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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

4.960 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Juni, Studentin ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

18.07.2014 um 13:29
Zitat von LohengrinLohengrin schrieb:Da ich mich derzeit konzentriert mit dem Täter beschäftige meine ich sagen zu können
das wir es mit einem intelligenten Tätertypus zu tun haben der seine Handlungen
wohlüberlegt ausgeführt und sich an den damaligen örtlichen Gegebenheiten orientiert
bzw. in sein Kalkül einbezogen hat.
@Lohengrin
Das ist ein sehr guter Ansatz (mMn.), erst recht ist ja darin nicht zu vergessen, dass er nun schon über 9 Jahre den Zusammenhang - ER... der Mörder von Daniela - vor seiner Umgebung und ganzen näheren Umfeld wohl sehr gut verbergen kann. Dazu muss er mit der nötigen Intelligenz sicher ausgestattet sein, wenn ihm dies nun schon 9 Jahre gut gelungen ist. UND (so denke ich) auch mit der nötigen arroganten Kühlheit, mit dieser Schuld umzugehen, was eigentlich schon in die Art eines wirklichen Psychopathen hinein ragt. Heisst wohl, der dürfte in sich keine große Schuldgefühle tragen/plagen, die ihm da zu schaffen machen. So meine Vermutung.

Falls dieser Täter überhaupt weinen kann, so denke ich, kann er es nur tun, wenn es um ihn selber geht.

Schön dich und deine Gedanken hier wieder mehr zu lesen!

Lieben Gruß,
Doverex

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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

18.07.2014 um 17:52
Danke @AngRa, dass du die Fragen von @Catfight beantwortet hast. Ich will das aber zum Anlass nehmen, mal eine Zusammenfassung für User und alle, die es werden wollen, hereinzustellen. Um den Eintrag überschaubar zu halten, habe ich nur einen Bogen über die wichtigsten Fakten gespannt. Details sind zwar wichtig, würden den Rahmen dieses Postings aber sprengen und werden hier sowieso immer wieder diskutiert.
Sollte ich Fehler eingebaut oder wichtige Dinge vergessen haben, bitte korrigieren bzw. ergänzen.

Quellen: Die Neue, Tiroler Tageszeitung, Die Ganze Woche, Kurier, Echo, ORF, Georg_H und diverse Beiträge der Allmy-User.


Zur Vorgeschichte:

Daniela Kammerer (DK) aus Pürbach/NÖ kam im Wintersemester 2004/2005 als 19-Jährige nach Innsbruck, um am MCI "Management und Recht" zu studieren. In Innsbruck bezog sie ein Zimmer im Internationalen Studentenhaus in der Rechengasse. DK war also zum Tatzeitpunkt im zweiten von insgesamt acht Semestern.

Zur Tatnacht:

Am 22. Juni 2005 verließ DK mit ihrem Fahrrad das Studentenhaus in der Rechengasse und machte sich auf den Weg zu einer Party im Gebäude der Katholisch Österreichischen Hochschulverbindung "Alpinia" in der Zollerstraße, wo sie einige Freunde bzw. Studienkollegen traf. In der Zollerstraße wurde DK im Laufe des Abends in eine verbale Auseinandersetzung mit einer zweiten Person verwickelt, die aber laut Zeugenaussagen relativ harmlos war und bald wieder geschlichtet wurde. Am 23. Juni 2005, gegen zwei Uhr, verließ sie das Fest zusammen mit drei weiteren Personen: ihrem Studienkollegen TB aus Niederösterreich sowie einer weiteren männlichen und einer weiblichen Person. Man ging zu Fuß, die beiden Männer schoben jeweils das Fahrrad der beiden Frauen. Ziel war das Karl-Kunst-Heim in der Dreiheiligenstraße 9 (DHS9), in dem TB mit einem Zimmerkollegen ein Doppelzimmer bewohnte.

Über die nächsten ca. zweieinhalb Stunden ist öffentlich sehr wenig bekannt. Laut Aussage von TB befand er sich zuletzt mit ihr in seinem Studentenzimmer, wo über "verflossene Beziehungen" geredet wurde. Gegen 4.25 Uhr soll DK das Studentenheim in der DHS9 mit 2,4 Promille Blutalkohol verlassen haben. Laut erstem Zeit-Weg-Diagramm des LKA Tirol begab sich DK danach in die Bogenmeile.

Zeit-Weg-Diagramm des LKA Tirol (Zirka-Angaben):

4.25 Uhr: Dreiheiligenstraße 9
4.30 Uhr: Kreuzung Ing.-Etzel-Str./Kapuzinergasse
4.30 Uhr: Höhe Cafe Plateau
4.45 Uhr: Eisgrotte Amraserstraße (gegenüber Hallenbad)
4.50 Uhr: DK wird bei den Telefonzellen am Leipzigerplatz mit zwei Messerstichen ins Herz und in den Rücken erstochen. Klingenlänge: ca. 16 cm. Die Tatwaffe wurde bis heute nicht gefunden.
5.04 Uhr: Ein Frühpensionist, der DK findet, setzt den Notruf ab.

Wichtig: Laut diesem ersten Zeit-Weg-Diagramm fuhr DK die Strecke bis zu den Telefonzellen mit dem Fahrrad (im Diagramm heißt es: "vermutliche Fahrtstrecke"). Die Rekonstruktion ergab, dass DK wahrscheinlich auf dem Weg zu einem Freund in Pradl war und bei den Telefonzellen telefonieren wollte, weil ihr Akku leer war.
Ein Augenzeuge sagte später aus, er habe gegen 4.45 Uhr in der Amraserstraße auf der Höhe des Hallenbades eine betrunken wirkende männliche Person mit schulterlangen blonden Haaren gesehen, die Richtung Telefonzellen ging.
Es gibt auch Ohrenzeugen, die sich allerdings widersprechen: Zu Beginn war die Rede von einem Streit bei den Telefonzellen zwischen einer Frau und einem Mann, der akzentfrei Deutsch oder Deutsch mit leichtem Akzent sprach. Zuletzt (2014) meldete sich eine Ohrenzeugin sogar öffentlich im Fernsehen, die überzeugt davon ist, der Mann habe nur gebrochen Deutsch gesprochen.

Im Zuge der Ermittlungen gerieten anfangs mehrere Verdächtige ins Visier des LKA Tirol. Öffentlich bekannt wurde davon nur ein Bosnier, der in U-Haft genommen, aber nach einer Gegenüberstellung wieder entlassen wurde (für weitere mögliche Verdächtige verweise ich auf die Liste von @sunnudagur auf Seite 179). Warum dieser Bosnier überhaupt in den Fokus der Ermittler geriet, bleibt offen. In dem Zusammenhang gab es eine mysteriöse Begebenheit: Monate nach der Tat langte auf dem Handy von DK ein SMS aus Bosnien ein. Laut einem Zeitungsbericht soll der Inhalt in etwa "Daniela, bist du wirklich tot?" gelautet haben. Ein Ermittlerteam machte sich auf den Weg nach Bosnien, die Spur verlief aber im Sand. Wie alle anderen Spuren auch, weshalb der Fall zu den Akten gelegt wurde.

Wie sich später herausstellte, gab es zu Beginn einige Ermittlungsschwächen. So wurden wichtige Zeugen gar nicht oder nur telefonisch befragt, Alibis nicht überprüft.

2008 wurde der Fall im Zuge einer operativen Fallanalyse neu aufgerollt. Über neue Erkenntnisse dieser Bemühungen ist wenig bis gar nichts bekannt. Es dürfte aber sicher sein, dass erst während dieser Ermittlungen im Jahr 2008 der Zimmerkollege von TB (der letzte bekannte Kontakt von DK) befragt wurde, ob sich dieser zum Tatzeitpunkt im gemeinsamen Zimmer aufgehalten habe. Seine Antwort damals: Er könne sich nicht erinnern.
2008 wurde auch DKs Sarg geöffnet, weil sich darin tatrelevante Briefe ihres ehemaligen Freundes aus dem Bezirk Gmünd (NÖ) befunden haben sollen. Sie waren aber nicht mehr lesbar.

Bis 2013 tat sich wieder nichts. In diesem Jahr startete das Cold Case Management des BMI (Cold Case Team, CCT) neue Ermittlungen. Im Zuge dessen wurde auch der Zimmerkollege von TB neuerlich befragt. Dieses Mal sagte er aus, TB habe sich zum Tatzeitpunkt NICHT im Zimmer aufgehalten. TB sei nach der Tat sehr mitgenommen und erschüttert gewesen. Weiters wurden Hautschuppen unter dem Rock von DK gefunden, aus denen mit verfeinerten molekularbiologischen Methoden DNA isoliert werden konnte. Diese DNA wurde TB zugeordnet. Daraus schloss das CCT auf einen intimen Kontakt zwischen TB und DK. Es stellte sich auch heraus, dass es Zeugenaussagen gibt, wonach DK zu Fuß zu den Telefonzellen ging und ihr eine männliche Person auf einem Fahrrad folgte. Die DNA von TB wurde auch auf DKs Fahrrad gefunden.
Das fehlende Alibi, die Hautschuppen und die (neue) Erkenntnis bzgl. des Fahrrads nahm das CCT zum Anlass, U-Haft gegen TB zu beantragen, die auch verhängt wurde. TB wurde schließlich zu Weihnachten 2013, von Australien kommend, am Flughafen Wien festgenommen.

Die Tathypothese des CCT:

TB habe sich DK gegen ihren Willen sexuell genähert. DK sei aus der Studentenwohnung geflüchtet, TB sei ihr auf ihrem Rad mit einem Messer gefolgt und habe sie bei den Telefonzellen erstochen. Laut Haftrichter soll er sich danach am Sillufer gereinigt und versteckt haben und danach wieder in seine Wohnung zurückgekehrt sein.

Der Rechtsanwalt von TB deckte allerdings Ungereimtheiten auf, vor allem bzgl. der Hautschuppen. Die Interpretation der Ermittler und des Haftrichters, die Hautschuppen würden einen intimen Kontakt belegen, ist nachweislich falsch. Die Spuren können genauso durch Sekundärübertragung an die Rock-Innenseite gelangt sein. Also etwa über die Couch oder einen WC-Sitz. Auch TBs DNA auf dem Fahrrad lässt sich auch völlig unverdächtig erklären: Er hat das Rad ja Stunden vor der Tat geschoben.
Die dürftigen Indizien konnten schließlich eine U-Haft nicht mehr rechtfertigen, TB wurde nach sechs Wochen entlassen. Der Rechtsanwalt der Familie Kammerer reichte einen Fortführungsantrag ein, der von der StAw abgelehnt wurde. Ein Richtersenat muss noch die Letztentscheidung treffen.

Der letzte Stand:

Es wurden Hautschuppen um die Einstichstellen gefunden. Daraus soll DNA isoliert werden. Es handelt sich dabei mit hoher Wahrscheinlichkeit um tatrelevante Spuren.

Offene Fragen/Widersprüche:

Die Ohrenzeugin, die einen Streit hörte, in dem der männliche Part "gebrochen Deutsch" sprach, wird vom CCT als unglaubwürdig bezeichnet. Warum?

Zu Beginn hieß es, DK sei mit ihrem Fahrrad zum Tatort gefahren. Heute heißt es, sie sei zu Fuß gegangen. Wie kommt es zu dieser Diskrepanz?

Wie kommt der Haftrichter auf die Theorie, der Täter habe sich am Sillufer versteckt? Gab es einen Hundeeinsatz?

Im Forum hat sich jemand gemeldet, der versichert, DK habe noch ihre Freundin nach Hause begleitet. Diese Information taucht aber öffentlich nirgends auf. Warum?

Der Zimmerkollege des letzten bekannten Kontakts des späteren Mordopfers wurde erst drei Jahre nach der Tat telefonisch zum Alibi befragt. Warum?

Der Bosnier war früh im Fokus der Ermittler, wurde aber erst Monate später einer Gegenüberstellung zugeführt. Warum?


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

18.07.2014 um 19:53
@Doverex
Es ist nur ungemein schwieriger als ich gedacht hatte - und das kann nur gelingen wenn
man etwas Abstand einhält, auch wenn es mir manchmal in den Fingern juckt.

@ZenCat1
Genau, mir fiel bloß der Name nicht ein - Kohlstattgasse, das Stud.-Heim hatte ich gemeint.
Das mit dem Innenhof hatte ich schon mal in Erwähnung gezogen, aber wahrscheinlich ist,
das die Hintertür von außen nicht zu öffnen ist. Deshalb würde ich (mit Sicherheit auch die anderen ) tatsächlich gerne mal ein Foto aus Richtung DHS9 sehen. Vor allem auch die Licht-
Verhältnisse.

Auch Fotos von der Uferböschung an der Sill, sowohl rechts als auch links vom Sillsteg würde
zum besseren Verständnis Aller beitragen. Also wenn Du bei Gelegenheit Zeit hast, dann nur
zu ;-) Vielleicht könntest Du ja vom Rapoldiweiher noch Aufnahmen aus verschieden Blickwinkeln
machen, mit dem Focus auf verwinkelte Stellen die nicht so leicht einzusehen sind bzw. wo
der Täter ggbf. (und das wäre jetzt sogar wichtig) die Möglichkeit sich an der Uferböschung
zu reinigen ohne gleich in den Weiher zu fallen. Oh, ich lese gerade das Du die Aufnahmen
schon gemacht hast (mal wieder nicht zu Ende gelesen ;-) ).

@AngRa
Was soll ich da jetzt noch zu schreiben. Dieser Beitrag von Dir würde ich dann mit zu den
Referenzbeiträgen zählen ! Respekt.

Beitrag von AngRa (Seite 201)

@nephilimfield
Erstklassige Arbeit, ich bin sprachlos. Das ist wirklich eine Referenz wert. Könnte vielleicht
jemand es mal in Angriff nehmen das die Admin´s @nephilimfield Beitrag farbig hervor-
heben (Hintergrund).
Beitrag von nephilimfield (Seite 202)
Die müssten sowas eigentlich können. Gerade für Neu-/Quereinsteiger ein wervolle
Informationsquelle. Respekt @nephilimfield .

@ZenCat1 @AngRa @nephilimfield @Doverex- wozu braucht ihr mich eigentlich noch ;-). Eure
letzten Beiträge und das gemeinsame Zusammenspiel sind exzellent. So macht das Lesen Spaß
und vor allem Neulinge finden schneller in den Fall Kammerer rein.

@ZenCat1 Du bist der Diskussionsleiter - vielleicht könntest Du dich mal mit den Amins
in Verbindung setzen ob man @nephilimfield Beitrag hervorheben und ggbf. zusätzlich
auf die erste Seite setzen kann Überschrift: Zusammenfassung oder eine ander aussagekräftige
Headline.

Ein tolles Team - @ZenCat1 @nephilimfield @Doverex @AngRa mit exzellenten Beiträgen
Danke. Das gilt natürlich auch für die anderen Schreiber. Da sollte es doch irgendwann gelingen.
Ich freue mich schon auf weitere Beiträge von Euch.

Mit freundlichen Grüßen

Lohengrin


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

18.07.2014 um 22:56
@ all
Ich bin auch begeistert :-)
Was mich an dem Fall stört: Daniela ist für mich emotional nicht greifbar, ich seh kein Bild, keinen Menschen vor mir.... . Mir fehlen emotionale (!) Infos von Freunden/ Angehörigen. Was war sie wirklich für ein Typ? Ruhig, frech, aufbrausend, lustig, selbstbewusst,(...)?
Wie ist der Abend mit den 2,4 Promille abgelaufen? Wie war sie drauf als sie ging? Wirkte sie ängstlich?

Ich weiß nicht wieso aber ich hab kein Bild von ihr...

Wenn es ein geplanter Mord war (und da geh ich am Ehesten von aus) ist da viel Nähe, Entgültigkeit und Hass im Spiel, sprich da muss Einiges im Vorfeld zwischen ihr und dem Mörder abgelaufen sein... Umso wichtiger wäre die unmittelbare Umfelddiagnostik gewesen. Studentenstädte haben es an sich, dass sich alles nach wenigen Jahren verläuft und Beziehungen nicht mehr nachvollziehbar sind...


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

19.07.2014 um 01:22
Wow, heute macht Ihr mir aber viel Freude!!!

@nephilimfield

Deine Zusammenfassung ist der absolute Wahnsinn! Auf den Punkt, neutral, konkret, sachlich, alle Fakten mit eingeschlossen. Chapeau, und tausend Dank dafür!

Ich habe @Lohengrin 's Anregung schon an die Admins weitergegeben - einen Beitrag hervorzuheben, hätte ich hier auf Allmy noch nie gesehen/bemerkt, aber was nicht ist, kann ja noch werden :) Aber vor allem diesen Beitrag an den Anfang dieses "Fadens" (Lohengrin mag das Wort "Thread" nicht, ich auch nicht ), wäre eine tolle Sache, vor allem für Neu-User, denen man wirklich nicht zumuten kann, unser 200-seitiges Geschwafel durchzulesen. Daumen drücken, ich bin sicher, dass unseren Admins was einfällt!

@Lohengrin

Dein Lob ist enorm wichtig und motiviert auch, weiterzumachen. Ich habs ja schon kundgetan, mir ist ebendiese Motivation in letzter Zeit abhanden gekommen, ich wusste nicht mehr, wofür wir hier eigentlich diskutieren, wenn weder Polizei noch Presse irgendein Interesse an der Klärung des Falls zeigen. Deine Worte haben zumindest mich wieder aus dem Frustloch rausgeholt - und wenns nur ist, dass sich der Täter (von dem ich mir ganz sicher bin, dass er hier mitliest) nicht in Sicherheit wiegen kann. Und wenn er nur 1, 2 Alpträume im Monat hat, weil wir ihm mit unseren Spekulationen zu nahe gekommen sind, dann wärs schon ein Erfolg - er soll sich nicht sicher fühlen, und er soll auch wissen, dass keiner von uns ein Problem hätte, sich bei der Polizei zu melden, wenn wir das Gefühl haben, wir sind auf was Wichtiges gestoßen. Und, lieber Täter: Du weißt nicht, was wir hier per PN erfahren. Sei Dir nicht zu sicher!

Zu den Fotos: Ja, die vom Rapoldipark hab ich schon gemacht, hab aber kein Problem, wieder dort hinzugehen - der Park ist wunderschön, alles neu hergerichtet, ich hab mich gleich in die Sonne geworfen und im Geäst neben mir ein Vogelnest mit Halbwüchsigen gesehen, die dabei waren, ihren ersten Flug aus dem Nest anzugehen - wunderschön!

Ich hab den Weiher dort aus ein paar Winkeln fotografiert - schaffs heute nicht mehr, die Bilder runterzuladen, machs aber gleich morgen - eine "Überzeugung" meinerseits hat sich geändert: Ich glaub nicht mehr notwendigerweise, dass das Tatmesser in der Sill liegt: Um den Weiher herum ist soviel Gebüsch, Schilf und Zeug, da können 10 Messer rumliegen, ohne dass sie jemand findet. Und das Gesträuch ist ja nicht neu - das wird sicher jährlich zurückgeschnitten, um so schön zu wuchern, aber sicher nicht bodennah, da fällt doch keinem Gärtner ein Messer auf, schon gar nicht, wenn es ein bisschen eingegraben wurde. Und auch im Park allgemein sind so viele Sträucher, die offensichtlich schon lange dort stehen, so viele Sand-/Grasflächen, wo man problemlos etwas oberflächennah eingraben könnte, ohne dass es je gefunden wird - vor allem, wenn die Polizei nicht intensiv danach sucht. Also, das Messer muss nicht in der Sill sein, im Gegenteil, ich hab so das Gefühl, dass es - wenn es ein "normales" Messer war, eins, das nicht irgendeinen Wert für den Täter hatte - dann ist es einfach irgendwo dort in dem Park, immer noch.

Also, Rapoldifotos morgen, und dieser Tage schau ich im Innenhof zwischen DHS9 und Kohlstattgasse vorbei (wenn ich reinkomme, wenn er nicht abgeschlossen ist) und mach Fotos.
Zitat von LohengrinLohengrin schrieb:Deshalb würde ich (mit Sicherheit auch die anderen ) tatsächlich gerne mal ein Foto aus Richtung DHS9 sehen. Vor allem auch die Licht-
Verhältnisse.
Du hättest natürlich gern Nachtaufnahmen, oder irre ich mich? :) Oder: Welche Lichtverhältnisse hättest Du denn gern? Da wird uns meine Kamera einen Strich durch die Rechnung machen - zu schlechter Blitz. Aber ich schau mal - wenn dort ein abschließbarer Hofeingang ist, komm ich nachts eh nicht rein - dann wäre Daniela aber auch nicht rausgekommen, außer, jemand wäre mit ihr mitgegangen und hätte aufgeschlossen (!). Ich schau, was ich machen kann.

Und abschließend auch noch ein großes Danke an @AngRa für Deine neutralen, sehr gut überdachten Beiträge, und an @Doverex für Deine wertvollen Denkanregungen. Wir sind hier ein absolut gutes Team, das freut mich total! Und für jeden, der sich neu einschalten will, so wie @Catfight , Ihr seid alle herzlich willkommen! Immer her mit dem Input!


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

19.07.2014 um 01:36
@Catfight
Zitat von CatfightCatfight schrieb:Was mich an dem Fall stört: Daniela ist für mich emotional nicht greifbar, ich seh kein Bild, keinen Menschen vor mir.... . Mir fehlen emotionale (!) Infos von Freunden/ Angehörigen. Was war sie wirklich für ein Typ? Ruhig, frech, aufbrausend, lustig, selbstbewusst,(...)?
Wie ist der Abend mit den 2,4 Promille abgelaufen? Wie war sie drauf als sie ging? Wirkte sie ängstlich?

Ich weiß nicht wieso aber ich hab kein Bild von ihr...
Du bringst es absolut auf den Punkt! In anderen Threads schalten sich immer Leute ein, die Opfer oder Täter kannten und somit ein bisschen Licht hinter die Kulissen bringen. Hier hat es um die Zeit von TBs Verhaftung ein kurzes "Aufbäumen" gegeben von Leuten, die ihn und/oder Daniela kannten, aber entweder haben wir diese Leute vergrault (glaub ich nicht), oder es war ihnen einfach nicht mehr wichtig, Licht ins Dunkel zu bringen und zu helfen, den Mord an Daniela aufzuklären.

Viel spielt da sicher die österreichische Mentalität mit - man denke an die drei japanisch/buddhistischen Affen. Und wenn man ein bisschen böser sein möchte - ich darf das als Österreicher :) - dann kann man auch einfach nur von Ignoranz sprechen. Wieso sich hier nie jemand eingeschaltet hat, der/die mehr von Daniela erzählen wollte, ist mir völlig unverständlich. Wir haben sie so im Herzen, ohne viel von ihr zu wissen; warum hat niemand ein Interesse, diese Empathie für sie zu stärken? Die Leute lesen hier schon mit, das ist gewiss - aber ist es ihnen nach all der Zeit wirklich so egal? Das ist schade - denken wir hier, als unbeteiligte Hobbydetektive, nach 9 Jahren wirklich noch so viel mehr an Daniela als die, die sie gekannt haben? Aber wenn sie noch an sie denken, warum teilen sie sich dann nicht mit? Niemand will Negatives von Daniela hören/lesen, sondern Geschichten, wie sie wirklich war, was man mit ihr erlebt hat, wie sie gelebt hat - was sie als den lebenden Menschen zeigt, der sie war, bis zu diesem Mord. Aber scheinbar ist es niemandem, der sie kannte, der Mühe wert, da was mitzuteilen. Wahnsinnig traurig eigentlich.

Danke, dass Du Dich hier eingeschaltet hast - wenn Du noch Fragen hast, immer her damit!


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

19.07.2014 um 01:41
Habe Antwort vom Admin bekommen: Beiträge hervorzuheben oder an erste Stelle zu setzen wird nicht gemacht, weils auch nicht sinnvoll wäre - da würden dann -zig User kommen und das machen wollen, da bräuchte es dann nochmal eine Handvoll Admins mehr :)

Kann ich nachvollziehen, passt so.
Vielleicht fällt hier jemandem was ein, wie wir @nephilimfield 's Zusammenfassung selber irgendwie in Szene setzen könnten, dass auch Neu-User gleich drauf stoßen würden?


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

19.07.2014 um 08:50
@ZenCat1
@Lohengrin
@Catfight

Danke, zuviel des Lobes! Ich wollte nur mal chronologisch unser aktuelles "Wissen" zusammenfassen (Anführungszeichen, weil wir ja alles nur aus zweiter Hand haben). Man kann gegebenenfalls immer wieder mal darauf verweisen. Ich hoffe aber sowieso, dass mein Beitrag nicht lange aktuell bleibt, sondern sich mit der Nachricht "Täter gefasst" erübrigt.

Es freut mich übrigens sehr, dass hier weitestgehend eine ausgesprochene Harmonie herrscht (von seltenen, frustbedingten Ausbrüchen abgesehen ;)).


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

19.07.2014 um 09:48
Nachtrag:

Viel Info gibt es wirklich nicht über den Menschen Daniela (ich suche im Speziellen einen bestimmten Beitrag, der aber wahrscheinlich gelöscht wurde). Ich erlaube mir deshalb, drei knappe Postings aus dem Forum des "Standard" hereinzustellen, die ursprünglich @Lohengrin mal zitiert hat:

respekt
als angehöriger auch allen freunden mein herzliches beileid.
mir ihr ist eine rundum positive gestalt aus unserem leben verschwunden.
schön, dass sie so viele von uns zeit lebens mit ihrer freundlichen art verwöhnt hat.
habt respekt bei euren postings...

eine freundin
am samstag wär sie 20 geworden, sie war immer gut drauf und hat gute laune verbreitet,
ich werde dich vermissen

Beileid
ich möchte allen angehörigen und freunden mein herzlichstes Beileid ausdrücken.
ich hab sie nicht gut gekannt, aber sie war immer nett und fröhlich, es tut mir furchtbar leid.


Quelle: http://derstandard.at/2088645?seite=1#forumstart


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

19.07.2014 um 13:27
@nephilimfield

Auch von mir Lob und Dank für Deine exzellente Zusammenstellung!

Ich habe sie auch gleich auf mich einwirken lassen und bin etwas an dem Punkt hängen geblieben, dass der zu Weihnachten inhaftierte Tatverdächtige angegeben hat, in den Stunden des Beisammenseins in seiner Wohnung habe er mit Daniela über verflossene Beziehungen gesprochen. Zusätzlich ist ja wohl gesichert, dass Danielas Beziehung (en) ungeklärt war(en).

Derartige Gespräche können sehr anstrengend sein und einen sehr emotionalen Verlauf nehmen, besonders dann wenn eine Beziehung zwar als abgeschlossen erklärt wird, dieses gefühlsmäßig aber nicht ist, was im Rahmen von solchen Gesprächen meistens zu beobachten ist. Andernfalls würden sie nicht geführt werden, denn eine wirklich beendete Beziehung ist nicht mehr der Rede wert.. Ich habe den Verdacht, dass es bei Daniela so gewesen sein könnte, dass sie eine schwierige Beziehung zu einem Freund hatte, die sie aber nicht wirklich beenden konnte, weil sie emotional nicht abschließen konnte. Vielleicht hat sie sich den ganzen Abend über den Freund beklagt, all seine negativen Eigenschaften hervorgehoben und stundenlang über ihn geschimpft und vielleicht hat sie sich auch um zu dokumentieren, dass sie tatsächlich mit der alten Beziehung fertig ist, sich dem Zuhörer TB in intimer Weise zugewandt. Plötzlich könnte sie wieder umgeschwenkt sein und sich verabschiedet haben, um dann doch wieder den Verflossenen aufzusuchen. Bei dem plötzlichen Meinungsumschwung, der vielleicht schon groteske Züge angenommen hat, könnte der Alkoholgenuss eine entscheidende Rolle gespielt haben. Dem Zuhörer ist bewusst geworden, dass er bestenfalls den ganzen Abend lang der Lückenbüßer war. Vor allem dürfte er sich aber gepflanzt vorgekommen sein und könnte darüber in Wut geraten sein.

Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass in Danielas diffizilem Beziehungsgeflecht das Tatmotiv zu finden ist. Das wurde hier im Thread ja auch schon von einigen vermutet und beschrieben. Es ist ein weiteres Versäumnis der Ermittlungsbehörden, dass sie hier nicht nachgehakt haben, sondern sich womöglich mit den Aussagen der Betroffenen zufrieden gegeben haben, dass alle früheren Beziehungen ordnungsgemäß beendet waren und neue Beziehungen nicht eingeleitet waren.

Mir ist das jetzt durch Beschäftigung mit Deiner Zusammenstellung wieder eingekommen und habe es daher nochmals erwähnt..


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

19.07.2014 um 14:42
@nephilimfield
erst mal ganz, ganz herzlichen Dank für diese Zusammenstellung. Es ist total hilfreich, sich so kompakt den 'Zwischenstand' unseres 'Wissens' vor Augen führen und in Ruhe (immer wieder) durchlesen zu können! Genial, danke! :-)

@all
Ich natürlich auch gespannt wie ein Pfitschipfeil auf @Lohengrin 's Täterprofil. Ich denke, es ist ein guter Ansatz, einmal quasi von der anderen Seite zu versuchen, uns ein Bild zu machen. Und ich verstehe (trotz Neugier und Ungeduld), dass gut Ding' Weile haben will. ;-)

Ich hab' in letzter Zeit zwar eifrig mitgelesen, aber nicht gepostet, weil ich das Gefühl habe, nichts Sinnvolles beitragen zu können und es ja auch keinerlei neue Erkenntnisse 'von außen' gibt. Ich weiß aber die ausgewogenen Beiträge sehr zu schätzen. Dafür ein Danke an alle!

Ich finde vor allem @ZenCat1 's Hinweis, dass der Rapoldipark samt Weiher genügend Versteckmöglichkeiten für das Messer hergibt, sehr interessant.

Wobei ich immer noch für möglich (andererseits aber auch ziemlich 'krank') halte, dass das Messer wieder mitgenommen wurde und wieder dort ist, wo es vorher war. Egal, ob das die Gemeinschaftsküche eines Studentenheims ist (DAS wäre echt krank) oder es eben doch ein Messer war, das für den Besitzer einen bestimmten Wert hat und/oder aufgefallen wäre, wenn es nach der Tat plötzlich nicht mehr dagewesen wäre. Weil ich - immer noch - nicht 100%ig überzeugt bin, dass es tatsächlich ein Küchenmesser war, auch wenn die Diskussionsergebnisse - und natürlich die veröffentlichten Infos - dies eher schon nahelegen.


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

19.07.2014 um 18:56
So, jetzt aber: Fotos vom Rapoldipark und dem Bereich des Studentenheims DHS9, wo Daniela ihre letzten Stunden verbrachte:

eingangdhs9Original anzeigen (0,3 MB)

Das ist vom Eingang DHS9 aus Richtung Innenhöfe - links befindet sich das Karl-Kunst-Heim, DHS9. Es ist wohl davon auszugehen, dass Daniela an diesen Fahrradständern, rechts oder links, ihr Rad abgestellt hat. Die, die heute hier standen, waren zum großen Teil abgesperrt - wir wissen aber nicht, ob Daniela das auch gemacht hat.

Interessant für mich war, dass der Eingangsbereich dieses Heimes videoüberwacht ist - steht groß auf der Eingangstür, ich glaub, das Teil war das, das auf dem Foto links zu sehen ist, bei dem roten Punkt. D.h, der gesamte Eingangsbereich und die Radständer sind überwacht - keine Ahnung, ob das schon 2005 so war, aber anzunehmen ists schon.
D.h. wiederum, dass die Kripo - so sie die Bänder gesichtet hat - gesehen hat, wann Daniela das Heim verlassen hat, ob alleine oder in Begleitung, oder ob einige Zeit nach ihr noch jemand rausgekommen ist. Denn: Einen anderen Ein-/Ausgang gibt es nicht.
Es gibt eine Portierloge, die aber heute (Samstag vormittag) nicht besetzt war.

kohlstattboegenOriginal anzeigen (0,2 MB)

Das ist die Sicht von der gegenüberliegenden Seite, der Kohlstattgasse - gleich hinter dem Viaduktbogen geht diese Einfahrt ab, gesichert durch ein großes, geschlossenes Tor, zu öffnen nur nach Klingeln bei Bewohnern oder Heimleitung/Infobüro. Ganz hinten an den Bögen entlang, wo die leichte Kurve beginnt, ist gleich das nächste verschlossene Tor und dahinter noch eins. Ich hab von dieser Seite des Innenhofbereichs reingeschaut und von der anderen auf der Seite der Dreiheiligenstraße 9 - bei letzterer befindet sich eine Art Hinterhof des Obdachlosenheimes, wo ein paar Leute Bier getrunken haben, aber auch dieser Bereich lag hinter Gittern. Auch wenn es da einen Abgang vom Heim DHS9 geben würde (was ich nicht glaube) oder jemand dort aus dem Fenster klettern würde, er würde nur bis zur nächsten Absperrung und nicht raus kommen. Drück ich mich noch halbwegs verständlich aus? Sonst bitte nachfragen.

wohnblockOriginal anzeigen (0,4 MB)

Der Wohnblock mitten in diesem Innenhofbereich, der zwischen den 2 Studiheimen liegt. Hier befinden sich oben "normale" Wohnungen, unten ist irgendeine Sozialeinrichtung. Weiters gibt es in diesem Hofbereich noch die Volks- und Waldorfschule Dreiheiligen mit eigenem Pausenhof, das Obdachlosenheim, weitere Wohnbereiche und die beiden Studiheime. Dazwischen, wie hier hinten zu erkennen, entweder Eisenzäune oder Maschendrahtgitter. Heute vormittag waren die Türen in den Zäunen im Innenhof teilweise abgesperrt, teilweise offen, wie das nachts ist, weiß ich nicht - abgeschlossen, denke ich.

absperrungOriginal anzeigen (0,2 MB)

Die Absperrung vom Bereich des Karl-Kunst-Heims rüber zu den Wohngebäuden. Das ganze hat sich für mich wie im Knast angefühlt, echt übel und nicht schön. Für mich ist klar, dass es eindeutig NICHT möglich ist, mit dem Fahrrad vom Heim DHS9 durch den Innenhof bis zum Heim Kohlstattgasse zu gelangen und dort dann raus auf die Straße und zu den Viaduktbögen. Daniela muss entweder vorne auf die DHS9 raus sein - siehe 1. Fotos, ich hab das etwas vor dem Gitter stehend gemacht. Diese Einfahrt könnte nachts aber abgesperrt sein, dann hätte sie jemand dorthin begleiten und ihr aufsperren müssen.

Alternativ hätte sie noch vor dem Eisengatter auf dem letzten Foto rechts abbiegen und von dort auf die Jahnstraße rausfahren können, aber auch hier ist zweifelhaft, ob da nachts offen ist. Direkt zur Kohlstattgasse kann sie jedenfalls nicht gelangt sein.

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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

19.07.2014 um 19:06
Und hier in paar Impressionen vom Rapoldipark:

weiher2Original anzeigen (0,5 MB)

Der Weiher - wenn Ihr Euch die Bepflanzung rundherum anschaut, muss ich wohl nix mehr sagen bzgl. verstecktem Messer, nicht? Möglichkeiten zuhauf.

weiher1Original anzeigen (0,6 MB)

Weiher die 2. - wer würde da ein Messer entdecken, vor allem, wenn es vergraben ist?

weiherOriginal anzeigen (0,6 MB)

Wer weiß, was da so vor sich hindümpelt...

wegamraserrapoldiOriginal anzeigen (0,3 MB)

Das ist ein Weg - vom Park aus fotografiert - der von der Amraserstraße kurz vor dem Hallenbad rein in den Park führt. Das wäre eine alternative Fluchtmöglichkeit gewesen, nicht hinter den Telefonzellen rein, sondern hier - dafür hätte der Täter aber ein Stück auf der Defregger-/Amraserstraße laufen müssen, zuviel Risiko, würde ich meinen. Aber zum Verstecken oder auch, um ein Messer zu deponieren, ideal.

mauersillparkOriginal anzeigen (0,3 MB)

Das ist die Mauer auf der Seite vom Sillpark, also schon nach Überqueren der Brücke vom Park kommend. Ich hab da keine Möglichkeit gefunden, wie man hier hätte runter zum Wasser kommen können.

mauerparkseiteOriginal anzeigen (0,4 MB)

Die Seite vom Park, Mauer eingekreist - man sieht, mit der Überwucherung und der Mauer ist das eigentlich nicht zu bewerkstelligen, da im Sommer runterzukommen, wenn alles bewachsen ist - und wenn, dann sieht man nachher wahrscheinlich richtig übel aus.

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Die Parkseitenmauer und Uferböschung noch etwas weiter runter.

abgangsillOriginal anzeigen (0,3 MB)

Das ist der einzige Abgang zur Sill, den ich gefunden habe - der Bereich, an dem sich auf den Fotos, die ein anderer User hier eingestellt hat, schon die 2 Leute befunden haben. Als ich dort war, wollte ich runter zur Sill gehen, habs dann aber nicht gemacht, weil sich da 2 äußerst halbseidene Gestalten dort aufgehalten haben - war mir zu gefährlich. Da also kommt man ohne weiteres runter zur Sill.

bereichweiherOriginal anzeigen (0,4 MB)

Und nochmal, weils so schön ist, der Weiherbereich.

Also, ich hoffe, ich hab Euch - nicht nur Lohengrin - ein bissl einen Überblick verschaffen können. Sorry für die miese Fotoqualität, ich werds nie lernen. :(


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

19.07.2014 um 19:23
@ZenCat1
vielen Dank für die 'Fotoreportage' - ich kann mir nun einige 'Schauplätze' besser vorstellen, die bisher nur in meiner Vorstellung existiert haben!

Und ja, so wie's aussieht, gibt es im Rapolipark bzw. in und um dessen Weiher und an (und natürlich immer noch auch IN) der Sill genügend Möglichkeiten, ein Messer ziemlich dauerhaft verschwinden zu lassen, gerade wenn Frühling/Sommer ist.

Und da wir - dank Amtsgeheimnis (ach, manchmal muss man Österreich einfach lieben ^^) - nicht wissen, wie intensiv die Suchmaßnahmen waren, können wir definitiv nicht ausschließen, dass das Tatwerkzeug auch heute noch dort irgendwo herumliegt ...


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

19.07.2014 um 19:55
@ZenCat1

Vielen Dank für die Bilder!

Die Bilder sprechen tatsächlich für sich. Teilweise sieht es Park "urwaldmäßig" aus und so muss der Bewuchs auch zum Tatzeitpunkt gewesen sein, denn es war ja Sommer.

Interessant ist, dass das Heim am entscheidenden Eingang videoüberwacht ist. Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass es von der Tatnacht vom relevanten Eingang keine Bilder gibt. Ansonsten wären die Bilder je nachdem was zu sehen war entweder eindeutig belastend ober eindeutig entlastend für den in Verdacht geratenen Studienkollegen gewesen und zumindest von seinem Verteidiger, der nicht an das Amtsgeheimnis gebunden ist, hätte man davon etwas gehört. Ob der Eingang wohl videoüberwacht ist, weil dort immer wieder Fahrräder geklaut worden sind?


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

20.07.2014 um 15:20
@ZenCat1

Vielen herzlichen Dank für die Bilder!

@AngRa

So wie du eine mögliche Motivlage beschreibst, kann ich mir das gut vorstellen. Eifersucht und gekränkte "Männerehre" sind nicht erst seit Shakespeare bekannte Mordmotive.

@nilhörnchen

Ich bin auch der Meinung, dass es nicht unbedingt ein Küchenmesser gewesen sein muss. Die Rechtsmedizin kann ja eigentlich nur etwas über die Art der Klinge aussagen und die passt zu einem großen Klappmesser genauso. Man hätte aber natürlich trotzdem in der DHS9 sämtliche Gemeinschaftsmesser in der Küche untersuchen müssen. Ich befürchte, dass man das unterlassen hat.


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

20.07.2014 um 18:45
Ich hab's mir jetzt noch mal selbst 'gegoogled' ... anscheinend ist in Österreich das Messer-Waffen-Gesetz deutlich 'laxer' als in Deutschland.

Bestimmte MesserARTEN sind ausgenommen (Springer, Butterfly etc), aber es gibt keine gesetzlich festgelegte Messerlänge - wenn die Poster in diesem forum bzw. die 'Expertin' recht haben:
http://forum.iwoe.at/viewtopic.php?f=13&t=10517
http://www.messer-portal.com/basiswissen/messerwissen/messer-und-reisen/waffengesetz-messer-in-oesterreich

sondern sowas wie eine 'Grauzone' (wie könnte es auch anders sein, es ist Österreich ;-)) - es hängt von der 'Gesamtbeurteilung' ab. Und selbst dann scheint es ein eher geringes Vergehen zu sein, mit dem 'falschen Messer' erwischt zu werden (ich hoffe mal, abgesehen davon, es klebt Blut dran).

Und - es gibt eine ganze Auswahl an Klapp-/Feststellmessern, die eine Klingenlänge von 16cm (oder mehr) haben ...

Also für mich muss es kein Küchenmesser gewesen sein. Und wenn es ein 'Spezialmesser' war, dann hat es der Täter vielleicht auch nach der Tat noch im Besitz gehabt - einfach, weil es zu auffällig gewesen wäre, wenn er es nicht mehr gehabt hätte. Dass er es nach 9 Jahren noch im Besitz hat, bezweifle ich allerdings ...

Womit ich sagen will: ich glaube, über das Tatwerkzeug kommen wir so oder so nicht weiter.

Es könnte aber einen Hinweis auf das Täterprofil geben: war es ein x-beliebiges Küchenmesser (also zB. schnell im Affekt ergriffen, was halt da war - dazu müsste er sich aber in einer Küche befunden haben) oder doch ein recht persönliches 'Spezialmesser' (hatte der Täter das 'sowieso' bei sich oder hat er sich - aus der Situation heraus - extra gegriffen, weil er es gewohnt ist, 'sein' Messer quasi griffbereit zu haben)? Was sagt es über den Täter aus, wenn er ein 16cm-'Spezial'-Messer hatte? War es überhaupt seines oder hat er einfach das eines Zimmerkollegen 'geschnappt', weil es so praktisch herumlag? Praktischer als ein Küchenmesser, zu dem er in die Gemeinschaftsküche hätte gehen müssen? Oder es ist doch der 'psychopathische Zufallstäter', der - aus welchem psychotischen Grund auch immer - ohnehin regelmässig mit einem Messer durch Innsbruck läuft? Man sieht hier schon ganz gut: ich schwanke zwischen einer Beziehungstat, wo ich davon ausgehe, dass er Täter entweder in einem Studentenwohnheim oder einer WG gewohnt hat und dem ominösen psychopathischen Zufallstäter, den wir ebenfalls nicht zu 100% ausschließen können. Und ein Beziehungstäter, der ganz allein wohnt und wo ein fehlendes Messer so oder so nicht auffallen würde, kommt auch noch ins Spiel.

Für mich machen all diese Überlegungen im Täterprofil und in der Einschätzung der Gesamtlage doch einen Unterschied.
Was aber letztlich unerheblich ist, weil wir es einfach nicht wissen ... was die Erstellung des Täterprofils nicht einfacher macht.

Weil es für mich sehr wohl einen Unterschied macht, ob der Täter DK vor der DHS9 (oder auf ihrem Weg zu den Telefonzellen und/oder nach Pradl) quasi aufgelauert hat oder es einen Täter aus der DHS9 gibt, wofür ja die neueren Erkenntnisse das Fahrrad betreffend sprechen würden ...

Ach Gott, ich wär' ja schon froh, wenn wir die Ermittlungsakten einsehen könnten und endlich Fakt von 'Forums-Fiktion' trennen könnten ...


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

20.07.2014 um 20:33
@nilhörnchen

Inzwischen halte ich es auch für möglich, dass die Tatwaffe kein Küchenmesser gewesen ist. Ich gehe einfach davon aus, dass man so etwas im Rahmen einer Obduktion nicht sicher feststellen kann.

Wenn wir davon ausgehen, dass der Täter ein Messer zur Tat benutzt hat, was er immer bei sich hatte, dann spricht das nicht zwingend dafür, dass er aus einem kriminellen Milieu kommt. Ich weiß, dass einige Mitschüler meiner Tochter schon in der Schule immer ein Messer dabei hatten. Wenn sie damit erwischt worden sind , hat es großen Ärger gegeben. Aber gefruchtet haben anschließende Diskussionen und auch Maßnahmen wenig. Ich gehe davon aus, dass diese Mitschüler auch während ihrer späteren Ausbildung oder während ihres Studiums derart bewaffnet waren. Sie verteidigten sich stets damit, dass sie solch ein Messer nicht zum Spaß bei sich haben, sondern um sich zu schützen, weil andere auch bewaffnet seien und Rüstung eben nun mal die beste Verteidigung sei. Ich muss dazu noch anfügen, dass meine Tochter nicht auf eine Brennpunkt - Schule gegangen ist.


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

21.07.2014 um 18:26
@AngRa
für mich ist der hintergrund ähnlich, nicht zwangsläufig an ein küchenmesser zu glauben.

ich kenne aus meiner jugend (und ja, die liegt etwas länger als 9 jahre zurück, aber trotzdem) einige leute, die damals 'standardmässig' mit messern (in halftern) herumgelaufen sind, und deswegen teilweise lokalverbot bekommen haben, weil sie sich geweigert haben, das messer beim eingang abzugeben.

besonders der in diesem fall ja nicht ganz von der hand zu weisende bezug zu burschenschaften lässt mich diese möglichkeit einfach noch nicht ganz ausschliessen. bei manchen war das messer teil der 'tracht' (ist es ja strenggenommen in österreich bzw. insbesondere in tirol ja auch tatsächlich).

weil mir immer noch nicht in den kopf will, wie sonst jemand mit einem küchenmesser durch innsbruck läuft: da kommt natürlich der psychotische oder psychopatische zufallskiller in frage oder aber der - so wie du es ja in einem deiner vorigen posts sehr nachvollziehbar dargestellt hast - wütende verschmähte 'zuhörer'. gegen den sich die verdachtsmomente aber nicht erhärten haben lassen.
weil, ehrlich gesagt, an einen anderen, der sich stundenlang mit einem messer auf die lauer legt, um DK bei den telefonzellen (oder von mir aus bei der DHS9) abzupassen, um sich an ihr zu rächen, sie zu bestrafen, zu einer aussprache zu zwingen oder was auch immer, kann ich nur sehr schwer glauben. vor allem, wenn es stimmt, dass DK nicht selbst mit ihrem rad dorthin gekommen ist. aber ausschließen kann ich es natürlich nicht.


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

23.07.2014 um 21:05
Zitat von nilhörnchennilhörnchen schrieb am 20.07.2014:Also für mich muss es kein Küchenmesser gewesen sein. Und wenn es ein 'Spezialmesser' war, dann hat es der Täter vielleicht auch nach der Tat noch im Besitz gehabt - einfach, weil es zu auffällig gewesen wäre, wenn er es nicht mehr gehabt hätte. Dass er es nach 9 Jahren noch im Besitz hat, bezweifle ich allerdings ...
@nilhörnchen @AngRa @nephilimfield @Catfight @Lohengrin @sunnudagur @VanillaBlue @Tanina @ZenCat1
and @all

Na wenn ich in Innsbruck (Nähe) wohnen würde, wäre ich schon mit einem Trupp Leuten mit Metalldetectoren bewaffnet auf die Suche gegangen. Ist zwar blöd in einem Park sowas zu tun, aber solange man nicht gerade beim (Um)Graben erwischt wird, kann einem da ja net wirklich viel passieren...wenn man etwa einen verlorenen Autoschlüssel mit der Sonde sucht ;)

Das man da im Park auf Schatzsuche geht, wird ja eh niemand glauben/denken/vermuten.

Wenn das Messer (Mordwaffe) mal gefunden würde, wäre das sicher ein Durchbruch.

Lieben Gruß,
Doverex


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