecher würde so schnell wie möglich nach Wertgegenständen suchen und dann verschwinden.

Ich gehe davon aus, dass die Erzieher der "Klinge" die Ausbilder aus dem BBW kannten. Die hätten SJ auf jeden Fall erkannt, wenn sie da gewesen wäre. Also auch dort hätte sie lediglich irgendwo in der Nähe warten können und jemand wäre zu ihr ins Auto gestiegen. Aber dazu passt eben nicht, dass die DNA sämtlicher Leute aus ihrem Umfeld abgeglichen wurde.

@sdfg - was ich aber interessant finde, ist, dass die Polizei ja, bevor das Geld gefunden wurde, tagelang von einem Raubmord ausging. Also muss es am Tatort ja irgendetwas gegeben haben, was auf "Raub" schließen ließ. Oder liege ich da falsch.

Ansonsten stimme ich dir 100% zu. Ein Einbruch ist immer eine Stresssituation - nur, wenn ich einbreche, um ein Quartier zu haben (Laube) dann mache ich es mir gemütlich.

@MissMary

bei Aktenzeichen XY steht: "Wie die Spurensicherung ergibt, hat der Täter das Haus nicht nach Geld oder Wertgegenständen durchsucht."

Das hört sich für mich nicht so an, als ob sie erst von Raubmord ausgingen.

@sdfg - am Anfang war die Zeitung voll davon, dass man von Raubmord ausging, da die Spurensicherung (zu) lange brauchte, bis sie im Haus das Geld fand.

http://aktuell.meinestadt.de/mosbach/2012/01/14/mordfall-sabine-jauch-es-war-wohl-doch-kein-raubmord/

Okay, aber dann beantwortest du ja deine Frage

MissMary schrieb:Also muss es am Tatort ja irgendetwas gegeben haben, was auf "Raub" schließen ließ. Oder liege ich da falsch.

Das, was auf Raub schließen ließ, war dann das vermisste Geld.

@sdfg - die Frage ist, ob es nur das war?

@MissMary
Den Informationen nach, die man als Normalmensch bekommt, schon. Die Frage kann man sich im Fall SJ aber sowieso sehr häufig stellen. Ich finde die Kripo hält sich extrem bedeckt.

Wenn ich mich richtig erinnere, ist das Geld gefunden worden, als sich der Vater von SJ mit der Hinterlassenschaft im Blockhaus befasste. Ob er selbst oder die Polizei es gefunden haben, weiß ich nicht.
@sdfg
Momentan spüre ich Syrahs Theorie nach. Derzufolge hatte sie niemanden an der S-Bahn abzuholen. Bleibt ein anderer Grund für Seckach. Da war lt. xy-film in Mosbach doch diese Kollegin, die ihr den Malblock schenkte und SJ hatte kein Gegengeschenk parat. Eilig hatte sie es nicht, sie räumte auf. Da kam ihr vielleicht der Gedanke, dass sie einer kooperierenden Erzieherin in Seckach einen kleinen Weihnachtsgruß bringen könnte. Es soll eine Überraschung sein und sie meldet sich nicht an. Sie fährt Richtung Seckach, da fällt ihr ein, dass in der Klinge vielleicht auch Weihnachtstrubel herrscht und alle gestresst sind, besonders die Erzieher. Sie denkt vielleicht: Finde ich sie überhaupt? Wo wird sie stecken? Dann denkt sie mglweise: Ach, ist wohl doch keine gute Idee. Wenn ich dort in der Klinge auftauche, dann sieht mich der und jener und will mir das und jenes zeigen, das könnte sich lange hinziehen ... - ach ich lass es sein. Und sie ist nach Hause gefahren.

Was einen möglichen Einbrecher anbelangt, der davon ausgeht, dass er das Häuschen über Weihnachten für sich hat, warum sollte der sich beeilen. Von Einnistern in Gartenhäuschen liest man doch auch immer wieder. Außerdem brachte der xy-film, dass die Lichter am Blockhaus automatisch angehen um 17.00 Uhr. Da sieht der Ungebetene so viel, wie er muss. Und aufmachen braucht er ja niemanden.

@Giselle-Sophie
Das klingt durchaus logisch. Dann hätte sie der Erziehrin das Geschenk einfach nach Weihnachten gegeben. Ist ja auch nicht so unüblich.

Ich kann mir nicht helfen, das mit dem Einbrecher gefällt mir nicht. Die Nachbarin ist auf jeden Fall da und würd evtl mal rüberschauen. Außerdem geht zwar das Licht automatisch an, aber SJ hatte evtl. morgens die Vorhänge geöffnet. Also muss er entweder die Vorhänge schließen oder man kann ihn im Licht gut erkennen. Einnister in Gartenhäuschen sind aber wohl eher Obdachlose usw., wohl eher nicht der Typ Mann, mit dem sich SJ im Internet angefreundet hätte.

@sdfg
Ich akzeptiere deine Zweifel an der Einbrecher-Theorie. Dennoch versuche ich mal dran zu bleiben, weil m.E. die anderen Theorien auch nicht vollständig schlüssig waren. Deshalb versuche ich, deinen Haken mit den Vorhängen auszuräumen.

Also diese Nachbarin schien mir im xy-film etwas genervt zu sein, mit diesen Büchersendungen, und sie seien z.T. recht schwer usw. Dann dieser kritische Nachblick auf SJ. Da war mMn keinerlei Vereinbarung, dass man gegenseitig auf die Wohnung achten solle. Ich glaube, das wollte SJ gar nicht, so einen Naseweis in ihrer Wohnung. Ich denke, es war nicht alles so picco-bello bei ihr (ist Spekulation. Wäre sie ein schlankes Wuselchen gewesen, hätte ich angenommen, die springt von morgens bis abends umher und wischt und putzt und verbraucht viele Kalorien, aber SJ war dieser Typ nicht - ich weiß, Vermutung, Spekulation ok.) und die Nachbarin war niemals aufgefordert, bei ihr in der Wohnung nach dem Rechten zu sehen.

Mit den Vorhängen könnte es so gewesen sein, dass die geschlossen bleiben. Sabine Jauch ist in den Weihnachtsferien, da brauchen die Vorhänge nicht auf und zu gemacht werden.

Wo liegt mein logischer Fehler, echte Frage!?

Bezüglich der Vorhänge: SJ wollte ja noch in ihr Häuschen fahren. Ich nehme an, sie wäre normalerweise sofort nach der Schule gefahren. Dann wäre es um die Mittagszeit noch hell gewesen. Ich mach unsere Vorhänge auch im Winter morgens immer auf. Aber vielleicht tickte SJ da ja auch anders.

Der "logische Fehler" wenn man das mal so nennen kann, liegt meiner Meinung nach darin, dass wir einerseits von einem Einbrecher ausgehen, der SJ beobachtet, ausfragt, weiß, wo sie ihren (möglicherweise vorhandenen) Ersatz-Schlüssel versteckt hat, usw.. Andererseits soll er es sich seelenruhig im Haus bequem machen, nicht darauf achten, ob jemand kommt und auch keinen Fluchtweg haben.
Das ist halt so einerseits-andererseits. Einerseits geplant und professionell, andererseits völlig konfus und amateurhaft. Das ist das, was für mich nicht passt.

Aber du hast vollkommen Recht. Alle Theorien, die wir hier besprochen haben, haben irgendwo einen Haken.

Genauso ist es sdfg.Das macht diesen Fall so schwierig.Die Polizei soll mal ein paar Infos rausrücken falls vorhanden.Damit wir hier weiterkommen.....grins.

Ich habe nochmals nachgelesen, da ist nicht direkt von Sekach direkt die Rede, sondern vom Raum Schefflenz/Adelsheim/Seckach, wo sie vielleicht unterwegs war. Wieder so ein Mysterium. Da das Handy in Seckach den Geist aufgab, muss man vorher eigentlich ziemlich genau nachvollziehen können, wo sie war, oder sehe ich das falsch?

Mir ist noch was eingefallen. Hätte sie eine Internetbekanntschaft getroffen, hätte man sich da nicht eher in einem Café oder so verabredet - und - wäre sie nach einem langen Schultag nicht heimgefahren und hätte sich eventuell noch etwas "aufgehübscht"?. Ihr wisst, was ich meine?

Komisch, dass sie so ziellos durch Schefflenz/Adelsheim/Seckach fährt, zumindest kann sich ja niemand an sie erinnern. Das passt auch nicht ganz.

@sdfg
Der Knackpunkt ist m.E. der Schlüssel, bzw. der spurenlose Zugang. Die Vorhänge sind es für mich nicht, ob die auf oder zu sind. Sie hat wahrscheinlich einen Schlüssel versteckt, vielleicht nicht allzu kompliziert - unter oder in etwas, was so rumsteht. Man will ja, wenn man sich ausgesperrt hat, nicht so lange suchen. Und - gibt es da so viele Möglichkeiten, am Blockhaus? So einbruchtalentierte Individuen spüren da vielleicht in ihrem Urin, wo der Schlüssen liegt.

So, nun ist er im Haus. Doch bald darauf kommt unerwartet SJ nach Hause. Möglich, dass er ihr bekannt war. Vielleicht von der Gegend, weil er kein Auto hatte. Vielleicht wurde er von jemandem din der Nähe abgesetzt.

Das sind Motive, die das Totschlagen erklären könnten. 1. Verdecken einer Straftat, 2. Nicht angezeigt werden zu können, 3. SJ's Auto für die Flucht benutzen zu können.

Das mit dem Schlüssel ist schon ein interessanter Aspekt.

Wer käme da in Frage?

Vielleicht jemand aus der Siedlung,den sie kannte,und dem sie vom Schlüssel erzählte.Aber warum hat der nichts geklaut?

@Giselle-Sophie, ja, die Einbruchsgeschichte ohne Einbruchsspuren, das hat etwas. Das mit dem versteckten Schlüssel auch, sonst wäre sie ja eventuell nicht reingekommen! Ist schlüssiger als die I-Net Bekanntschaft. Allerdinfgs muss sie ja gerade dazu gekommen sein, bevor er mit der Suche begann.

Komisch aber, dass er dann die Handtasche klaut. Warum? Und dann noch so ein seltsam großes Teil? Das muss man doch wieder verschwinden lassen.

@waldlichtung - wie schon jemand schrieb - es ist ja kein riesiges Grundstück und die Versteckmöglichkeiten sind begrenzt. Oder der Schlüssel wurde 'mal zufällig von einem Bauarbeiter, Landschaftsgärtner, etc. gefunden, der sein Wissen dann weitergab. Wahrscheinlich gibt es auch 10 typische Schlüsselverstecke.

Ich glaube nicht, dass sie jemand davon erzählt hat.
GLG
Miss Mary

@MissMary
Zu deinem Mysterium: 'Raum Schefflenz-Adelsheim-Seckach' folgendes.
Ich nehme an, dass sie durch diese Ortschaften gefahren ist. Sie dachte sich vielleicht: "Ich besorge unterwegs noch eine Kleinigkeit". Jedenfalls ist sie zwischen Mosbach und Neckarburken nicht in die Straße nach Lohrbach in den Odenwald links abgebogen sondern gradeaus weiter und dachte sich, unterwegs werde ich irgendwo anhalten und was kriegen. In Neckarburken ist entlang der Straße nichts, in Dallau ist was, fällt aber nicht auf (wo die Poststelle drin ist). In Auerbach ist nix, in Schefflenz ist nix, aber in Adelsheim gibt es einige Möglichkeiten. Bis dahin hatte sie ihr Vorhaben vielleicht schon wieder aufgegeben, aus den verschiedensten Gründen könnte das gewesen sein.

Ich weiß nun nicht mehr, ob und ggf. wo sie gesehen wurde, an einer S-Bahn-Haltestelle oder in einem Supermarkt (dort sehe ich z.Z. die Suchplakate)??

Dann ist sie über Seckach heim gefahren. Diesen Weg kannte sie wahrscheinlich ganz gut..

@Giselle-Sophie

Die Motive kann ich nachvollziehen. Aber du sagst es gerade selber: "einbruchtalentierte Individuen ". Würden die nicht genau darauf achten, ob jemand kommt und sich eben nicht überraschen lassen? Versteht du, was ich sagen will? Da ist für mich ein Widerspruch.

@MissMary
Bei Aktenzeichen XY steht : "Allerdings, so ergeben die Ermittlungen, muss sie an diesem Tag einen Umweg gefahren sein, über den Ort Seckach."

Auf http://www.polizei-bw.de/fahndung/personenfahndung/unbekannte_taeter/Seiten/Sokomuehlwiese.aspx (Archiv-Version vom 17.06.2012) steht hingegen: "Es besteht durchaus die Möglichkeit, dass das Opfer nach Arbeitsende und einem Kurzaufenthalt in der Innenstadt von Mosbach über einen „Umweg“ zu ihrer Wohnung fuhr (Bereich Schefflenz/Adelsheim/Seckach)."

Das widerspricht sich doch schon wieder etwas. Ich denke leider mittlerweile, dass man ohne genauere Informationen irgendwie nur spekulieren kann und nicht wirklich auf einen grünen Zweig kommt.