Mordfall Jauch

@Giselle-Sophie
Der Lehrer in St. Gallen wurde erschossen vom Vater der Schülerin. Insofern vermutlich weniger Blutorgie ... aber hat ja nicht jeder gleich eine Schusswaffe zur Hand. Wenn es Dich/Euch interessiert könnt Ihr nach "Lehrermord St. Gallen 1999" googeln

Um mal bei meiner Theorie zu bleiben (welche mir jedoch nur auf Grund der Geschichte 1999 eingefallen ist). Was wenn S.J. wirklich nach der Arbeit ein Weihnachtsgeschenk abholen wollte, daher der "Umweg" und anschliessend nach Hause fuhr. Dort hätte ja so ein Vater schon warten können oder sie allenfalls später überraschend besuchen wollen. Es war ja kalt, da kommt man schon in Versuchung, jemanden rein zu bitten. Vielleicht war die Person auch (aufgesetzt) freundlich - bis dann das Gespräch ausser Kontrolle geriet (ev. hat der Vater erst dort erfahren, wieviel S.J. wirklich weiss) und aus Angst vor Entdeckung einfach wild drauf los geschlagen hat.

Wäre es grundsätzlich möglich gewesen, dass jemand mit Auto bei S.J. war oder hätte man das an allfälligen Spuren im Schnee erkannt? Wie auch immer, so eine Art von Mord wäre allenfalls auch eher aus dem Affekt passiert, allenfalls wollte der Vater nur entweder drohen oder herausfinden wieviel S.J. weiss und hat dann kurzfristig gemerkt, dass diese Zeugin aus dem Weg geräumt werden muss.

Dann wäre es jedenfalls reines Glück, dass der Mörder von niemandem bewusst gesehen wurde ... aber ich denke bei einer Kurzschlusshandlung des Mörders überlegt dieser nicht erst noch gross, ob sein Tun entdeckt werden könnte ... sonst hätten wir ja massiv weniger Morde ...

@svizzera

svizzera schrieb:Wäre es grundsätzlich möglich gewesen, dass jemand mit Auto bei S.J. war oder hätte man das an allfälligen Spuren im Schnee erkannt?

Sehr unwahrscheinlich. Frau Jauchs Auto wurde ja auch entwendet. Da hätten sie also mindestens zu zweit sein müssen. Davon abgesehen hat die Nachbarin kein Auto gesehen.

Am 23.12. herrschte Tauwetter.Weiß jemand ob zu diesem Zeitpunkt noch Schnee lag oder schon weggetaut war?

Natürlich kann sie ihren späteren Mörder auch irgendwo anders kennengelernt haben.Die Frage ist wo(ohne,daß es irgendjemand aufgefallen wäre).Womöglich war es tatsächlich jemand aus ihrem beruflichen Umfeld,der verheiratet ist.Und tatsächlich niemand vom Internet.Andererseits war sie dort sehr aktiv.

Anhand von PC- bzw. Handydaten müsste doch ermittlungstechnisch mehr rauszufinden sein.

Der 23.12. bot sich für eine Verabredung an,weil sie danach über Weihnachten zum Vater fahren wollte und anschliessend mit ihrer Freundin in die Schweiz und deswegen vorerst kein anderer kurzfristiger Termin in Frage kam.

Irgendwie ist jede bisher genannte Theorie mit Pros und Contras behaftet.

Hallo,

ich geselle mich mal zu euch. Was mir auffällt:

(1) Etwas komisch ist der Bruch mit der Heimatstadt und dem alten Beruf und dass sie woanders nochmals neu anfängt. Wäre dies aber geschehen, weil sie lesbisch ist und das verheimlichen möchte - wäre sie dann nicht eher in eine größere Stadt gezogen, die viel anonymer ist (Stuttgart, etc.)? Da hätte sie völlig unbehelligt tun und lassen können, was sie wollte.

(2) Die Wohnsituation wirkt irgendwie temporär, auf Dauer würde ich (v.a. als alleinstehende Frau) wirklich ungern in einem abgelegenen Feriendorf leben. Viel lieber hätte ich eine kuschelige Wohnung. Gab es doch jemand und sie hoffte auf eine Entscheidung? War frustriert, dass sich zu Weihnachten zeigte, dass es doch nicht so ernst war, wie sie hoffte und es kam zur Eskalation?

(3) Irgendetwas stört mich an dem XY Film. Sie scheint es in der Schule überhaupt nicht eilig zu haben sondern Zeit totzuschlagen durch das Aufräumen. So, als ob sie auf einen bestimmten Zeitpunkt wartet. Danach geht es fix - Heimfahrt mit Umweg und Mord. Auf was hat sie gewartet?

(4) Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass sie jemanden mit in ihre Wohnung nimmt (wirkte zu vorsichtig), v.a. nicht, wenn sie gerade zu dem Zeitpunkt so viel Geld im Haus hat.

(5) Kann es nicht sein, dass irgendwer die Ferienwohnsiedlung beobachtet hat, fälschlicherweise davon ausging, dass sie schon nach Hause gefahren ist, wartete bis die Nachbarin weg war und beim Einbruch von SJ überrascht wurde? Okay, dagegen spricht, dass nichts durchsucht wurde, vielleicht hat sich der Täter wahnsinnig erschrocken? Wenn ich ein Einbrecher bin, heißt das ja nicht, dass ich einen Mord auch gut wegstecke?

(6) Der Täter muss sich ja bei der Tat ziemlich eingesaut haben. War die Tat geplant - warum hat er dann kein Messer mitgebracht? War sie spontan - dann hatte er auch keine Ersatzkleidung dabei, in der S-Bahn wäre das doch aufgefallen? Das ist irgenwie ein Ablenkungsmanöver. Oder der Täter lebte allein, fuhr erst zu sich, duschte, etc und stellte dann das Auto ab.

Mir fällt auch auf,daß sie öfter umgezogen ist.Nach dem Schwarzwald war sie kurz in 2 Orten ansässig bevor sie nach Mosbach kam.Ich habe nichts darüber gefunden,warum sie dorthin gezogen ist und was sie dort gemacht hat.

Die verschmutzte Kleidung ist ein interessanter Aspekt.Womöglich hatte der Täter keinen Mantel oder Jacke an,als es zur Tat kam und konnte dann beim Untertauchen mit diesem Kleidungsstück die Spuren verbergen.Hat der Täter die versauten Kleidungsstücke entsorgt oder irgendwo gereinigt(reinigen lassen)?

Gewisse Zweifel habe ich bezüglich der Einbruchstheorie.Normalerweise braucht man ein Fahrzeug um Dinge abzutransportieren.Daß der Täter dann überstürzt abgehauen ist und gleichzeitig akribisch Spuren verwischt hat gibt keinen Sinn.

@ Waldlichtung.
Deine Einwände mit der Einbruchstheorie sind natürlich begründet.

Das mit den Umzügen und auch der Umschulung ist komisch, so, wie wenn sie sich von zuhause gelöst hätte und aber im neuen Leben nicht wirklich angekommen ist.

Seltsam finde ich auch, dass sie das Handy ausschaltet, bevor sie zuhause ankommt.

@MissMary

Finde ich auch.Als ob sie ein "neues Leben" woanders anfangen wollte.Aus beruflichen Gründen.Vielleicht auch aus privaten.Das mit dem Handy lässt schon darauf schliessen,daß sie zu diesem Zeitpunkt nicht mehr alleine war und ihre Ruhe haben wollte(wenn man mal davon ausgeht,daß das Akku noch funktionstüchtig war).Sonnenuntergang war an diesem Tag um 15:55.Also müsste sie in der Dämmerung nach Hause gefahren sein und daheim dann Licht angeschaltet haben.

@ Waldlichtung (cooler Nick!)

Ja, das stimmt - andererseits - rufen bei jemand, der so zurückgezogen lebt, so viele Leute auf dem Handy an? Ich hoffe wirklich, dass sie diesen Fall knacken.

Was diverse Umzüge und Umschulung anbetrifft, erkläre ich mir das so, dass man von der Malermeisterin nicht automatisch in die Stelle einer Ausbilderin/Berufserzieherin wechseln kann. Das bedarf der Umschulung. Und dann denke ich, dass gerade die Arbeit mit diesen Jugendlichen noch einmal eine zusätzliche Qualifikation erforderte. Ich weiß nicht, ob man das alles an einem Ort machen kann und wo diese Fortbildungseinrichtungen angesiedelt sind.
Die Frage, ob sie hier in Mosbach "angekommen" ist, ist tatsächlich fraglich, gerade, weil sie sich so in die Einsamkeit einer Waldsiedlung begeben hat. Da hätte sie bestimmt im Umfeld des BBWs viel näher eine Wohnung haben können.

@Giselle-Sophie
Also, normalerweise ist es so, dass Du als "Meister" auch Jugendliche od. Erwachsene in dem Berufsbild ausbilden darfst, da die Meisterprüfung auch die Ausbildereignung beinhaltet. Damit kannst Du als Lehrer in einer solchen Einrichtung arbeiten. (Habe ich selber auch)
Ob in Mosbach noch spezielle Zusatzkenntnisse nötig waren (Reha, spezielle Behinderungen der TN) weiß ich nicht.
Es gibt ja auch unterschiedliche Angaben zu ihrem Job: mal heißt es Erzieherin, dann Pädagogin, dann Malermeisterin, Berufserzieherin etc.
Ich denke auch, wie hier schon mehrfach angesprochen, dass sie einen Neuanfang machen wollte-auch beruflich und auch auf der Suche nach Anerkennung war-was man in einem BBW vielleicht eher zu finden hofft, als wenn sie ihr Malergeschäft weitergeführt hätte.

@maggy61
Vielen Dank, maggy, du hast recht, die Meisterausbildung berechtigt dazu, Lehrlinge auszubilden. Dennoch war es ein gravierender Schritt, mit 40 oder wieviel Jahren nochmals umzusatteln. Das ist wohl nicht so leicht wie mit 20 Jahren. Da können schon mal Umstellungsprobleme kommen, mit denen man nicht gerechnet hat, man ist vielleicht auch etwas kritischer und es braucht seine Zeit und Orientierung, bis man sich arrangieren konnte.

Im Film ist zu hören,das sie vor ein paar Jahren zur Berufserzieherin umgeschult hat.
Ihr gelernter Beruf war Maler und Lakiermeisterin.
Von behinderten Schülern ist auch keine Rede,die Schüler haben nur keinen Schulabschluß,also ehemalige Haupt oder Hilfschüler.
Vielleicht hat sie ihren späteren Mörder in der Feriensiedlung kennengelernt,denn die Häuser werden auch teilweise an Familien vermietet.Kann aber auch ein Eigentümer gewesen sein,der dort nur die Ferien verbringt,oder ein Familieangehöriger des Eigentümers.Ob die Polizei das alles überprüft hat?

Man könnte mal überprüfen,wie sie überhaupt an das Haus gekommen ist!!

Hab mal bei der Kripo angerufen.....er meinte,sie sind dran(an der Feriensiedlung)
Sie suchen aber trotzdem auch noch nach Internetkontakten,da man zwar vieles wieder "hochholen kann"aber nicht alles, wann gelöscht wurde.
Es wird daher gefragt,wer weiß,in welchen Singlebörsen sie unterwegs war?

@Cleo1956

Das ist ein guter neuer Aspekt.Denn dort wo man wohnt oder arbeitet findet man am ehesten Kontakt.Konnte die Nachbarin nichts dazu sagen?

Ich habe auch irgendwo gelesen,daß die Siedlung vor Ort verwaltet wird(ähnlich wie ein Campingplatz?).

Weiß das jemand,der von euch in der Nähe wohnt?War diese "Aufsicht" zu jener Zeit geöffnet?

@ Waldlichtung. Ich nehme nicht an, dass die im Feriendorf jemanden Vollzeit beschäftigen, v.a. nicht am 23.12 mittags. Glaube nicht, dass da viele anreisen um in einer Fewohnung zu ziehen.

Es passt so irgendwie nicht ins Bild, dass diese Frau, die so zurückgezogen wohnt, jemanden mit zu sich nimmt, der sie dann umbringt.

@MissMary

Den Gedanken,daß es jemand gewesen sein könnte,der mit der Siedlung im Zusammenhang steht,finde ich nicht so abwegig(zumindest was das Reinlassen in die Wohnung betrifft).Allerdings stellt sich dann die Frage weshalb das Auto weggefahren wurde.

Ich dachte eher,das sie in den Sommerferien oder so dort jemanden kennengelernt hat,der dort ein Ferienhaus besitzt,vermietet hat oder vom Besitzer der Sohn / Tochter dort hin und wieder am WE wohnt.Dieser jemand ist der verheiratete Mann,der mit Frau J.eine Affäre hatte.Er kommt aus der Nähe mit dem Zug,weil seine Frau das Auto an dem Tag braucht für Einkäufe o.ä.
Sie wollen reden,wie es weitergeht......dann kommt es wie ich es schon beschrieben hab.
So,und ich denke noch einen Schritt weiter.....sie hat vom ihm den Tipp mit dem Haus bekommen,damit man sich am WE sehen kann,ohne groß aufzufallen.
Das Feriendorf wird wahrscheinlich nur im Sommer bewacht.Gruß

Ich habe eine bekannte ältere Dame,sie hat hier in der Nähe (ca 30 km) entfernt so ein Hütte wie Frau Jauch.
Es wurde jedes WE dorthingefahren,Sommer wie Winter.Wenn nicht sie dort war,so fuhren die Verwandten.
Ist ein gutes Alibi für einen Mann......du Schatz,ich fahr mal in das Haus nach dem Rechten schauen und das Dach zu reparieren.Tja,fällt nicht weiter auf.

@ Waldlichtung & Cleo

Da habt ihr natürlich Recht. Nur stört an der Theorie, dass die Nachbarin dort ja offenbar auch längerfristig wohnte (und auch Pakete annahm) - auf Campingplätzen werden Nachbarn ja auch oft beobachtet, auch von "kurzfristigen" Besuchern. So unauffällig wäre das nicht.

Aber die Theorie, warum er an dem Tag mit dem Zug kam, ist gut. Vielleicht hat sie ihn unter Druck gesetzt "nun ist wieder Weihnachten, noch hast du deine Familie nicht verlassen, ich sag es nun deiner Frau", er gerät in Panik und tötet sie im Affekt. Dann flüchtet er mit dem Auto (reiner Zufall, dass ihn niemand sieht).

Einziges Problem bei dieser Theorie: Die blutbefleckte Kleidung. Er war ja auf den Mord nicht vorbereitet, hat keine Ersatzkleidung. Wenn er mit der S-Bahn weiterfährt, wäre er nicht jemandem aufgefallen? Wenn er eine Jacke drüberzieht, vielleicht okay. Aber dann gehen die Fragen der Frau weiter (auch wenn er die Kleidung verschwinden lässt) - du, wo ist denn deine Jeanshose, etc. Wo ist das Mordwerkzeug? Die Handtasche? Ein Mann mit Handtasche fällt doch auch auf! Und: Warum schaltet SJ das Handy schon vor dem Eintreffen daheim ab?